RCD als Sicherung? Empfehlung vom "Gesellen"

Diskutiere RCD als Sicherung? Empfehlung vom "Gesellen" im Forum RCD (FI), PRCD, RCBO. Schaltungen und Probleme im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Ich hab dreipolige Leitungen in der Wohnung. Wollte jetzt das Wohnzimmer zur Wohnküche umbauen. Hab dazu auf myhammer nen Elektriker gefunden, der...
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uzlopak

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Ich hab dreipolige Leitungen in der Wohnung. Wollte jetzt das Wohnzimmer zur Wohnküche umbauen. Hab dazu auf myhammer nen Elektriker gefunden, der sagte, dass er Meister sei. Heute waren seine Mitarbeiter da, vermutlich Gesellen.

Jedenfalls... Platz im Sicherungskasten ist nicht ausreichend. Also schlug ich vor den Starkstrom vom alten Anschluss "totzulegen" und da stattdessen eben den neuen Anschluss anzuschließen. Ich wollte auch einen RCD.

Der Sicherungskasten hat 12 Plätze. Jetzt ist ein Relais, 3 einschraubbare Sicherungen für Badezimmer DLE (nimmt 4 Plätze, 35 A, 35A und 50A), und 3 LS für den Herd (16A), 1 LS für die Stecker und Licht in der Küche und 1 LS für das Licht und die Steckdosen der Rest der Wohnung .

Haben einen Starkstrom und drei weitere Steckdosenleitungen verlegt. Herd, Untertischgerät und Waschmaschine haben separate Stromkreise, und Kühlschrank und zusätzliche Steckdosen haben einen Stromkreis.

Vorschlag vom Elektriker:
Untertischgerät und Waschmaschine sind zwar separate Anschlüsse, sollen aber an einen gemeinsamen LS. Der Starkstrom soll wegen Platzmangel direkt an den 40A RCD abgeschlossen werden.

Ich hab mich jetzt drangesetzt und bin ehrlich gesagt nicht sehr glücklich. So ein Untertischgerät braucht ja 2 kW. Und die Waschmaschine hat 2,1 kW. Wenn die an die 16A LS angeschlossen werden, dann muss die LS ja reagieren?!

Und was ist wenn der Herd am Starkstrom überlastet? Fangen dann nicht die Drähte an zu brennen, wenn der LS bzw. RCD nicht auf 25A sondern auf 40A dimensioniert ist?

Also auf dem Papier überzeugt es mich nicht. Hätte offen gesagt mich überzeugen lassen, wenn das von Anfang an gut erklärt worden wäre. Mir wurde nicht gesagt, dass die so einen Plan für die Absicherung haben. Hätten die das von Anfang an gesagt hätte ich das zuerst berechnet, und hätte wohl der Vergrößerung des Stromkastens zugestimmt.

Was sind eure Gedanken hierzu?
 
Ein RCD ist kein Ersatz für einen Leitungsschutzschalter. Funktioniert ganz anders.
Die 40 A sind beim RCD kein Wert, bei dem dieser abschaltet, sondern was die Kontakte aushalten.
 
Warum hast du diese Pfuscher nicht gleich mit dem Fäustel aus der Wohnung verwiesen? Mehr ist zu diesem Pfusch nicht zu sagen.
 
1. Der DLE benötigt 3x 35A (nicht 50A).
2. Untertischgerät plus WaMa an einen LSS geht nicht.
3. Der RCD sichert nicht mit 40A, sondern dann zählt die vorgeschaltete Sicherung (z.B. SLS 63A)

4. Es gibt auch kombinierte RCD/LSS; sowohl 1-pol., als auch 3-pol.. Die sind platzsparend.
 
Dem DLE reichen auch drei LS-Schalter mit 32A. Warum es immer noch Leute gibt, die da wie in einer Vorkriegsinstallation Schmelzsicherungen einsetzen, ist mir ein Rätsel!
 
Warum ich den Elektriker nicht direkt mit dem Fäustel rausgehämmert habe? Man ist irgendwie überrumpelt und als Laie ist man ja nicht fit in Elektroarbeiten und VDE-Normen. Warum auch? Dafür habe ich ja extra gefragt ob die Pfuscher Gesellen sind bzw. der Oberpfuscher ein Elektromeister. Dies hat er immer bejaht.

