Nachrüstung FI-Schalter für gesamte Wohnung

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Andre2006

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Hallo !

In unserem Mietshaus wird gerade im Keller renoviert und ich bin dabei zufällig mit dem Elektriker ins Gespräch gekommen. Meine schon länger angedachte Idee, meine eigene Wohnung mit einem Komplett-FI (statt nur fürs Bad) nachzurüsten könnte sich jetzt recht günstig realisieren lassen, da er mir das Angebot gemacht hat, wenn ich den FI bei Ihm kaufe + selbst installiere macht er mir einen Sonderpreis für einen kompletten E-Check meiner Wohnung (da die aktuelle Installation OK ist, würde mein Vermieter nämlich nichts zahlen, ist aber einverstanden).

Soweit zur Theorie, nun hat er mir auch gesagt, er würde davon abraten, da das Verkabeln in meiner Verteilung viel zu kompliziert sei, und sich ein FI nicht lohnen würde (der fürs Bad reiche aus).

Habe mir die ganze Installation dann mal angesehen und stelle fest: ist meiner Meinung nach ganz simpel, nach den Recherchen hier im Forum würde ich wie folgt vorgehen:

Zuleitung aus dem Keller kommt 4-adrig (Altsystem: schwarz/blau/rot = L1-3 + grau = PE/N) und ist dort mit 3x35A Schraubsicherungen versehen.

In meiner Wohnung würde ich verdrahten:
L1-3:
auf den FI (40A, 30mA), dahinter mit den vorhandenen Schienen an die Sicherungsautomaten weiter
PE/N:
parallel an die PE-Leiste und an die N-Klemme des FI,
vom N-Ausgang des FI an die N-Leiste

Die bisherige Brücke zwischen N- und PE-Leiste entfällt.

Die gesamte Verkabelung in der Wohnung ist übrigens 3-adrig (schwarz/blau/gelbgrün), scheint wohl neuer zu sein.


SO, mache ich einen Denkfehler oder will der Kerl mich nur dazu bringen, alles komplett von ihm machen zu lassen ?

Danke für Eure Meinung dazu !

Andre2006
 
Andre2006 schrieb:
Soweit zur Theorie, nun hat er mir auch gesagt, er würde davon abraten, da das Verkabeln in meiner Verteilung viel zu kompliziert sei, und sich ein FI nicht lohnen würde (der fürs Bad reiche aus).

Hinsichtlich des Personen- und Brandschutzes "lohnt" sich ein FI immer. Ob deine Verteilung und die vorhandene Installation dafür geeignet ist, ist eine andere Sache.

Zuleitung aus dem Keller kommt 4-adrig (Altsystem: schwarz/blau/rot = L1-3 + grau = PE/N) und ist dort mit 3x35A Schraubsicherungen versehen.

Normales TN-C-System.

In meiner Wohnung würde ich verdrahten:
L1-3:
auf den FI (40A, 30mA), dahinter mit den vorhandenen Schienen an die Sicherungsautomaten weiter

So weit richtig.

PE/N:
parallel an die PE-Leiste und an die N-Klemme des FI,
vom N-Ausgang des FI an die N-Leiste

Als erstes kommt die PEN-Auteilung. Entweder du hast eine PEN-Leiste, von der auch die PE der Stromkreise abgehen oder du mußt auf eine separate PEN-Klemme und von dieser dann mit grün/gelb auf die PE-Schiene.
Ich nehme mal an, bei dir gibt es eine PEN-Schiene und von dieser geht bisher der Neutralleiter zur N-Schiene ab. Dieser Neutralleiter läuft dann von der PEN-Schiene auf den FI. Dabei unbedingt auf ausreichenden Adernquerschnitt achten.

Die bisherige Brücke zwischen N- und PE-Leiste entfällt.

Dafür geht ja dann der N auf den FI.

Die gesamte Verkabelung in der Wohnung ist übrigens 3-adrig (schwarz/blau/gelbgrün), scheint wohl neuer zu sein.

Ein separater Neutralleiter, als auch Schutzleiter ist die Voraussetzung für den Einsatz eines FI. PE und N dürfen sich nach der PEN-Aufteilung nicht mehr berühren!

