mehrere Fragen zur Neuinstallation

Diskutiere mehrere Fragen zur Neuinstallation im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebes Forum, ich bin neu hier und habe mehrere Fragen zu meiner neuen (alten) Wohnung. Im Moment liegt noch vom Zählerkasten eine...
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gummiadler

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Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier und habe mehrere Fragen zu meiner neuen (alten) Wohnung. Im Moment liegt noch vom Zählerkasten eine Alu-Leitung, schätze mal 6mm² mit L1 und PEN. Daran hängt noch ein alter AP-RCD, der im Moment natürlich nur noch als Hauptschalter dient, wenn ich an der Elektrik arbeite und vermutlich noch nie funktioniert hat. Von da aus habe ich erstmal povisorisch eine Leitung zu einem neuen Verteilerkasten gelegt, um überhaupt erstmal wieder Strom in der Wohnung mit der neu installierten Elektrik zu haben. Zur Zeit sind dort 7 Stück B16 LSA installiert für verschiedene Steckdosen- und Beleuchtungskreise. Eine neue Leitung mit leider nur 5x2,5mm² wurde im Zuge der erfolgten Treppenhausrenovierung vom Zählerplatz in die Nähe meines neuen Verteilerkastens gelegt, leider hatte ich damals keinen Einfluß auf den Querschnitt, weil ich nicht gedacht hätte, jemals wieder hier einzuziehen. Diese Leitung ist noch nicht angeschlossen. Nun zu meinen Fragen:

1. Reicht der Querschnitt der Wohnungszuleitung? Ich habe keinen elektrischen Warmwasserbereiter, Waschmaschine und Trockner laufen über einen anderen Zähler.

2. RCD: ich habe vor, das Bad und die Toilette sowie eine Steckdose im Flur über einen 2-poligen RCD zu schalten. Darf dies Flursteckdose darüber laufen oder ist Bad komplett getrennt zu führen? Dann müßte ich die Schaltung und Leitungsführung noch ändern.

3. Herdanschluß: dieser soll (mit 5x2,5mm²) wie der Rest der Wohnung (mit je 3x1,5mm²) über einen 4-poligen RCD laufen. Ist die Zusammenschaltung überhaupt möglich? Ist es möglich, sinnvoll und statthaft, die L1, L2 und L3 von den drei Leiterpolen des Herd-RCD auf die restlichen 6 LSA zu verteilen? Oder sollte ich alles z.B. über L1 schalten?

4. Dusch- und Badewanne: Duschwanne ist nicht geerdet, Badewanne noch nicht vorhanden. Soll ich diese an PE anschließen? Ich habe hier sehr unterschiedliche Meinungen gehört. Des weiteren wurden ja früher Wasserleitungen geerdet. Die gesamte Hausanlage besteht aus verlötetem Kupfer und ist im Keller geerdet, muß also in der Wohnung extra nochmal PE aufgelegt werden?

Sorge macht mir vor allem der geringe Querschnitt der Zuleitung, hierzu müßte ich nämlich einen Kabelkanal in das neu gemachte Treppenhaus fräsen...

Um den vielen Meinungen vorzubeugen, ich solle das ganze lieber einer Fachkraft überlassen: Ich werde die komplette Anlage von einer Fachkraft überprüfen lassen, weil ich an meinem Leben hänge und auch weil ich einen Drehstromzähler für den Herdanschluß brauche, im Moment ist nur ein Wechselstromzähler drin. Nur will ich dessen Zeit und meinen Geldbeutel nicht unnötig durch unbewußte Falschinstallationen belasten.

Viele hoffnungsvolle Grüße aus dem Erzgebirge

Hans-Peter
 
Ähm, da mag man garnicht drüber nachdenken - die Zuleitung zwischen Zähler und Verteilung ist 5x2,5mm² und die haben einen Zählermonteur mit Zulassung gefunden, der da einen Zähler reinsetzt? Respekt - Meine hätten mich alle zum Teufel gejagt was der Scheiß soll ... Du glaubst da kriegst du einen neuen Drehstromzähler rein?

