Hauptschalter in Unterverteilung, Pv Messzangen

Diskutiere Hauptschalter in Unterverteilung, Pv Messzangen im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Moin, ich habe eine Frage bezüglich der Hauptschalter. Hintergrund ist, dass ich bei Bekannten bin, die eine nagelneue Verteilung inkl. PV Anlage...
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dneez

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Moin,

ich habe eine Frage bezüglich der Hauptschalter. Hintergrund ist, dass ich bei Bekannten bin, die eine nagelneue Verteilung inkl. PV Anlage bekommen haben.
Es gibt mehrere Unterverteilung im Haus.
In der neuen Verteilung sind dadurch 3 Hauptschalter im oberen Anschlussraum und es ist extrem eng.
Abgesehen von div. Mängeln wie gebrochene Aderendhülsen, Mantelbeschädigung und falsch eingebaute Messzangen des Smartmeters (L1 zeigt Minuswerte in der App und ist auch ersichtlich im Verteilerschrank falsch ), sieht die ganze Verteilung wie ein Haufen Müll aus…
Ich hänge noch Fotos an, aber folgende Ausgangslage.
3 Hauptschalter für UV OG, Außenanlage und EG.
Hauptabzweigklemme
1. Klemme vom Zähler
2. Klemme Zuleitung zur Schiene der Hauptschalter
3. Klemme Zuleitung zum Verteilerkasten mit Smartmeter und zum Wechselrichter.
4. Klemme Zuleitung zur Verteilung Keller.

Die Messzangen sind an der Zuleitung zur Schiene vom Hauptschalter, dadurch werden Keller / Wechselrichter gar nicht erfasst.

Da die Verteilung 4 komplett freie Hutschienen hat frage ich mich, warum man sich das Leben so schwer gemacht hat. Darf man die Hauptschalter nur im OAR setzen?

Übrigens eingetragener Meisterfachbetrieb…
 

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Das Erste was ich mich frage wäre wozu die platzraubenden Verteilerblöcke gut sein sollen, die kann man sich komplett sparen.
Zweitens sind die Stromwandler vollkommen ungeeignet, denn ein 250A wandler wird sehr ungenau wenn er so kleine Ströme messen soll.
gehen wir mal von einem guten Klasse 1 Wandler aus ergibt sich eine Toleranz von 5A (+/- 2,5A)
und das in jeder Phase. Der errechnete Leistungswert ist damit noch ungenauer.

An der defekten Aderendhülse kann man erkennen, daß die Aderisolierung eigentlich nicht weit genug in die Hülse geht.

Die Schrammen an den Leiterisolierungen sehe ich hier allerdings nur Oberflächlich und damit unerheblich.

Ist der C32A Automat der für die Solarananlage?
Wenn das nicht eine 22kWp Anlage ist dann ist das viel zu hoch gewählt, bis 11kWp reichen noch 16A, darunter auch ggf weniger.

Neben dem für die Trennschalter falsch gewählten Platz (im AAR dürfen maximal 3 Wechselstromkreissicherungen und ein Haupttrennschalter sitzen) stellt sich mir die Frage nach deren Zulassung, da irgend ein billig Hersteller aus dem Osten gewählt wurde.

Das dünne 2,5mm²(?) an der 3 poligen Abzweigklemme ohne passende Vorsicherung ist auch nicht in Ordnung.
Entweder ist das passend vorgesichert, dann frag ich mich aber was das mit dem 10mm² da dran überhaupt soll, oder eben nicht dann ist auch das in 10mm² aus zu führen.

Der Typ 2 Überspannungsschutz dort erschließt sich mir nicht ganz denn da das ja wohl der Zählerschrank ist, wäre der zu setzende Typ 1/2 Kombiableiter vor dem Zähler noch keinen meter Leitungsweg entfernt.
es sei denn dort sitzt wirklich nur ein Typ 1 Ableiter ( eigentlich sind das alles heute Kombiableiter Typ 1 und 2 und oftmals auch noch Typ 3)
Oder der Ableiter sitzt aufgrund eines weiter entfernten Hausanschlußkastens in dessen Nähe in separatem Kasten.

