Spannung an ausgeschalteter Lampenleitung

Diskutiere Spannung an ausgeschalteter Lampenleitung im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich hab da mal so eine Frage an euch: Ich bin gestern in meine neue Wohnung (erstbezug, das Haus ist ein Neubau) eingezogen. Als ich im...
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LL0rd

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Hallo,

ich hab da mal so eine Frage an euch: Ich bin gestern in meine neue Wohnung (erstbezug, das Haus ist ein Neubau) eingezogen. Als ich im Schlafzimmer eine Lampe aufhängen wollte und zur Sicherzeit mit einem Indikatorschraubenzieher prüfen, ob wirklich keine Spannung anliegt (Sicherung war drinn). Bei dem ausgeschalteten Schalter war immernoch eine Spannung zwischen der Phase und Nullleiter. Das Lämpchen am Schraubenzieher glimmte leicht. Leider hatte ich keinen Voltmeter bei mir, um sagen zu können, wie hoch die Spannung ist. Das gleiche ist auch im Bad. Sonnst ist alles normal. Wenn ich die Sicherung ausschalte, liegt keine Spannung mehr an.

Meine frage wäre jetzt, ob das so sein darf. Und wenn ja, wie hoch darf die Spannung höchstens sein? Und wenn ich da jetzt eine Lampe anschließe, dann wird die ja auch im ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen, oder?
 
Hallo,

willkommen im Forum.

Auf die "Aussage" eines "Indikatorschraubendrehers"
kann man sich nicht verlassen. Er wird im Volksmund auch " Lügenstift " genannt.
Grundsätzlich sollte bei ausgeschaltetem Schalter keine Spannung zu messen sein.
Dies ist zuverlässig nur durch einen zweipoligen Spannungsprüfer ( wenn möglich mit Lastzuschaltung) festzustellen.

In einigen wenigen Fällen könnte auch im ausgeschalteten Zustand Spannung messbar sein..z.B wenn elektronische Schalter verwendet werden oder wenn Standard Schalter mit Glimmlampen versehen sind.
Diese Glimmlampen lassen aber den Zähler nicht anlaufen....

Bei jeglichen Arbeiten sollte also immer die Sicherung herausgenommen werden.
 
Danke für die Antwort. Ich hatte mir vorhin noch eben einen Spannungsprüfer mit zwei enden besorgt. Sowas wie das hier:

Link zum Spannungsprüfer

nur ohne Anzeige der eigentlichen Spannung. Da haben die LEDs auch leicht geleuchtet. Die Schalter sind alle Mechanisch und es ist auch kein Glimmlampen im Schalter.
 
LL0rd schrieb:
Bei dem ausgeschalteten Schalter war immernoch eine Spannung zwischen der Phase und Nullleiter.

1. Phase hat sich zwar mehr oder weniger eingebürgert, ist aber nicht richtig, da es sich nicht auf den Leiter, sondern der Strom- und Spannung beschreibenden Winkelfunktion bezieht. Richtig heißt es Außenleiter.
2. Hast du wirklich noch einen Nullleiter (PEN)?
3. Egal, ob PEN oder N, wie prüfst du mit einem Prüfschraubenzieher die Spannung zwischen den beiden Potenzialen? Man kann damit nur mehr oder weniger zuverlässig feststellen, ob eine Spannung gegen Erde anliegt.

Leider hatte ich keinen Voltmeter bei mir, um sagen zu können, wie hoch die Spannung ist.

Auch ein Voltmeter ist nicht aussagekräftig, da ein solches auch eventuelle blindspannungen mitmißt. Am besten für solche Arbeiten ist ein zweipoliger Spannungsprüfer.

Meine frage wäre jetzt, ob das so sein darf. Und wenn ja, wie hoch darf die Spannung höchstens sein?

Wenn es sich wirklich um Netzspannung handelt, dann kann es sein, dass der Neutralleiter geschaltet wurde, was eigentlich nicht sein darf, weil, bis auf Ausnahmen, nicht VDE-gerecht. Noch schlimmer wäre es, wenn du wirklich noch einen Nullleiter besitzt, denn ein solcher darf aus Sicherheitsgründen niemals geschaltet werden.

Und wenn ich da jetzt eine Lampe anschließe, dann wird die ja auch im ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen, oder?

Nein, das mit Sicherheit nicht, denn wenn kein Strom fließt, dann wird auch keiner verbraucht. Ob da Spannung anliegt, oder nicht, spielt keine Rolle. Trotzdem sollte die Schaltung den Vorschriften entsprechen. Es kann aber auch sein, dass der Prüfschraubenzieher nur auf Blindspannungen reagiert hat und alles in Ordnung ist. Ein solches Gerät taugt nun mal in der Praxis nichts, da recht unzuverlässig.

MfG
 
Indikatorschraubendreher-Lügenstift-einpol. Spannungsprüfer

@LL0rd

Auch hier im Forum treten, wie im wahren
Leben, immer wieder Fragen im Zusammenhang
mit den "Indikatorschraubendrehern" auf.
Und man sieht sie auch viel, mancher Schreiner-
oder Lüftungsbaumeister hat sie im Berufsmantel
einstecken, in Billig-Werkzeug-Sets ("200 Teile
für 99 Euro") sind die Dinger oft mit dabei.
Schuld sind mit die Schraubendreherhersteller,
in vielen Sortimenten sind diese einpoligen Spannungsprüfer mitinbegriffen. Schade, daß
bei dem Spiel sogar WERA mitmacht. Aber die
Firma liefert anscheinend nur, was der Markt
verlangt.