Die Zuleitung zu einer Wohneinheit in einem MFH hat so ausgelegt zu werden, dass diese mit 63A belastbar ist - so will es jede mir bekannte TAB - ohne gibts keinen Zähler und keinen Strom vom Netz...
 
Ja, diese 5x2,5mm² Leitung, die bis jetzt nur eben da liegt, aber noch nicht angeschlossen ist, hat defintiv 2,5mm². Diese Leitung wurde von einem ortsansässigem Elektrofachbetrieb vor ca. 4 Jahren verlegt, in der Aussicht, das Dachgeschoß, also meine neue Wohnung ohne Dreckaufwand an ein neue Installation anzuschließen. Damals wurde allerdings diese Wohnung als Ferienwohnung benutzt und es war ein Gasherd drin.
Der alte Wechselstromzähler hängt nach wie vor 50 Jahren an der 2x6mm² Alu-Leitung, da hat sich ja nichts geändert

:roll: werd wohl was stärkeres legen müssen :?:
 
Wenn es eine eigenständige Wohneinheit ist, mit eigenem Zähler und durch dem Mieter abschließbaren Vertrag zur Energielieferung, soll die Leitung zwischen Zähler und Verteilung nach dem Willen der TAB vieler Netzbetreiber für 63A ausgelegt sein.

Du hast ansonsten mehrere Probleme:

Selektivität kann nicht gewährleistet werden - im Fehlerfall lösen höchstwahrscheinlich auch die Vorsicherungen aus, die unter Plombenverschluß liegen, ich nehme mal nicht an, dass da schon SLS verbaut sind ...

Überlast kann eintreten - E-Herd und Staubsauger sind nur in bestimmten Kochplatten/Steckdosen-Konstellationen gleichzeitig nutzbar - trifft auch auf alle anderen größeren Verbraucher zu (Wasserkocher, Fön, ggf. schon Mikrowelle oder Kaffeemaschine ... Will man gleich im dunkeln stehen, weil man sich föhnt, während die Freundin kocht?

Also mit 3x25A kenn ich ja Leute, aber 3x16A? Ich weiss ja nicht ... echt nich ... außerdem kannst Du Dir jeden LSS sparen zu verbauen, bringt eh nix - rennst eh in Keller wenn was ist ...

Zu deinen anderen Fragen:

2) Das Badezimmer muss nicht von anderen Räumen getrennt sein.

3.) Die Last hat bei einem Drehstromanschluss möglichst gleichmäßig auf die Außenleiter verteilt zu werden, das fordern auch die TAB.

4.) Wannen müssen nicht mehr grundsätzlich in den Potentialausgleich einbezogen werden, wenn diese isoliert stehen, für alle eingeführten Leitfähigen Teile besteht weiterhin die Pflicht diese in einen örtlichen PA einzubeziehen.

Wo du deine Verbindung zum Haupt-PA des Gebäudes hernimmst ist mir aber ein Rätsel ... Reicht es aus den örtlichen PA mit dem PE im Verteiler zu verbinden, wenn dieser nur 2,5mm² ist? Der örtliche PA soll ja min. 4mm² betragen, der Haupt-PA 6 ...
 
T.Paul schrieb:
Wenn es eine eigenständige Wohneinheit ist, mit eigenem Zähler und durch dem Mieter abschließbaren Vertrag zur Energielieferung, soll die Leitung zwischen Zähler und Verteilung nach dem Willen der TAB vieler Netzbetreiber für 63A ausgelegt sein.

Und das wird auf 5x16 mm² rauslaufen.

T.Paul schrieb:
Wannen müssen nicht mehr grundsätzlich in den Potentialausgleich einbezogen werden, wenn diese isoliert stehen

Das hat mit isoliert/ nicht isoliert nichts zutun. Wannen müssen grundsätzlich nicht mehr einbezogen werden, sie dürfen aber.

