Fragen zu meiner Unterverteilung (FI)

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com1992

Guest
Hallo zusammen

ich habe mir eine Eigentumswohnung gekauft und habe diese Kernsarniert.

Dazu gehörte auch die Elektroverteilung.

Ich habe eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme. Außerdem 6 Jahre Berufserfahrung im Schaltschrankbau.

Also genug Wissen um eine Wohnung mit einer neuen UV auszustatten und neu zu verkabeln.
Es hat auch alles wunderbar geklappt und sieht auch gut aus.

Folgendes habe ich als Ausgangslage gehabt.

ET Wohnung (60 Jahre alt (auch die Elektroverteilung mit klassischer Nullung ect)

Im Keller waren damals die Sicherungen.
Da gab es auch einen PE der mit N verbunden war.
Ich habe diese PEN Verbindung im Keller aufgetrennt und bin nur mit L1,L2,L3 und N über ein 16mm² Kabel (20M)
in meine Wohnung gegangen. Abgesichert habe ich das Kabel mit 63A, da nach meinem Wissenstand die erste UV immer die Kombination 16mm² und 63A haben muss.

Im Garten habe ich einen 2,5m Erdspieß in den Boden gerammt und da meinen PE hergeholt für die UV.
Der damals im Keller angeschlossen war habe ich nicht mit hochgezogen.

Erste Frage dazu:

Ist das so erlaubt?
Ich habe ein Elektromeister gefragt, der meinte ja ist okay. Will dazu nur mal eine zweite Meinung.

Dann habe ich 4 RCD (FI) in der UV.

Wohnung
Bad
Garten
Keller

Räume habe ich sinnvoll auf L1 L2 L3 aufgeteilt.

Nun die zweite Frage:

Thema FI

Wenn ich N und PE hinter dem FI ( z.B. im Wohnzimmer)
aneinander halte fliegt der FI nicht raus.

L1 gegen PE kurzzuschließen habe ich mich bisher nicht getraut :)

Dann sollte er aber fliegen, weil der Strom ja über PE abfließt und nicht mehr über N zurückfließt.

Ein Kumpel hat mir aber gesagt, das der FI auch raus fliegen muss wenn man PE und N Kurzschließt.
Da ich aber N gegen PE ein Spannungsdifferenz von 0V habe fließt ja auch kein Strom. Also kann ja nichts rausfliegen.

Da ich aber wie gesagt "nur" die Elektroniker Ausbildung habe wollte ich euch mal fragen ob ihr hier besser Bescheid wisst.

Und die dritte Frage:

Welches Messgerät/ Verfahren könnt ihr mir empfehlen um die UV nach DIN VDE ordnungsgemäß zu prüfen ohne direkt einen Haufen Geld auszugeben.

Kann man überhaupt den Erdspieß prüfen ob er einen richtigen Erdungswiderstand hat?

Liebe Grüße

com1992
 
com1992 schrieb:
Also genug Wissen um eine Wohnung mit einer neuen UV auszustatten und neu zu verkabeln.
Wär genug Wissen vorhanden müsstest du ja nun nicht fragen.

Im Keller waren damals die Sicherungen.
Da gab es auch einen PE der mit N verbunden war.
Ich habe diese PEN Verbindung im Keller aufgetrennt und bin nur mit L1,L2,L3 und N über ein 16mm² Kabel (20M)
in meine Wohnung gegangen.
Leitung neu verlegt?

Abgesichert habe ich das Kabel mit 63A, da nach meinem Wissenstand die erste UV immer die Kombination 16mm² und 63A haben muss.
63A ja, Querschnitt kommt auf Länge, Verlegeart drauf an.

Im Garten habe ich einen 2,5m Erdspieß in den Boden gerammt und da meinen PE hergeholt für die UV.
Der damals im Keller angeschlossen war habe ich nicht mit hochgezogen.

Aha. Klingt für mich, als hättest du aus einem TN-C System ein TT-System gemacht. Der richtige Weg wäre vermutlich(!) gewesen, eine 5-Adrige Leitung zu verlegen, PE und N im Keller verbunden zu lassen, den Erder an diese Verbindung anzuklemmen und von da an mit N und PE seperat die Verteilung anzufahren. (TN-S)

Erste Frage dazu:

Ist das so erlaubt?
Wie gesagt, Du hast ein TT-System gebastelt. Da müsstest Du deinen Energieversorger fragen, ob das so erlaubt ist.

Natürlich musst Du dann für jeden Stromkreis einen FI vorsehen. Außerdem hast du hoffentlich einen Edelstahlerder benutzt weil verzinkter Stahl weggammelt.