Oftmals ohne den genauen Hinweis, was sich
damit überhaupt unter welchen Bedingungen
messen lässt. Ein kleiner aufgeklebter
Papiersteifen mit einer Schriftgröße, die
man kaum noch lesen kann, das ist oft alles.

Ich kann nur edi beipflichten und möchte
unterstreichen, das solche transparenten
Schraubenzieher mit Glimmlampe absolut kein
empfehlenswertes Meßmittel sind, gerade
für (elektrotechnische) Laien.


Gruß
 
Hemapri schrieb:
2. Hast du wirklich noch einen Nullleiter (PEN)?
..
Noch schlimmer wäre es, wenn du wirklich noch einen Nullleiter besitzt, denn ein solcher darf aus Sicherheitsgründen niemals geschaltet werden.

:arrow:
Ich bin gestern in meine neue Wohnung (erstbezug, das Haus ist ein Neubau)..

Da liegt ganz bestimmt kein Nulleiter vor.....
 
Hemapri schrieb:
2. Hast du wirklich noch einen Nullleiter (PEN)?

Nein, ich habe (wahrscheinlich) einen N Leiter.

Hemapri schrieb:
3. Egal, ob PEN oder N, wie prüfst du mit einem Prüfschraubenzieher die Spannung zwischen den beiden Potenzialen? Man kann damit nur mehr oder weniger zuverlässig feststellen, ob eine Spannung gegen Erde anliegt.
Heute morgen habe ich das mit einem Zweipoligen Spannungsprüfer getestet. Die eine Spitze zum Aussenleiter und die andere Spitze zum N-Leiter. Der hat mir da eine Spannung angezeigt.

Hemapri schrieb:
Leider hatte ich keinen Voltmeter bei mir, um sagen zu können, wie hoch die Spannung ist.

Auch ein Voltmeter ist nicht aussagekräftig, da ein solches auch eventuelle blindspannungen mitmißt. Am besten für solche Arbeiten ist ein zweipoliger Spannungsprüfer.

Sorry, die Frage mag jetzt vieleicht etwas dumm erscheinen, aber wo ist der Unterschied zwischen einem Voltmeter und einem zweipoligen Spannungsprüfer? Bei einem Voltmeter wird ja auch nur die Spannung (Potentialdifferenz) zwischen den Leitungen gemessen, oder?
 
LL0rd schrieb:
Sorry, die Frage mag jetzt vieleicht etwas dumm erscheinen, aber wo ist der Unterschied zwischen einem Voltmeter und einem zweipoligen Spannungsprüfer? Bei einem Voltmeter wird ja auch nur die Spannung (Potentialdifferenz) zwischen den Leitungen gemessen, oder?

Der Unterschied zwischen dem 2pol. Spannungsmeser und einem Multimeter (oder Voltmeter) ist ganz einfach der Innenwiderstand. Das Multimeter hat meistens einen sehr hohen Innenwiderstand, und belastet dadurch den Stromkreis ganz minimal. Dadurch kannst du Spannungen messen, die real gar nicht anliegen.
Der 2pol. Spannungsmesser hat einen geringen Innenwiderstand, bei Geräten mit Lastzuschaltung eien noch geringeren. Dadurch wird der Stromkreis höher belastet. Dadurch werden Fehlmessungen, wie kapazitive und induktive Einstreueungen nicht mitgemessen.
Hoffe das war jetzt richtig. :wink:
 
Innenwiderstand Spannungsmesser Multimeter

aber wo ist der Unterschied zwischen einem Voltmeter und einem zweipoligen Spannungsprüfer?

Hallo,

der Unterschied liegt im sogenannten Innenwiderstand.
Ist dieser groß ( Multimeter ), werden unter Umständen auch sogenannte Blindspannungen mitgemessen........
Bei Spannungsprüfern ist der Innenwiderstand geringer....dadurch der Strom durch das Instrument größer so das Blindspannungen zusammenbrechen...
Viele Spannungsprüfer haben auch noch eine Lastzuschaltung, diese setzt den Innenwiderstand noch weiter herunter.....es fliesst noch mehr Strom durch das Meßwerk ( wird u.a zum Auslösen von FI-Schutzschaltern verwendet).....


Da war ich wohl zu langsam........
 
ok, danke für die Erklärung, gut zu wissen (ich studiere grade Elektrotechnik im 1. Semester).

Aber eigentlich könnte ich auch einfach eine Glühbirne anschließen und dann mit einem Voltmeter die Spannung messen. Dann wäre die Leitung ja mit einem Verbraucher belastet.
 
Innenwiderstand Spannungsmesser Multimeter

Aber eigentlich könnte ich auch einfach eine Glühbirne anschließen und dann mit einem Voltmeter die Spannung messen. Dann wäre die Leitung ja mit einem Verbraucher belastet

Richtig......
 
Mhhhh

was ist, wenn wirklich Neutral geschaltet ist ?

Dann misst du nur einen Strom auf dem Aussenleiter, Spannung zw. dem AUssenlieter und dem Neutralleiter liegt aber nicht an.

Besser wäre die glühbirne zw. L (Aussuenleiter) und PE (Schutzleiter) zu schalten, wenn dann bei ausgeschaletem Schalter der FI fliet bzw. wenn kein Fi vorhanden, die Lampe leuchtet...
 
Hallo,

leider habe ich noch keine Zeit gehabt das ganze zu testen, aber mir ist heute Nacht (die erste Nacht in der Wohnung) folgendes aufgefallen. In dem Zimmer, wo die, wahrscheinlich Blindspannung, auftritt, habe ich eine Lampe mit einer Energiespar Birne drinn. Alle ca. 5-10 sek. hat die Birne kruz aufgeblitzt.
 
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