Nachtspeicher, FIs und andere Probleme

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Dan

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Hallo zusammen,

ich habe vor 2 Jahren ein Mehrfamilienhaus Bj. 1962, mit sechs Wohnungen von meiner verstorbenen Großmutter geerbt. Leider wurde in den vergangen Jahrzehnten nicht wirklich viel in das Haus investiert und eigentlich immer nur reagiert wenn es nötig war. Die Mieteinnahmen sind dem entsprechend nicht die höchsten und riesige Rücklagen bestehen nicht. Dafür wohnen allerdings die Mieter sehr günstig und sind eigentlich immer zufrieden gewesen.

Da in dem Haus in fünf Wohnungen mit Nachtspeicher und in einer mit Öl geheizt wird, steht in den kommenden Monaten ein Austausch der kompletten „Anlage“ gegen eine Gaszentralheizung an.

Laut Energieversorger müssten auch dann die Doppelzähler, die sich im Flur auf den jeweiligen Etagen befinden getauscht werden und hier fangen jetzt meine Probleme an.

Eigentlich wollte ich die Unterverteilung in den Wohnungen mit einem befreundetem E-Installateur (arbeitet nicht mehr im Bereich der Installation) einfach etwas „ausdünnen“, die Nachtspeicherkomponenten entfernen und alte Sicherungen gegen Neue tauschen etc. Die Nachtspeicherleitungen hätten wir dabei einfach tot gelegt.

Ich bin davon ausgegangen, dass der Energieversorger mir einfach die Zähler tauscht und gut. Wie den Meisten jetzt vermutlich schon klar ist, falsch gedacht.

Zähler müssen laut Aussage vom Energieversorger alle in einen Schaltschrank inkl. SLS-Schalter, der zentral im Keller zu stehen hat. Ein konzessionierter Elektroinstallateur muss dann die Zähler beantragen, die dann dort eingebaut werden.

Ok, wurde nicht dran gedacht, bzw. war nicht bekannt schonmal ziemlich dumm.

Die Frage die sich mir jetzt vielmehr stellt ist, wie sieht es mit den einzelnen Wohnungen und der sich darin befindenden Elektrik aus?

In 4 von 6 Wohnungen befindet sich nämlich keine FIs und die sind aufgrund der stellenweise genutzten klassischer Nullung wohl auch nicht einfach mal so nachzurüsten….

Die Wohnungen waren in den vergangenen Jahrzehnten nie leer oder es wurde verpennt die Elektrik zu modernisieren.

Wenn jetzt die Zähler in den Keller wandern, müssen dann die Wohnungen auch zwingend auf einen aktuellen Stand gebracht werden um eine Abnahme vom Elektriker zu bekommen? Oder würde dann hier der „Bestandsschutz“ für die jeweilige Wohnung zu tragen kommen? Die eigentlichen Stromkreise innerhalb der Wohnungen würden ja nicht verändert werden.


Über den Sinn von FIs brauchen wir nicht zu sprechen. Das die Anlage generell modernisiert/saniert werden muss ist mir klar und würde auch sobald eine der Wohnungen frei wird gemacht.

Ich kann mich jetzt nur schwer mit dem Gedanken anfreunden bei 4 von 6 Wohnungen die Wände aufmachen zu lassen und die Elektrik zu erneuern. Zumal wiederum in 3 von 4 Wohnungen Rentner mit 80+ leben. Die wiederum auch schon von der Aufputzverlegung der neuen Heizungsrohre alles andere als begeistert waren. Vom Geld will ich gar nicht erst reden.


Leider sind mir jetzt auch schon zwei Installateure abgesprungen, die sich die Sache wenigstens mal angucken wollten. Natürlich werde ich noch Termine mit einer Fachfirma machen, mir geht es hier eher darum schonmal vorab zu klären was da ggf. noch auf mich zukommt.


Schonmal vielen Dank im Vorfeld und fürs bis hierhin durchlesen =)
 
Die Frage die sich mir jetzt vielmehr stellt ist, wie sieht es mit den einzelnen Wohnungen und der sich darin befindenden Elektrik aus?
Wenn jetzt die Zähler in den Keller wandern, müssen dann die Wohnungen auch zwingend auf einen aktuellen Stand gebracht werden um eine Abnahme vom Elektriker zu bekommen?

Ohne die Anlage im Detail zu kennen, kann man nur grob die Richtung sagen, die gehen könnte...neuer Zaehlerschrank im KG/EG, Zuleitungen bis in die Wohnung ertüchtigen, Wohnungsverteilung bleibt erstmal. Ob, wie was gehen könnte, sollte sich mal ein Planer anschauen. Da spielen sicher noch Faktoren wie HES/Erdung, Netzform, Hausanschluss dimensionieren usw. mit rein. Auch die (derzeitige/zukünftige) Verkabelung Telekom/Datenanschluss, Antenne, Türsprechanlage usw. bzw. deren Zentralkomponenten (Verteiler...) sollte man mit im Auge behalten. Dann mit einer Aufgabenstellung zum Elektriker gehen und Angebot einholen, für das was man machen muss, will möchte. Dürfte zielfuehrender und vergleichbarer für den Bauherr werden, als das "Elektriker mach mal ein Angebot".
 
Was willst Du nun hören?
Die Anlage ist mit klassischer Nullung mindestens 48 Jahre alt, da wirst Du schon mal investieren müssen.
Als ersten Sanierungschritt kann man sich natürlich um die Zähleranlage und Steigleitungen dazwischen kümmern, aber innerhalb der nächsten Zeit ist der Rest in Stand zu setzen.
Auch das muß nicht alles auf einmal passieren.

