Nähmaschine Andruck-Teil

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beiti

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Bei meiner Pfaff Nähmaschine wird der Nähfuß nicht mehr zuverlässig nach unten gedrückt. Wenn ich ihn absenken will, bleibt er zunächst ein paar Millimeter zu hoch stehen und lässt sich ohne Kraftaufwand ein Stück nach oben und unten hin- und herschieben. Erst nach einer Weile "greift" dann wieder der nötige Anpressdruck. Leider kann man ohne ständigen Anpressdruck nicht sauber nähen.

Verantwortlich ist das Teil, das den Anpressdruck erzeugen soll. Leider fehlt mir dafür der Fachausdruck, so dass ich nicht richtig danach googeln kann. Es lässt sich auch nicht gut als Ganzes fotografieren, weil es teils hinter anderen Teilen versteckt ist. Ich versuche mal eine Beschreibung: Es handelt sich um einen Hohlzylinder, aus dem nach oben ein innerer Zylinder ausfährt. Es sieht aus wie eine Mini-Hydraulik oder ist vielleicht vergleichbar mit den Dingern, die am Auto den Kofferraumdeckel oben halten. Ob das mit Luftdruck funktioniert oder mittels einer Feder innen drin, weiß ich nicht.
Dieses Ding ist jedenfalls träge geworden und fährt nur noch mit Verzögerung aus. Ich hatte es ein bisschen gereinigt und geölt, was aber nur vorübergehend Besserung gebracht hat.

Kennt jemand einen Fachausdruck, also nach welchem Begriff ich suchen kann?
 
Meinst du Gasdruckfeder ?
 
Ja, das Wort kommt mir bekannt vor. So heißt das wohl beim Auto-Kofferraum. In der Nähmaschine heißt es vermutlich anders.
 
Ich denke, da sitzt eine ganz normale Feder drin, die etwas klemmt.
Oftmals wirkt ein Tropfen Öl Wunder.
 
Inzwischen konnte ich das Problem lösen. In einem YT-Video wurde das Problem anhand einer anderen Pfaff Nähmaschine gezeigt. Meine ist zwar ganz anders auseinanderzubauen, aber das betroffene Teil ist nahezu dasselbe.

Wie Werner richtig vermutet hat, handelt es sich nicht um eine Gasdruckfeder, sondern um eine simple Stahlfeder in einem Röhrchen. Ölen allein war aber in diesem Stadium zwecklos. Das zähe Verhalten kam daher, dass das Fett im Inneren der Konstruktion komplett zu einer Art Knetmasse verharzt war. Das verharzte Fett klebte teilweise recht heftig. Ich habe die Feder mit Bürste und Spülmittel gereinigt, das Innere des Röhrchens mit vielen Wattestäbchen und Waschbenzin. Nach der Reinigung und Trocknung habe ich die Feder einfach nur dick mit WD-40 eingesprüht und alles wieder zusammengebaut. Der Nähfuß hat jetzt wieder ordentlich Druck und keinerlei verzögertes Verhalten mehr.
 
Danke für die Rückmeldung.
 
WD40 ist da nicht die richtige Lösung da zu dünnflüssig.
Da muß auch wieder ein richtiges Fett rein.
 
Octavian, nicht von Allem hast du Ahnung. Gerade an Nähmaschinen wird dünnflüssiges Öl verwendet.
 
Das mag wohl so sein, nur wie man ja sieht für den Fuß erst mal nicht und das hat sicher einen guten Grund.
Das Fette leider nach Jahren Verharzen ist halt so und man muß diese eben ersetzen.
 
Also bei einem Nähmaschinenfuß würde ich auch kein dünnflüssiges Öl haben wollen. Wenn das ordentlich geschmiert sein soll, läuft dass doch auf meinen zu nähenden Stoff. Ich denke auch, dass da wieder ein Fett reingehört.
 
WD40 ist da nicht die richtige Lösung da zu dünnflüssig.
Da muß auch wieder ein richtiges Fett rein.
Ich hatte hier normales Haushaltsöl, WD-40 sowie Nigrin Universalfett. Bei Letzterem hatte ich die Befürchtung, dass es schnell wieder verharzt. Deshalb der Griff zu WD-40. (Ich bin übrigens an der Nähmaschine kein Poweruser und nähe immer nur mit gedämpfter Geschwindigkeit.)

In dem Anleitungsvideo zu einer anderen Pfaff-Nähmaschine wurde übrigens auch nur ein flüssiges Öl reingesprüht mit Hinweis auf die drohende Verharzung. Wobei ich jetzt natürlich nicht weiß, ob das Video von einem Nähmaschinen-Profi gemacht war oder von einem Bastler.

Die Frage ist, welchen Vorteil das feste Fett an dieser Stelle hätte (immerhin hatte sich der Hersteller ja ursprünglich auch für festes Fett entschieden). Vielleicht, dass es besser an der Feder haftet und/oder die Reibungswärme besser abtransportiert? In jedem Fall vermute ich, dass man dann was Spezielles besorgen muss und nicht das grobe Nigrin-Fett nehmen sollte, das ich sonst nur für SDS-Bohrerschafte verwende.

Also bei einem Nähmaschinenfuß würde ich auch kein dünnflüssiges Öl haben wollen. Wenn das ordentlich geschmiert sein soll, läuft dass doch auf meinen zu nähenden Stoff.
Das kann nicht passieren, weil die Feder sich in einem nach unten geschlossenen Zylinder befindet.
 
Festes Fett ist überall dort nötig wo entsprechend Bewegliche Teile ineinander greifen die etwas größere Lücken aufweisen.
z.B. Zahnräder, Buntbartschlösser etc.
Dünnflüssige öle werden dort eingesetzt wo die Spaltmaße kleiner sind und entsprechend Fett nicht reinkommt und natürlich auch dort wo geringere Reibung erforderlich ist. so wie viele kleine Getriebe von Uhren Nähmaschinen, Schließzylinder etc.

Fett haftet besser auf dem zu schmierdenden Teilen, es gibt auch noch dünnflüssige Haftschmieröle.
 
Ich wollte noch kurz einen Abschlussbericht bringen. Inzwischen habe ich die Nähmaschine nochmal aufgemacht, das verbliebene WD-40 von der Feder und aus der Hülse einigermaßen entfernt (mit Tuch und Wattestäbchen) und dann die Feder dick mit einem gut haftenden Fett (Mannol 8100) einbalsamiert. Das sollte jetzt für einige Jahre reichen.

Als die Maschine schon mal offen war, habe ich gleich noch zwei Fotos für die Nachwelt gemacht. Die Fotos entstanden natürlich vor dem Einfetten:
Polo_1099.jpg
Polo_1098.jpg
 
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