FI in 110V/220V (USA, Karibik)

Diskutiere FI in 110V/220V (USA, Karibik) im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Ein Bekannter ist in die Karibik ausgewandert und möcte da seine 220V Gerätschaften aus Deutschland betreiben. Nur herrscht da eben das US-System...
Ich lebe in Macau, da herrscht ein Chaos bei der Elektrik, ist aber grad nicht das Thema.

Es geht um das Kubanische Netz, was Äquivalent dem US-System ist. Kuba hat wohl noch 110V (wenn sie mal Strom haben) und die Staaten sind schon bei 120V.
Kuba hat derzeit Abschaltungen von bis zu 14 Stunden pro Tag...

Mein Bekannter will eben alles Deutschlandkonform machen, was aber nicht so ohne Weiteres klappt.

Ich habe bei Eaton angefragt, aber Support lässt auf sich warten...
 
Wie siehts eigentlich mit einem oder mehreren vierpoligen Gruppen RCDs in Kombination mit zweipoligen LSS aus?
Der N und die beiden Außenleiter würden dann ganz normal am RCD angeschlossen und dessen L3 bliebe einfach frei. Wenn die Problematik mit den 60Hz geklärt wäre, sollte das auch ohne Weiteres funktionieren.
Vielleicht kann ja mal einer von euch einen der Hersteller anschreiben, ob die RCDs auch bei 60Hz einwandfrei funktionieren.

Bei reinen RCCBs muss man allerdings auf die Strombelastbarkeit achten. In den USA haben die Hausanschlüsse meistens 100-200A. Da müsste man schauen wie man den RCD vorsichert.
 
Wenn die Problematik mit den 60Hz geklärt wäre, sollte das auch ohne Weiteres funktionieren.
Vielleicht kann ja mal einer von euch einen der Hersteller anschreiben, ob die RCDs auch bei 60Hz einwandfrei funktionieren.
Mir schießt gerade in den Kopf, dass man dieses Problem doch theoretisch mit einem Typ F RCD umgehen könnte. Dieser soll doch bei Fehlerströmen auch außerhalb von 50Hz (bis zu 1kHz) zuverlässig auslösen.
 
Die üblichen FI/LS haben eben keine Überstromauslösung in beiden Pfaden wie der hier gezeigte LS, sondern nur eine im Pfad der Phase.
 
4 poliger FI geht hier nicht da die Testtaste wenn zwischen N und L liegt 230V braucht und wenn diese zwischen zwei Phasen liegt sogar 400V braucht.
Zwar würde der FI an sich funktionieren, ist aber nicht mehr regelmäßig Prüfbar was gar nicht zu empfehlen ist.
 
Er ist genauso regelmäßig prüfbar. Nur möglicherweise eben nicht mit der Prüftaste. Muss man einen Tester in der Steckdose anstecken, fertig.
 
Die Testtaste muss aber funktionieren, da hat Octavian schon recht.
Auch wenn die Schutzfunktion auch ohne uneingeschränkt gegeben wäre.
Wenn man Glück hat funktioniert sie trotz der nur 120/240V, aber sicher ist das nicht.
 
2-polige Automaten für 110V ist ja kein Problem.
Es ging eben um die Kombination mit FI.
Dem FI ist prinzipeill die Spannung Wurst, lediglich die Testtaste geht nicht, wenn diese zu niedrig ist. Aber wenn du eh 220 oder 230V darüber führst sprich 2 Phasen, brauchst du doch keine andere Spannung
Es gibt aber auch FIs für andere Spannung, nur bei FI/LS weis ich es nicht
 
Also zumindest die GFCI Outlets haben eine Testtaste die auch funktoniert, ob die die Testtaste haben müssen kann ich auch nicht sagen
 
ohne die Testtaste gibt es für den Nutzer und elektrischen Laien keine einfache Prüfmethode mehr.
die ansonsten angedachten Prüfzyklen sind viel zu lang, üblicherweise ist der FI 1-2 mal im Jahr mindestens mit der Testtaste zu prüfen um sicher zu stellen, daß dieser auch funtkioniert.
 