Vielleicht ist auch eine Rohrinstallation vorhanden und man kann dadurch Teile ohne Wände schlitzen ersetzen, meist sind diese Systeme aber kaum noch verwendbar.

Wechsel des Zählers ist selbstverständlich nur über den eingetragenen Fachbetrieb möglich und der gibt Dir auch an was wie zu tun ist.

Wenn Du es genau nimmst hat der Mieter 48 Jahre auch für die elektrische Anlage bezahlt ohne, daß der Wartung und Anpassung nachgekommen worden ist
 
Hallo und erstmal danke für die Antworten.

Das in dem Haus investiert werden muss ist mir ja völlig klar und davor will ich mich ja auch garnicht drücken, wie vll. die neue Heizungsanlage zeigt...
Ich habe mich nur einfach dazu entschieden alles nacheinander zu machen. Erst war die Heizung geplant, dann Außendämmung und Elektrik in "Ruhe" zwischendurch wenn Wohnungen mal frei werden. Finanziell ist es auch einfach garnicht anders möglich. Zumal die Wohnungen wie gesagt auch bewohnt sind.

Die Elektrik habe ich in dem Ausmaß einfach nicht auf dem Schirm gehabt. Da aber Verträge, Kredit, Mieterinformation etc. längst geschlossen wurden muss ich jetzt gucken was wirklich nötig ist und was ich vll. für den Moment noch schieben kann.

Ist nicht optimal, dumm, schlecht geplant, wie immer man das jetzt auch nennen mag - stimmt, hilft mir aber nicht weiter.

Wenn ich die Wohnungen nicht im Zuge der Zähleranlagensanierung direkt mit machen MUSS ist ja erstmal alles gut. Dann kann ich in Ruhe gucken, wie ich den Rest der Elektrik in absehbarer Zeit erneuern kann.

Und das Zählertausch etc. durch einen Fachbetrieb geschehen muss ist selbstverständlich.
 
Strom ist halt leider ein sehr ernstes Thema.
Ich habe jetzt schon die ein oder andere Bude erneuert, die Erfahrung zeigt, daß gerade solche die mit elektrischen Heizungen betrieben wurden, extrem verschlissen sind.

In 0815 Wohnungen geht meist nur sehr wenig von der Leistung drüber für welche die Anlage ausgelegt ist.
Somit halten auch ältere Anlagen das oft auch noch ohne Schäden aus.
An den Anlagen mit elektrischen Heizungen, ist die Belastung aber permanent sehr hoch und gerade die Verteilungen und Leitungen von den Heizungen laufen mit maximaler Leistung.
Hier sehe ich in älteren Anlagen bei der Demontage immer wieder Schäden die schon kurz vor Hausbrand sind.
Angeschmorte Leitungen, durch Hitze verzogene und verfärbte Kunststoffabdeckungen, verschmorte Klemmstellen etc.
Und wenn man bedenkt, daß 33% aller Brände elektrische Ursachen haben, ist dies eine ernst zu nehmende Gefahr.
 
Nehme das ja auch nicht auf die leichte Schulter. Genau die Stromkreise der Heizung sollen ja auch eliminiert werden.
In dem Haus ist halt viel versäumt worden. Vielleicht hätte ich auch besser einfach verkaufen sollen aber wenn man da auch groß geworden ist und die Leute stellenweise 30+ Jahre kennt, schwierig. Von den älteren Semestern hat natürlich auch niemand Lust auf größere Veränderungen und schon garnicht auf neue Besitzer.

Der Entschluss wurde halt gefasst das Haus zu behalten und wiederum ggf. für die Folgegeneration zu hinterlassen.

Ich versuche so gut es geht allem gerecht zu werden, muss aber wirklich aufs Geld gucken.
Im Moment würde ich allerdings sagen läuft eher nicht so gut =).

Eine komplette Elektrosanierung zum jetzigen Zeitpunkt wäre dann einfach..."game over".

Ich habe hier auch nicht geschrieben weil ich hören wollte "alles kein Problem, mach garnichts", sondern weil ich mich einfach mal unabhängig hören wollte was in diesem Moment ein muss ist, um die neue Heizungsanlage mit allem drum und dran ans laufen zu bekomme und was erstmal optional ist.

Leider hat mich da googeln bis jetzt nicht weiter gebracht und die mir empfohlenen Betriebe auch nicht.
 
Lass den Kopf nicht hängen, ich denke Du hast mit dem Behalten des Hauses die richtige Entscheidung getroffen.
Mit Einbau einer Zentralen Heizung kannst Du durchaus auch mal etwas die Miete anheben, schließlich sparen auch die Mieter damit Heizkosten, den erstens heizt man nicht auf Vorrat und zweitens ist Gas wesentlich preiswerter als Strom.
 
Habe ich auch gemacht aber natürlich zahlt man trotz günstigem Kredit die nächsten 10 Jahre erstmal drauf. Aber alles gut, kein Problem steigert ja auch den Wert der Immobilie...

Bis jetzt ist in den zwei Jahren halt einfach nicht viel hängen geblieben, da erstmal ausgebessert werden musste. Fenster, Tür, bisschen vom Dach, Rohre alles noch gut bezahlbar von den Einnahmen aber der Sportwagen ist dann halt nicht mehr drin ;-).

Nur die Gefahr einer ungeplanten kompletten Elektrosanierung läßt mich dann doch Nachts nicht so recht zur Ruhe kommen =).
 
Zuerst würde ich den Zählerschrank machen lassen und die Zuleitungen zu den Wohnungsverteilern ! Dann hast du die Möglichkeit die Wohnungen zu modernisieren ! Auch die Modernisierung der Heizungen geht nicht ohne Dreck !
 
Thema: Nachtspeicher, FIs und andere Probleme
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