MfG
 
Vielen Dank schon mal für die schnelle Reaktion ! Zum Thema PE-N Aufteilung ist mir eines noch nicht ganz klar:

PE/N:
parallel an die PE-Leiste und an die N-Klemme des FI,
vom N-Ausgang des FI an die N-Leiste

Als erstes kommt die PEN-Auteilung. Entweder du hast eine PEN-Leiste, von der auch die PE der Stromkreise abgehen oder du mußt auf eine separate PEN-Klemme und von dieser dann mit grün/gelb auf die PE-Schiene.
Ich nehme mal an, bei dir gibt es eine PEN-Schiene und von dieser geht bisher der Neutralleiter zur N-Schiene ab. Dieser Neutralleiter läuft dann von der PEN-Schiene auf den FI. Dabei unbedingt auf ausreichenden Adernquerschnitt achten.


Nach meinem Verständnis muß doch der PEN (grau) VOR dem FI geteilt werden. Zum einen geht er als PE (gelbgrün) an die PE-Schiene, zum anderen als N (blau) an den N-Eingang des FI. Gibt es dazu Vorschriften, WIE das zu geschehen hat ? Oder könnte man nicht der Einfachheit halber den N-Eingang des FI als "Splitter" nutzen und dort den PEN anklemmen, gleichzeitig auch das Kabel zur PE-Schiene ? Für die Verkabelung habe ich noch 6qmm flexible Kabel mit messingfarbenen U-Schuhen da - sollte doch reichen ?

Was mir nachträglich noch eingefallen ist: muß die PE-Schiene an den Hauptpozenzialausgleich angeschlossen werden ?
 
Andre2006 schrieb:
Nach meinem Verständnis muß doch der PEN (grau) VOR dem FI geteilt werden.

Er muß in einen Schutzleiter und einen Neutralleiter aufgeteilt werden. Das nennt man dann fachlich exakt eine "PEN-Aufteilung".

Zum einen geht er als PE (gelbgrün) an die PE-Schiene, zum anderen als N (blau) an den N-Eingang des FI.

Entweder so oder auch anders. Wenn der PEN ankommend direkt auf der PE-Schiene aufgelegt wird, dann ist dies keine PE-Schiene mehr, sondern eine "PEN-Schiene", auch, wenn da sonst nur noch die anderen Schutzleiter abgehen. Der Knackpunkt der Bezeichnung ist der Fakt, dass über einen PEN ein Betriebsstrom fließt, über einen PE aber nicht. Auf diese PEN-Schiene wird dann auch der (blaue) N aufgelegt. Über diesen und weiter über den PEN fließt ja dann der Betriebsstrom.

Gibt es dazu Vorschriften, WIE das zu geschehen hat ? Oder könnte man nicht der Einfachheit halber den N-Eingang des FI als "Splitter" nutzen und dort den PEN anklemmen, gleichzeitig auch das Kabel zur PE-Schiene ?

Der ankommende PEN darf eigentlich nicht auf den FI gelegt werden. Er hat auch mit dem FI gar nichts zu tun. Wo ist er denn jetzt abgeschlossen? Bestimmt an einer PEN-Schiene. Dort bleibt er auch und eine blaue Ader führt dann vom FI genau dorthin.

Für die Verkabelung habe ich noch 6qmm flexible Kabel mit messingfarbenen U-Schuhen da - sollte doch reichen ?

Bei 35A-Absicherung reicht das. Allerdings lassen sich an vielen Klemmen gar keine U-Schuhe mehr anklemmen. Ich würde dir flexible Verdrahtungsbrücken mit 10mm² empfehlen.

Was mir nachträglich noch eingefallen ist: muß die PE-Schiene an den Hauptpozenzialausgleich angeschlossen werden ?

Nein.

MfG
 
Aha ... derzeit ist der PEN an der "PE"-Seite der Schiene angeklemmt (eine Seite PE mit gelbgrünen Abgängen an die Stromkreise, eine Seite N mit blauen Abgängen an die Stromkreise, beide Seiten in der Mitte gebrückt).

Ich würde nun also
1.) die Brücke rausnehmen
2.) von der PE-Seite ein Kabel zum N-Eingang des FI (möglichst gelbgrün)
3.) vom N-Ausgang des FI auf die N-Seite der Schiene (möglichst blau)

Fertig !?!

