Strom entlädt sich über Befestigungsschraube Deckenlampe

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Guten Abend,

ich bitte um Rat bei folgendem Problem:

Für das Anbringen einer Lampe (LED Wofi Hampton) in meiner neuen Wohnung habe ich zwei Löcher in die Decke gebohrt, mit Dübeln versehen und die Lampe angebracht (Erdung rot zu grün-gelb, Nullleiter grau zu blau und Phasenleiter schwarz zu braun).
Beim Einschalten der Lampe entlud sich ein Lichtblitz über das Lampengestell an einer seitlichen Schraube, welche danach auch schwarz verfärbt war. Ich dachte, ich hätte vllt ein Stromkabel beim Bohren getroffen und habe eine China-Lampe (hatte keine Erdung) angeschlossen, aber nicht an die Decke montiert. Nach Einschalten leuchtete diese ohne Probleme. Also nochmal die Wofi Lampe angebracht , aber diesmal die Befestigungsschrauben 3mm aus dem Dübel zurückgedreht und mit Isolierband abgeklebt. Beim Einschalten wieder der gleiche Lichtblitz und die Sicherung war wieder draußen, zusätzlich funktionierte der Lichtschalter auch nicht mehr - ich nehme an als Schutzmechanismus.

Für mich ist es nach wie vor am wahrscheinlichsten, dass ich ein Stromkabel angebohrt habe. Kann mir das hier jemand bestätigen oder hat eine andere Meinung?

Vielen Dank und beste Grüße

Nick
 
eventuell ist rot gar nicht der Schutzleiter, sondern eventuell eine Dauerphase?
und grau gar nicht der neutralleiter, sondern der Nullleiter.

Ziwschen welchen Adern hast Du die Chinalampe angeschlossen? Hat dabei auch der Schalter funktioniert?

Und wenn eine Schalter nicht mehr funktioniert, ist das keine Schutzfunktion, sondern der ist kaputt, da er auf einen satten Kurzschluss geschaltet hat.
 
Die China Lampe habe ich farblich genauso angeschlossen wie die andere Lampe nur ohne die vermeintliche Erdung: Nullleiter grau (aus der Decke) zu blau (Lampe) und Phasenleiter schwarz (aus der Decke) zu braun (aus der Lampe). Da ging der Lichtschalter noch.
Beim zweiten Versuch die richtige Lampe anzubringen kam es wieder zum Lichtblitz über die Halteschraube am seitlichen Lampenkasten und danach war dann auch der Lichtschalter hinüber.

Ah und dann hätte ich rot vielleicht nicht an die Erdung im Lampenkasten anschließen dürfen?

Das rote Kabel habe ich noch mit einer Leuchtenklemme um ein neues gelb/grünes Kabel verlängert und dann in der Lampe angeschlossen.
 
Ist es sehr abwegig, sich erst vor solchen Anschlußarbeiten zu vergewissern, wo diese roten, grauen und schwarzen Adern "eigentlich" herkommen,
um dann dort nachzusehen an welchen Potenzialen sie z.B. in der UV angeschlossen sind ?
 
Ist es sehr abwegig, sich erst vor solchen Anschlußarbeiten zu vergewissern, wo diese roten, grauen und schwarzen Adern "eigentlich" herkommen,
um dann dort nachzusehen an welchen Potenzialen sie z.B. in der UV angeschlossen sind ?

Zuvor war vom Vormieter eine Lampe montiert, bei der die Kabel farblich genauso montiert waren. Daher habe angenommen, dass die neue genauso anzuschließen sei. Die Farben kenne ich als Laie auch nur so, aber vielleicht war ich ein wenig naiv im Vorgehen ;-)
 
Mit so Versuchen eine Lampe zu montieren könnten sehr gefährliche Situationen entstehen. Hast ja Glück gehabt, dass das Armierungseisen das die Schraube berührte, scheinbar gut geerdet war. Und nicht die Spannung an der Armierung der Betondecke stehen blieb. Da gabs schon Fälle, dass im Bad eine Etage höher einer barfuß auf den Fliesen stand, gleichzeitig die Wasserleitung berührte und fast ums Leben kam.

Bei Altbauten ohne FI/RCD ist sowas sehr gefährlich.
 
dass das Armierungseisen das die Schraube berührte, scheinbar gut geerdet war. Und nicht die Spannung an der Armierung der Betondecke stehen blieb. Da gabs schon Fälle, dass im Bad eine Etage höher einer barfuß auf den Fliesen stand, gleichzeitig die Wasserleitung berührte und fast ums Leben kam.

Ich tue mich gerade schwer, das vorzustellen.....
 
Ich nicht.
Life erlebt, war die größte Scheiße des Jahrhundert.
Immer wenn wir vor ort waren, war der Fehler/das Kribbeln weg, da der ensprechende Nachbar das Licht ausgeschaltet hatte.
Am Schluß stellte sich heraus, das die Ursache (siehe oben!) im Nachbarhaus(Zeilenbauweise 60er Jahre) war!
 
