Mieter bemängelt die Elektrik im Haus

Diskutiere Mieter bemängelt die Elektrik im Haus im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallöchen, ich besitze ein altes Einfamilienhaus in Berlin, das ich in den letzten Jahren aufwendig sanieren ließ. Unter anderem wurde auch die...
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Hallöchen,

ich besitze ein altes Einfamilienhaus in Berlin, das ich in den letzten Jahren aufwendig sanieren ließ. Unter anderem wurde auch die komplette Elektrik im Haus von einer Elektrofirma erneuert und ein nachträglicher Erder (Edelstahl über ca. 10m tief) installiert. Der Erder ist mit dem Potentialanschluss vom Haus verbunden.
Das Haus ist seit Sommer diesen Jahres vermietet.
Der Mieter bemängelt nun schriftlich die Elektrik im Haus. Als sein Bekannter bzw. Verwanderter vor kurzem zu Besuch bei ihm war, hätte wohl ein FI ausgelöst. Das nahm der Besuch zum Anlass und hat sich die Elektrik wohl etwas genauer angesehen. Sein Bekannter bzw. Verwanderterwäre ist wohl vom Fach und Elektroinstallatuer.

Ich habe eigentlich großes vertrauen in die Elektrofirma und bin auch froh, dass Sie mir die ganze Elektrik im Haus neu gemacht hat. Ohnehin ist es heute schwer Firmen für die Sanierung zu bekommen. Von daher will ich mich bei der Firma natürlich auch nicht unbeliebt machen und würde zum den ganzen erst einmal eure Meinung hören, bevor ich dort wirklich mit dem Chef spreche. Denn nur bei der Bekannt des Mieters vom Fach ist , bedeutet das ja noch nicht, das er es auch richtig macht.

Der Hausanschluss vom Haus liegt unten im Keller. Ungefähr 2-3m daneben wurde der neue große Zählerkasten mit Sicherungen installiert. Vor dem Zähler ist ein Überspannungsableiter der Firma Dehn verbaut.In der Garage und im Schuppen wurde jeweils ein eigener Verteilerkasten installiert.
Fast jeder Raum im Haus verfügt über zwei Stromkreise für Steckdosen. Das Licht in den Räumen ist über eine eigene Sicherung abgesichert. Also getrennt von den Steckdosen.

Ich kann mich noch erinnern, das im Hausanschlusskasten damals 4 Leitungen ankamen. Das weiss ich deswegen so genau, weil die Elektrokfirma vom Hausanschlusskasten plötzlich mit 5 Leitungen zum Zählerkasten ging. So weit ich mich erinnern kann und es sich aus den Rechnungen nachvollziehen läßt wurde das ein etwas technisch so ausgeführt.

Hausanschluss -> 5x25mm² -> Zählerkasten -> Hauptschalter gesamte Anlage HT350E -> 16mm² -> Zähler
Nach dem Zähler wird dann aufgeteilt in die Verteilungen

-> 16mm² -> Hauptschalter Haus L73M 35A -> 16mm² FI CDA440D -> 10mm² KDN363F -> auf z.B. 6x MBN116für Steckdosen / Hinter einen 40A FI sind immer noch maximal 6 Sicherungen a 16 A verbaut.
Licht wurde einzeln pro Raum im einer FI-Sicherung ADS916D abgesichert. Die FI-Sicherung wurden mit einer Verbindungsschiene KDN451D ähnlich den anderen FI's für die Steckdosen verbunden. Das Kabel zu der Verbindungssschiene soll 16mm² dick sein.

-> 16mm² -> Hauptschalter Garage L73M 35A -> 5x16mm² -> Verteilung Garage -> FI CDA440D -> 10mm² KDN363F -> auf z.B. 6x MBN116für Steckdosen / Hinter einen 40A FI sind immer noch maximal 6 Sicherungen a 16 A verbaut.
Absicherung Licht gleich wie in der Verteilung vom Haus ausgeführt.

-> 16mm² -> Hauptschalter Schuppen L73M 35A -> 5x16mm² -> Verteilung Schuppen -> FI CDA440D -> 10mm² KDN363F -> auf z.B. 6x MBN116für Steckdosen / Hinter einen 40A FI sind immer noch maximal 6 Sicherungen a 16 A verbaut.
Absicherung Licht gleich wie in der Verteilung vom Haus ausgeführt.


