Nimm bitte kein Billigzeug a la Dü*wi oder so, sondern markenartikel. Andernfalls ist dir nicht nur der Spott von Fachleuten sicher, wenn sie diese Schrott-Bauteile sehen, sondern die Sachen sind entweder unergonomisch, unperformant, nicht-langlebig oder alles zusammen.
Gutes Verteilereinbaumaterial gibt es z.B. von moeller. Die Serien PXL (Leitungsschutzschalter) und PXF (FI-Schutzschalter) kann ich besonders für Privathäuser empfehlen. Die Sachen sind nicht nur von sehr hoher Qualität, sondern auch ziemlich günstig, einen 4-poligen FI mit 40A Nennstrom und 30mA Fehlerstrom bekommt man bei ih-bäh schon für 22 Euro. Und dafür erhält man wie gesagt solide Qualität. Ich würd die Sachen selbst nicht benutzen, wenn es nicht so wäre. Ähnlich ist es bei LS: B10, B13 und die meisten anderen B-Größen bekommt man für oft deutlich unter 10 Euro pro Stück, C-Größen für meist unter 15!
Natürlich kannst du auch Material anderer namhafter Hersteller verwenden, solange das Zeug was taugt!
Ich empfehle dir, nicht 1,5mm² für die steckdosen zu nehmen, das ist sehr gering und hat, wenn Überspannungsschutz eingesetzt wird, arge Nachteile!
Besser: Nimm 5x2,5mm² - mit einer Leitung kannst du drei Steckdosen versorgen (müssen nicht in den gleichen Räumen sein,können aber). Genauso wie beim Herd erfolgt die Versorgung als Drehstromkreis, wobei die Aufteilung an den Steckdosen stattfindet. Vorteil: Trotz 2,5mm² guter Preis, weil ein 5x2,5mm² billiger ist, als drei 3x1,5mm². Die Häufung reduziert sich, weil nicht so viele Leitungen parallel verlaufen (jeweils mindestens 1cm Platz zwischen den Leitungen lassen, dann wird die Häufung noch irrelevanter).
Jeder Raum sollte mindestens einen eigene Steckdosenstromkreis bekommen, mehr geht auch und ist immer gut. Vorsicht: Geiz in dieser Sache zahlt sich langfristig nicht aus und führt dazu, dass unnötig früh wieder Erweiterungen vorgenommen werden müssen oder es zu Einbußen kommt!
Absicherung maximal C13 und man hat die Sicherheit, dass selbst bei größeren Gerätefehlern oder Benutzerfehlern nie etwas passiert und die Leitungen auch in 20 Jahren noch gute Isolationseigenschaften haben!
Das Licht kann mit einem 3x1,5mm² versorgt werden, abgesichert wird dieses NICHT mit B16, sondern mit entweder B6, C6, B10 oder C10!
Der Herd bekommt selbstredend auch mindestens 5x2,5mm², dieses kann mit B16 abgesichert werden, da der Herd fest angeschlossen wird.
Steckdosen zu Waschmaschine, Spülmaschine, ... etc. sind entweder wie oben beschrieben auszuführen oder einzeln mit 3x2,5mm² zu versorgen und so abzusichern, wie es das Gerät benötigt. Dabei würde ich auch hier nie über C13 hinausgehen!
Auch wenn du vielleicht Angst vor Zusatzkosten hast: Bitte lass dir meine Postings mal durch den Kopf gehen und tu sie nicht als Geschwätz ab. Auch wenn du bestimmte Gefahren und Vorteile nicht sehen magst, solltest du darauf vertrauen, dass man hier keinen Mist erzählt. Einige äußerst ungünstige Angewohnheiten, die sich in der Elektrikerbranche festgesetzt haben, z.B. eben die Verwendung von B16 für Schuko, führen hier und da immer wieder zu Problemen und können unter Umständen sehr gefährliche Folgen haben. Du bist in der glücklichen Lage, durch unsere Tipps nicht die Planungsfehler zu machen, welche anderen Leuten schon arge Probleme bereiteten.
Sei auch ruhig ein bisschen zukunftsbedacht: Wenn man schon Wände aufreißt, sollte man zumindest überlegen, ob man nicht gleich in jeden Raum zwei Netzwerkleitungen (Verlegekabel) (mehr geht natürlich auch hier, aber auch zwei ist schon gut) zu legen, um später bei gewünschtem Internetzugang nicht allein auf WLAN angewiesen zu sein. Den entgegen der Beteuerungen vieler Hersteller wird WLAN nie so störungsfrei, einfach zu managen und sicher sein, wie Ethernet und bis jetzt steht es auch immernoch im verdacht, gesundheitsschädigende Wirkungen zu haben. Netzwerkleitungen müssen im Lehrrohr verlegt werden, am besten das schwarze oder dunkelgraue.
Auch ein Lehrror Pro Raum für andere Sachen kann nicht schaden. In dem Raum in dem eine Stereoanlage stehen oder ein fernseher mit Surround-Anlage betrieben werden soll, kann man bei der gelegenheit z.B. gleich die Lehrrohre verlegen, um später die Lautsprecherleitungen zu verstecken.
Was die Küche angeht, so würde ich hier folgendermaßen vorgehen:
- 5x2,5mm² für den Herd
- ein zweites 5x2,5mm² für drei Steckdosen und Spülmaschine
- 3x1,5mm² für das Licht
- ein weiteres 3x1,5mm² für den Kühlschrank, um diesen separat sichern zu können.
im normalen Bad reicht ein 5x2,5mm² für Licht, Steckdosen und eventuelle andere sachen.
Weil du Sachständeranschluß hast, bist du gefährdet, was Blitzeinschläge anbelangt. Ich würde hier unbedingt ein Überspannungsschutzkonzept realisieren, wobei die Kosten dafür dank ih-bäh nicht mehr bei 3000 Euro liegen, sondern nur noch bei 200-400.
MfG; Fenta