SAT-Antenne erden ohne Fundamenterder

Diskutiere SAT-Antenne erden ohne Fundamenterder im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Bei einem Altbau soll eine Sat-Anlage nachgerüstet werden. Die Montage unterhalb des Daches ist nicht möglich. Ein Fundamenterder ist nicht...
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Hans-Georg

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Bei einem Altbau soll eine Sat-Anlage nachgerüstet werden. Die Montage unterhalb des Daches ist nicht möglich. Ein Fundamenterder ist nicht vorhanden. Äußerer Blitzschutz etc. auch nicht vorhanden.

Wie muss hier korrekt vorgegangen werden?

Staberder schlagen ist klar, aber wie lang muss dieser sein, wie tief muss er eingeschlagen werden und in welchem Abstand zum Haus muss dies geschehen?

Dann wohl mit 1x16mm^2 Einzelader massiv an den Staberder. Jetzt aber die nächste Frage: Müsste der Staberder nicht mit irgendeinem Potenzialausgleich verbunden werden? Welcher Querschnitt?

Eigentlich müssten doch auch die Heizungsleitungen usw. auf einen Staberder geführt werden, oder greift hier der Bestandschutz? War es früher mal erlaubt, Heizungsleitungen usw. nicht zu erden (oder genauer: einen Potenzialausgleich durchzuführen), oder gilt das als Fehler, der bisher nur niemandem aufgefallen ist, und folglich keinen Bestandschutz genießt?
 
Evtl. könnte die Antenne ja unterhalb der Dachkante angebracht werden. Sieht man ja auch öfters, dass der Spiegel auf der Giebelseite 2m unterhalb des Firsts hängt.

Ein Staberder müsste mindestens 1,5m verzinkter Rundstahl sein, und sollte nicht mit anderen leitfähigen Teilen in verbindung gebracht werden. Er wird in deinem Falle als Einzelerder betrieben!

Die Erdungsleitung darf aber ruhig auch mehrdrätig sein, aber nicht dünner als 16mm².

Schau mal in der VDE 0855 Teil 1.
 
Milka schrieb:
Ein Staberder müsste mindestens 1,5m verzinkter Rundstahl sein, und sollte nicht mit anderen leitfähigen Teilen in verbindung gebracht werden.

Nope, das darf auch ein Kreuz sein, Länge min. 2,5 m.

Milka schrieb:
Die Erdungsleitung darf aber ruhig auch mehrdrätig sein, aber nicht dünner als 16mm².

Lass dass nich den Dipol hören, der grillt dich. Einadrig ist Vorschrift.

Milka schrieb:
Schau mal in der VDE 0855 Teil 1.

Die spielt keine Rolle mehr. Das ist jetzt EN 6irgenwas.

BTW: Verbindung mit den Schutzpotentialausgleich bzw. Schutzleiter nicht vergessen.

Lutz
 
elo22 schrieb:
Nope, das darf auch ein Kreuz sein, Länge min. 2,5 m.

Deswegen ja auch mindestens...


Bei dem Rest lass ich mich aber gerne überreden, da ich hier grade nur die VDE 0855 Teil 1 zur Hand habe.

Trotzdem würde ich gerne noch die Frage in den Raum stellen: Warum die Verbindung zum PA?

Dies wird in der (alten) VDE 0855 Teil 1 ausgeschlossen:

DIN VDE 0855 schrieb:
Die Erdung eines Antennenträgers muß auf kürzestem Wege erfolgen. Als Erder kommen dabei in Frage:

- Fundamenterder
- Blitzschutzerder
- separater Erder, der ausschließlich für die Antennenanlage errichtet wurde
- Stahlskelette und dgl.
- im Erdreich liegende Rohrsysteme.
 
Milka schrieb:
elo22 schrieb:
Nope, das darf auch ein Kreuz sein, Länge min. 2,5 m.

Deswegen ja auch mindestens...

2,5 m sind 2,5 m. Egal wie der Stab aussieht.

Milka schrieb:
Trotzdem würde ich gerne noch die Frage in den Raum stellen: Warum die Verbindung zum PA?

Potentialausgleich.

Milka schrieb:
Dies wird in der (alten) VDE 0855 Teil 1 ausgeschlossen:

DIN VDE 0855 schrieb:
Die Erdung eines Antennenträgers muß auf kürzestem Wege erfolgen. Als Erder kommen dabei in Frage:

- Fundamenterder
- Blitzschutzerder
- separater Erder, der ausschließlich für die Antennenanlage errichtet wurde
- Stahlskelette und dgl.
- im Erdreich liegende Rohrsysteme.

Erder gleich welcher Art müssen immer verbunden werden. Obige Zitat schliesst das nicht aus.

Lutz
 
Antennenanlagen

Ich bin der Meinung, dass man hier zuerst einmal 2 grundlegende Begriffe auseinander halten müsste.

1. Äußerer Blitzschutz
2. Potentialausgleich der Schirmungen der Leitungen

Heutzutage werden Antenneanlagen nicht mehr an den äußeren Blitzschutz mit eingebunden.
Das heißt für den äußeren Blitzschutz würde man eine Abfangstange in der unmittelbaren nähe der Schüssel aufstellen, und diesen an den äußeren Blitzschutz einbeziehen. Wenn keiner vorhanden ist, sollte eines erstellt werden, und auch nur außen entlang geführt werden.
Ich halte es für zu gefährlich die Schüssel über eine Leitung durch das Haus zu führen. (da geht der Blitz durch)

Natürlich sollten die Antennenleitungen vom LNB geerdet, also über eine Leitung zur PA-Schiene abgeführt werden.

