Bitte um Tipps für Erneuerung der Wohnungselektrik

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radia

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Hallo,

ich möchte unsere Wohnung renovieren und dabei die Elektrik erneuern. Die hat das bitter nötig.

Da ich aus der Industrie bin und dort die Elektrik mache (Schaltungen planen, Leitungen berechnen, verdrahten usw), möchte ich euch gerne um einige Tipps/Anmerkungen bitten, da die Hauselektrik möglicherweise andere Anforderungen stellt, als mir geläufig sind. Gerade bei der Küche bin ich mir unsicher, ob ich da übertrieben habe. Da plane ich für alle Steckdosen und das Licht insgesamt 9 Zuleitungen. Als jemand aus der Industrie würde ich der Küche eigentlich nur eine Zuleitung verpassen (5x6mm²) und dann eine eigene Unterverteilung einbauen, aber das ist in Wohnungen unüblich.

Die DIN 18015 und RAL-RG 678 habe ich mir bereits durchgelesen und an die orientiere ich mich natürlich.


Der Installationskleinverteiler wird regelkonform vierreihig und situationsbedingt Aufputz montiert. Eine fünfadrige Leitung kommt an, also drei Phasen, N und PE. Den Querschnitt muss ich noch ermitteln, er könnte 16mm² sein.



Meine Idee
Wohnzimmer, beide Schlafzimmer und Flur erhalten jeweils

Licht: NYM-J 3x1,5mm², Sicherungsautomat B10
Steckdosen: NYM-J 3x2,5mm², Sicherungsautomat B16

Badezimmer und Küche erhalten jeweils
Licht: NYM-J 3x1,5mm², Sicherungsautomat B10

Badezimmer
Steckdosen: Drei Stromkreise. Allgemeine Steckdosen (für Fön, Rasierer, Licht vom Spiegelschrank usw.), Steckdose Waschmaschine, Steckdose Trockner. Also drei Mal NYM-J 3x2,5mm², Sicherungsautomat B16.
Durchlauferhitzer (Bauvorleistung): NYM-J 5x6 mm², nicht angeklemmt

Küche
Steckdosen: Kühlschrank, Dunstabzugshaube, Mikrowelle, Backofen, Geschirrspüler, Arbeitsplatz 1, Arbeitsplatz 2. Also 7 Mal NYM-J 3x2,5mm², Sicherungsautomat B16
Herdanschlussdose (nur für Kochfeld): NYM-J 5x2,5mm², Sicherungsautomat B16 3-polig
Durchlauferhitzer (Bauvorleistung): NYM-J 5x6 mm², nicht angeklemmt


FI
Bei meiner Planung brauche ich 4 4-polige FI-Schalter, weil maximal sechs Stromkreise an einen vierpoligen FI angeklemmt werden dürfen. Ich glaube nicht, dass so viele FI-Schalter in eine Wohnung verbaut werden. Liege ich da irgendwo falsch?
Die Steckdosen vom Balkon habe ich nicht in der Auflistung, aber für die bräuchte ich ja sogar noch einen fünften FI.


Macht also insgesamt:
6x Sicherungsautomat B10
14x Sicherungsautomat B16
1x Sicherungsautomat B16 3-polig
4x 4-poliger FI

Leitungen:
NYM-J 3x1,5mm²
NYM-J 3x2,5mm²
NYM-J 5x2,5mm²
NYM-J 5x6mm²


Wegen den neun Zuleitungen für die Küche: Die Anzahl an Leitungen ist schon eine Hausnummer… Ist das wirklich üblich oder habe ich es übertrieben? Bohrt man sich dafür dann mehrere Löcher in die Wand, um alle Leitungen in die Küche zu führen oder macht man für Küchen auch mal eigene Unterverteilungen?


Generell zur Leitungsverlegung:

Ich plane in jedem Zimmer eine abgehängte Decke. Dann kann ich nicht nur die Lampen beliebig positionieren, sondern auch die zu legenden Kabel einfach Aufputz legen. Mit einem langen Bohrer könnte ich vom Flur aus in jedes Zimmer direkt an der Decke bohren und das Kabel legen. Stemmen müsste ich dann nur die senkrecht verlaufenden Kabel, die zu den Lichtschaltern und Steckdosen gehen. Ist das okay so? Denn üblicherweise verlegt man die waagerecht verlaufenden Kabel gemäß Installationszonen 30cm unter der Decke. Dazu müsste ich dann noch viel mehr Schlitze stemmen und Verteilerdosen wären vereinzelt nötig. Diese Arbeit würde ich mir liebend gerne sparen, indem ich alle Leitungen einfach in die abgehängte Decke lege. In diesem Fall würde ich dann auch alle senkrecht führenden Leitungen in Leerrohre legen, weil sich der Kostenaufwand und die Stemmarbeit dann in Grenzen hält.




