Erdung im Badezimmer / zusätzlicher Potentialausgleich

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Beim Sanieren meines Bades bin ich auf eine Erdungsschiene gestoßen, an der die Stahlduschtasse und eine Kaltwasserleitung angeschlossen ist. Mehr nicht.

Im Keller sind die Wasser- und Gasleitungen über eine Potenzialausgleichsschiene mit einer separat aus dem Haus geführten Erdungsleitung verbunden.

Der Zählerschrank (ebenfalls im Keller) ist mit dem Stromkreisverteiler in meiner Wohnung mit einer 5x16mm² Leitung verbunden.

Ich bin jetzt dabei mein Badezimmer zu sanieren. Dabei werden zusätzliche Wasserleitungen aus Kupfer verlegt.

Wie muss eine korrekte Erdung im Bad aussehen. Was muss alles mit welchem Querschnitt angeschlossen werden.
Und wie wird diese Baderdung wenn überhaupt mit dem Potenzialausgleich im Keller verbunden.

Für einige Hinweise wäre ich dankbar.
 
Hallo,
das ist nicht so einfach, da sich die Norm mehrfach verändert hat. Welche gilt nun?

Wenn du nach neuer Norm vorgehst, da gibt es einen Beitrag zu.


Dazu Fachzeitschrift Elektrofachkraft
Wenn ein Schutzpotentialausgleich über die Haupterdungsschiene (also der Hauptpotentialausgleich) vorhanden ist, darf der zusätzliche Schutzpotentialausgleich ersatzlos entfallen.

Quelle
http://www.elektrofachkraft.de/fachwiss ... chnik/view
 
Es ist ein örtlicher Potentialausgleich zu erstellen.
alle metallenen Rohrleitungen sind sind also mit dem PE in Deiner Verteilung zu verbinden.
es ist ein Querschnitt von mindestens 4mm² zu verwenden. Die Duschwanne muß unter estimmten Voraussetzungen nicht mehr mit geerdet werden. Ich muß allerdings sagen, daß ich es trotzdem für Sinnvoll erachte (es sei denn diese ist aus Kunststoff)
 
@Octavian1977

Leider muss man hier hinzufügen das bei bestehen eines Hauptpotentialausgleiches keine zusätzlicher Potenzialausgleich durchgeführt werden muss.

Woran erkennt man nun ob ein Hauptpotentialausgleich durchgeführt ist.

Folgende Fragen müssen dazu beantwortet werden:

Ist ein Fundamenterder vorhanden?
Welche Netzform ist vorhanden?
Welche Leitungen sind an den Potenzialausgleich angeschlossen?
 
Es kommt hier auf die anzuwendende Norm an.
Nach der VDE von 2002 hat Octavian1977 recht nach der von 2008 elektroblitzer.

Mann kann sich jedoch nicht aus jeder Norm das beste raussuchen.
Wird auf den zusätzlichen PA nach neuer Norm verzichtet gelten auch die anderen vorgaben nach neuer Norm. Zum Beipiel keine Stegleitung mehr im Bad.
 
Man kann doch nicht von jedem erwarten das Bad oder andere Räume komplett zu Sanieren.
Es ist schon sinnvoll wenn man die Möglichkeit hat bestimmte Einzelmaßnahmen durchzuführen die nach aktueller Norm anzupassen. Dadurch erreicht man nach und nach ein Update der ganzen Anlage.
Abgesehen davon war ein örtlicher Potentialausgleich nie Verboten und somit gibt es keine Konflikte mit älteren Normen.
 
Um es auf den Punkt zu bringen:

Wenn man einen zusätzlichen Potenzialausgleich nach VDE0100-0410 hat braucht man keinen nach VDE0100-0701.

Man braucht also immer einen!

Im Rahmen der Renovierung sollten Mängel in der Installation beseitigt werden. Dazu gehören auch bestimmte Leitung mindestens 6 cm unter Putz einzubetten. Es ist besser diese Mängelbeseitigungen der VDE010-07xx Fachfirmen durchführen zu lassen.
 
Octavian1977 schrieb:
...Es ist ein örtlicher Potentialausgleich zu erstellen.
alle metallenen Rohrleitungen sind sind also mit dem PE in Deiner Verteilung zu verbinden.
es ist ein Querschnitt von mindestens 4mm² zu verwenden...