Bemängelt wird unter anderem:

- Aufteilung von PEN bereits im Hausanschlusskasten (Laut Mieter darf der PEN erst im Verteilerkasten in N und PE aufgeteilt werden)
- PE-Leiter geht aus dem Hausanschlusskasten an Potentailausgleich (Laut Mieter darf der PE erst vom Verteilerkasten an den Potentailausgleich gehen)
- Überspannungsableiter am Potentailausgleich angeschlossen (Laut Mieter soll der Überspannungsableiter nicht am Potentailausgleich angeschlossen werden, sondern nur an den PE im Verteilerkasten)
- Verteilerkasten nicht kommplett mit 16mm² verdrahtet (Laut Mieter wurden z.B. zwischen FI und Sicherungen Verbindungschienen genutzt die nur 10mm² haben)
- 35A Keramiksicherung vor dem 40A FI sind laut Mieter unzulässig, da nicht selektiv
- Im Bad ist ein Fi mit 30mA verbaut ( Laut Mieter müsste im Bad ein 10mA FI verbaut sein)
- Der Herdanschluss soll laut Mieter nicht mit einem FI abgesichert werden
- Das Licht in den Räumen ist mit 16A abgesichert (Laut Mieter darf das Licht nur mit 10A abgesichert werden)


Muss ich das durch die Elektrofirma ändern lassen oder kann das so bleiben und der Meiter erzählt mir quatsch?
Gibt es da sachen bei der Elektroinstallation die in einer Grauzone liegen?
 
Deine Anlage wurde vollkommen richtig installiert und der Mieter bzw sein Bekannter sollte sich sein LEERGELD wiedergeben lassen. Nebenbei die 35 A Schmelzsicherungen sind sehr wohl Überlastselektiv zu den SLS vor dem Zähler und selektiv zu den LS in der Verteilung. Bei einem Kurzschluss löst in aller Regel der LS vor dem SLS aus auch wenn da die Schmelzsicherung mit auslösen könnte!
Aktuell erfolgt die Trennung des PEN so früh wie Möglich und das ist am HAK und zudem wird der PEN am Hak direkt mit der HES verbunden! (PEN-Stützung) Die Schienen sind mit 10mm² auch völlig ausreichend.
Die Anlage ist durch SLS mit 50 A abgesichert und zusätzlich über Schmelzsicherungen von 35 A !
 
Zuletzt bearbeitet:
- Aufteilung von PEN bereits im Hausanschlusskasten (Laut Mieter darf der PEN erst im Verteilerkasten in N und PE aufgeteilt werden)

Beim VNB Erkundigen. In der Regel soll so für wie möglich aufgeteilt werden.

- PE-Leiter geht aus dem Hausanschlusskasten an Potentailausgleich (Laut Mieter darf der PE erst vom Verteilerkasten an den Potentailausgleich gehen)
Im TN System ist es vom Hausanschlusskasten üblich

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- Im Bad ist ein Fi mit 30mA verbaut ( Laut Mieter müsste im Bad ein 10mA FI verbaut sein)
Märchenstunde

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- Der Herdanschluss soll laut Mieter nicht mit einem FI abgesichert werden
Muss nicht mit RCD, kann jedoch so angeschlossen werden. Für den Personenschutz ist ein RCD zu Empfehlen

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- Das Licht in den Räumen ist mit 16A abgesichert (Laut Mieter darf das Licht nur mit 10A abgesichert werden)
Üblich und Zulässig ist 16 A. Wobei bei getrennten Stromkreisen 10 A schöner sind.
So gibt ein Hersteller für Bewegungsmelder max. 10 A Vorsicherung an.