Aufgeklemmte Isolationen sind natürlich auch ein Nogo.
Aderendhülsen nicht nach DIN Farbe wäre mir persönlich nicht recht, aber nicht zwingend ein Mangel.
 
Der 32A LS-Schalter ist in DE nicht zulässig, hier müssen mindesten 6kA gewählt werden.

Alles in allem ziemlich zusammengeschuster mit Billo-Material aus dem Internet.
 
und wenn das die normalen 12mm langen Aderendhülsen sind gehen die wegen dem Kragen auch nicht weit genug in die Hauptleitungsklemme rein, die nicht umsonst 2 Klemmschrauben pro Klemmstelle hat
Hier gehören Hülsen ohne Kragen hin, der Kragen ist in dem Fall an der Klemme
 
Der 32A LS-Schalter ist in DE nicht zulässig, hier müssen mindesten 6kA gewählt werden.

Alles in allem ziemlich zusammengeschuster mit Billo-Material aus dem Internet.
Ich finde den leider nur bei Amazon, wo 6ka angegeben sind. Aber die kann man sicherlich da einfach angeben. Hast du da eventuell ne Info, wo ich was herbekomme diesbezüglich?

Die wilde Fahrt geht weiter. Ich habe die Keller UV mal aufgemacht. Dort wurde ne neue Zuleitung gezogen. PE war aus unerklärlichen Gründen nicht angeschlossen von der Zuleitung…

@Octavian1977

Ist ne Huawei Anlage. Kann es sein, dass die Wandler dort direkt dabei sind?

Zuleitung zur PV ist 6mm. Sollte also passen. Anlage hat glaube ich 13 oder 14 kW

Das mit den 3 Wechselstromkreisen kenne ich auch. War mir nicht sicher, ob es ggfs. ne Ausnahme bezüglich Hauptschalter gibt. Danke für die Info.

Das 2,5 ist die Zuleitung zum Smartmeter, wo der Schutzleiter nicht mit angeschlossen ist im Zählerkasten. Smartmeter Verteilungskasten habe ich nicht geprüft…
Aber die Leitung hat kein Schutzorgan. Das Nächste wäre der SLS 35A.

Beim ÜSS stehe ich noch auf dem Schlauch. Es gibt definitiv keinen vor dem Zähler, aber immerhin ein 35A Hager SLS. Vor dem SLS sind lediglich ca 5m Kabelweg zum HAK.
Ich habe mal gehört, dass es in Ordnung ist auch nach dem Zähler ein ÜSS zu installieren. Laut 0100-443 muss lediglich nah am Einspeisepunkt installiert werden. Was bedeutet „nah“ hier?
Bezüglich Aderendhülsen schaue ich morgen mal. Eine Frage diesbezüglich. Ich kenne ebenfalls die langen Aderendhülsen für den Klemmblock, aber sind die tatsächlich Pflicht?

Wie sollte das weitere Vorgehen nun laufen? Nachbesserung? Kann man sich die Zulassungen zukommen lassen von den Geräten bei der installierenden Firma oder muss ich das selber suchen?
Die Anlage wurde wegen der letzten fehlenden Zahlungen mehrmals von der Ferne abgeschaltet. Ist das rechtens?
Der abnehmende Elektriker war übrigens nicht 1x vor Ort wie ich erfahren habe. Der hat lediglich ein Autogramm gegeben. Zähler + HAK ist ebenfalls nicht verplombt.
 
Hi,

gute Bilder. Solche Beiträge immer am besten und interessant. Schreibst du nochmal ob, wie es weiter geht, "ging"?


MfG
Joker333
 
Hat das ein Fachbetrieb verbrochen oder irgend so ein Billigheimer aus MyHammer?
 
