Teilerneuerung Wohnungselektrik

Diskutiere Teilerneuerung Wohnungselektrik im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, in meiner neuen Wohnung würde ich gerne die Elektrik komplett neu machen. Ausgangslage: Im Haus befindet sich unten ein...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
A

apollostar

Guest
Hallo zusammen,

in meiner neuen Wohnung würde ich gerne die Elektrik komplett neu machen.

Ausgangslage:

Im Haus befindet sich unten ein (alter) Hausanschluss. Von dort geht eine Leitung in meine Wohnung. In der Wohnung befindet sich dann der Zähler und die "Unterverteilung" (wenn man es denn so nennen mag). Hier ein Foto:
https://picload.org/image/rriawwwg/img.jpg

Die Leitung vom Hausanschluss in die Wohnung ist wohl nie gemacht worden (Haus Baujahr ~ 1950). Ein Elektriker hat den Voreigentümern gegenüber mal erwähnt, dass ein Elektroherd damit nicht machbar ist. Aktuell befindet sich in der Wohnung auch ein Gasherd.

Am liebsten würde ich die Elektrik komplett bis zum Keller machen und den Zähler in den Keller verlegen. Da die Leitung zwischen Zähler und Hausanschluss allerdings Gemeinschaftseigentum ist, muss über diesen Teil erst langwierig die Hausgemeinschaft entscheiden, so dass frühestens in einigen Jahren mit einer Erneuerung zu rechnen ist.

Ich würde daher vorher gerne schon die Elektrik innerhalb der Wohnung neu machen (inkl. FI, neuen Herdanschlussleitungen), d.h. alles ab dem Zähler in der Wohnung. Dann hätte ich bis zum Zähler alles modern.

Aufgrund der nicht groß belastbaren Zuleitung (Zähler -> Hausanschluss) würde ich dann zwischen der neuen Unterverteilung und dem Zähler einen Lastschutzschalter installieren. D.h. im Zweifel löst dieser aus und die Leitung zwischen Zähler und Hausanschluss wird nicht überlastet. Einen Elektroherd würde ich bis zur Erneuerung der übrigen Hausinstallation ohnehin nicht installieren, möchte dann aber nicht in der Wohnung nochmal alles aufreißen müssen.

Meine Frage an die Experten: Kann das funktionieren? Und viel wichtiger: Wäre dieser geplante Austausch so nach den einschlägigen Normen/TAB zulässig?

Danke vorab!

Euer apollostar
 
apollostar schrieb:
Ich würde daher vorher gerne schon die Elektrik innerhalb der Wohnung neu machen (inkl. FI, neuen Herdanschlussleitungen), d.h. alles ab dem Zähler in der Wohnung. Dann hätte ich bis zum Zähler alles modern.
Meine Glaskugel sagt ohne passende Zuleitung in 16 mm² geht da gar nix. Es sei denn die Leitungen liegen brach bis zur Umstellung. Nutzen kannst Du sie jedenfalls nicht.

Lutz
 
Na ja, im bisherigen Umfang kann er auch die neuen Leitungen nutzen (weshalb wohl nicht?).
 
apollostar schrieb:
. Da die Leitung zwischen Zähler und Hausanschluss allerdings Gemeinschaftseigentum ist, muss über diesen Teil erst langwierig die Hausgemeinschaft entscheiden, so dass frühestens in einigen Jahren mit einer Erneuerung zu rechnen ist.
Das musst du nicht unbedingt.
Es ist zwar im Aufteilungsplan festgelegt, aber du bist der neue Miteigentümer und hast ein Anrecht auf eine stabile Elektroversorgung für deine Wohnung.
Die Frage stellt sich nur Wiesoll die neue Zuleitung zur Wohnung verlegt werden und was wird im Keller an der HA-Anlage geändert.
All das kannst du nur mit einem Elektrounternehmen vorher abklären und das Ergebnis dem Verwalter vorlegen der das mit dem Beirat abklärt. Eine Abstimmung über die Eigentümerversammlung brauchst du daher nicht abwarten.
In welcher Etage befindet sich die Wohnung?
 