Andere Punkte muss ich noch nachschlagen.
Lasse dir doch eine VDE Norm für die einzelnen Punkte geben.
Gibt es einen Prüfbericht

Zu 90 % keine Mängel
 
- 35A Keramiksicherung vor dem 40A FI sind laut Mieter unzulässig, da nicht selektiv

So wie ich es Kenne, Selektiv zu Vorgeschalteten Schmelzsicherungen und zu Nachgeschalteten Leitungsschutzschaltern. Meiner Meinung nach, könnte es Probleme mit der Selektivität geben.
Wenn die Zuleitung nicht durch Häufung... zu Reduzieren ist, kann diese Sicherung entfallen.
Mit 50 A Vorsicherung durch den SLS beim Zähler reichen dann auch die 50 A Schienen im Verteiler.

Edit
Hier die Infos bei Hager zu den Schienen.
KDN363F Anschlusstechnik für Modulargerätesystem | hager.de
Da finde ich 10 mm² bis 63A

Hier würde eine Anfrage bei Hager zum SLS und der Selektivität Klarheit schaffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Überspannungsableiter bei Dehn
Siehe Bild Frage 8
FAQs zu DIN VDE 0100-443/-534/-712

PS auch die Verbindung des PEN zur Poti-Schiene vom HAK ist so eingezeichnet

Wenn ich nichts übersehen habe, bleibt nur noch die Schmelzsicherung und Selektivität zum SLS über.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo TE!

Hat Dir Dein Mieter auch genau erklärt, warum der FI gefallen ist, ist ja normal die angedachte Funktion eines FI dass dieser auslöst, weil vielleicht Jemand bereits ein defektes Gerät ansteckt u. in Betrieb nehmen will.
Habe ich erst unlängst gehabt, irgendwo wurde eine Party veranstaltet, in Bayern steht man ja auf Weisswürste u. einer der Partygäste meinte, er hätte einen Hendi Würstchen Wärmer noch "Rumstehen", wie so oft fast wie neu u. ganz selten benutzt, nur war bei dem Gerät dann die Heizspirale "defekt-Erdschluss" u. hat natürlich den FI ausgelöst.
 
Zu den Licht Stromkreisen
Es ist es üblich 10 A Schalter einzubauen und mit 16 A Abzusichern.
Ich habe noch keine andere Lösung gesehen.
Nur in ganz alten Bauten mit 10 A Schmelzsicherungen ...

In der Fachzeitschrift de gibt es einen nicht frei zugänglichen Beitrag.
Der auch in die Richtung üblich geht, auch wenn nicht Ausdrücklich erlaubt
Da wollte der Verfasser noch mal beim VDE nachfragen.
Beitrag von 2016 habe nichts neues dazu gehört.
Vorschlag des Autors Ausführung vom Hersteller bestätigen lassen.
Ich sage mal Grauzone

Installations-Schalter mit 10A Nennstrom, abgesichert mit 16 A
Installations-Schalter mit 10A Nennstrom, abgesichert mit 16 A - elektro.net
Beitrag einzeln zu Kaufen
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wurde zur Abwechslung mal alles richtig gemacht.
Der bekannte soll sich bitte weiterbilden (lassen) und sich nicht in irgendwelche Elektroanlagen einmischen.
Hoffe der ist nicht mehr berufstätig.
 
Vielen Dank erst einmal für die Antworten, die mich schon einmal beruhigen und auch meinen bisherigen guten Eindruck von der Elektrofirma bestätigen.
Denn garede die Elektroinstallation war in Sachen Kosten ein nicht unerheblicher brocken. Sicher hätte man hier und dort noch etwas einsparen können.
Z.b. wäre eine 5x25mm² Zuleitung vom Hausanschluss oder die 5x16mm² Zuleitungen zu den Verteilungen in Garage und Schuppen nicht notwenig gewesen. Auch hätte man keine zwei Stromkreise für Steckdosen, dass Licht in den Räumen über eine eigene Sicherung oder alle Stromkreise mit FI's absichern müssen.
Aber ich wollte das ganze relativ zukunftssicher installieren lassen um eine weile mit der Elektrik ruhe zu haben.
Im gesamten Haus ist das Schalterprogramm von Busch-Jaeger verbaut.

Als Schalter für die Lichtstromkreise wurde laut Rechnung der Busch-Jaeger Wippschalter-Einsatz 2400/6 US verbaut.
 