Hat das ein Fachbetrieb verbrochen oder irgend so ein Billigheimer aus MyHammer?
"Abgenommen" an Hand von Fotos hat es ein eingetragener Meisterbetrieb. Installiert irgendwelche Osteuropäer.

Die gesamte Anlage? Mich würde mal interessieren, wie das gehen soll?
Ist etwas missverständlich ausgedrückt. Es geht um die PV-Anlage. Es gibt zwar noch kein Inbetriebssetzungsprotokoll, aber die Anlage lief zwischendurch um nach etwaige Fehler zu schauen... An sich ist es also in Ordnung die PV-Anlage abzuschalten, hat aber einen faden Beigeschmack, weil es nur gemacht wurde um die letzte Abschlagszahlung zu erhalten.

Hi,

gute Bilder. Solche Beiträge immer am besten und interessant. Schreibst du nochmal ob, wie es weiter geht, "ging"?


MfG
Joker333

Es gibt einige neue Erkenntnisse und auch weitere Fehler.
Beispielsweise soll der DTSU mit 4-6mm² angeschlossen werden laut Anleitung oder durch den Eingriff in die Anlage müssen FIs nachgerüstet werden. Es gibt zwar bereits teilweise welche in den UVs, aber nicht überall und durch den Austausch vom Zählerschrank muss die PV-Firma da ebenfalls nochmal ran.

Aber weiter zum Vorgehen. Ich habe mit dem Netzbetreiber telefoniert, der durchaus gerne Fotos haben möchte. Im Gegensatz zur Handwerkskammer. Ich bin ehrlich gesagt erschüttert was ich da mitbekommen habe. Ich habe extra mit zwei verschiedenen HWKs telefoniert, weil ich es nicht glauben konnte.
Die HWK macht grundsätzlich erstmal gar nichts. Es gibt Schlichtungsverfahren in der die HWK unterstützt (Per Brief/Mail), es gibt entsprechende Gutachter auf der Website der HWK (Privat bezahlen erstmal) oder man schlägt den Rechtsweg direkt ein.
Fakt ist aber, dass man als Privatperson derart viel Aufwand betreiben muss, damit solche Firmen irgendwelche Konsequenzen erfahren, dass es faktisch nie passiert.
Denn wenn das Wasser der Firma tatsächlich bis zum Hals steht, dann zückt sie das Scheckbuch, bezahlt entsprechend und sämtliche Vorfälle sind vergessen. Es muss erst was abbrennen oder jemand zu Schaden kommen, dass irgendwas passiert.
Aussage HWK " Solche Firmen werden ja pleite gehen, wenn sie immer so eine Arbeit abliefern. " ... Alles klar.
Wenn man 1x die Eintragung hat, dann kann man quasi machen was man möchte, solange niemand zu schaden kommt oder ein Kunde mit ganz ganz ganz viel Zeit und Geld um die Ecke kommt und das Ganze verfolgt.

Nach einer Mail mit etwa 25 verschiedenen Punkten hat der Chef der PV-Firma gesagt er kommt persönlich vorbei das Ganze auf Vordermann zu bringen. Kurzer Anruf bei der HWK - die Firma ist lediglich für Sanierungen eingetragen und hat an Elektroanlagen nichts zu suchen ohne entsprechenden Betrieb der dann dafür haftet.
Wir haben dann nochmal geantwortet, dass spätestens am Ende des Tages eine entsprechende Firma zu erscheinen hat samt Handwerkskarte.
Wann der Termin stattfindet ist noch unklar. Aber auch dort werden zu 99% etliche Mängel übrig bleiben bspw. FI bzw. Anschluss vom DTSU, dass es keine weitere Frist zur Nachbesserung geben wird und man sich eine entsprechende Firma sucht. Es gibt auch bereits jemanden in Aussicht, der nach Sichtung der Fotos den Schrank entsprechend überarbeitet, die Verdrahtung vom Wechselrichter anschaut, einen Generatoranschlusskasten installiert und die Anlage auf dem Dach durchmisst+kurz begutachtet.
Der lange Weg mit Gutachter, Gericht etc. ist weiterhin sehr unattraktiv und soll vermieden werden.
 