Vielen Dank schonmal!

Also eine Zuleitung in 16 mm² hat die Wohnung mit Sicherheit nicht.

Danke für den Tipp, Strippe-HH. Ich werde nächste Woche mal bei der Hausverwaltung nachfragen. Die Wohnung ist im 2. OG. Im Keller hat schon eine Partei des Hauses einen eigenen Zähler installiert und eine neue Leitung in die Wohnung gelegt (das war aber einfach, da deren Wohnung direkt drüber im EG lag). Ansonsten sind die Zähler alle in der jeweiligen Wohnung.

Die Erneuerungen der Leitung in der Wohnung macht mein Schwager, der Elektriker ist, aber in der Industrie arbeitet. Die Technik kann er (Lasten, Leitungsquerschnitte, Sicherungsautomaten, FI etc.), bei den einschlägigen Normen für die Hauselektrik ist er allerdings nicht so fit. Mein Plan ist es deshalb, die aktuelle Verteilung vom Zähler abzuklemmen (bzw. abklemmen zu lassen, wenn auch der Zählerausgang verplombt ist und er das deshalb nicht selbst machen darf), dann die neue Installation zu machen und anschließend die neue Installation an den Zähler anzuschließen. Ich habe nur etwas Bedenken, dass sich dann der Elektriker oder Netzbetreiber aus irgendeinem Grund weigert (z.B. weil dann der "Bestandsschutz" weggefallen ist) und ich dann tatsächlich -wie elo22 gesagt hat- mit einer neuen Installation dastehe, die ich nicht angeschlossen bekomme. Was meint ihr dazu?
 
Was, wann, in welcher Form realisierbar ist, musst Du mit dem für die Ausführung beauftragten, beim VNB eingetragenen, Fachbetrieb klären - inkl. der von Dir/Euch zu erbringenden Eigenleistung.
 
T.Paul schrieb:
Was, wann, in welcher Form realisierbar ist, musst Du mit dem für die Ausführung beauftragten, beim VNB eingetragenen, Fachbetrieb klären - inkl. der von Dir/Euch zu erbringenden Eigenleistung.

Diese Antwort hilft mir nicht wirklich weiter. Ich möchte gerne die grundsätzlichen Dinge klären, bevor ich zu einem Fachbetrieb gehe. Welche Details werden denn noch benötigt, um die Frage ("Ist das geplante Vorgehen zulässig") zu klären? Die alte Anlage entspricht nicht den aktuellen Normen. Nun soll der Teil hinter dem Zähler neu gemacht werden. Geht das isoliert oder muss alles auf einmal gemacht werden? Sowas dürfte doch öfters mal auftauchen...?!
 
Das liegt aber im Verantwortungsbereich des Unternehmens, ob dieser ein solches Vorgehen gegenüber dem Netzbetreiber verantwortet. Egal was wir Dir dazu sagen, im Zweifel gerätst Du an einen Unternehmer, der das anders für sich entscheidet und damit wäre unsere Antwort falsch.

Normen kennen nur einen Zustand - den nach den aktuellen Regeln der Technik - diesen erreichst Du so nicht!

Es ist ja nicht einmal klar, ob selbst nach Modernisierung deiner Wohnung und des Zählerplatzes der bestehende Hausanschluss für die Leistungserhöhung ausreichend ist - mit Pech muss das Hauptkabel ins Haus auch neu ... Das muss alles von einem Fachbetrieb in Kooperation mit dem VNB geplant werden, bevor man da irgendwelche Entscheidungen treffen kann!
 
apollostar schrieb:
Die Erneuerungen der Leitung in der Wohnung macht mein Schwager, der Elektriker ist, aber in der Industrie arbeitet. Die Technik kann er (Lasten, Leitungsquerschnitte, Sicherungsautomaten, FI etc.), bei den einschlägigen Normen für die Hauselektrik ist er allerdings nicht so fit.. Was meint ihr dazu?
Dein Schwager kann ja gerne die Elektrik ab Oberkante Hauptschalter bis in die Räume der Wohnung gerne selber machen, aber Erweiterung der Zählereinrichtung im Keller, Steigeleitung und UV. in der Wohnung gehört in die Hände eines Konzessionierten Fachbetriebes und da kommst du nicht drum herum. Es geht ja auch um den Weg der Zuleitung, kann die durch einen ungenutzten Kaminzug eingezogen werden oder durch das Treppenhaus wo wieder der Brandschutz berücksichtigt werden muss usw.
Also stell dir das nicht so einfach vor.
 
