Kreuzader am Baustromverteiler

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helge 2

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Hallo zusammen !

Bei uns in der Nähe hat ein Zirkus sein Zelt aufgeschlagen.
Um dort Strom auf den Platz zu bekommem wurde eine kleine Trafostation-denk ich mal "angezapft".

Eine Firma hat eine Kernbohrung durch die Außenwand gemacht-dann mit dicker Leitung nach draußen,wo Mitarbeiter der Stadtwerke einen Baustromverteiler angeschloßen haben.

Kurz daneben wurde ein Kreuzader in den Boden geschlagen.Ich schätze mal ca.1 mtr.tief.(wenn überhaupt)

Für was genau dient dieser eigentlich ?
Wird der Schutzleiter bzw.Erde eigentlich nicht vom Trafohaus rausgeführt zum Mobilen Verteiler ?
Warum muß ein Baustromverteiler nochmal geerdet werden ?

Gruß und Danke Helge 2
 
Hallo Helge,

der Grund dafür ist einfach der, dass es keine Vorsicherung gibt, die im Kurzschlussfall zuverlässig und rechtzeitig abschaltet, und somit kein Personenschutz gewährleistet ist. Bei einem Kurzschluss vor den Sicherungen liegen an der PEN-Schiene im Verteiler sowie an den Gehäusen der daran angeschlossenen SK-I-Geräte über einen möglicherweise längeren Zeitraum bis zu 110V gegenüber Erde an. Über die Erdung des Baustromverteilers wird ein Schutzpotentialausgleich hergestellt, der die Potentialdifferenz zwischen der PEN-Schiene und den daran angeschlossenen Gehäusen einerseits und der lokalen Erde andererseits weitgehend ausgleicht und dadurch das Problem der fehlenden Vorsicherung entschärft.

Schöne Grüße,
Bernd
 
Zelmani schrieb:
der Grund dafür ist einfach der, dass es keine Vorsicherung gibt, die im Kurzschlussfall zuverlässig und rechtzeitig abschaltet,

Kann ich mir nicht vorstellen.

Zelmani schrieb:
Über die Erdung des Baustromverteilers wird ein Schutzpotentialausgleich hergestellt, der die Potentialdifferenz zwischen der PEN-Schiene und den daran angeschlossenen Gehäusen einerseits und der lokalen Erde andererseits weitgehend ausgleicht und dadurch das Problem der fehlenden Vorsicherung entschärft.

Das macht eine direkte Verbindung mit dem PEN der Trafostation x mal besser.

Lutz
 
Ein Kreuzerder direkt neben der Station ist sicher sinnfrei, der Stationserder hätte dicke gereicht. Zumal ich neben einer Trafostation ungern etwas in den Boden schlagen würde.
 
Zumal ich neben einer Trafostation ungern etwas in den Boden schlagen würde.
10 kV Erden ist nicht spassig.

Die 10KV merkt aber den Erdschluss und gibt den an die Leiststelle weiter. Die schickt einen Mitarbeiter raus der nach dem rechten schaut.
 
Wird doch beim Erdschluss sicher abgeschaltet, oder brutzelt das schön weiter?

Gibts da Werte ab WANN sowas abschalten MUSS?
Gibts eine gewisse Toleranz in der noch nicht abgeschaltet wird/ abgeschaltet werden muss?!
 
Abschaltbedingungen sind in der VDE 0100-410 für Niederspannung enthalten.
Ansonsten muss man die VDE 0101 bemühen.
 
Zelmani schrieb:
So, hab noch mal recherchiert. Es geht generell um Potentialausgleich, nicht nur bei Kurzschluss vor der Sicherung, zumal in Stromkreisen mit IN >=32 A ohnehin eine Abschaltzeit von 5s gilt.

Siehe hier: http://www.bosecker-verteilerbau.de/pdf-load/bsv-anschluss.pdf

Mal abgesehen davon, dass in der Beschreibung Nulleiter und Neutralleiter verwechselt werden, und dass obwohl es in der Beschreibung genau darum geht (TT/TN-C/TN-C-S), ist auch das Bild mit der 5-adrigen Zuleitung irgendwie nicht korrekt.

Da wird von einem Hauptpotenzialausgleich gesprochen, in der Zeichnung ist aber keiner eingezeichnet. Ich seh nur ein speisendes TN-C-System. Damit hat man nur eine geringfügig bessere Situation als mit der 4-adrigen Zuleitung, weil beim 5-adrigen Anschluss ein Kurzschluss zwischen Lx und N noch der Spannungsfall an der Zuleitung die am PEN und damit am PE anstehende Spannung senkt.

Wenn aber der Schluss zwischen Lx und PE am Baustromverteiler auftritt, sind beide Fälle gleich. Dann steht auch hier eine Spannung am Baumstromverteiler zu leitfähigen Teilen der Umgebung an. Daher braucht es am Baumstromverteiler im TN-System immer dann einen zusätzlichen Erder, wenn die Zuleitung zu lang ist, weil dann der Erder des PE/PEN zu weit weg ist und sich die Fehlerspannung halb/halb als Spannungsfall über Lx und PE/PEN abbaut und damit 115V am Baustromverteilergehäuse anstehen.

0V
 
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