Eltako TLZ12D-plus Digital knallt und brennt durch

Diskutiere Eltako TLZ12D-plus Digital knallt und brennt durch im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebes Forum, ich habe ein Thema, zu welchem Ich langsam verzweifele und auch mein Elektriker, sowie der Hersteller keinen Rat weiß. Da ich...
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Hallo liebes Forum,

ich habe ein Thema, zu welchem Ich langsam verzweifele und auch mein Elektriker, sowie der Hersteller keinen Rat weiß.
Da ich vermeiden möchte, jedes Jahr zwei Treppenlichtschalter wechseln lassen zu müssen, habe ich die Hoffnung, dass mir vielleicht jemand hier einen Rat oder Tipp zu meinem Problem geben kann.

Ich nutze im Keller in mehreren Räumen den Eltako TLZ12D-plus Digital, zum schalten von vier LED-Lampen Frisch-Licht WNL14 9466PC.6084 als Taster kommen 3 Busch-Jäger "Ocean"-Taster zum Einsatz.

Jetzt passiert es leider in regelmäßigen Abständen (1-2x pro Jahr), dass beim drücken des Tasters auf einmal der Eltako mit einem lauten Knall durchbrennt. Allerdings unabhängig von einander in zwei verschiedenen Räumen. Beim ersten Mal habe ich den Eltako zum Hersteller geschickt, welcher die "Überreste" geprüft hat und ein Problem mit dem Produkt ausschließen kann - der Eltako-Support war an dieser Stelle zumindest sehr freundlich und zuvorkommend. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Installation geprüft werden soll - das wurde getan, allerdings konnte kein Problem festgestellt werden.

Gibt es hier jemandem mit Erfahrungen bei diesen Treppenlichtschaltern (evtl. sogar von Eltako) hat? Gibt es irgendetwas in Kombination mit 4 LED-Lampen zu beachten? Ich möchte gerne ausschließen, dass mein Elektriker einfach etwas zu "konservativ" an die Sache ran geht - leider ist die Handwerker-Verfügbarkeit bei uns aktuell eher bescheiden...

Vielen herzlichen Dank und viele Grüße,
Max
 
Und wie sollen wir das jetzt ohne mehr Details zur Anlage und der Installation den Defekt lösen?

Klingt für mich, als würde der Eltako mit 400V beaufschlagt.

Stichwort Sternpunktverschiebung.
Ich würde mal alle N-Verbindungen überprüfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann auch sein, daß die LED-Leuchten einen zu hohen Einschaltstrom haben, den der Eltako nicht mag und sich irgendwann verabschiedet. Wenn ich das Datenblatt richtig interpretiere, dürfen bei einem B16-Automaten bis zu 12 Leuchten parallelgeschaltet werden, was einem Einschaltstrom von ca. 4 A pro Leuchte entspricht. Bei vier Leuchten wie im hier vorliegenden Fall sind das schlußgefolgerte 16 A Einschaltstrom.

Das Eltako-Datenblatt gibt recht detailliert Auskunft über die Schaltleistung:
https://www.eltako.com/fileadmin/do...tschalter_und_Nachlaufschalter_Kapitel_15.pdf
Maximal 120 A für 5 ms bei 200 W, das sieht erstmal gut aus, aber ob dieser Wert in freier Wildbahn auch tatsächlich eingehalten wird?

Wenn Platz ist, könnte man ein passendes Relais zur Entlastung des Eltakos zwischenschalten.
 
Es ist immer der selbe Eltako, der von verschiedenen Räumen aus gesteuert wird, und durchbrennt?
Kanne s ein, dass das verschiedenen Stromkreise sind, und es bei irgendwelchen Schaltzuständen irgendwie 400 anstatt 230V auf den Eltako kommen?
 
Ich möchte gerne ausschließen, dass mein Elektriker einfach etwas zu "konservativ" an die Sache ran geht - leider ist die Handwerker-Verfügbarkeit bei uns aktuell eher bescheiden...

Man sollte doch wenigstens herausfinden können, ob die Zerstörung hinter der Ansteuerleitung stattfindet,
oder ob die Ausgangsschaltung (LAST) und deren Kontakte abbrennen.
Hat sich die Herstellerfirma in dieser Hinsicht zu einer Vermutung durchgerungen . . . ?

Hinweis: falls das Malheur an den Steuereingängen passiert, könnte man versuchen diese mit geeigneten Varistoren zu schützen.
 