Ich bin froh, dass die Pfuscher Feierabend gemacht haben bevor die an den UV rangegangen sind. Dadurch hatte ich auch Zeit um nachzuforschen ob das überhaupt sicher ist, was die da planen. Ich hab mich dann hingesetzt, gegoogelt und meine Physikkenntnisse genutzt und Berechnungen gemacht. Ich war schlicht enttäuscht, dass ich es nicht früher erkannt habe .

Ich hab den Ober-Pfuscher heute früh per WhatsApp folgendes geschrieben:

Da ich ein Laie bin, habe ich einem Freund die jetzige Arbeit gezeigt und die für heute geplanten Arbeiten besprochen.


Das größte Problem, dass ich habe, ist der Umstand, dass dein Mitarbeiter einen Starkstromanschluss (oder waren es sogar beide Starkstromanschlüsse?) direkt auf den RCD ohne zwischengeschaltete LS anlegen will. Wir beide, du und ich, hatten wegen dem Platzmangel nur besprochen, dass der alte Starkstromanschluss "totgelegt" wird und so Platz für den neuen Starkstromanschluss gemacht wird, jedoch nicht dass wir komplett auf die LS verzichten. Der FI F204A-40 von ABB ist ein reiner RCD. In der Produktbeschreibung steht ausdrücklich drin, dass dieser nicht ohne vorgeschaltete LS betrieben werden darf.


Zudem wollte dein Mitarbeiter die beiden extra separaten Stromanschlüsse an genau eine 16A LS anschließen, was im Grunde bedeutet, dass der Sicherungsautomat immer anspringen würde, wenn mehr als 3,5 kW verbraucht würden, was ja gerade der Standardfall wäre, da ich mit ca. 4 bis 5 kW insgesamt für beide Dosen rechne. Was ja auch der Grund für die Forderung nach separaten Stromkreisen war für diese Dosen waren.


Ich gehe davon also aus, dass selbst wenn ihr die alten LS gegen neue LS austauscht, das Problem in den neuen Stromkreisen liegen würde.


Ich will auch nicht einfach die Stromkabel an den Stromkasten anschließen lassen, in dem Wissen dass es die Betriebssicherheit insgesamt gefährden könnte.


Ich gehe davon aus, dass ein Meister den zukünftigen Stromkasten so nicht als fachgerecht abnehmen würde. Ich will auch nicht das morgen dein Mitarbeiter kommt und die Arbeit umsetzt und wir dann über Mangelrügen und was weiß ich den Scheiß nachträglich regeln.


Ich will eine fachgerechte Umsetzung. Ich kann nicht nachvollziehen warum morgen dein Mitarbeiter 3-4 Stunden praktisch das Innenleben des Stromkastens rumwerkeln will, wenn es für eine fachgerechte Umsetzung vom Raum schlicht nicht passt.
[...]

Er hat mich dann wütend angerufen und ich hab ihm gesagt, dass ich seine Arbeit nicht abnehmen würde, weil ein Elektromeister das ja auch nicht abnehmen würde. Hat der tatsächlich gemeint, dass so eine Arbeit in Ordnung wäre und er sogar ne Garantie geben würde. Und wenn es nach VDE-Norm umgesetzt werden sollte, er mehr verlangen würde und ein Abnahmeprotokoll auch mehr kosten würde. Wenn ich den UV austauschen wollen würde, müsste ich auch 1500 € zusätzlich zahlen. Hat gesagt wenn man Fremdelektriker hinzuzieht, die das natürlich bemäkeln würden.

Der isr so einer der glaubt, dass wenn man einen mit noch so blöden Argumenten bombardiert, man dann ja und amen zu den Vorschlägen macht.

Was nützt mir ne Garantie, wenn ich weiß, dass da was faul ist. Und ganz ehrlich: Ich will dem nicht den Umbau des UV anvertrauen, wenn er VDE-Normen bereits bei "kleineren" Aufträgen bewusst missachtet.

Ich hab ihm gesagt, dass ich natürlich VDE-normgerechte Arbeit erwarte und ich das finale Werk so nicht abnehmen würde.

Natürlich will er seine Pauschalvergütung voll bezahlt haben. Aber Mal schauen...
 
Ein RCD ist kein Ersatz für einen Leitungsschutzschalter. Funktioniert ganz anders.
Die 40 A sind beim RCD kein Wert, bei dem dieser abschaltet, sondern was die Kontakte aushalten.
Es gibt aber dreipolige LS/FI-Kombies auch in 40A/o,o3
 
Die sind jedoch nur für einen Endstromkreis. Bringt hier keinen Platzgewinn
Kein Gruppen RCD wie in der Anfrage
Ist dann auch ein FI/LS RCBO
 
Warum hast du diese Pfuscher nicht gleich mit dem Fäustel aus der Wohnung verwiesen? Mehr ist zu diesem Pfusch nicht zu sagen.
Na, wer sich sein Fachpersonal bei my Hammer sucht!?

