Planung Haus-Elektroinstallation

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fkamm

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Ich plane derzeit zusammen mit einem befreundeten Elektroinstallateur die Elektroinstallation für ein Haus in Georgien. Die Installation soll nach deutschen Vorschriften und Normen realisiert werden. Mangels qualifizierten Personals vor Ort muss ich die Installation selbst planen und zum größten Teil auch selbst realisieren.

Ich möchte gerne meine bisherige Planung hier gegenüber den Profis zur Diskussion stellen. ich selbst bin als Ingenieur zwar kein totaler Laie, aber eben auch kein Profi. Ich bin mir natürlich absolut im Klaren, dass die Realisierung einer solchen Installation nur ausgebildeten Fachkräften vorbehalten ist, aber mangels derer habe ich keine Wahl, als selbst tätig zu werden.

Geplant ist bisher:

- Zähler und Vorzählerabsicherung befinden sich auf der Straße. Von dort geht es per 18m-Freileitung (Aluminium, Querschnittsfläche 10mm², möglicherweise 16mm²) zweiadrig ins Haus. Es liegt also ein TT-System vor (eine Phase).
- Erdung mittels Staberder (7.5m) im Garten. Von dort geht ein NYY-Erdungskabel 1x16mm² zur Potentialausgleichsschiene im Hausanschlussraum.
- Im Hausanschlussraum befindet sich die erste Verteilung (zwei-reihig). Von der ersten Verteilung geht es weiter zu drei Unterverteilungen (Erdgeschoss, Obergeschoss und Dachstuhl, Garage und Gartenhaus). Zu den Geschossverteilungen (9m bzw. 11m) führt jeweils ein 5x10mm² NYM-Kabel (für eine evtl. spätere dreiphasige Versorgung). Zum Unterverteiler in der Garage führt ein 18m NYY-Erdkabel (5x6mm²). Diese erste UV besitzt noch einen 16A FI/LS für die Absicherung von Servertechnik. In der Verteilung werden auch Festinstallationen angeschlossen (Brennwerttherme, Pumpen, etc.).
- Die ganze Installation ist zunächst mit 50A-Neozed abgesichert, mit zentralem Kompaktschalter zum Trennen der gesamten Anlage. Nach unserer Berechnung gibt die Freileitung nicht mehr her.
- Die Zuleitungen zu den Geschossunterverteilern (4-reihig) sind mit 40A-Lasttrennschaltern (Linocur o.a.) vorgesichert. In den jeweiligen Unterverteilern habe ich zweipolige FI-Schalter (40A) mit nachgeschalteten LS-Automaten (16A B16) (max. vier pro FI) geplant. Zusätzlich ist jeweils ein Überspannungsschutz vorgesehen.
- Bei der Vorsicherung zum Unterverteiler in der Garage (2-reihig) bin ich mir noch nicht im Klaren. Das richtet sich ja nach der Zuleitung und der Ader-Querschnittsflächen. Was nehme ich da am Besten? Und welche FI kommen dann im UV in Frage?

Ist die Planung im Großen und Ganzen stimmig? Über Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik freue ich mich.

Vielen Dank schon Vorab!!
 
Also bei der Zuelitung von10mm² Alu halte ich 50A für nicht machbar.
35A wären da meiner groben Schätzung nach das maximum!

Der Erder wurde hoffentlich in V4A errichtet?
Verbindung ins Haus zum Erder würde ich auch aus V4A Errichten, der Anschluß des Kupfers im Freien ist zu sehr der Korrosion ausgesetzt.
7,5m ist schon mal eine Länge die passen könnte, aber das wäre messtechnisch nach zu weisen.

Zum Schutz wäre es wichtig schon direkt am Hausanschluß einen selektiven FI ein zu setzen.
 
Verbindung ins Haus zum Erder würde ich auch aus V4A Errichten, der Anschluß des Kupfers im Freien ist zu sehr der Korrosion ausgesetzt.
Ach ja? Und weshalb werden Dachbleche und -Rinnen in Kupfer ausgeführt? Und weshalb wurden Freileitungen und Erdungen im Freileitungsnetz in Kupfer ausgeführt?
 
Bei der Freileitung gehe ich eher von 16mm² Alu aus. Damit sollten die 50A möglich sein. Das Freileitungskabel ist ein massives Ding (nachmessen konnte ich allerdings nicht).
Für den Kreuzverbinder von Erdungsleiter mit dem Staberder (V4A, ganz recht) können zudem noch Korrosionsschutzmaßnahmen in Betracht gezogen werden.
 
Kupferne Regenrinnen sind schon mal nicht im Erdreich.
Aber auch da bilden sich schnell oxidschichten, die zwar das Kupfer vor weiterer Korrosion schützen allerdings an Kontaktstellen zu hohen Übergangswiderständen führen.
Spätestens bei Erdkontakt halte ich Kupfer für untauglich
 
Mit dann einer Vorsicherung von nur noch 35A machen Linocur Schalter keinen Sinn mehr, hier langen dann einfache Lasttrennschalter.
Für den "Server" sollte ein Charakteristik C FI/LS verwendet werden.
Planung zum Überspannungsschutzkonzept fehlen, also wo welcher genaue Typ hin soll, zusätzlich für die Telefonleitung, Antenne, Kabelanschluß...