Und du musst dann auch messtechnisch nachweisen, dass die FI's alle bei einer Berührungsspannung von unter 50V auslösen.



Ein Kumpel hat mir aber gesagt, das der FI auch raus fliegen muss wenn man PE und N Kurzschließt.
Da ich aber N gegen PE ein Spannungsdifferenz von 0V habe fließt ja auch kein Strom. Also kann ja nichts rausfliegen.

Wenn der N belastet ist, fließt darüber ein Strom. Hälst Du den an den PE, teilt sich der Strom auf. Eine Hälfte fließt über den PE, die andere über den N. Der Stromfluss überden PE läss den FI auslösen.

Vermutlich ist dein PE aber so hochohmig, dass der Strom nahezu ausschließlich über den N abfließt und der FI deshalb nicht auslöst.

Welches Messgerät/ Verfahren könnt ihr mir empfehlen um die UV nach DIN VDE ordnungsgemäß zu prüfen ohne direkt einen Haufen Geld auszugeben.
Das von deinem Elektromeisterkumpel, sofern er eines hat. Ansonsten eines leihen oder eine Firma mit der Messung beauftragen.

Kann man überhaupt den Erdspieß prüfen ob er einen richtigen Erdungswiderstand hat?
Ja, kann man.
 
Max60 schrieb:
com1992 schrieb:
Also genug Wissen um eine Wohnung mit einer neuen UV auszustatten und neu zu verkabeln.
Wär genug Wissen vorhanden müsstest du ja nun nicht fragen.

-Genau deswegen frage ich ja, da ich mich auf Elektronik spezialisert habe

Im Keller waren damals die Sicherungen.
Da gab es auch einen PE der mit N verbunden war.
Ich habe diese PEN Verbindung im Keller aufgetrennt und bin nur mit L1,L2,L3 und N über ein 16mm² Kabel (20M)
in meine Wohnung gegangen.
Leitung neu verlegt?

Ja Leitung ist neu verlegt.

Abgesichert habe ich das Kabel mit 63A, da nach meinem Wissenstand die erste UV immer die Kombination 16mm² und 63A haben muss.
63A ja, Querschnitt kommt auf Länge, Verlegeart drauf an.

- Kabel ist 15 bis 20 Meter lang und liegt frei über der Wand.

Im Garten habe ich einen 2,5m Erdspieß in den Boden gerammt und da meinen PE hergeholt für die UV.
Der damals im Keller angeschlossen war habe ich nicht mit hochgezogen.

Aha. Klingt für mich, als hättest du aus einem TN-C System ein TT-System gemacht. Der richtige Weg wäre vermutlich(!) gewesen, eine 5-Adrige Leitung zu verlegen, PE und N im Keller verbunden zu lassen, den Erder an diese Verbindung anzuklemmen und von da an mit N und PE seperat die Verteilung anzufahren. (TN-S)

- Genau richtig. Ich habe auch eine 5 Adrige Leitung liegen. Nur die PE ist auf der einen Seite nicht angeschlossen ( im Keller). Oben in der UV ist der PE angeschlossen und verbunden mit dem Kreuzerder.
Das heißt wenn ich jetzt die Verbindung im Keller wieder zusammenlege ( PE und N) hätte ich ja das TN-S System.

Erste Frage dazu:

Ist das so erlaubt?
Wie gesagt, Du hast ein TT-System gebastelt. Da müsstest Du deinen Energieversorger fragen, ob das so erlaubt ist.

- Auch fragen bei TN-S?

Natürlich musst Du dann für jeden Stromkreis einen FI vorsehen. Außerdem hast du hoffentlich einen Edelstahlerder benutzt weil verzinkter Stahl weggammelt.

- Nein habe ich nicht. Der Elektrofachhandel hat mir einen verzinkten verkauft. Warum sollte der sofort weggammeln?

Und du musst dann auch messtechnisch nachweisen, dass die FI's alle bei einer Berührungsspannung von unter 50V auslösen.



Ein Kumpel hat mir aber gesagt, das der FI auch raus fliegen muss wenn man PE und N Kurzschließt.
Da ich aber N gegen PE ein Spannungsdifferenz von 0V habe fließt ja auch kein Strom. Also kann ja nichts rausfliegen.

Wenn der N belastet ist, fließt darüber ein Strom. Hälst Du den an den PE, teilt sich der Strom auf. Eine Hälfte fließt über den PE, die andere über den N. Der Stromfluss überden PE läss den FI auslösen.

Vermutlich ist dein PE aber so hochohmig, dass der Strom nahezu ausschließlich über den N abfließt und der FI deshalb nicht auslöst.

- Ich habe das getestet im komplett unbelasteten Zustand.
Ich bin noch im Rohbau und habe keine Verbraucher dran.

