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Hallo,
ich komm ohne Umschweife gleich zum Punkt.
Ein Kunde will zwei abschaltbare Außensteckdosen um seinen Rasenmäher, die Umwälzpumpe vom Teich oder seine Christbaumbeleuchtung einstöpseln zu können.
Zusätzlich will er noch ne Steckdose in nem Kellerraum, für ne Gefriertruhe.
Hübsch aussehen soll's auch noch und das natürlich (wie immer) so billig wie möglich.
Die zu überwindende Länge der Zuleitungen beträgt im schlimmsten Fall etwa 24m.
Teilweise hab ich sogar mit extremen Häufungen mit dem alten Kruscht zu rechnen, denn da wo der mir im Weg ist und das geht, kommt der halt gleich mit in den neuen Kanal.
Klare Sache, da jubel ich ihm 3x2,5 unter und wenn er sich noch so wehrt.
Am besten ich halt mein Maul und mach das halt so ohne was zu sagen - Ihr werdet gleich merken, warum es hier besser ist das heimlich zu entscheiden.
Das wird so gemacht und auf 1,5er Spielchen oder Diskussionen lass ich mich da gar nicht erst ein.
Die Probleme bei der Besprechung des Auftrags gingen mit dem FI los und dass der halt grundsätzlich vorgeschrieben ist.
Das sah er nach einigem Zureden auch widerwillig ein. Man merkte aber schon, dass er mir das nicht richtig geglaubt hat und er eigentlich überzeugt davon ist, dass ich ihn damit über den Tisch ziehe.
Das Doofe ist, dass da halt im Keller noch die uralten Bakelit-Zählertafeln mit nem unvollständig bestückten DII-Verteiler oben drüber sind.
Ein Platz wär aber noch frei, wo ich wenigstens nen Sockel für ne Vorsicherung rein pfriemeln könnt.
Ein neuer Zählerschrank ist preislich natürlich vollkommen indiskutabel. Das hab ich gleich gemerkt und hab da mal schön mein Maul gehalten.
Okay, ich seh halt die Möglichkeit, dass ich da noch nen DII- oder ggf. halt (mit viel Gefummel) nen DIII-Sockel da rein klatsch und von dort weg auf ne kleine Keller-UV gehe.
Schön isses net, wird aber bestimmt nicht beanstandet.
Das will er aber nicht, weil dieser zusätzliche Kasten so hässlich aussehen würde und der ihm auch zu teuer wäre.
Nu, ich soll ja nix über Kunden verraten, aber so wie's in dem Keller aussieht, wär ein kleiner Spelsberg AK 12 oder Hensel KV 1512 sogar eher ne Zierde als ne Verschandelung ...
Soll er halt nen Kaktus drauf stellen oder ein Bild drüber hängen, dann sieht's so aus, als ob das so sein muss.
Ich hab dann versucht ihm zu erklären, dass der vorgeschriebene FI halt nicht im vorhandenen "schwarzen Kasten" montiert werden kann und ich deshalb wenigstens ne kleine UV mit Hutschiene brauch.
Außerdem sei für den Gefrierschrank ohnehin ein extra FI dringend anzuraten, denn Außensteckdosen generell und Teichpumpen im Besonderen sind Traumkandidaten für das Werfen eines FI - Schlecht, wenn da ne Gefriere dran hängt ;-)
Nö, will er net, das sei hässlich und zu teuer. Dann verzichte er lieber auf den FI - Aha, das darf der also?!? Ich komischerweise net ...
Außerdem sei der von mir angebotene Ausschalter (Jung 603W) viel zu teuer, Schalter würde er im Baumarkt um einen Bruchteil bekommen und den werde ihm sein Neffe montieren.
Ich hab dann versucht ihm zu erklären, dass es in dem Fall eben nicht reicht nur L zu schalten. Ich hab sogar noch versucht ihm zu erklären warum - Keine Chance.
Ich hab ihm auch erklärt dass der Schalter auch für 16A ausgelegt sein muss.