Also wäre demnach die Absicherung per 16A FI-Sicherung ADS916D für das Licht in den Räumen auch ok und keine Grauzone?
Pro Raum ist eine FI-Sicherung ADS916D für das Licht in der Verteilung verbaut.

Die Heizung wurde glaube ich auch durch eine FI-Sicherung ADS916D abgesichert.
 
Genau da hat der Installateur mehr gemacht wie sonst üblich.
Bleibt für mich, ein Anruf bei Hager zur Selektivität über.
Somit hat sich fast alles in Heiße Luft aufgelöst.
 
So wie ich es Kenne, Selektiv zu Vorgeschalteten Schmelzsicherungen und zu Nachgeschalteten Leitungsschutzschaltern. Meiner Meinung nach, könnte es Probleme mit der Selektivität geben.
Wenn die Zuleitung nicht durch Häufung... zu Reduzieren ist, kann diese Sicherung entfallen.
Mit 50 A Vorsicherung durch den SLS beim Zähler reichen dann auch die 50 A Schienen im Verteiler.

Hier würde eine Anfrage bei Hager zum SLS und der Selektivität Klarheit schaffen.

Also wäre demnach nur noch folgender Punkt zu klären

- 35A Keramiksicherung vor dem 40A FI sind laut Mieter unzulässig, da nicht selektiv
.
 
Die 35 A sind nach meiner Meinung nur für den Überlastschutz des RCD (FI)
Dieses kann auch ohne diese Sicherung durch die nachgeschalteten Leitungsschutzschalter erreicht werden.
Du Schreibst ja, max. 6 Leitungsschutzschalter an einem 4Pol. RCD. Das sind dann 32 A je Phase.

Die 16A vom Leitungsschutzschalter werden Selektiv zu den 35A Schmelzsicherungen sein.

Die Frage ist, ob der 50A SLS im Zählerschrank auch zu Nachgeschalteten Schmelzsicherungen von 35 A Selektiv ist.
Ich finde immer nur Angaben zum Nachgeschalteten Leitungsschutzschalter.
Das sollte der Hersteller beantworten können.
 
Danke für die PN creativex:)
Ja, da hilft es nur wenn solange gefragt, wird bis die richtige (gewünschte) Schriftliche Antwort kommt.
Wann lösen die schon mal aus? Ich finde da ist praktisch keine Gefahr ...
Zur Not könnte der Fachbetrieb nach Prüfung die Sicherungen wieder ausbauen.
 
Danke für die PN creativex:)
Ja, da hilft es nur wenn solange gefragt, wird bis die richtige (gewünschte) Schriftliche Antwort kommt.
Wann lösen die schon mal aus? Ich finde da ist praktisch keine Gefahr ...
Zur Not könnte der Fachbetrieb nach Prüfung die Sicherungen wieder ausbauen.

In dieser Konstellation ist ein auslösen sicher unwahrscheinlich warum ich gefragt habe kannst du dir ja denken :D
 
Ja, selbst wenn du die Günstige Antwort anwendest ist 35 A * Faktor 1,6 = 56 A
Das geht dann nur mit den SLS deiner Anfrage mit 63A. Hier ist ja mit 50A zu rechnen.
Somit würden beide Antworten hier eine Änderung nötig machen
 
Ich habe mal die Suche vom Forum bemühnt und dazu folgenden Beitrag von Pumuckel gefunden.
Einziger Unterschied. In dem Hausanschluss vom vermiteten Haus sind 63A Sicherungen verbaut.

Schmelzsicherungen sind nach einem SLS nie selektiv zu dem vorgeschaltetem SLS. Das brauchen sie auch nicht sein. Denn sie sollen nur die Zuleitung zur UV vor Überlast schützen. Da eine 35 A Neozed über längere Zeit auch höhere Ströme zulässt reicht diese aus um die 40 A FI vor Überlast zu schützen. Bei einem Kurzschluss wird aber der SLS in fast allen Fällen vor der Neoued oder mit dieser auslösen!
Der 50 A SLS ist aber selektiv zur 50 A NH im Hak und damit erfüllt er seine Aufgabe! (Er wird vor der NH bei Überlast und auch im Kurzschlussfall vor dieser auslösen. )
 
Thema: Mieter bemängelt die Elektrik im Haus
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