Nicht die Vorsicherung wird vom Querschnitt bestimmt sondern der Querschnitt von der Vorsicherung.
Es wird eine ausreichende Sicherung gewählt und danach ein dazu passender Querschnitt.
Aber auch hier macht unter 35A eine Absicherung für eine UV keinen Sinn.
 
Nicht die Vorsicherung wird vom Querschnitt bestimmt sondern der Querschnitt von der Vorsicherung.
Es wird eine ausreichende Sicherung gewählt und danach ein dazu passender Querschnitt.

Pfffff......... :confused:

Auch das hatten wir schon bis zum Erbrech.....
Die Last (in A) (und die Verlegung etc.) bestimmen den Quuerschnitt und der Querschnitt wird entsprechend abgesichert. (Existiert keine "reale" Last und nimmt man einen frei gewählten Querschnitt (dessen Last dann natürlich auch begrenzt ist), wird eben dieser entsprechend abgesichert).
Traurig, das auch noch einem MOD wiederholt erklären zu müssen.
 
Ach so macht man das man legt einfach irgendeinen Querschnitt und berechnet dann was für eine Sicherung dran passt.
Wenn das so einfach ist leg ich in Zukunft nur noch 1,5mm²
 
Planung zum Überspannungsschutzkonzept fehlen, also wo welcher genaue Typ hin soll, zusätzlich für die Telefonleitung, Antenne, Kabelanschluß...
Zum Überspannungskonzept:
- Typ 1+2 in jeder Etagen-UV (OBO V10 Compact)
- Typ 1+2 im "Hauptverteiler" (OBO V50 1+N/PE)
- Typ 3 für Heizungs-Festinstallation (OBO MSR VF230-AC FS)

Es wird kein äußerer Blitzschutz vorhanden bzw. installierbar sein.

@Ocatvian1977: Vielen Dank für Deine Mühe und Deine Kommentare. Ich weiß das sehr zu schätzen!

"Typische" Datenleitungen sind in Georgien nicht üblich, d.h. keine Kupferleitung für Festnetz-Telefon oder Koax-Leitungen für Kabelanschluss. Eine Satelliten-Anlage ist nicht geplant. Breitband-Internet und TV via IPTV werden üblicherweise mittels Glasfaser via Freilandleitung realisiert. Die alte Antenne wird demontiert, weil sie nicht mehr gebraucht wird.
 
Zum Überspannungskonzept:
- Typ 1+2 in jeder Etagen-UV (OBO V10 Compact)
- Typ 1+2 im "Hauptverteiler" (OBO V50 1+N/PE)
- Typ 3 für Heizungs-Festinstallation (OBO MSR VF230-AC FS)

In den Etagen-UV genügt Typ 2. Der Typ OBO V10 Compact ist nur Typ 2+3, allerdings für 3~ Netze...hmm...?

Übrigens gibt es auch in Georgien Normen, man sollte sich bei der Installation wohl eher an die lokalen Gegebenheiten orientieren:
სიახლეები – საქართველოს სტანდარტები და მეტროლოგია
 
Die Last (in A) (und die Verlegung etc.) bestimmen den Quuerschnitt und der Querschnitt wird entsprechend abgesichert.
Hier muss ich dir aber widersprechen. Natürlich gibt es Ausnahmesituationen, wo eine andere Reihenfolge gewählt wird. Aber im Normalfall bestimmt die Last die Sicherung. Und in Abhängigkeit der Sicherung, den Verlegebedingungen usw. wird der Querschnitt festgelegt.

Sonst könnte ich ja 200m 1,5mm² für eine kleine LED-Leuchte verlegen und dann mit 16A absichern.
 
In den Etagen-UV genügt Typ 2. Der Typ OBO V10 Compact ist nur Typ 2+3, allerdings für 3~ Netze...hmm...?

Übrigens gibt es auch in Georgien Normen, man sollte sich bei der Installation wohl eher an die lokalen Gegebenheiten orientieren:
სიახლეები – საქართველოს სტანდარტები და მეტროლოგია

Ja natürlich gibt es auch dort Normen. Aber an den lokalen Gegebenheiten bezüglich Elektroinstallationen will ich mich nicht orientieren, da ich zumindest einen gewissen Personenschutz usw. garantieren will.
Eine Zählerinstallation sieht dann mal eben so aus:
https://ibb.co/Dp77tc4
 
Sonst könnte ich ja 200m 1,5mm² für eine kleine LED-Leuchte verlegen und dann mit 16A absichern.

Das solltest Du warum nicht können??
Der Strom ist vernachlässigbar klein (nehmen wir mal an für die LED), damit der Spannungsfall und 1,5mm² "passen" schon zum B16 LSS.

Aber im Normalfall bestimmt die Last die Sicherung.