Glaubt er mir aber nicht und da ginge jeder normale Lichtschalter. Er habe das schon oft genug gesehen und ich solle ihn nicht für dumm verkaufen.
Der Schalter ist überteuert, den gibt es zu einem Spottpreis im Baumarkt und sein Neffe montiert den dann.
Na von mir aus ...
Außerdem brauche er sowieso keinen teuren zweiten FI für die Gefriertruhe, da sei einer ja schon unnötig und zu teuer - Aha.
Er wolle nur seine Steckdosen und mehr nicht.
Ich solle mir bis Dienstag was überlegen, wie es halt doch nach seinen Vorstellungen geht oder er suche sich jemand der das könnte.
Notfalls würde das auch sein Neffe hinbekommen, aber den will er nicht unnötig belasten und hat es jetzt halt von Handwerkern machen lassen wollen.
Okay, da hab ich fast aufgegeben und auch nix mehr erklärt.
Öhm ja, ich glaub wirklich fast auch, dass es das Beste wär, wenn er sich jemand anderen sucht, der es eben net so genau nimmt.
Aber sowas darf man ja net sagen, denn sonst ist Cheffene leicht ärgerlich ;-)
Okay, also in die Trickkiste gegriffen und folgende Vorschläge zur Lösung hätte ich noch:
<ul><li>In der alten HV wird halt noch ein DII-Sockel reingebastelt, wo ne 16A gG/gL rein kommt.
Dort in der HV spalt ich auch den PEN schon in PE und N auf.
Mit der Strippe geh ich im Innenbereich auf ein AP-Unterteil, wo ein Schukomat rein kommt.
Von da an geht's halt weiter zum restlichen Kladderadatsch.
Das ist absoluter Murks, wär aber legal.
Blöderweise sind Schukomaten aber auch sauteuer und erweiterbar ist das ja in keinster Weise.
Mir gefällt die Möglichkeit gar nicht!
<li>Und noch ein Kunststück aus meiner angegammelten Trickkiste:
Ich hab vor Jahren mal sowas gemacht und hab eigentlich heut noch ein schlechtes Gewissen ;-)
Damals hab ich den alten Bakelit-Hauptverteiler halt erst mal entkernt, d.h erst mal den kompletten DIAZED-Quatsch incl. Tragschiene raus.
Dann hab ich die Abdeckung so ausgefräst, dass da DIN-Klump rein passt.
Anschließend noch passend ne Hutschiene auf den Träger aufgenietet und das war's vom Umbau des eigentlichen Verteiler her fast.
Und weil das ja hinterher auch wieder tun muss, kam jetzt halt noch ein dreipoliger INNOZED-Sockel mit passenden Einsätzen als Vorsicherung rein und natürlich PEN/PE/N Schienen.
Von dort weg dann halt weiter so, wie man's heut halt macht (und oft genug net so machen soll;-) ).
Das sah hinterher sogar prima aus und tut heut noch einwandfrei.
Allerdings bezweifle ich bis heute, dass das überhaupt legal war.
Wenn überhaupt zulässig, dann war's halt nur net explizit verboten.
Komischerweise haben aber bislang auch die VNBler net dran rumgemeckert und die waren ja schließlich auch schon da, als der Zähler getauscht und der Hausanschluss verstärkt wurde.
Das schöne an der Lösung wär, dass wenn dem Kunden in nem halben Jahr dann halt doch noch einfällt, dass seine Gefriere jetzt nen eigenen FI haben soll, dann ist das ruck zuck erledigt.
Und auch wenn je doch noch ne Keller-UV kommen sollte, dann kann man die locker und bequem an dem INNOZED-Ding dran klemmen.
Derjenige der das dann machen muss/soll, wird mir dankbar sein.
Für mich eigentlich die schönere, weil zukunftsorientiertere Lösung.
</ul>
Wie denkt ihr über die Murkserei? Besser die Finger davon lassen oder doch tricksen? Und wenn tricksen, dann wie?