Die Vorgehensweis kann soweit erst mal wie folgt ausssehen:

Neben der vorhandenen Zählertafel einen Unterverteiler für die Wohnung setzen und diesen komplett für die Zukunft vorsehen.
Also mit Sicherungen für Drehstromherd etc. Ab da alles Neu installieren.

Von der alten Zählertafel eine Zuleitung zu dieser UV legen Ausgelget auf das was aus der Alten Tafel machbar ist.

In der Alten Tafel oben wo jetzt die Schraubautomaten sitzen eine entsprechende Vorsicherung einbauen. (z.B. Neozed 25A)

Wenn dann später eine Sanierung der Zählerplätze ansteht, die Zuleitung zur UV bis dorthin neu Verlegen auf 63A Drehstrom ausgelegt.

Der Herdanschluß ist natürlich erst verwendbar wenn auch der Zählerplatz auf Drehstrom umgestellt wurde und die Leistung auch zur Verfügung steht, bis dahin alle 3 Adern des Herdanschlußes auf eine Sicherung klemmen. Nicht, daß doch einer auf die Idee kommt da was an zu schließen und dann den Neutralleiter überlastet.
 
Es ist ja nicht einmal klar, ob selbst nach Modernisierung deiner Wohnung und des Zählerplatzes der bestehende Hausanschluss für die Leistungserhöhung ausreichend ist - mit Pech muss das Hauptkabel ins Haus auch neu ... Das muss alles von einem Fachbetrieb in Kooperation mit dem VNB geplant werden, bevor man da irgendwelche Entscheidungen treffen kann!

Der Hausanschluss dürfte ausreichen. Andere Wohnungen in dem Haus werden per Nachtspeicher beheizt. Die Anbindung bis in den Keller müsste also schon relativ großzügig sein. Leider war meine schon immer Gas, so dass es nur eine deutlich dünnere Leitung ab Hausanschluss gibt.

Octavian1977 schrieb:
Die Vorgehensweis kann soweit erst mal wie folgt ausssehen:

Neben der vorhandenen Zählertafel einen Unterverteiler für die Wohnung setzen und diesen komplett für die Zukunft vorsehen.
Also mit Sicherungen für Drehstromherd etc. Ab da alles Neu installieren.

Von der alten Zählertafel eine Zuleitung zu dieser UV legen Ausgelget auf das was aus der Alten Tafel machbar ist.

In der Alten Tafel oben wo jetzt die Schraubautomaten sitzen eine entsprechende Vorsicherung einbauen. (z.B. Neozed 25A)

Wenn dann später eine Sanierung der Zählerplätze ansteht, die Zuleitung zur UV bis dorthin neu Verlegen auf 63A Drehstrom ausgelegt.

Der Herdanschluß ist natürlich erst verwendbar wenn auch der Zählerplatz auf Drehstrom umgestellt wurde und die Leistung auch zur Verfügung steht, bis dahin alle 3 Adern des Herdanschlußes auf eine Sicherung klemmen. Nicht, daß doch einer auf die Idee kommt da was an zu schließen und dann den Neutralleiter überlastet.

Super, vielen Dank. Das ist eine gute Idee, so werde ich es machen!
 
Ja Mensch Octavian, was ist denn los, das ist ja wirklich mal ein praxisnaher, vernünftiger Vorschlag, dem nichts hinzuzufügen ist. Weiter so! :wink:
 
Wieviele Wohneinheiten gibt es in diesem Haus?
Wieviele Etagen? Wie verlaufen die Steigleitungen?

Fotos vom HAK sowie vom Zählerschrank wären dienlich.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Teilerneuerung Wohnungselektrik
Zurück
Oben