Damit bräuchtest du 2 Erdungsstäben.
1. für den äußeren Blitzschutz
2. für Potentialausgleich
 
Re: Antennenanlagen

Xray007 schrieb:
Ich bin der Meinung, dass man hier zuerst einmal 2 grundlegende Begriffe auseinander halten müsste.

1. Äußerer Blitzschutz
2. Potentialausgleich der Schirmungen der Leitungen

Eben, Antennenerdung ist kein Blitzschutz.

Xray007 schrieb:
Heutzutage werden Antenneanlagen nicht mehr an den äußeren Blitzschutz mit eingebunden.

Wer sagt das? IMHO Unfug, sebstverständlich müssen Antennenanlagen in bestehende Blitzschutzanlagen einbezogen werden.

Xray007 schrieb:
Damit bräuchtest du 2 Erdungsstäben.

Nö.

Lutz
 
Leider habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.

Bei vorhandenen Blitzschutzanlagen bindet man nicht die Antennenanlage an den Blitzschutz. Sondern erweitert die Blitzschutzanlage so, dass die Antennenanlage in eine vom Blitz geschützten Bereich liegt.
Praktisch heißt das, dass man eine Abfangstange nachinstalliert die in der nähe der Antennenanlage liegt. Aber die Abfangstange liegt natürlich höher als der oberste Punkt der Antennenanlage, so dass der Blitz nicht erst an die Antenne rankommt, sondern über die neue Abfangstange abgeleitet wird.
 
Ne - die Blitzschutzerdung muss bei 16mm² Cu massiv sein. Man kann aber auch z.B. 25mm² Cu Mehrdrähtig nehmen.

MfG; Fenta
 
Wo steht, dass mans nicht darf? Ich persönlich finde schon die Regelung mit dem 16mm² bedenklich - alles, was darüber hinaus ginge, wäre aber in der Mehrzahl aller Fälle großer Quatsch! Schließlich sind zur Blitzschutzerdung Leitungen von 35mm², 50mm², 70mm² und mehr standard (bezogen auf Cu mehrdrähtig) und soweit ich weiß auch 25mm². Technisch ist es jedenfalls kein Problem, da 25mm² dicke Adern (7x~3,8mm²) hat und zudem komprimiert ist, also verbesserten Kontakt der einzelnen Adern zueinander hat.

MfG; Fenta
 
Manchen Leuten hier scheint der Unterschied zwischen Erdung und Potenzialausgleich nicht klar zu sein.

Erdung (bei Antenne): 1 x 16 mm² Einzelader massiv. Ausnahme: Es darf Mehrdrähtig verwendet werden, wenn ALLE Komponenten blitzstromtragfähig sind. Aber wer will sich in die Nesseln setzen und den Nachweis dafür erbringen? Ergo bleibt nur "massiv" die in der Praxis durchführbare Variante.

Potenzialausgleich (bei Antenne): 1 x 4 mm²


Erdung = Ableitung (z.B. Blitzeinschlag in die Antenne) ins Erdreich. Vorzugsweise Fundamenterder, sonst Erdspieß schlagen.

Potenzialausgleich = Alle fremden elektrisch leitfähigen Teile miteinander verbinden, so dass zwischen 2 Teilen kein Potenzialunterschied auftreten kann.


Darum jetzt nochmal die Frage im Klartext:

Wenn kein Fundamenterder und auch kein äußerer Blitzschutz vorhanden sind und die Antenne auch nicht 2 Meter unterhalb der Dachkante montiert werden kann (oder soll), wie ist dann ganz korrekt vorzugehen?

Erdspieß 2,5 Meter in die Erde hauen (wie soll das gehen bei steinigem Boden?), dort von der Antenne außen am Haus entlanggeführt das 1x16 mm² Einzelader Massiv anschließen, und die 1x4mm² vom Schirmgeflecht der Koaxkabel und Antennenmast mit dem übrigen Potenzialausgleich des Hauses verbinden (notfalls an eine Wasserleitung am Dach anschließen)?

Wie muss dann noch die Verbindung vom Staberder (Kreuz, 2,5 m Länge) zum Potenzialausgleich aussehen? Oder muss hier gar kein Potenzialausgleich mehr erfolgen, wenn Schirmgeflecht und Antennenmast bereits am Dach in den Potenzialausgleich einbezogen wurden und der Erdspieß darüber ja auch einbezogen wurde?

Kann mir hierzu jemand definitive Vorschriften nennen, statt nur Mutmaßungen anzustellen?
 
Hans-Georg schrieb:
(bei Antenne): 1 x 16 mm² Einzelader massiv. Ausnahme: Es darf Mehrdrähtig verwendet werden, wenn ALLE Komponenten blitzstromtragfähig sind.
Lass das nicht den Dipol hören. Der federt und teert dich.

Hans-Georg schrieb:
(notfalls an eine Wasserleitung am Dach anschließen)?
Murks, wer garantiert die Leitfähigkeit?

Hans-Georg schrieb:
Kann mir hierzu jemand definitive Vorschriften nennen, statt nur Mutmaßungen anzustellen?
Hier im http://forum.digitalfernsehen.de/forum/ suchen.

Lutz
 
Dass nicht mehrdrähtig verwendet werden darf, ist, wie gesagt, quark! Ich persönlich verwende fast immer 35mm² Cu mehrdrähtig, manchmal auch 50 oder 70mm, seltener 25mm². 16mm² Re ist mir jedenfalls zu blöd, da mir einerseits der Querschnitt zu mickrig und andererseits das eindrähtige zu unflexibel ist. Und ich werde auch weiterhin 25/35/50/70mm² mehrdrähtig verwenden, da dies wesentlich besser ist, als 16mm² eindrätig!

MfG; Fenta
 
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Thema: SAT-Antenne erden ohne Fundamenterder
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