Viele Grüße,
Uli
ich komm ohne Umschweife gleich zum Punkt.
Ein Kunde will zwei abschaltbare Außensteckdosen um seinen Rasenmäher, die Umwälzpumpe vom Teich oder seine Christbaumbeleuchtung einstöpseln zu können.
Zusätzlich will er noch ne Steckdose in nem Kellerraum, für ne Gefriertruhe.
Hübsch aussehen soll's auch noch und das natürlich (wie immer) so billig wie möglich.
Die zu überwindende Länge der Zuleitungen beträgt im schlimmsten Fall etwa 24m.
Teilweise hab ich sogar mit extremen Häufungen mit dem alten Kruscht zu rechnen, denn da wo der mir im Weg ist und das geht, kommt der halt gleich mit in den neuen Kanal.
Klare Sache, da jubel ich ihm 3x2,5 unter und wenn er sich noch so wehrt.
Am besten ich halt mein Maul und mach das halt so ohne was zu sagen - Ihr werdet gleich merken, warum es hier besser ist das heimlich zu entscheiden.
Das wird so gemacht und auf 1,5er Spielchen oder Diskussionen lass ich mich da gar nicht erst ein.
Die Probleme bei der Besprechung des Auftrags gingen mit dem FI los und dass der halt grundsätzlich vorgeschrieben ist.
Das sah er nach einigem Zureden auch widerwillig ein. Man merkte aber schon, dass er mir das nicht richtig geglaubt hat und er eigentlich überzeugt davon ist, dass ich ihn damit über den Tisch ziehe.
Das Doofe ist, dass da halt im Keller noch die uralten Bakelit-Zählertafeln mit nem unvollständig bestückten DII-Verteiler oben drüber sind.
Ein Platz wär aber noch frei, wo ich wenigstens nen Sockel für ne Vorsicherung rein pfriemeln könnt.
Ein neuer Zählerschrank ist preislich natürlich vollkommen indiskutabel. Das hab ich gleich gemerkt und hab da mal schön mein Maul gehalten.
Okay, ich seh halt die Möglichkeit, dass ich da noch nen DII- oder ggf. halt (mit viel Gefummel) nen DIII-Sockel da rein klatsch und von dort weg auf ne kleine Keller-UV gehe.
Schön isses net, wird aber bestimmt nicht beanstandet.
Das will er aber nicht, weil dieser zusätzliche Kasten so hässlich aussehen würde und der ihm auch zu teuer wäre.
Nu, ich soll ja nix über Kunden verraten, aber so wie's in dem Keller aussieht, wär ein kleiner Spelsberg AK 12 oder Hensel KV 1512 sogar eher ne Zierde als ne Verschandelung ...
Soll er halt nen Kaktus drauf stellen oder ein Bild drüber hängen, dann sieht's so aus, als ob das so sein muss.
Ich hab dann versucht ihm zu erklären, dass der vorgeschriebene FI halt nicht im vorhandenen "schwarzen Kasten" montiert werden kann und ich deshalb wenigstens ne kleine UV mit Hutschiene brauch.
Außerdem sei für den Gefrierschrank ohnehin ein extra FI dringend anzuraten, denn Außensteckdosen generell und Teichpumpen im Besonderen sind Traumkandidaten für das Werfen eines FI - Schlecht, wenn da ne Gefriere dran hängt ;-)
Nö, will er net, das sei hässlich und zu teuer. Dann verzichte er lieber auf den FI - Aha, das darf der also?!? Ich komischerweise net ...
Außerdem sei der von mir angebotene Ausschalter (Jung 603W) viel zu teuer, Schalter würde er im Baumarkt um einen Bruchteil bekommen und den werde ihm sein Neffe montieren.
Ich hab dann versucht ihm zu erklären, dass es in dem Fall eben nicht reicht nur L zu schalten. Ich hab sogar noch versucht ihm zu erklären warum - Keine Chance.
Ich hab ihm auch erklärt dass der Schalter auch für 16A ausgelegt sein muss.