Immer wenn wir vor Ort waren, war der Fehler/das Kribbeln weg, da der ensprechende Nachbar das Licht ausgeschaltet hatte

Ja genau, das hatten wir auch erlebt. Das ging über viele Tage. Irgendwann erkannten die Bewohner, dass es im Bad nur kribbelt, nach Einbruch der Dunkelheit. Es war dann das fünfte mal, dass von uns jemand dort war, diesmal extra nach Feierabend. Dann war aber der Betroffene mit dem Kribbeln im Bad nicht da, hatte den Termin verpennt. Aber trotzdem, diesmal kamen wir der Sache auf die Spur. Ins Treppenhaus kamen wir und da waren die Abzweigdosen der Steigleitung zu den einzelnen Wohnungszählern. Zuerst vermuteten wir sowas wie Sternpunktverschiebung wegen abgefaulten PEN des Versorgers. War in der Gegend vor kurzem vorgekommen. Öffneten eine dieser Hauptleitungsdosen und konnten messen, dass alles symmetrisch war diesbezüglich. Zusätzlich hatte ich dann vom PEN in der Dose zum nahegelegenen metallischen Treppengeländer gemessen, und siehe da, es standen etwa 80 Volt an.

Dann hat einer von den Zählertafeln der verdächtigen Wohnungen nacheinander alle Sicherungen herausgedreht, der andere ständig am Treppengeländer gemessen. Bis wir wussten, in welcher Wohnung die Ursache saß. Dort in allen Zimmern die Lichtschalter betätigt, bis das Treppengeländer wieder spannungslos war. Vor kurzem von Fachfirma montierte metallische Deckenleuchte im Wohnzimmer mit Serienschaltung. Grau PEN, schwarz und rot geschaltete Lampenphasen. Da hatte sich der junge Elektriker von der anderen Firma täuschen lassen, als er meinte die rote Ader sei ein PE und der gehört ans Metallgehäuse und folglich mit der Dübelschraube ans Armierungseisen.

Glücklicherweise kam niemand zu Schaden. Das hätte aber durchaus böse ausgehen können.
 

Ja, man überlegt sich dann. Welcher Punkt ist denn jetzt wirklich auf Erdpotenzial. Man hätte natürlich, wie bei einer Erdungsmessung, eine lange Leitung mit einem Erdspieß in die Wiese vor dem Haus rammen können, um das zu beweisen. Hatten wir aber nicht dabei. Aber nachdem die Messung aller drei Phasen zueinander und zum Mittelpunktsleiter schön stimmig und symmetrisch war, ging ich definitiv davon aus, dass der PEN in der Abzweigdose wirklich auf Erdpotential lag und das Treppengeländer tatsächlich unter Spannung stand. Und dann wie gesagt, die Zählertafeln mit den Sicherungen der Wohnungen waren im Treppenhaus frei zugänglich. Dann waren wir auch so frei, ganz frech einfach eine nach der anderen herauszudrehen, bis keine Spannung mehr zwischen Treppengeländer und Hauptleitungs-PEN mehr messbar war.

Zum Treppengeländer muss man noch anmerken. Es war nicht hart mit den 220V verbunden, sondern der Beton zwischen Geländer und Armierung, zusammen mit dem Beton von den anderen Stockwerksdecken wirkte als Spannungsteiler. Zur Info, das war ein Gebäude Baujahr etwa 1950, mit entsprechender Original-E-Installation.
 
Na, habe mich nur gewundert, ob das Treppengeländer im Bad war....


In das besagte Bad bin ich überhaupt nie gekommen. Nur die Kollegen vor mir, bei den Terminen, wo es dann nicht gekribbelt hat, beim Berühren der Wasserleitung, weil der Mieter eine Etage tiefer, sein Wohnzimmerlicht nicht eingeschaltet hatte. Deshalb kann ich auch nicht objektiv beurteilen, wie schlimm der Stromfluss in diesem Bad wirklich war.

Auch schwer zu sagen, wie "niederohmig" jetzt das Treppengeländer an den 220Volt hing. Hab da nur das hochohmige Zeigermultimeter mitgenommen, dass ich immer in der Fernsehwerkstatt verwendete, weil mich ein Kollege aus der Installationsabteilung bat, ihm nach Feierabend bei diesem schwierigen Fall zu helfen.

Und nach dem Beheben der Ursache darf man das nicht wieder so zurückbauen mit Fehler, nur um genauere Informationen zu gewinnen. Das wären gefährliche Experimente. Da ist man froh, es endlich gefunden zu haben und dass nichts passiert ist.
 
Ach solche Fehler machen das EFK-leben doch erst interessant. Nur stemmen, schlitzen und Leitungen ist doch auf Dauer echt langweilig. Deswegen kann ich auch verstehen, dass im Neubaubereich ständig das Personal wechselt, da dort nur solche Tätigkeiten mit mächtig Zeitdruck im Nacken anfallen.
Ich kenne kenne einige E-Firmen, die haben sich auch komplett aus dem Neubaubereich verabschiedet, machen sowas nur noch im direkten BH-Auftrag.
 
Thema: Strom entlädt sich über Befestigungsschraube Deckenlampe
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