Ach ja?
Da dachte ich in meiner Einfalt immer, "LSS" stände für LEITUNGSschutzschalter und nicht etwa für LASTschutzschalter oder gar LeiStungsschutzschalter....:p
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Typ 1 wäre so nahe wie möglich an der Eintrittsstelle der Zuleitung in das Gebäude zu installieren, wenn das im Hauptverteiler sehr nahe dran ist dann wäre das in Ordnung.
Danach ist nur noch Typ 2 nötig kein Typ 1 mehr.

mit Einsatz eines Typ 2/3 Kombiableiters in den Etagen wird dort erst nach über 10m Leitungsweg wieder ein Typ 3 benötigt.

Es empfiehlt sich den Typ Drei auch für ständig benutzte Steckdosen zu gewährleisten (SP, Kühlschrank, TV, Rechner...)
das Zeug soll ja auch nicht kaputt gehen.
Das heißt nicht das dort immer direkt ein Typ 3 Ableiter sitzen muß, aber maximal 10m Leitungsweg zum nächsten Typ 3 Ableiter besteht.
 
Ich kann Dir dazu nur empfehlen den Dehn Blitzplaner herunter zu laden und zu lesen.

Nachdem wir nun den ÜSS geklärt haben stellt sich die Frage wie nun Dein Haus ausgestattet sein soll.
Einfach Licht an aus mit klassischen Schaltern? oder doch was automatisierteres? Rollos und Heizung zentral steuern?...
 
Der Typ 1 wäre so nahe wie möglich an der Eintrittsstelle der Zuleitung in das Gebäude zu installieren, wenn das im Hauptverteiler sehr nahe dran ist dann wäre das in Ordnung.
Das ist m.M.n.der Fall.

Danach ist nur noch Typ 2 nötig kein Typ 1 mehr.
Ja, das habe ich verstanden. In meinem früheren Post ist mir da ein Tippfehler unterlaufen.
mit Einsatz eines Typ 2/3 Kombiableiters in den Etagen wird dort erst nach über 10m Leitungsweg wieder ein Typ 3 benötigt.

Es empfiehlt sich den Typ Drei auch für ständig benutzte Steckdosen zu gewährleisten (SP, Kühlschrank, TV, Rechner...)
das Zeug soll ja auch nicht kaputt gehen.
Das heißt nicht das dort immer direkt ein Typ 3 Ableiter sitzen muß, aber maximal 10m Leitungsweg zum nächsten Typ 3 Ableiter besteht.
Das ist sehr hilfreich, vielen Dank für die Aufklärung!

Ich kann Dir dazu nur empfehlen den Dehn Blitzplaner herunter zu laden und zu lesen.
Das werde ich machen, vielen Dank für den Hinweis!

Nachdem wir nun den ÜSS geklärt haben stellt sich die Frage wie nun Dein Haus ausgestattet sein soll.
Einfach Licht an aus mit klassischen Schaltern? oder doch was automatisierteres? Rollos und Heizung zentral steuern?...
Mit klassischen Schaltern, das Haus wird also ziemlich un-smart. Eine zentrale Steuerung von Heizung oder dergleichen ist nicht vorgesehen.

Nochmals zur Klarstellung: die Freileitung ins Haus ist ziemlich marode, mehrmals wurde die Isolierung getaped. Ich werde die Zuleitung wahrscheinlich auch tauschen lassen. Dann wird die Zuleitung so ausgelegt werden, dass ich mit den 50A arbeiten kann.
Drei-Phasen-Wechselstrom ist auf absehbare Zeit keine Option. Das muss also bei der Planung nicht berücksichtigt werden.

Zum Schutz wäre es wichtig schon direkt am Hausanschluß einen selektiven FI ein zu setzen.
Also einen mit 0.3A Fehlerstrom?
 
Ein selektiver FI ist ein spezieller Typ den gibt es ab 0,1A aufwärts.
Ein 0,1 oder 0,3 A FI Standard Type ist nicht selektiv.

Ich würde einen selektiven Typ mit 63/0,1A verwenden
z.B. Hager CNA663D

Was auch noch wichtig wäre zu ermitteln ob man an sich die Automaten und FIs auf die hier üblichen 6kA auslegen kann(darf?) oder 10kA Komponenten benötigt.
 
Gar nicht so einfach bei fließbandartig produzierten Beiträgen den Fred wieder zu finden.
Spätestens bei Erdkontakt halte ich Kupfer für untauglich

Diese Einschätzung besagt offenkundig nichts, denn sie steht im Gegensatz zu diversen Normen.
  • DIN 18014,
  • DIN VDE 100-540,
  • DIN VDE 0151,
  • IEC 60728-11,
  • IEC 62305-3,
  • IEC 62561-1 und -2.
So oft wie schon 2018 und 2019 deinen nicht normkonformen Thesen zu Kupfer im Erdreich widersprochen wurde, kannst du das doch nicht vergessen haben?

Erneutes Zitat eines Nomenoldies:
DIN VDE 0151:1986-06 schrieb:
3.1.4.1 Blankes Kupfer ist im Erdboden im allgemeinen sehr beständig.
Das darf jemand mit deiner Fußzeile nicht immer wieder unterlaufen.
 
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