Sanierung Elektrik Altbau

Diskutiere Sanierung Elektrik Altbau im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Liebe Forenmitglieder, ich weiß, dieses Thema wurde hier schon öfter besprochen, aber da ich leider völliger Laie in Sachen Elektrik bin...
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Sifaka

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Hallo Liebe Forenmitglieder,

ich weiß, dieses Thema wurde hier schon öfter besprochen, aber da ich leider völliger Laie in Sachen Elektrik bin, konnte ich keine richtige Antwort für unsere Situation finden. Es wäre super lieb, wenn sich hier jemand finden würde, der mir in einfachen Worten („für Dummies“) einen Ratschlag geben kann.
Folgendes Problem: unser Haus ist von 1961 und ein Anbau (2 Zimmer) von 1974. Wir haben beim Anbau noch nicht darin gewohnt, war vor unserer Geburt ;-). Da wir nun dachten, es wäre längst Zeit, die Elektrik erneuern zu lassen, haben wir eine Fachfirma um Rat gefragt und festgestellt, dass wir total naiv waren, was den Aufwand dieses Vorhabens betrifft. Der Elektriker meinte, während der Arbeiten könnten wir nicht darin wohnen und es müssen alle Möbel und die Küche (!) raus und das ganze kann sich über Wochen hinziehen. Schluck. Ihr als Profis lacht euch vielleicht über unsere Naivität ins Fäustchen, aber es sind nun mal nicht alle Hausbesitzer automatisch auch Elektrik-Profis. Mit dem Thema hatten wir bisher keinerlei Berührung – außer dass wir den Strom wie selbstverständlich nutzen. Ich denke, so geht es sehr vielen Leuten und ich habe ehrlich gesagt noch von niemandem gehört, der in einem Haus aus den 60ern/70ern wohnt und deshalb für Wochen samt Küche komplett ausziehen musste. Davon abgesehen hat auch nicht jeder mal so 30-40.000 Euronen übrig, was das ganze anscheinend kosten wird. War mir so nicht bewusst. Soviel zu meiner Verteidigung. Dummerweise ist der Elektriker jetzt erst mal im Urlaub (sei ihm natürlich vergönnt) und wir haben schlaflose Nächte. Alles so lassen, weil es uns zu aufwändig ist, halten wir für eine schlechte Idee, denn wir wollen ja nicht, dass unser Haus wegen veralteter Leitungen abbrennt. Oder sind wir da zu ängstlich? Falls nicht, leben offenbar tausende von Menschen in Deutschland in ständiger Gefahr eines Hausbrands, ohne sich darüber bewusst zu sein.
Nun meine Frage: ist es wirklich nötig, komplett alle vorhandenen Leitungen im Haus, also bis zu jedem Lampenanschluss, Lichtschalter und zu jeder Steckdose zu erneuern? Es gibt eigentlich sowieso übertrieben viele Steckdosen. Oder reicht es auch, nur die Leitungen im Keller, Treppenhaus und Flur zu erneuern und durch die Wände bis zu den Verteilern in den Wohnräumen? Ich hoffe, ihr könnt meinen laienhaften Ideen folgen. Und wäre es möglich, das Fräsen von Schlitzen in den Wohnräumen zu umgehen, z.B. indem man die alten Leitungen nur stilllegt statt entfernt und stattdessen neue Leitungen z.B. auf dem Putz versteckt unter Deckenleisten führt? Ich schäme mich schon für meine laienhafte Fantasie, aber bitte lacht mich nicht aus, wenn das alles völliger Humbug ist. Wie gesagt, ich kenne mich nicht aus mit der Materie. Vielleicht habt ihr mir noch eine Idee, wie man umgehen kann, komplett auszuziehen und alle Möbel samt Küche raus zu räumen. Gibt es dazu wirklich keine Alternative?
 
nach 50 Jahren ist das Lebensende der Elektrik erreicht. Deshalb ist eine komplette Neuinstallation durchaus angebracht. Das dies bei Leerstand am schnellsten geht ist wohl verständlich. Wenn du mit Dreck und Einschränkungen leben kannst geht das auch Raumweise in längeren Abständen. Bedenke aber auch das Rohrleitungen ausgewechselt werden sollen. Die sind nach 50 Jahren auch nicht mehr das was sie mal waren.
 
Da wir hier nicht das geringste Detail von der Installation sehen und auch nichts messen können, dürfte es scheierig sein, eine Einschätzung abzugeben.
Als erstes schaut man sich das an und misst die Leitungen durch. Es kann gut sein, dass die auch die nächsten 50 Jahre überstehen, wenn alles fachgerecht ausgeführt wurde.

Ich würde als erstes einen 2. Elektriker um eine Aussage und ein Angebot bitten.
 