Der 5SU1 356-6KK16 (oder ein anderer Typ aus dieser Familie) von Siemens müsste geeignet sein.

Dieser hat aber keine UL-Zulassung. Sollte also der berühmt-berüchtigte AHJ (Authority Having Jurisdiction) die Installation abnehmen so könnte es evtl. Probleme geben.
 

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ohne die Testtaste gibt es für den Nutzer und elektrischen Laien keine einfache Prüfmethode mehr.
die ansonsten angedachten Prüfzyklen sind viel zu lang, üblicherweise ist der FI 1-2 mal im Jahr mindestens mit der Testtaste zu prüfen um sicher zu stellen, daß dieser auch funtkioniert.
Gute Theorie. Mein FI in der Wohnung ist jetzt mehr als 20 Jahre in Betrieb in der Zeit hab ich den 1x mit Messgerät geprüft. Die Taste ist unbenutzt und so ist das sicher mit den Meisten. In der Firma werden die ab und zu mal getestet, aber 2x im Jahr, wie die BG das möchte sicher auch nicht. Ich brauche dazu 6 Wochenenden und wenn Samstag gearbeitet wird 12 Sonntage.
Übrigens hatte ich insgesamt 4 Fis, die mit Testtaste nicht ausgelöst haben. Mit Messgerät waren die aber I.O. Hab die getauscht und mal einen davon geöffnet. Da kommt einem schon der Gedanke, das das so gewollt ist, das dieser Knopf nicht ewig funktioniert. Den Murks kann man gar nicht beschreiben.
 
Ja, das ist bei den meisten RCDs schon sehr abenteuerlich gelöst.
Hier mal die Konstruktion bei einem Siemens:
IMG_1766.JPGIMG_1767.JPG
Springt da die Feder aus ihrer "Verankerung", hängt der Widerstand einfach nur noch lose im Gehäuse.
 
Bei dem, den ich auseinander genommen hatte waren das mehrere stahldrähte, die einfach nur durch ihre Federkraft aufeinandergedrückt haben und auf den Widerstand und auch auf die Anschlussklemme. Da war nicht ein was gelötet oder Geschweißt oder sonst irgendwie dauehaft verbunden
 
ohne die Testtaste gibt es für den Nutzer und elektrischen Laien keine einfache Prüfmethode mehr.
Gibt doch jede Menge so einfache RCD-Tester, die man nur in der Steckdose anstecken muss. Die tun auch nix anderes als die Prüftaste und wenn das kein Laie bedienen kann, dann weiß ich auch nicht. In den USA ist noch dazu die Polarität der Steckdose festgelegt, man kann das also nicht mal falsch einstecken.
 
Gibt doch jede Menge so einfache RCD-Tester, die man nur in der Steckdose anstecken muss. Die tun auch nix anderes als die Prüftaste und wenn das kein Laie bedienen kann, dann weiß ich auch nicht. In den USA ist noch dazu die Polarität der Steckdose festgelegt, man kann das also nicht mal falsch einstecken.
Es ging aber um die US-220V-Variante. Die ist mit der normalen US-Steckdose nicht festgelegt.
Ich finde ansonsten das System nicht schlecht, was vermutlich in UK den Ursprung hat und bei mir in Asien weit verbreitet ist, hier halt mit 220V (230, 240). Selbst auf Yachten wird es zumeist angewandt.
Somit ist die Polarität immer gleich gesetzt (sofern der Elektriker lesen kann).
 
Die Kubaner sehen das mit der Verdrahtung allgemein nicht so...
Anbei mal der 2-Phasen-Wechelstromzähler und die zugehörige Hauptsicherung - da sind schon echte Fachleute am Werk
 

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uuh
Allein die verrosteten Klemmstellen des Leitungsschutzschalters sind schon eine erhebliche Brandgefahr.
Die Klemme sieht da innen sicher nicht besser aus, vor allem ohne Hülsen in der Klemme.
Das Teil ist aber auch nicht für Kuba gemacht mit dem Aufdruck 50Hz....
Wird höchst wahrscheinlich nicht schlechter funktionieren, mit CE Zeichen aber wohl eher für die EU gebaut.
 
Thema: FI in 110V/220V (USA, Karibik)
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