Problem beim FI in Alt-Installation nachrüsten

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Bahner

Guest
Hallo zusammen,

bin mehr oder weniger zufällig auf dieses Forum gestoßen. Hier sind ja auch einige kompetente Leute, die mir bei meinem Problem helfen könnten, was mich schon den ganzen Tag qäult:

Ich habe meine Eltern endlich dazu überreden können, in unserem Haus einen FI zu installieren. Also habe ich mir ein 40A-30mA Modell von Kopp im Baumarkt geholt und im Verteiler im OG des Hauses (aus den 1950er Jahren - das Haus) eingebaut. Beim Druck auf die Test-Taste löst er nicht aus, dafür aber wenn ich einen beliebigen Stromkreis wieder zuschalte (nicht bei allen, aber bei den meisten). Dachte erst er wäre defekt und habe ihn umgetauscht. Dann aber wieder dasselbe Problem.

Kurz zur vorhandenen Installation: Wir haben wir ein TNC-S-System (einphasig). Im Keller kommen L und PEN im Hausanschlusskasten an. Hier ist am PEN die Potentialausgleichsschiene (mit Erdungsspieß und Wasserleitungen etc.) angeklemmt. Dies wurde vor paar Jahren nachträglich installiert.
Beide Leiter führen zum Stromzähler und werden nach diesem aufgeteilt auf PE, N (und L). Hier habe ich letzten Sommer einen neuen 16A-Automat gesetzt und ein paar Steckdosen im Wohnzimmer neu angelossen.
Weiterhin führen von hier PE,N und L ins OG, wo die alte Unterverteilung sitzt (der Strom kam früher vom Dach). Hier habe ich jetzt - wie es sich gehört - den FI in L und N geschaltet. nach dem FI kommen noch acht Automaten für die einzelnen Stromkreise.

einige Leitungen in diesem Haus verfügen noch nicht über einen gesonderten Schutzleiter, die Steckdosen sind klassisch genullt (Brücke PE - N).

Obwohl ich mir das ganze jetzt mal aufgezeichnet habe, ist mir immer noch nicht ganz klar, warum das nicht so funktioniert wie es sollte. Es ist übrigens nicht der erste FI, den ich installiere.

Ich vermute, dass irgendwo im Haus noch der grün-gelbe und der blaue gebrückt sind und der Strom den FI einfach "umfließt" und er deshalb auslöst. Kann das sein ? Ansonsten habe ich viel Arbeit ...

Vielen Dank und viele GRüße
John
 
Hast du etwa die klassich genullten Stromkreise auch an den FI angeschloßen?
Wenn ja: Dies ist verboten und kann die Fehlauslösung erklären!

Ansonsten: N-PE verbindung suchen!

Zur Prüftaste: Wenn du ein 4-pol. FI hast, muß der Außenleiter an den richtigen Kontakt angeschloßen werden, siehe Schaltplan!
 
Bahner schrieb:
einige Leitungen in diesem Haus verfügen noch nicht über einen gesonderten Schutzleiter, die Steckdosen sind klassisch genullt (Brücke PE - N).

Wie kann das sein, wenn direkt nach dem Zähler die Auftrennung erfolgt? Wird für diese Steckdosen dann der PEN vor der Auftrennung abgegriffen? Wenn nicht darf hier kein FI installiert werden, da ansonsten der PEN geschaltet wird. Es sollte sich schon um ein reines TN-C-S-Netz handeln ohne Altlasten.

Ich vermute, dass irgendwo im Haus noch der grün-gelbe und der blaue gebrückt sind (...)

Das ist häufig der Grund. Nach der Auftrennung, dürfen N und PE nicht wieder zusammengeführt werden.

Gruß Jens
 
Hallo,
schomal danke für eure Antworten !

Hast du etwa die klassich genullten Stromkreise auch an den FI angeschloßen?
Wenn ja: Dies ist verboten und kann die Fehlauslösung erklären!

Ja. Dann wird es das wohl sein.

Zur Prüftaste: Wenn du ein 4-pol. FI hast, muß der Außenleiter an den richtigen Kontakt angeschloßen werden, siehe Schaltplan!

Ist nur ein zweipoliger und nach Plan angeschlossen. Wobei man so "frei" war und die Klemmen 1 und 2 mit "N(L)" und 3 und 4 mit "L(N)" beschriftet hat. Ich habe dann den Buchstaben, der nicht in der Klammer steht genommen.

Was mich etwas stutzig gemacht hat, ist folgendes: Wenn ich ankommend "Power" drauf gebe (die Automaten der Stromkreise noch aus) und die Test-Taste drücke, wird im FI selbst über einen Widerstand ein Fehlerstrom simuliert. Daher müsste er ja normal auslösen. Als ob das "blaue Kabel" zwischen der N-Sammelschiene über dem Stromzähler und der Verteilung im OG überhaupt keine Funktion hätte und alles über das grün-gelbe zurückfließen würde (konnte leider nix nachmessen, weil die Batterie in meinem Messgerät sich ausgerechnet heute verabschiedet hat ...).