Eine Handwerkskarte ist mehr oder weniger uninteressant. Um Installationsarbeiten an elektrotechnischen Anlage durchführen zu können, muß zuallererst mal ein Eintrag in die Handwerksrolle als "Elektrotechniker" oder "informationstechniker" erfolgt sein. Damit darf ich aber praktisch immer noch keine Anlagen installieren, sondern nur im Nachzählerbereich warten. Für Installationsarbeiten ist ein Eintrag ins Installateursverzeichnis bei einem in Deutschland ansässigen Netzversorgers notwendig.
 
Eine Handwerkskarte ist mehr oder weniger uninteressant. Um Installationsarbeiten an elektrotechnischen Anlage durchführen zu können, muß zuallererst mal ein Eintrag in die Handwerksrolle als "Elektrotechniker" oder "informationstechniker" erfolgt sein. Damit darf ich aber praktisch immer noch keine Anlagen installieren, sondern nur im Nachzählerbereich warten. Für Installationsarbeiten ist ein Eintrag ins Installateursverzeichnis bei einem in Deutschland ansässigen Netzversorgers notwendig.

Das ist mir bewusst, aber der Netzbetreiber sagt dir nicht, ob er dort eingetragen ist oder nicht. Der hat zwar eine Liste, aber automatisch kommt er da nicht drauf. Abgesehen davon finde ich die Geschichte mit dem Netzbetreiber, Trei Schein etc eine große Abzocke, aber das ist ein anderes Thema.

Die Handwerkskarte ist zumindest ein gutes Indiz mit wem man zu tun hat. Und selbst die gibt es nicht, sondern nur eine Gewerbekarte.
 
So wie hier immer mehr Mängel auftreten, ist es schon angebracht das Ding komplett neu auf zu bauen.
Die Kragen der Aderendhülsen sind wohl auch so spröde, daß diese an allen Stellen brechen.
Wer weiß was da noch an Mängeln auftaucht wenn man da vor Ort mal richtig schaut und Messungen durchführt.
 
Das ist mir bewusst, aber der Netzbetreiber sagt dir nicht, ob er dort eingetragen ist oder nicht. Der hat zwar eine Liste, aber automatisch kommt er da nicht drauf.

Die Liste hat jeder Netzbetreiber auf seiner Homepage zur Einsicht. Man muss aber bedenken, dass auch Installateuere, die bei anderen Netzbetreibern gemeldet sind, ausübungsberechtigt sind.


Abgesehen davon finde ich die Geschichte mit dem Netzbetreiber, Trei Schein etc eine große Abzocke, aber das ist ein anderes Thema.

Die Eintragung beim Netzbetreiber kostet nichts und ein Nachweis, wie der Trei-Schein ist notwendig. Schließlich geht es um die Arbeiten an elektrischen Anlagen. Ich habe den Trei-Schein selbst gemacht und teuer war das nicht. Wenn schon Abzocke, dann sehe ich eher das VDE-Abo als solche an.

Die Handwerkskarte ist zumindest ein gutes Indiz mit wem man zu tun hat. Und selbst die gibt es nicht, sondern nur eine Gewerbekarte.
Natürlich gibt es eine "Handwerkskarte", ausgestellt von der zuständigen Handwerkskammer. Auf meiner steht diese Bezeichnung und eine Registriernummer deutlich drauf. Eine "Gewerbekarte" kenne ich nicht. Ich habe nur eine Gewerbeanmeldung. Da wird aber keine Karte ausgestellt. Vieleicht gibt es so etwas bei fahrenden Händlern.
 
der Trei Schein ist überflüssiger Unfug.
Jemanden der bereits eine Ausbildung und eine Weiterbildung zum Techniker Meister hat braucht keinen zusätzlichen Schein um seine Fachkraft nochmal zu beweisen.
 
Thema: Hauptschalter in Unterverteilung, Pv Messzangen
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