Lutz
 
also die TAB ( http://www.enviam.de/dokumente/pdf/TAB2000enviaNETZ.pdf ) von enviaM schreibt vor, daß vorzugsweise (!) 35A SH-Schalter einzusetzen sind, bei erhöhtem Leistungsbedarf bis 63A. Nun denke ich aber nicht, daß ich erhöhten Leistungsbedarf habe, es sein denn, der Herd fällt darunter.

Aber egal, das Zeug da unten muß eh der Elektriker machen und ich muß eine stärkere Leitung legen. Ich nehm also die 10mm²

:wink:

Trotzdem danke für die Antworten
 
gummiadler schrieb:
also die TAB ( http://www.enviam.de/dokumente/pdf/TAB2000enviaNETZ.pdf ) von enviaM schreibt vor, daß vorzugsweise (!) 35A SH-Schalter einzusetzen sind, bei erhöhtem Leistungsbedarf bis 63A. Nun denke ich aber nicht, daß ich erhöhten Leistungsbedarf habe, es sein denn, der Herd fällt darunter.

Das ist nur die vorgesehene Dimensionierung des Selektiven Leitungsschutzschalters.

Aber egal, das Zeug da unten muß eh der Elektriker machen und ich muß eine stärkere Leitung legen. Ich nehm also die 10mm²


Gemäß den TAB muss die Zuleitung trotzdem auf theoretisch mögliche 63 A bemessen werden, wobei der Spannungsfall maximal 0,5% betragen darf. 10 mm² würden das bei 35 A erfüllen, nicht aber für 63 A. Streng genommen darf an 10 mm² dann kein Zähler angeschlossen werden. Ich würde 16 mm² nehmen.

MfG
 
10mm² ist für 63A nur selten ausreichend.
Allein der Spannungsfall von 3% bis zum weitesten Punkt der Installation nötigt einen dazu einen höheren Querschnitt zu wählen, es sei denn die Leitung zwischen Zähler und UV ist extrem kurz und nach Verlegeart E (frei in Luft mit Abstand) verlegt.

Für die Leitung zwischen Hausanschluß und Zähler ist der Spannungsfall von 0,5% einzuhalten.
Grundsätzlich sind alle Leitungen zu berechnen.
 
ich muß das nochmal hochschaufeln... also die Zuleitung zum Zähler vom HA, da gehe ich davon aus, daß die ausreichend dimensioniert ist, weil der Zählerschrank bereits mit 3 Drehstromzählern ausgerüstet ist. Der Knackpunkt ist die Leitung zwischen Zähler/Hauptsicherung und Wohnungsverteilerkasten. Ich sehe in der ganzen Hausinstallation kein einziges 16mm²-Kabel. Dabei hängt sogar eine Autowerkstatt mit dran!!

Daß die "vorsorglich" gelegte Leitung zwischen Zähler und Verteilerkasten erneuert werden muß, ist mir inzwischen klar, aber 16mm²? Es sind ca. 15m, ich krieg die nicht so einfach unter (ziemlich dünnen) Putz verlegt, Kabelkanal? Ziegel einfräsen? Das kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein. Ich will doch schließlich nur einen E-Herd betreiben und keine Maschinenfabrik.
 
Mag sein aber diese dimensionierung hat schon seinen Sinn.
Nur weil die meisten "das haben schon immer so gemacht"-Elektriker zu jeder UV nur 10mm² legen ist das noch lang nicht ausreichend.
Verlegung unter Putz ist C in Rohr Verlegung B.