Wie kann das sein, wenn direkt nach dem Zähler die Auftrennung erfolgt? Wird für diese Steckdosen dann der PEN vor der Auftrennung abgegriffen? Wenn nicht darf hier kein FI installiert werden, da ansonsten der PEN geschaltet wird. Es sollte sich schon um ein reines TN-C-S-Netz handeln ohne Altlasten.

Vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Einige Stromkreise wurden schon erneuert bzw. nachträglich eingebaut und mit 3adrigen Kabeln richtig angeschlossen. Die alten Stromkreise hingegen sind nur zweiadrig und daher direkt an der Steckdose genullt.

Ich hab' mal schnell eine Skizze gemacht:
http://www.johnflick.de/elektroinst.GIF
Hinter dem FI sind natürlich noch mehr Stromkreise, habe jetzt nur nicht alle hingezeichnet ...
 
Bahner schrieb:
Vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Einige Stromkreise wurden schon erneuert bzw. nachträglich eingebaut und mit 3adrigen Kabeln richtig angeschlossen. Die alten Stromkreise hingegen sind nur zweiadrig und daher direkt an der Steckdose genullt.

Nein. Auf deinem Bild ist es genauso wie ich es geschrieben hatte. Für die genullte Steckdose wird der PEN (der eigentlich schon keiner mehr ist, da die Auftrennung schon vorher (!) erfolgt ist) über den FI geschaltet und damit nur noch ein reiner N und der Steckdose fehlt die Schutzfunktion. Du musst den FI sofort ausbauen, bei dieser Mischung aus TN-C und TN-C-S darf kein Fi verwendet werden!!
 
Das Bild enthält zwei schwerwiegende Fehler:

1. Wie oben schon erwähnt: Klassische Nullung hinter FI ist nicht erlaubt!

2. Der Null(PEN)Leiter ist in seinem gesamten Verlauf grün/gelb zu Kennzeichnen!

Soll heißen: Sollten die Steckdosen wirklich am N-Leiter(blau) genullt worden sein, war dies so noch nie zulässig!
 
ego1 schrieb:
Soll heißen: Sollten die Steckdosen wirklich am N-Leiter(blau) genullt worden sein, war dies so noch nie zulässig!

Das ist ja offenbar der Fall, wenn die Auftrennung direkt hinter dem Zähler erfolgte, gibt es ab diesem Punkt keinen PEN mehr und die Steckdosen sind am N genullt!
 
@Jensen
Nicht zwangsläufig: Für die dreiadrigen Stromkreise kann sehr wohl ab Zähler getrennt gefahren werden, ungenommen davon ob noch zweiadrige Stromkreise mit PEN von der Verteilung versorgt werden. Der PEN darf halt nur nicht mit blau gekennzeichnet sein, sondern mit grau oder gn/ge, und muß von der PE(N) Klemme des Verteilers abzweigen!
 
OK, habe den Plan nochmal aktualisiert, wobei die Adern der zweiadrigen Stromkreise auch nicht schwarz und blau oder grün-gelb ist, sondern grau-schwarz. Habe ich jetzt vergessen reinzuzeichnen.

Ich fasse zusammen:
- klassisch genullte Stronkreise nicht über den FI anschließen, sondern vorher abzweigen.
- Der PEN-Leiter wird grundsätzlich grün-gelb gezeichnet, blau erst wenn er ein reiner N-Leiter ist.

Wieder was gelernt.

@Jensen: Den FI habe ich sofort danach ausgebaut, als ich merkte, dass er nicht funktionierte. Sonst hätte ich mangels Strom diesen Beitrag nicht schreiben können ...

@ego1: Dass der PEN eigentlich grün-gelb ist, ist mir auch klar, nur ist das mit Paint ein bisschen aufwändig zu zeichnen, daher war er bei mir nur gelb.
 
Bahner schrieb:
- Der PEN-Leiter wird grundsätzlich grün-gelb gezeichnet, blau erst wenn er ein reiner N-Leiter ist.

Jein. Ich habe gerade in einer Nutznetzgruppe gelesen es soll jetzt auch blau möglich sein wenn die Enden grüngelb gekennzeichnet sind. IMHO völliger Schwachsinn :!:

Lutz
 
Der PEN-Leiter ist grün-gelb zu kennzeichnen.
Zusätzlich sind isolierte PEN-Leiter an den Leiter-
enden mit hellblauer Markierung zu kennzeichnen.

In Anlagen, die bis zum Inkrafttreten des neuen
Teils 510 der VDE 0100 am 01.01.1995 gebaut wurden,
ist die zusätzliche Markierung an den Leiterenden
nicht erforderlich.

Außerhalb Deutschlands ist es ggf. zulässig,
PEN-Leiter umgekehrt durchgehend in ihrem ganzen
Verlauf hellblau und an den Leiterenden mit
grün-gelben Markierungen zu kennzeichnen.



Gruß
duspol :D
 
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