Welches Messgerät/ Verfahren könnt ihr mir empfehlen um die UV nach DIN VDE ordnungsgemäß zu prüfen ohne direkt einen Haufen Geld auszugeben.
Das von deinem Elektromeisterkumpel, sofern er eines hat. Ansonsten eines leihen oder eine Firma mit der Messung beauftragen.

Kann man überhaupt den Erdspieß prüfen ob er einen richtigen Erdungswiderstand hat?
Ja, kann man.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!!!
 
Du mußt deinen Schutzleiter in der Wohnung zwingend mit dem Hauptpotentialausgleich des Hauses verbinden!
Wahscheinlich am einfachsten, indem der PE der Wohnungszuleitung wieder angeschloßen wird.
 
- Genau richtig. Ich habe auch eine 5 Adrige Leitung liegen. Nur die PE ist auf der einen Seite nicht angeschlossen ( im Keller). Oben in der UV ist der PE angeschlossen und verbunden mit dem Kreuzerder.
Das heißt wenn ich jetzt die Verbindung im Keller wieder zusammenlege ( PE und N) hätte ich ja das TN-S System.
Dann solltest Du das mal machen. Wenn vorher ein TN-C(S) System vorhanden war, sollte es das hinterher auch sein. ;) Also Ankommenden PEN des Energieversorgers im Keller in PE und N aufteilen. PE und N dann seperat bis zur Verteilung durchklemmen. Ist eine Hauptpotentialausgleichschiene vorhanden? Da muss dann noch der PE ran, sowie eigentlich auch der Kreuzerder. Und natürlich metallene Wasser- und Heizungsleitungen.

- Auch fragen bei TN-S?

Bei Umstellung von TN-C auf TN-CS muss eigentlich nicht gefragt werden. Nur selbstständig auf TT würde ich nicht umstellen.

- Nein habe ich nicht. Der Elektrofachhandel hat mir einen verzinkten verkauft. Warum sollte der sofort weggammeln?
Nicht sofort, aber nach ein paar Jahren. Wenn Du nun ein TT-System vorliegen hast, und der Erder schelchter wird, kann es sein, dass im Fehlerfall die 50V Berührungsspannung überschritten werden. Ist im TN-CS System nicht ganz so tragisch, weil hier ja der PEN-Leiter des Versorgers dafür sorgt, dass die Berührungsspannung nicht überschritten wird. Aber wenn der PEN-Leiter irgendwie unterbrochen wird, ist es trotzdem sinnvoll, einen gescheiten Erder zu haben, weil dir sonst 230V auf den Elektrogeräten anliegt..


- Ich habe das getestet im komplett unbelasteten Zustand.
Ich bin noch im Rohbau und habe keine Verbraucher dran.
Dann löst der Fi auch nicht aus, wenn du N und PE verbindest.

PS: Bitte meine Signatur beachten.
 
Also Potentialausgleichsschiene gibt es hier nicht.

Das wurde damals wo so gemacht

Wasserleitung -> Kabel dran gemacht = Erde

Und diese wurde in alle "Sicherungsschränke" gelegt wenn man das so sagen kann.
Nächstes Jahr wird die Elektroverteilung im Keller neu gemacht.
Wurde auf der Eigentümerversammlung endlich beschlossen.
Geht ja alles so nicht.
 
Max60 schrieb:
- Ich habe das getestet im komplett unbelasteten Zustand.
Ich bin noch im Rohbau und habe keine Verbraucher dran.
Dann löst der Fi auch nicht aus, wenn du N und PE verbindest.
Wenn der Erder in Ordnung ist und ein 30mA FI verbaut ist (sind) und ein TT-System vorhanden ist, löst der auch ohne Belastung aus.
 
Das Wasserrohrnetz als Erder zu nutzen ist seit Jahrzehnten untersagt und es gibt eine Umrüstpflicht!

Wenn Du deinen Erder jedes Jahr ausgraben und prüfen willst um ihn dann neu einzuschlagen, kannst du alles mögliche ins Erdreich jagen, wenn es dauerhaft und Normgerecht sein soll -> V4A.

Ein 2,5m Stab oder Kreuzprofilerder ist vielleicht besser als nichts, aber faktisch unnützer Müll - eine nachträgliche Erdung besteht aus einem Ring um das Gebäude, ggf. durch Tiefenerder ergänzt.

Die Netzform gibt der VNB vor, darf nur in Abstimmung mit diesem geändert werden und muss für das Gebäude respektive für den Hausanschluss durchgängig angewendet werden.
 
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Thema: Fragen zu meiner Unterverteilung (FI)

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