Man sollte doch wenigstens herausfinden können, ob die Zerstörung hinter der Ansteuerleitung stattfindet,
oder ob die Ausgangsschaltung (LAST) und deren Kontakte abbrennen.
Hat sich die Herstellerfirma in dieser Hinsicht zu einer Vermutung durchgerungen . . . ?

Hinweis: falls das Malheur an den Steuereingängen passiert, könnte man versuchen diese mit geeigneten Varistoren zu schützen.
vielen Dank für die vielen Antworten!

Ich habe mal den "Prüfbericht" des Herstellers rausgesucht und angehangen. Vielleicht könnt ihr damit etwas anfangen.

Es ist nicht immer der selbe Eltako, das Problem tritt in 2 unterschiedlichen Räumen, mit zwei Eltakos auf. An dem ersten Eltako hängen 4 Lampen, an dem zweiten Eltako hängen 3 Lampen. Jeweils die gleichen Lampen-Modelle.

Vielleicht hilft noch als Hinweis - ich habe das Gefühl, dass die Geräte in dem Moment durchgebrannt sind (in dem Moment hat es geknallt und die Sicherungen sind rausgeflogen), als man auf den Taster gedrückt hat. Aber nicht direkt nach Installation, sondern bei dem ersten nach ca. 6 Monaten und der zweite nach ca. weiteren 3 Monaten.

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Ist bei Deiner installation ein Überspannungsschutz (SPD) vorhanden? Wenn Du nicht sicher bist, kannst Du auch ein Foto des Zählerschrankes hochladen.
Elektronik ist leider mimosenhaft, was Überlastung durch Spannungs- und Stromspitzen angeht.
Wir machen u.a. Prüfungen nach IEC 61000-4-x; ich weiß aber nicht, ob derartige Schaltgeräte diese Normen erfüllen müssen, insbesondere die -4-5 (Surge, Simulation eines Blitzeinschlages in der Nähe). Ältere Installationen haben ja keinen Überspannungsschutz, dafür wäre dieser Eltako-Schalter also gar nicht geeignet.
 
Ist bei Deiner installation ein Überspannungsschutz (SPD) vorhanden? Wenn Du nicht sicher bist, kannst Du auch ein Foto des Zählerschrankes hochladen.
Elektronik ist leider mimosenhaft, was Überlastung durch Spannungs- und Stromspitzen angeht.
Wir machen u.a. Prüfungen nach IEC 61000-4-x; ich weiß aber nicht, ob derartige Schaltgeräte diese Normen erfüllen müssen, insbesondere die -4-5 (Surge, Simulation eines Blitzeinschlages in der Nähe). Ältere Installationen haben ja keinen Überspannungsschutz, dafür wäre dieser Eltako-Schalter also gar nicht geeignet.

Ein Überspannungsschutz ist soweit ich weiß nicht vorhanden. Ist dieser denn unbedingt zum zuverlässigen Betrieb der Eltakos notwendig? An den Tagen, wo die beiden durchgebrannt ist, war kein Gewitter (Blitze) oder schlechtes Wetter zu sehen.
 
Gemäß DIN VDE 0100-443 und DIN VDE 0100-534 ist eine Überspannungs-Schutzeinrichtung (SPD) Typ 2 oder Typ 3 zu installieren.
Quelle: https://www.eltako.com/fileadmin/do...tschalter_und_Nachlaufschalter_Kapitel_15.pdf
Ergo: Ja, ist notwendig.

Schäden durch Überspannung können sich auch verzögert bemerkbar machen, also muß es nicht zwingend bei einem Gewitter kaputtgehen. Überspannungsereignisse können auch unabhängig von Gewittern im Netz auftreten, z.B. stark induktive Lasten oder Schaltvorgänge bei hoher Last und hoher Netzimpedanz. Wenn deswegen der Eltako schon rumzickt, wäre das natürlich blöd.
 
Die meisten Überspannungen entstehen durch Schalthandlungen und nicht durch Gewitter.

An sich ist es zu empfehlen für ein Gebäude ein Überspannungsschutzkonzept nach zu rüsten, für Neue Anlagen schon seit 2018 Pflicht.

Ich halte aber hier eher einen zu hohen Einschaltstrom der Leuchten möglich oder auch eine Überspannung welche durch defekte in den leuchten hervorgerufen werden.
Welche Vorschaltgeräte sind in den Leuchten verbaut?