Glaubt er mir aber nicht und da ginge jeder normale Lichtschalter. Er habe das schon oft genug gesehen und ich solle ihn nicht für dumm verkaufen.
Der Schalter ist überteuert, den gibt es zu einem Spottpreis im Baumarkt und sein Neffe montiert den dann.
Na von mir aus ...
Außerdem brauche er sowieso keinen teuren zweiten FI für die Gefriertruhe, da sei einer ja schon unnötig und zu teuer - Aha.
Er wolle nur seine Steckdosen und mehr nicht.
Ich solle mir bis Dienstag was überlegen, wie es halt doch nach seinen Vorstellungen geht oder er suche sich jemand der das könnte.
Notfalls würde das auch sein Neffe hinbekommen, aber den will er nicht unnötig belasten und hat es jetzt halt von Handwerkern machen lassen wollen.
Okay, da hab ich fast aufgegeben und auch nix mehr erklärt.
Öhm ja, ich glaub wirklich fast auch, dass es das Beste wär, wenn er sich jemand anderen sucht, der es eben net so genau nimmt.
Aber sowas darf man ja net sagen, denn sonst ist Cheffene leicht ärgerlich ;-)
Okay, also in die Trickkiste gegriffen und folgende Vorschläge zur Lösung hätte ich noch:
<ul><li>In der alten HV wird halt noch ein DII-Sockel reingebastelt, wo ne 16A gG/gL rein kommt.
Dort in der HV spalt ich auch den PEN schon in PE und N auf.
Mit der Strippe geh ich im Innenbereich auf ein AP-Unterteil, wo ein Schukomat rein kommt.
Von da an geht's halt weiter zum restlichen Kladderadatsch.
Das ist absoluter Murks, wär aber legal.
Blöderweise sind Schukomaten aber auch sauteuer und erweiterbar ist das ja in keinster Weise.
Mir gefällt die Möglichkeit gar nicht!
<li>Und noch ein Kunststück aus meiner angegammelten Trickkiste:
Ich hab vor Jahren mal sowas gemacht und hab eigentlich heut noch ein schlechtes Gewissen ;-)
Damals hab ich den alten Bakelit-Hauptverteiler halt erst mal entkernt, d.h erst mal den kompletten DIAZED-Quatsch incl. Tragschiene raus.
Dann hab ich die Abdeckung so ausgefräst, dass da DIN-Klump rein passt.
Anschließend noch passend ne Hutschiene auf den Träger aufgenietet und das war's vom Umbau des eigentlichen Verteiler her fast.
Und weil das ja hinterher auch wieder tun muss, kam jetzt halt noch ein dreipoliger INNOZED-Sockel mit passenden Einsätzen als Vorsicherung rein und natürlich PEN/PE/N Schienen.
Von dort weg dann halt weiter so, wie man's heut halt macht (und oft genug net so machen soll;-) ).
Das sah hinterher sogar prima aus und tut heut noch einwandfrei.
Allerdings bezweifle ich bis heute, dass das überhaupt legal war.
Wenn überhaupt zulässig, dann war's halt nur net explizit verboten.
Komischerweise haben aber bislang auch die VNBler net dran rumgemeckert und die waren ja schließlich auch schon da, als der Zähler getauscht und der Hausanschluss verstärkt wurde.
Das schöne an der Lösung wär, dass wenn dem Kunden in nem halben Jahr dann halt doch noch einfällt, dass seine Gefriere jetzt nen eigenen FI haben soll, dann ist das ruck zuck erledigt.
Und auch wenn je doch noch ne Keller-UV kommen sollte, dann kann man die locker und bequem an dem INNOZED-Ding dran klemmen.
Derjenige der das dann machen muss/soll, wird mir dankbar sein.
Für mich eigentlich die schönere, weil zukunftsorientiertere Lösung.
</ul>
Wie denkt ihr über die Murkserei? Besser die Finger davon lassen oder doch tricksen? Und wenn tricksen, dann wie?
Viele Grüße,
Uli