Glühlampen brennen durch

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Mokaka

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Hallo Zusammen,
in einer Deckenbeleuchtung brennen innerhalb kürzester Zeit die Glühlampen durch.
Welche Ursachen neben Billiglampen und Überspannung könnte dies noch haben?
Wirken sich Billiglampen und Überspannung (240V-245V) so stark aus, das innerhalb von 1-2 Tagen die Lampen durchbrennen?
Wer hat damit schon Erfahrung gesammelt?

Gruss Mokaka
 
Hallo Mokaka,

Glühlampen haben unabhängig von Marken oder Billigmarken eine durchschnittliche Brenndauer von 1000h. Das bedeutet im Klartext, die hälfte einer Testreihe von Glühlampen muss unter idealen Laborbedingungen eine Betriebsdauer von 1000h erreichen.
Es gibt aber keiner Aussage über Streuungen, wenn 40% der Serie nach 10h ausfallen ist das noch zulässig, soweit die Theorie. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe bedeuten 10% Überspannung die Halbierung der Lebensdauer.

Was man aber nicht unterschätzen darf sind die weitern Rahmenbedingungen die Lebensverkürzend wirken, diese Dinge können sich auch Summieren.

Oft unterschätzt wird Stauwärme am Leuchtmittel, Lampen werden nach Aussehen gekauft und nicht nach praktischen Gesichtspunkten. Den Lampenherstellern ist so etwas auch völlig schnuppe, wenn du es merkst, hast du ja bereits gekauft. Ebenso verhält es sich mit eingebauten Billigfassungen, dort entstehen dann Übergangswiderstande, die Leuchtmittel zusätzlich erwärmen.
Weiter sind Erschütterungen wie Gift für Leuchtmittel, häufiges Einschalten oder Spannungsspitzen durch Schaltvorgänge wenn z.B. ein Gewerbebetrieb mit am Versorgungstrafo hängt. Beliebt sind da vor allem CNC Maschinen und größere Motoren.

Das alles würde aber kaum eine Brenndauer von 24h erklären. Gib doch mal ein paar mehr Infos, wie und wo die Lampe hängt und welche Leuchtmittel sind da drin?

Gruß Fachmann
 
Mokaka schrieb:
Wirken sich Billiglampen und Überspannung (240V-245V)

10-15V Überspannung reduzieren die Lebensdauer schon sehr wesentlich - woher kommen die denn? Bei Sternpunktverschiebung mußt du ggf. mit noch höherer Überspannung im Schaltmoment rechnen - da ist die Spannung ja vom Verhältnis der Lastwiderstände anhängig.

Gruß Sevo
 
Danke Fachmann,
muss mir die Sache selber erst noch anschauen, wollt mich nur vorab schon mal informieren.
Es handelt sich um eine Deckenbeleuchtung in einem Callcenter. Der Besitzer scheint hier vor kurzem eine neue Leuchte eingebaut zu haben und hat seitdem fast täglich Lampen gewechselt.
Wie würdest Du zunächst vorgehen?

Gruss Mokaka
 
Danke Sevo,
war grad am Schreiben wie Dein Posting reinkam. Die Spannung war nicht gemessen sondern als Anhaltspunkt erst mal von mir in den Raum gestellt :roll:
 
Hallo Mokaka,

wenn er wirklich täglich die Leuchtmittel wechselt (Übertreibungen sind wahrscheinlich) und ein Laie die Lampe angeschlossen hat, erst einmal nachsehen ob es nicht 400V sind. Bastler kriegen einiges fertig. Weiter, wie sevo schreibt, nachsehen, ob im Netz von jedem Außenleiter gegen den N wirklich 230V sind oder ob der Sternpunkt schwebt.

Aber wenn ich Call-Center lese und da vielleicht eine Vielzahl von Rechnern rumsteht die alle mit irgendwelchen Baumarktverlängerungen angeschlossen sind, dann mach dich auch darauf gefasst, das das ein völlig versautes Netz ist. Dann vielleicht sogar noch ohne getrennten Schutzleiter, dann wird es richtig spannend. Das kann sich zu einem großen Auftrag entwickeln.