Neutralleiterverbindungen würde ich auch dringend als aller erstes Prüfen.
 
Die meisten Überspannungen entstehen durch Schalthandlungen und nicht durch Gewitter.

An sich ist es zu empfehlen für ein Gebäude ein Überspannungsschutzkonzept nach zu rüsten, für Neue Anlagen schon seit 2018 Pflicht.

Ich halte aber hier eher einen zu hohen Einschaltstrom der Leuchten möglich oder auch eine Überspannung welche durch defekte in den leuchten hervorgerufen werden.
Welche Vorschaltgeräte sind in den Leuchten verbaut?

Neutralleiterverbindungen würde ich auch dringend als aller erstes Prüfen.
Vielen Dank für die Antwort. Zu den Vorschaltgeräten kann ich leider nichts sagen, die Lampen sind von Frisch-Licht und wurden quasi so wie Sie gekauft wurden unter die Decke geschraubt.

Seit einigen Wochen habe ich wegen dieses Problems kein Licht mehr im Keller. Mir ist eben aufgefallen, dass der Taster, über welchen der Eltako gesteuert wurde, als dieser mit einem Knall durchgebrannt ist, anscheinend ebenfalls "durchgebrannt" ist, zumindest fühlt er sich sehr schwammig an, das "klicken" fehlt und er ist verkohlt, wenn man diese "Abdeckung" abzieht.

Ein Bekannter von mir hat den gleichen Eltako, ohne Überspannungsschutz und sagt er habe seit Jahren keine Probleme, der Eltako wäre bei ihm aber an der gleichen Phase wie die Lampen und Taster. Muss das bei diesen Treppenlichtschaltern so sein? Ist es sinnvoll die Phasen prüfen und evtl. anpassen zu lassen? Falls der Eltako nicht die gleiche Phase nutzt wie die Taster und Lampen?
 
Im Eltako dürfen sich niemals 2 verschiedene Phasen begegnen. Das sind 400V!! Kein Wunder wenn der dann verreckt. Taster und Lampenkreis EINER Stromstossschaltung MÜSSEN auf derselben Phase liegen oder anders ausgedrückt von derselben Sicherung versorgt werden!
 
Eigentlich ist der Tasterkreis im TLZ vom Schaltkontakt getrennt und kann von einer anderen Quelle versorgt werden. (8-230VUC)

Die Versorgung des TLZ und die Leuchte hängen aber zwingend auf dem gleichen Kreis.

Ich vermute da ist in der Verdrahtung aber irgendwas ganz schief gelaufen!!!
 
Ist bei Deiner installation ein Überspannungsschutz (SPD) vorhanden? Wenn Du nicht sicher bist, kannst Du auch ein Foto des Zählerschrankes hochladen.
Elektronik ist leider mimosenhaft, was Überlastung durch Spannungs- und Stromspitzen angeht.
In meinem Haus laufen 3 der Teile, der 1. ist sicher 20 Jahre alt. Da ist nichts mimosenhaft, die funktionieren einfach Und selbst 2 verschiedene Phasen würden nichts ausmachen, wenn man den 2. Potentialgetrennten Eingang dafür nutzt.
 
Habt ihr so ein Teil mal geöffnet und hinein geschaut, weil ihr euch ja so sicher seid, dass die Trennungsabstände, die der Hersteller für 230V ausgelegt hat, auch bei 400V noch ausreichen?
Viel Platz ist da drin sicher nicht. Ich habe meine Zweifel daran, dass das auf Dauer gut ginge.
 
Nur die Schaltkontakte C1 C2 dürfen von anderer Quelle kommen, die Klemmen mit dem Tastersymbol, Lampe, A1 A2, L, N etc müssen alle die gleiche Quelle haben!
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten und konstruktiven Hilfestellungen, das ist heutzutage in vielen Foren nicht mehr selbstverständlich :)

Die beiden defekten Eltakos wurden getauscht, alle notwendigen Klemmen auf eine Phase "gelegt" und bei dem Eltako mit 4 Lampen zur Sicherheit ein Relais verbaut. So wie es aussieht, wurden beide Eltakos über verschiedene Phasen gesteuert - ich hoffe, dass dies das Problem nun dauerhaft löst. Falls nicht, halte ich euch auf dem Laufenden.
 
Thema: Eltako TLZ12D-plus Digital knallt und brennt durch
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