Systematische Fehlersuche

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prinz valium

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elektroniker energie- gebäudetechnik
Hallo miteinander!

Bin schon etwas länger hier angemeldet und nun wird's mal Zeit auch was zu schreiben.

Ich hatte heute meine praktische Gesellenprüfung Teil1.
Heutiges Thema - Messen und Fehlersuche -
Nun, ich fand es relativ leicht, weil ich mich auch gut vorbereitet habe.
Dabei ist mir ziemlich stark aufgefallen, dass es wohl 2/3 der Betriebe nicht schafft, seinen Lehrlingen anständiges Prüfen beizubringen.Einige haben heute morgen ihr Schutzmaßnahmenprüfgerät von ihrer firma bekommen und während der Prüfung die Bedienungsanleitung gelesen.Kommt euch das irgendwie bekannt vor?

OK, mal zur eigentlichen Frage...

Geht ihr einer aus Erfahrung gesammelten Prüfliste beim messen vor? oder kreuz und quer usw.?
Damit meine ich z.B von der Quelle angefangen, oder vom Verbraucher, oder mittendrin(z.B. schütz)?

MfG

Patrick
 
joa kommt auf die Anlage drauf an.

Wenn z.B. bei einer Schützschaltung etwas nicht funktioniert, schaue ich mir zunächst die Sicherungen, dann die Schütze an. Dann drücke ich die Taster um die Funktion zu starten, und zu schaun ab welchem Punkt die Schaltung nicht mehr tut. Somit ist der Fehler weiter eingekreist.

Wenn es um Spannungsloses arbeiten geht kontrolliere ich zunächst die Sicherungen, gucke ob der Neutralleiter an den Schützen angeschlossen ist (bei erstinbetriebnahme) und "piepe" dann nach und nach den Steuerteil durch.

Ich denke aber mal jeder hat da seine ganz eingene Art, ein Kollege von mir wechselt z.B. dreimal alle drei Neozed bevor er sich eingesteht das die Schaltung wohl nen Fehler hat.

MfG

Marcel
 
Dann hat dein Kollege den Fehler ja auch schonmal auf die Schaltung begrenzt :wink:
Da ich ja noch in der Lehre bin, versuche ich eine sehr gute und vor Allem schnelle Systematik zu finden! Bin zwar in der Ausbildung Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, aber wir machen fast nur Industriearbeiten.In der Schule lernt man irgendwie auch nix praxisnahes, deshalb frage ich hier sowas. Sind hier eigentlich noch mehr Azubis?
 
naja... der Ausbilder fand das nicht so effektiv...

Hier sind eigtl. recht viele Azubis unterwegs... aber natürlich nur ein geringer Protzentsatz.

In der Schule lernst du nichts für die Praxis, da ist meisst nur die Theorie dran, im Betrieb geht es dann zur Sache... so ist es bei uns zumindest.

MfG

Marcel
 
Hi,

das kommt alles nach und nach... natürlich ist bei einer Anlage die man selber gebaut hat oder schon jahrelang wartet und instandsetzt der Fehler schnell gefunden.
Wenn man neu in einem Betrieb ist, wird das nicht mehr ganz so einfach... Da muß man sich erstmal im klaren sein was die Anlage überhaupt macht, wie der Programmablauf ist und welche Bauteile dort verbaut sind.
Mit deinem Wissen aus der Ausbildung (messen, Bauteilefunktion usw.) musst du aus diesen Puzzleteilen dann versuchen alles zu verstehen und so den Fehler einzugrenzen um ihn zu finden.

Gruß Kaspar
 
Ich kann nur aus meinem Nähkästchen Plaudern, 15 Jahre als Mädchen für alles im Kundendienst haben einem vieles gelert und die Routine und das mann die Geräte/ Installationen kennt hat einem oft vieles Messen erspart. Als ich vor 4 Jahren dann als Betriebselektriker angefangen hatte haben mir zwar die Kenntnisse geholfen, aber trotzdem ist es verdammt schwer an Maschinen/ Anlagen fehler zu finden wenn man

1) die Maschinen/ Installationen niemals in Funktion gesehen hat
2) Der Bediener der Anlage auch nicht der mann ist der einem was brauchbares erzählen kann
3) Pläne meisst nicht mit dem stand ubereinstimmen
4) Bauteile verbaut sind die mann gar net kennt od weiss was mann da eigendlich messen muss
5) der Chef im Nacken sitzt und dampf macht


da hilft nur ein Dickes Fell, Selbstvertrauen und mit dem was einem der Bediener erzählt/ zeigt, schaltplan und erkennbaren fehler ersteinmal versuchen einen anfang zu finden. Wichtig ist es, so zeigte mir die praxis sich notizen zu machen was mann wo gemessen hat, gerade in Komplexen schaltungen und niemals zu schade sein mal blöde fragen an die bediener zu stellen, die meisten kennen ihre anlagen seit jahren und ihre macken. nur muss mann aufpassen sich keine bären aufbinden zu lassen


im klartext, jeden tag was neues. wenn dir jemand sagt er hat alles schon gesehen dann lügt er denn selbst vom Hersteller ausgebildete Monteure legen sich oft die karten weil mann einfach zu kompliziert denkt :wink:
 
Hallo,
zunächst würde ich mal unterscheiden in Fehler welche bei der Inbetriebnahme einer Maschine/Anlage vorkommen und welche nach einigen Jahren Laufzeit erst auftreten.
Ich selbst hab nach der Ausbildung zahlreiche Maschinen inbetriebgenommen bei denen eine recht "frische" Steuerung reingekommen ist.
So bin ich etwa vorgegangen:

1. Sichten der fertigen Maschine/Anlage, (Reihenklemmen Brücken, Drähte-, Klemmen fest, Motorschutz- und Leistungsschalter eingestellt, alle Betriebsmittel laut Betriebs-, Kundenauftrag installiert, an motorschutzschalter für 230V Versorgung nur ein Außenleiter angeklemmt, ... .
(machen die wenigsten, wenn man die Maschine kennt findet man so schon etliche Fehler)

2. Messen
z.B. Canbus 60 Ohm, high Anfang gegen Ende Summe der Widerstandswerte der einzelnen Devices ergeben Gesamtwert, falls 24V Trafos vorhanden unbedingt auf != 0 Ohm am Ausgang überprüfen, VDE, ... .

3. Unter Spannung setzen in einer günstigen/geeigneten von der Maschine/Anlage geforderten Reihenfolge, immer wieder messen,... .

4.Steuerung zum Laufen bringen

5.Maschine ausprobieren und Restliche meißt einfache Verdrahtungsfehler beseitigen

6.Einen Blick in die Schaltpläne werfen, Abbruchstellen, Bezeichnungen der Bauteile, Prüfpläne ausfüllen,... .

Fehler die nur manchmal auftreten sind schwer zu finden und auch nicht unbedingt durch messen.
Aus meiner Erfahrung:

Notaus funktioniert nicht richtig, AM Notausrelais wurde durch eienen Metallbügel bei geschlossener Schranktür was kurzgeschlossen

Canbus läuft nicht richtig, vergossener Fertigstecker von der Firma **** wackelkontakt

.......

mfg
THOMAS
 
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