Hemapri schrieb:
Andre2006 schrieb:
Nach meinem Verständnis muß doch der PEN (grau) VOR dem FI geteilt werden.

Er muß in einen Schutzleiter und einen Neutralleiter aufgeteilt werden. Das nennt man dann fachlich exakt eine "PEN-Aufteilung".

Zum einen geht er als PE (gelbgrün) an die PE-Schiene, zum anderen als N (blau) an den N-Eingang des FI.

Entweder so oder auch anders. Wenn der PEN ankommend direkt auf der PE-Schiene aufgelegt wird, dann ist dies keine PE-Schiene mehr, sondern eine "PEN-Schiene", auch, wenn da sonst nur noch die anderen Schutzleiter abgehen. Der Knackpunkt der Bezeichnung ist der Fakt, dass über einen PEN ein Betriebsstrom fließt, über einen PE aber nicht. Auf diese PEN-Schiene wird dann auch der (blaue) N aufgelegt. Über diesen und weiter über den PEN fließt ja dann der Betriebsstrom.

Gibt es dazu Vorschriften, WIE das zu geschehen hat ? Oder könnte man nicht der Einfachheit halber den N-Eingang des FI als "Splitter" nutzen und dort den PEN anklemmen, gleichzeitig auch das Kabel zur PE-Schiene ?

Der ankommende PEN darf eigentlich nicht auf den FI gelegt werden. Er hat auch mit dem FI gar nichts zu tun. Wo ist er denn jetzt abgeschlossen? Bestimmt an einer PEN-Schiene. Dort bleibt er auch und eine blaue Ader führt dann vom FI genau dorthin.
 
Grundsätzlich ist gegen einen FI anstatt Hauptschalter nichts einzuwenden.

Bedenken sollte man allerdings, das so ein Gerät auch mal auslösen kann, wenn man in Urlaub ist.
Es ist dann nicht unbedingt schön, wenn einem im Flur das Kühlschrankinnenleben entgegenkommt, oder die Heizung kaputtfriert.

Besser ist eine Aufteilung auf mehrere RCDs (FIs).

MfG
 
-snake- schrieb:
Ich hab hier eine Übersicht, bei der die PE-Schiene mit den Hauptpotentialausgleich verbunden wird.

Wo? Da ist nirgendwo eine PE-Schiene zu sehen. Der PE endet nach der PEN-Aufteilung hier symbolisch im Raum. Das bestimmte elektrische Verbrauchsmittel separat mit dem Hauptpotenzialausgleich verbunden werden, ist eine andere Geschichte.

MfG
 
Stimmt, ich spreche vom HAK und ihr von der Verteilung.

-snake-
 
Hektik-Elektrik schrieb:
Grundsätzlich ist gegen einen FI anstatt Hauptschalter nichts einzuwenden.

Bedenken sollte man allerdings, das so ein Gerät auch mal auslösen kann, wenn man in Urlaub ist.
Es ist dann nicht unbedingt schön, wenn einem im Flur das Kühlschrankinnenleben entgegenkommt, oder die Heizung kaputtfriert.

Besser ist eine Aufteilung auf mehrere RCDs (FIs).

MfG

Was wäre denn eine sinnvolle Aufteilung?

Der Sinn eines RCDs ist es ja, daß er im Fehlerfall auslöst. Besser der Kühlschrank aufgetaut, als die Bude abgefackelt. :D
Ich trenne im Urlaub z.B. alle unnötigen Verbraucher vom Netz.
Dran bleiben nur die Deckenlampen, Herd und Kühlschrank.
Was könnte dann außer einem defekten Kühlschrank den RCD auslösen? Blitzschlag? Überspannung? Erdbeben?
 
Wenn man unbedingt alles über RCD führen möchte, würde ich Kühlschrank und Heizung je über einen extra RCD führen. Die kosten inzwischen ja nicht mehr soviel.

MfG
 
halli hallo

Hektik-Elektrik schrieb:
Wenn man unbedingt alles über RCD führen möchte, würde ich Kühlschrank und Heizung je über einen extra RCD führen. Die kosten inzwischen ja nicht mehr soviel.