Zusätzlich zur Elektrik plane ich auch CAT-7-Netzwerkkabel, die in Leerrohre gelegt sind. Wohnzimmer und beide Schlafzimmer erhalten an zwei Wänden jeweils zwei Netzwerksteckdosen. Eventuell baue ich auch welche in die Küche ein oder zumindest mal Leerrohre.

Was ich mich aber frage: Offensichtlich sind Duplex-Netzwerkdosen und Duplex-Netzwerkkabel Standard. Ist das wirklich so? Wozu denn? Ich persönlich würde eigentlich immer nur einen Netzwerkanschluss und auch nur ein Netzwerkkabel legen. Wenn man dann wirklich mal mehr als ein Gerät anschließen möchte, dann kann man sich auch eine Switch dazustellen. Das wird nur im Wohnzimmer der Fall sein: Fernseher, Receiver, Playstation, Laptop. Da wären auch bei zwei Netzwerkanschlüssen eine Switch unabdingbar. Einen Serverschrank will ich mir da nun ungerne in den Flur bauen, nur damit jeder Netzwerkanschluss funktioniert.

Was sagt ihr dazu?



Als allererste Maßnahme renoviere ich erst das Wohnzimmer. So arbeite ich mich Raum für Raum vor und klemme die neuen Stromkreise nacheinander an den neuen Installationskleinverteiler.
 
Neue Unterverteilung und ab da geht jede Leitung weg . In Leerrohren würde ich da keine Leitung verlegen.
In den Schlitz für ein M20 Rohr passen locker 3 NYM -J ( 3*1,5mm²)
Tiefe Schalterabzweigdosen verwenden.
Denke evl auch mal über FI/Ls nach ( damit hat jeder Stromkreis seinen eigenen Fi. )
Bei GruppenFi hast du bei einem Fehler immer den Ausfall der Gruppe.
Alle Stromkreise müssen über Fi laufen. Die Ausnahmen bringen nicht mehr Sicherheit.

9 Stromkreise für die Küche ist nichts ungewöhnliches.
Leerrohre nur für die Netzwerkkabel ( um die Leitungen evl mal austauschen zu können.) .
 
Wenn in den Schlitz für ein Leerrohr so viele Leitungen passen, dann lasse ich die Leerrohre tatsächlich weg. Außer Netzwerkkabel natürlich!

Tiefe Schalterabzweigdosen habe ich auf der Einkaufsliste. Nur bei den Steckdosen nehme ich die flachen Varianten, dann muss ich nicht so tief bohren. Für die Netzwerkdosen nehme ich Elektronikdosen, damit sich die Kabel besser anklemmen lassen.
FI/LS sind eine gute Idee. Ich rechne mal die Kosten durch, eventuell ist der Preisunterschied nicht zu hoch.

Ok, 9 Stromkreise für die Küche sind nicht ungewöhnlich. Wie macht man die Wanddurchführung üblicherweise? Mache mir da eher Sorgen um die Statik, wenn ich da die halbe Wand mit Löchern versehe.
 
Wenn in den Schlitz für ein Leerrohr so viele Leitungen passen, dann lasse ich die Leerrohre tatsächlich weg. Außer Netzwerkkabel natürlich!

Tiefe Schalterabzweigdosen habe ich auf der Einkaufsliste. Nur bei den Steckdosen nehme ich die flachen Varianten, dann muss ich nicht so tief bohren. Für die Netzwerkdosen nehme ich Elektronikdosen, damit sich die Kabel besser anklemmen lassen.
Genauso.

Lutz
 
Zum Durchlauferhitzer reicht 4x6.

In einer Wohnung jeden Raum mit einem separaten Licht und Steckdosenkreis zu versehen halte ich für überflüssig.
 
Bei meiner Planung brauche ich 4 4-polige FI-Schalter, weil maximal sechs Stromkreise an einen vierpoligen FI angeklemmt werden dürfen

Wie kommst Du da drauf?
Manches alte Haus hat einen FI für alles!
Hinter einem FI kannst Du so viele Stromkreise legen wie Du willst, also auch 20 oder mehr, es muss nur sicher gestellt sein, dass der FI z.B. 40A nicht überlastet werden kann, indem er mit 40A vorgesichert wird...

