Man sollte auch immer wieder ausreichend über die Gefahren nicht durchgeführter Erdungs- und Blitzschutzmaßnahmen hinweisen!
Darauf, dass Erdung und PA integraler Bestandteil der Elektroanlage sind und Installationen nach NAV §13 konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten ist, verweist niemand häufer als ich. Der Hinweis ist aber bei einer Quote von etwa 20 % der konzessionierten EFK, die nicht "vergessen" haben, dass sie sich beim Konzessionseintrag zu einem VDE-Auswahlabo für das Elektrotechniker-Handwerk verpflichtet haben, nur selten nützlich.
Da der TE seine Antennen an der Fassade anbringen will, lag der Schwerpunkt meines Beitrags darauf. Ihm fehlen unübersehbar nicht nur Kenntnisse zu DiSEqC, sein antennentechnisches Know-How-Defizit reicht sehr viel tiefer, denn sonst hätte er Qualitätskabel mit Kupferschirm und geklebten Folien anstatt solcher Billigstkabel verlegt.
Selbst die oblikatorische PA-Leitung in den Dachboden hinein wird mittlerweile eingespart, da als vertragliche Leistung auch heimlich verschwunden ist.
Innen ist ein PA-Leiter aus 4 mm² Cu (ungeschützt) oder mind. 2,5 mm² Cu (ungeschützt) nur erforderlich, wenn der geforderte Erdungsleiter aus 16 mm² Cu ausnahmsweise mit Trennungsabstand außen verlegt wurde. Bei gewöhnlich innen mit gefährlichen Näherungen verlegten
Erdungsleitern aus 16 mm² Cu, ist KEIN weiterer PA-Leiter nötig.
Zwischen EG und DG sowie für IuK- und Ruk-Netze sind nach DIN 18015 vorab zugfähige Leerrohre vorgeschrieben. Erdungspflichtige Dachantennen sind mit mind. 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² St/tZn UND Verbindern, die für die verwendete Drahtart nach IEC 62561-1 Klasse H = 100 kA herstellergeprüft sein müssen. Die Hoffnung, dass Fundamenterder normkonform zur DIN 18014 oder Antennenanlagen zur IEC 60728-11 mit nach IEC 62561-1 Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig geprüften Verbindern und HES (mit Zugklemmen für Blitzschutzpotenzialausgleich!) ausgeführt werden, habe ich als Illusion aufgegeben.
Und man muss sagen, die Kunden sind geizig - lieber eine 120er-Schüssel auf dem Dach, als einen Meter Blitzschutz installiert. So findet man gefühlt 95% aller SAT-Amnlagen an normalgeschossigen Gebäude ohne jedliche Blitzschutzmaßnahmen vor und ohne PA werden auch mehr, das wird der neue Standard in D. Durch einen installierten PA hat man ja kein einziges Programm mehr.
Das wird er nicht erst, normwidrige Antenneninstallationen sind schon lange "normal".
Die IEC 60728-11 ist international harmonisiert, die Praxis orientiert sich zunehmend an dem was im Mittelmeerraum üblich ist. Bis der größenwahnsinnige Österreicher Reichskanzler wurde, waren wir für das Ausland das Volk der Dichter und Denker und nicht des industriellen Massenmords. Noch genießen deutsche Handwerker im Ausland einen exzellenten Ruf, auch das wird sich der Baustellenrealität angleichen.