MfG


...mal angenommen ich habe eine 1 reihige uv, und bekomme grade mal einen FI eingesetzt ( für L1 L2 L3 N), soll ich dann anfangen meinem kunden zu erklären, das es besser seie alles über seperate FI´s abzusichern und ich eine neue UV einsetzen muss? und das alles auf die gefahr: wenn sie im urlaub sind könnte der kühlschrank ausfallen...wer hat denn schon nen vollen kühlschrank wenn er innen urlaub fährt ?


tschööö
 
Re: halli hallo

myjohnny schrieb:
...mal angenommen ich habe eine 1 reihige uv, und bekomme grade mal einen FI eingesetzt ( für L1 L2 L3 N), soll ich dann anfangen meinem kunden zu erklären, das es besser seie alles über seperate FI´s abzusichern und ich eine neue UV einsetzen muss? und das alles auf die gefahr: wenn sie im urlaub sind könnte der kühlschrank ausfallen...wer hat denn schon nen vollen kühlschrank wenn er innen urlaub fährt ?

Nee, sollst du besser nicht ;)

Ich würd dem Kunden sagen, dass es evtl. sein kann, dass der RCD mal abschaltet.
Bei nem Freileitungsanschluss im TN könnte man dann auch unter Umständen auf den RCD verzichten, oder einen sich selbst wiedereinschaltenden verwenden.

Ist immmer so ne Sache, Funktionalität mit Sicherheit zu verbinden.

Bei Aussensteckdosen dann am Besten LS mit L und N -Schaltung setzen und dem Kunden sagen, er soll den, wenn er im Urlaub ist ausschalten. Und natürlich immer schön alle Geräte in der Wohnung ausstecken.
Ich würde sogar dazu raten, die LS abzuschalten (den vom Kühl/Gefrierschrank natürlich nicht). Man kann nie wissen.....
 
Moin myjohnny!

wer hat denn schon nen vollen kühlschrank wenn er innen urlaub fährt ?
Ich zum Beispiel, weil ich dieses Jahr an einem Sonntag wieder aus dem Urlaub kam.
Außerdem haben ja viele auch noch eine/n Gefrierschrank/Gefriertruhe zum längeren Lagern von Speisen. Und Du willst mir doch nicht sagen, daß Leute ihren Gefrierschrank mit lange haltbaren Lebensmitteln zum Urlaub leeren.

Gut, den Kühlschrank/Gefrierschrank könnte man eventuell auch noch abschalten, aber die Heizung auf gar keinen Fall. Als ich losgeflogen bin lag bei uns noch Schnee. Da die Heizung abzuschalten wäre doch Wahnsinn.

Gruß,
Christian
 
halli hallo

nee,also die heizung würde ich auch auf jeden fall anlassen..aber nu mal ganz egal ob lebensmittel im kühlschrank sind oder nicht...liegt ja an jedem selbst...den einen ärgerts wenn er ausm kühlschrank kommt und im der inhalt der gefriertruhe an der haustüre schon entgegen winkt, und der andere lacht drüber...muss jeder selbst wissen...

also bis denne mal
 
Sooo ...

nach 2 Wochenend-"basteltagen" habe ich alles komplett installiert und funktioniert bestens:

- keine "Fehlauslösungen" bisher, auch wenn Waschmaschine, Trockner, Herd und Durchlauferhitzer gleichzeitig laufen

- eine "echte" Auslösung, da sich offenbar Kondenswasser in der Badezimmerlampe niedergeschlagen hat (der alte 2-polige FI hatte bisher dazu nichts gesagt), mittlerweile ist neue Feuchtraumlampe eingebaut

Übrigens, das Problem mit Fehlauslösungen sieht bei mir recht unkritisch aus (mal von der Kühlschrank-Problematik) abgesehen, denn:

meine jetzige 3,5 - Zimmer Wohnung waren früher mal zwei 1-Zimmer - Wohnungen. Daher habe ich 2 separate Zuleitungen und somit 2 FI's je für eine Wohnungshälfte. Ich stehe also nie komplett im Dunkeln ;-)


Grüße
Andre2006
 
halli hallo

na das ist doch super wenn alles funktioniert, dann wirst wohl alles richitg gemacht haben...also dann mal frohe ostern
 
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Thema: Nachrüstung FI-Schalter für gesamte Wohnung

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