Also Bj 1961 - hmm da dürfte, wenn dies nicht mal zwischenzeitlich das erneuert wurde, nur zweiardrig vorliegen. Ja und das kann Kompletterneuerung bedeuten.
Auch hier wieder mein Hinweis: Nicht nur auf die Elektrik achten, sondern auch auf die Wasser, Abwasser und Heizungsrohre im Blick haben. Und solche Maßnahmen sollte man generell zusammen machen, da dies insgesamt kostengünstiger kommt. Dies kann bedeuten Estrich raus und dann alles unten rein, auch Elektro - dann wird nur an den Stellen senkrecht hoch bis zur Dose. Dann braucht nicht aufwändig so viel in den Wänden geschlitzt werden und der Boden lässt sich besser dämmen und Fußbodenheizung ist möglich.
Da lieber etwas zusammenrücken und zwei Räume fertig machen, dann nach einer Weile die nächsten beiden. Ist natürlich belastend soviel Dreck im Haus oder man zieht für ein paar Monate in eine Ferienwohnung. Ohne Geld geht es einfach nicht - Zinsen sind jetzt hoch, wenn man da keine andere Quelle zur Finanzierung hat, kann man „hoffen und warten oder erben“
 
Oh je, Estrich raus, das ist ja ein Albtraum. Dagegen sind Schlitze in den Wänden ja ein Witz. Wir haben wunderschönen alten Parkett, mir kommen jetzt schon die Tränen. Wenigstens die Heizungsrohre verlaufen bei uns auf Putz – ich weiß, viele finden das schrecklich, aber ich wünschte mir gerade, Leitungen würden grundsätzlich auf Putz verlaufen, damit man nicht das halbe Haus abreisen muss, wenn sie zum Sanieren fällig sind. Es gäbe doch so viele Möglichkeiten, Leitungen elegant zu verkleiden z.B. mit Decken- oder Fußbodenleisten. Ist mir ein Rätsel, warum man Leitungen derart unter Putz versteckt, obwohl absehbar ist, dass man früher oder später alle Wände auffräsen muss. Oder ist man heutzutage schlauer und verlegt Leitungen so, dass sie leichter zugänglich sind? In 30 Jahren müssen die ja auch wieder erneuert werden. Nun ja, mein Gejammer hilft nichts. Eine Ferienwohnung für Monate können wir uns nicht auch noch zusätzlich leisten. Heißt dann wohl, dass wir in naher Zukunft auf einer Baustelle leben müssen. Aber wenn ich Www richtig verstanden habe, sollten wir dann doch warten, bis wir auch unsere Heizung erneuern. Aufgrund der momentan sehr ungewissen Sachlage können wir das erst in ein bis zwei Jahren angehen. Hoffen wir mal, dass es bis dahin zu keinem Brand kommt :-(
 
gelöscht da falscher Faden
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sifaka, es spricht - außer der Optik - absolut nichts dagegen, Leitungen aufPutz zu verlegen.
 
@Sifaka, es spricht - außer der Optik - absolut nichts dagegen, Leitungen aufPutz zu verlegen.
Gilt das auch für elektrische Leitungen? Also wäre es möglich, die alten Leitungen in der Wand zu lassen und vom Netz zu nehmen und dafür neue auf Putz zu verlegen? Oder klingt das nach Pfusch, den kein ernstzunehmender Elektriker so machen würde?
 
Ich wohne selber in einem Mehrfamilienhaus- Altbau von 1963-64.
In meiner Wohnung hatte ich zwar vieles am Leitungen erneuert aber auch nicht alles.
Was alles an alten Leitungen geblieben ist, das sind alle Deckenleitungen für Leuchten und einige Zuleitungen, alles in NYM in den Betondecken eingeschüttet und auch noch in Ordnung.
Aber alles was NYIF war wurde erneuert.
 
Danke schon mal für eure hilfreichen Antworten. Ich freue mich über jeden Tipp und nützlichen Hinweis.
 
Gilt das auch für elektrische Leitungen? Also wäre es möglich, die alten Leitungen in der Wand zu lassen und vom Netz zu nehmen und dafür neue auf Putz zu verlegen? Oder klingt das nach Pfusch, den kein ernstzunehmender Elektriker so machen würde?
Das ist absolut kein Pfusch aus elektrischer Sicht und wird an vielen Stellen im Altbau so gemacht.
 
Das ist absolut kein Pfusch aus elektrischer Sicht und wird an vielen Stellen im Altbau so gemacht.
Nennt man dann „Industrial Style“ und kostet 30% mehr.

Freut den Elektriker dann doppelt. Weniger Arbeit und mehr Gewinn :)

Spaß bei Seite. Wer will sowas überall im Wohnbereich?
 
Mit den Aufputzkappen der UP Teile nicht ganz so schrecklich.
 
Thema: Sanierung Elektrik Altbau
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