Jeder Elektriker hat seinen eigenen Stolz. Manchmal macht man Dinge, weil sie vorgeschrieben sind, manchmal weil man mehr als 100% Sicherheit will.
Prinzipiell sind alle "pressfitting- Übergänge" in Wasserleitungen mit einer Schutzleiterbrücke auszustatten. Mindestanforderung an die Erdungsleitung vom Badbereich zum Fundamenterder ist für mich eine 16 mm² Aderleitung. Die Verbindung zur Verteilung ist nicht relevant, es hat eine Verbindung direkt zum Fundamenterder zu bestehen. Kann sein, dass nicht jeder meine Meinung teilt und dass die Vorschriften damit lockerer verfahren. Aber Personenschutz hat für mich oberste Priorität.

Zusätzliche Klemmstellen sind für mich potenzielle Fehlerquellen...

Versteht das bitte nicht falsch, ich gebe nur meine eigene Meinung wider und möchte niemandem zu nahe treten.
 
elektroblitzer schrieb:
Dazu gehören auch bestimmte Leitung mindestens 6 cm unter Putz einzubetten.

Das geht jetzt auch anders.

Auch ist es jetzt zulässig, wenn eingebettete Kabel oder Leitungen mechanisch so geschützt verlegt sind, dass eine Beschädigung durch bohren, schrauben nageln oder ähnliches verhindert wird. Auch hier drängt sich das Stapa-Rohr als erster Gedanke auf, dass hier nicht geerdet werden müsste.

und weitere möglichkeiten.

http://www.elektrofachkraft.de/fachwiss ... chnik/view
 
Hallo Astalavista,


16mm² wo nach VDE 2,5mm² Geschütz ausreicht.
Jedes Rohrstück erden...

Schön das du Kunden hast die das alles Bezahlen.
 
Wenn ich sowas durchsetzen möchte verzichte ich gerne zugunsten des Kunden auf finanziellen Gewinn bei dieser einen Aderleitung.
Ich gehe von der Baustelle mit dem Wissen, alles zum Schutze des Kunden und sogar mehr dafür getan zu haben.

EDIT: Ich erde nicht jedes Rohrstück, sondern brücke nur "pressfittings" (sog. Pressverbindungen in den Rohrleitungen), um einen sauberen Weg zum Fundamenterder zu haben. Es ist nur wichtig, eine Verbindung vom Rohr vor der ersten Pressverbindung der Wasseranschlüsse im Bad zum Fundamenterder zu bringen. Die Brücken über "pressfittings" sichern den zweiten Weg zum Fundamenterder. Kosten-/Zeitaufwand lächerlich...

Natürlich bezieht sich meine vorherige Aussage selbstredend nur auf solche Objekte, wo ein Fundamenterder vorhanden ist. Habe ich vorher wohl vergessen zu erwähnen. Außerdem weise ich jeden Kunden vorab auf "Notwendigkeit" und "Möglichkeit" hin und überlasse ihm die Entscheidung. Ohne finanzielle Hintergedanken. Wenn du selbst ein Haus bauen würdest: richtest du dich nur nach dem VDE oder dem, was dir als besser geeignet erscheint?
 
Hallo Astalavista,
Glaubst du, das der FI Messbar schneller schaltet wenn du 16mm² hast? Wo zu soll das gut sein?
 
Du hast recht, der Unterschied des erforderlichen zum von mir verwendeten Querschnitt hat keinen Einfluß auf die Abschaltgeschwindigkeit des FI/RCD. Nenn es einfach meine persönliche Macke oder geistige Irreführung. Ich hab ja gesagt, dass meine Meinung diesbezüglich sicher auf Ablehnung stößt.
Allerdings habe ich schon mal in einem Wohnhaus einen Schutzleiter in der Wand gefunden, dessen Querschnitt durch eine Fehlbohrung zum Anbringen einer Wandlampe mehr als halbiert war. Dummerweise wollte der Kunde genau in dem Bereich, wo die Steigleitungen verliefen, eine Lampe montieren. Die Zuleitung zum Keller hat er voll erwischt, den Schutzleiter dahinter nur halb...Ich will deshalb eher auf Nummer sicher gehen.

EDIT: Ich zweifle hier keine der Vorschriften an, es ist nur meine persönliche Verfahrensweise.
 
Astalavista schrieb:
EDIT: Ich erde nicht jedes Rohrstück, sondern brücke nur "pressfittings" (sog. Pressverbindungen in den Rohrleitungen), um einen sauberen Weg zum Fundamenterder zu haben.

Aua. Wieveile Brücken hast Du da so im Schnitt pro Baustelle?

Lutz
 
Wenn man dem HErsteller Viega glauben schenken kann, dann wird aus deren Sanpress System ein elektrisch leitfähiges Rohrsystem.

Ein Arbeitskollege sagt immer "Da haben wir mal wieder einen Gürtel und zusätzlich noch Hosenträger an" wenn wir es mal wieder zu gut meinen )
 
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Thema: Erdung im Badezimmer / zusätzlicher Potentialausgleich
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