Als schnelle Lösung würde ich dem Kunden erst einmal Energiesparlampen vorschlagen, das sollte Ihn vorläufig beruhigen.

Berichte Mal, was du da vorfindest.

Gruß Fachmann
 
Danke Fachmann,
was meinst Du mit getrenntem Schutzleiter? Mit versautem Netz meinst Du sicher Oberwellen, sind da nicht Sparlampen noch empfindlicher? Wie kann ich das feststellen und eventuell abstellen?

Gruss Mokaka
 
@Mokaka: Fachmann hat sicher Oberwellen gemeint.

Hatte mal ein ähnliches Problem mit Hochvolt-Halogen Lampen.

Die haben relativ oft beim einschalten den Geist aufgegeben (5 Stück waren dort auf der Schine, da ist ca. alle 2 Wochen eine maschiert).

Hab dann 2 zusätzliche Leuten montiert (die Schine hat's vertragen) und ein eine Verteilung fix einen Dimmer eingebaut und auf ca. 90% gestellt und Deckel auf die Verteilung (sieht keiner).

Seit ca. 1,5 Jahren keine Lampe mehr wechseln müssen (ca. 40 Schaltvorgänge pro Tag, ca. 5 Stunden pro Tag eingeschaltet.)

LG
Toni.
 
Hallo Mokaka,

wenn da in einem Altbau noch ein PEN liegt, das meine ich mit getrenntem Schutzleiter.
Ja, Oberwellen usw. da kann einiges rauskommen. Weg bekommst du es wenn überhaupt mit einem vernünftigem Potentialausgleich. Oft reicht aber auch das nicht.
Ich bin auch der Meinung, es ist nicht die Aufgabe eines Elektrikers, sondern die Aufgabe der Netzteilhersteller, da mal bessere Geräte zu bauen. Oder die Aufgabe der „Netzwerkbastler“ da für einen hochfrequenzsicheren Potentialausgleich zu sorgen.

Gruß Fachmann
 
Müsste es nicht Frequenzweichen usw. geben, womit man EDV Stromnetze von der Hausinstallation trennen kann? Dann hat man zwar noch immer einen verseuchten EDV Netzkreis aber zumindest den Rest relativ sauber.
 
Hallo Mokaka,

das Grundproblem ist, so glaube ich, das diejenigen die mit Rechenknechten rumbasteln, sich überhaut keinen Kopf darum machen, was sie mit dem minderwertigem Schrott im Netz anrichten. Dafür fühlen die sich auch nicht zuständig. Da werden mit irgendwelchen Baumarkt Mehrfachsteckoden Geräte zusammengeschaltet, man achtet nicht auf Netzaufteilung, es werden keine Übergangswiderstände beachtet, Hauptsache der Rechner läuft hoch.
Da sollten sich Elektriker mal etwas einiger sein und den Schwarzen Peter an den Verursacher zurückgeben.
Es kann doch nicht sein, das die eine Branche mit Billigangeboten ein Kundennetz verseucht und anschließend der Elektriker geholt wird um das wieder in Ordnung zu bringen.
Aber vielleicht kann der ein oder andere ja auch Geld damit verdienen, dann hat das alles wenigstens einen Sinn

Gruß Fachmann
 
Hallo Zusammen,
meine Rückmeldung zur Sache:
Das Callcenter arbeitet noch in der Steinzeit, d.h. kein einziger Rechner, alles mit der Hand aufgenommen :lol:

Die Beleuchtung und deren Verdrahtung: :shock:
einzelne alte Billigstrahler. Über Schnurauslasdosen und Affenschaukeln angeschlossen, flexible Adern fast aus den Lüsterklemmen rausgezogen (nach dem Motto: Kabel zu kurz, dann zieht man halt so stramm wie möglich)usw...

Die Kontakte in den meisten Fassungen ohne Kontakt zu den Leuchtmitteln (welche auch bunt zusammengewürfelt waren)oder schon weggeschmort....

Spannung war natürlich ok (227V). Werde an diese Verdrahtung keine Hand anlegen.... Entweder der alte Schrott raus und zwei vernünftige Rasterleuchten dran oder ohne meine Wenigkeit....

Gruss Mokaka
 
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