Bei C wäre mit 10mm² nur 50A und mit B sogar nur 40A möglich.
die Leitung muß aber für 63A ausgelegt werden.
Zudem ist bei 16mm² auch der spätere Einbau eines funktionsfähigen Überspannungsschutzes möglich und der Spannungsfall ist dadurch auch im Rahmen.
 
etwas Licht ins Dunkel gebracht ;-)

also ich hab mir jetzt mal besagte Zuleitung genauer angesehen. Also im Zuge der Treppenhausrenovierung wurde NICHT wie ich dachte, das alberne 2,5mm² als geplante Zuleitung gelegt (wozu das Kabel da ist, weiß ich nicht). Es existiert tatsächlich ein neues 5x16mm²-Kabel bis kurz unter die Decke des 1. OG, dort war früher die Hauptverteilung, jetzt ist sie im EG (ich wohne im 2. OG = DG). Das endet dann in einer bisher nicht gesehenen Verteilerdose, von wo aus dann L1 und PE ins DG mit 10mm² ALU gehen. Es würde mich natürlich sehr beruhigen, nur ca. 30 cm aufzustemmen und in dieser Verteilerdose mein neues 5x16mm² Kabel komplett aufzulegen. Ist das statthaft (geeignete Klemmen natürlich vorausgesetzt)?

Weiterhin habe ich eine Frage zum RCD. Ich habe vor, einen 2-poligen RCD für Bad, WC und einen kleinen Stromkreis des Flures zu nutzen. Das betrifft einen B16 LS. Hier denke ich, daß ein 25A mit 30mA richtig ist, oder?

Außerdem soll ein 4-poliger RCD den Rest absichern, und den Herd (sowieso). Es handelt sich um 9 Stromkreise mit B16 und den Herd. Da reicht doch ohne Vorsicherung kein 40A-RCD, oder?

Wie stark darf oder muß der 4-polige RCD sein, oder ist es besser, 2 Stück 4-polige oder einen 4-poligen + 2 Stück 2-polige mit 40A zu verwenden und entsprechend aufzuteilen (30mA vorausgesetzt)?
 
Ein RCD darf nur bis zu seinem Nennstrom belastet werden - wie Du dies bewerkstelligst ist deine Sorge. Ein 40A-RCD kann mit <=40A-Vorsicherungen beliebig viele B16-Automaten versorgen, oder eben nur 2 pro Außenleiter ohne Vorsicherung. Es gibt auch RCDs für größere Nennströme.

Die Idealvorstellung wären sicherlich FI/LS für jeden Stromkreis. Nach Kosten/Nutzen-Aspekten werden aber 2 4pol. 40A-RCDs verbaut im Wohnungsbau - Wenn die damit versorgbaren Stromkreise nicht ausreichen, kann dies durch weitere RCDs oder Vorsicherungen gelöst werden.

Ist die Verteilerdose zur Aufnahme von Klemmen geeignet, die in der Lage fixiert sind?
 
ok, dann werde ich wohl 2 4-polige nehmen.

Aber mal was anderes, evtl. hab ich mal wieder einen Denkfehler. Die TAB von envia empfehlen ja 3x35A SH Schalter. Wenn das so empfohlen wird, wird der Elektriker die auch sicher nehmen. Auch schon aus dem Grund, weil meines Wissens im Hausanschluß 3x63A Schmelzsicherungen sind, dann wäre ja keine Selektivität mehr da. Wenn also sagen wir mal mehr als 40A über den FI gezogen würde (weiß gar nicht, ob ich überhaupt so viele Elektrogeräte habe;-), dann würde ja sowieso der SH fliegen und zwar schon vor der Belastungsgrenze des FI. Also könnte ich doch mehr als 2 16er an eine Phase klemmen, oder?

Naja die Dose hat keine festen klemmen, im Moment ist da eine Lüsterklemme drin :shock:

Sollte es aber Vorschrift sein, werde ich die Dose wechseln, immer noch besser als Wand aufstemmen.
 
Wenn die Vorsicherung den Nennstrom begrenzt, kannst du dahinter natürlich so viele Stromkreise anschließen wie du möchtest - es kann ja zu keiner Überlast kommen. Alles mit B16 abzusichern ist sowieso nicht die beste Lösung, aber die gängigste leider ...

Bei diesem Querschnitt hat die Klemme fixiert zu sein, ja. Wenn die bisherige Al-Leitung wegfällt würde ich da aber eine dauerhafte Verbindungsstelle mit Schrumpfmuffe setzen und hinterher alles verputzen.
 
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