Vielleicht sollten da mal die Neubau-Handwerksfirmen ihre Stellenanzeigen schalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mach später ein Foto vom offenen UV.

Jaaaa. MyHammer war jetzt das letzte Mal. Wobei ich beim Klempner gute Erfahrung gemacht habe, denn es war ein echter Meisterbetrieb und nicht so eine Bumbsbude wie der Elektriker.

Man muss es ja auch so sehen, dass ich die Wohnung natürlich zeitnah fertig kriegen will. Und die Elektriker in der Umgebung sind ja gut ausgelastet. Habe aber jetzt einen seriösen Betrieb über den Klempner gefunden. Also da gibt es natürlich Abnahmeprotokoll und VDE-Norm korrekte Umsetzung.

Hier ein Foto vom UV. Der ABB LS wurde vom Pfuscher "eingesteckt" um zu zeigen wie es aussehen würde. Also der LS ist nur optischer Natur...
 

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Ich lass das voraussichtlich nächste Woche vom Elektriker rausreißen und eine dreireihige UV einbauen.
Geplant sind 2 x RCD, 13 x LS B16A und 1 x ÜSS.

Gleich habe ich einen Termin beim Anwalt um die Pfuscher-Problematik zu besprechen.
 
Und wenn es nach VDE-Norm umgesetzt werden sollte, er mehr verlangen würde und ein Abnahmeprotokoll auch mehr kosten würde.

Damit hat er ja eindeutig zu erkennen gegeben, dass er NICHT nach VDE installieren möchte. Ein Abnahmeprotokoll gehört in jedem seriösen Fall dazu.
Grundsätzlich wäre m.E. nach ein MESSPROTOKOLL anzufertigen, welches Bestandteil des Abnahmeprotokolls sein sollte.

Was hat denn der "Meister seines Fachs" oder sein Handlanger bis dato ausgeführt und was will er dafür haben?
Lohnt sich da der Aufwand/Kosten eins Anwalts? Oder sollte man sich nicht eher einigen auf einen ANGEMESSENEN, abschlägigen Betrag und Du verzichtest im Gegenzug auf eine Bewertung? (Was natürlich für Deine "Nachfolger" nicht hilfreich wäre, Dir aber u.U. Geld spart.)

Die bisherige UV ist, sagen wir mal, niedlich. Für heutige/Deine Zwecke, aber das hast Du ja bereits eingesehen, völlig zu klein.
 
Die H Automaten sind natürlich welche die bei relativ geringen Einschaltströmen schon unnötigerweise auslösen, dann aber bei einer Überlast wesentlich zu spät auslösen. Somit fällt die Sicherung ständig rau (z.B. beim TV oder Rechner Einschalten, Staubsaugen etc) löst aber nicht rechtzeitig aus wenn mal eine wirkliche Überlast besteht (dauerhaft mehr als 16A).

An dem Kasten kann man wirklich nichts mehr retten, der ist eigentlich schon durch die vorhandenen Einbauten vollkommen überlastet.
Auch das Neozed Element benötigt eigentlich rechts und links etwas Luft.
 
preislich würde ich 1500€ schätzen um dort einen neuen Kasten zu setzen, inkl Einbauten und Verdrahtung UND MESSUNG!
 
Ich habe ne Rechtschutzversicherung vor Monaten abgeschlossen. Selbstbeteiligung von 250€. Ist also übersichtlich.

Kurzzeitig hat meine Frau fast einen Nervenzusammenbruch erhalten, weil ich eigentlich die 14 tägige Frist zur Nacherfüllung geben wollte, da ich sowieso davon ausgehe, dass die nix weiter machen würden. Aber ich habe jetzt dem Elektriker gesagt er solle den UV zeitnah austauschen. Ich werde den Pfuscher am langen Arm verhungern lassen.

Für die Arbeit wollten die zuerst 700 € brutto, dann 1200€ brutto weil es doch eine Steinwand ist. Anbei ein Foto von deren Arbeit.

Der UV wird vom neuen Elektriker für 1400 netto ausgetauscht und am Ende ein E-check für 300€ netto gemacht.
 

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