Ciao
Stefan
 
Tiefe Schalterabzweigdosen habe ich auf der Einkaufsliste. Nur bei den Steckdosen nehme ich die flachen Varianten, dann muss ich nicht so tief bohren.
Wenn du den Dosensenker schon angesetzt hast, kommt es auf die zwei Zentimeter Tiefe mehr oder weniger auch nicht mehr an. Der Hauptaufwand kommt vom Anzeichen, Maschine ansetzen, reinigen, Anschlüsse zu Schlitzen ausweiten, usw., nicht vom eigentlichen Bohren.
FI/LS sind eine gute Idee. Ich rechne mal die Kosten durch, eventuell ist der Preisunterschied nicht zu hoch.
So häufig fällt der FI auch nicht. Wenn zwei durch Türen verbundene Räume nicht am selben FI hängen, reicht das. Da reicht z.B. ein einzelner FI/LS für den Flur.
 
Wegen den neun Zuleitungen für die Küche: Die Anzahl an Leitungen ist schon eine Hausnummer… Ist das wirklich üblich oder habe ich es übertrieben?
Eigene Stromkreise für Dunstabzug und Kühlschrank sind übertrieben. Beim Kühlschrank stellt sich sogar die Frage, ob ein eigener Stromkreis nicht sogar kontraproduktiv ist, weil man im (unwahrscheinlichen) Fall, dass die Sicherung für diesen einen Stromkreis fällt, das nicht mitbekommt. Ich würde DA und KS mit ans Licht hängen. Plane auch zusätzliche (schaltbare) Steckdosen fürs Licht in den Oberschränken ein.

Ein gesonderter Stromkreis ist für eine Mikrowelle nicht unbedingt notwendig, aber sinnvoll. Dann kannst du (vielleicht auch erst bei der übernächsten Küche) einen zweiten Backofen mit Mikrowelle betreiben.

5x6mm^2 für den DLE in der Küche ist auch zu viel, es sei denn du hast eine Dekon-Dusche. Für ein Handwaschbecken reichen 6,5 kW, das kann man auch an 3x2,5mm^2 betreiben (L1, L2, PE), vielleicht als Reserve (oder weil man den blauen Leiter nicht als L2 nehmen möchte) ein 5x2,5mm^2.
 
In einer Wohnung jeden Raum mit einem separaten Licht und Steckdosenkreis zu versehen halte ich für überflüssig.
Hab mir gedacht, dass es besser wäre, wenn das Licht nicht aus geht, falls die Sicherung fällt. Aber im Prinzip kann ich darauf auch verzichten. Nur im Badezimmer und in der Küche würde ich trotzdem das Licht separat absichern, denn dort kann einem etwas zustoßen, wenn es ganz dunkel wird.


Wie kommst Du da drauf?
Manches alte Haus hat einen FI für alles!
Hinter einem FI kannst Du so viele Stromkreise legen wie Du willst, also auch 20 oder mehr, es muss nur sicher gestellt sein, dass der FI z.B. 40A nicht überlastet werden kann, indem er mit 40A vorgesichert wird...
Wie ich jetzt merke, habe ich bei den Tipps von Hager etwas verwechselt. Bei Hager.com steht:

Um beim Einsatz von FI-Schaltern die Verfügbarkeit hoch und das Risiko einer Überlast gering zu halten, ist die Zuordnung von Endstromkreisen folgendermaßen zu planen:
  • Mit 2-poligen FI-Schaltern sind nicht mehr als zwei 1-phasige Endstromkreise abzusichern
  • Mit 4-poligen FI-Schaltern sind nicht mehr als sechs 1-phasige Endstromkreise abzusichern
Ich dachte, man hat hier aus der DIN 18015 zitiert. Dem ist aber nicht so.


Danke für den Hinweis!

Na dann hänge ich das Licht von Wohnzimmer, beide Schlafzimmer und Flur an die B16-Sicherung und führe in diese Räume nur NYM-J 3x2,5mm².
In Badezimmer und Küche bleibt es bei NYM-J 3x1,5mm² mit B10 für das Licht.
Den Kühlschrank hänge ich an den FI, der auch die Flurbeleuchtung und das Wohnzimmer betreibt, denn dann fällt schneller auf, dass der Kühlschrank aus ist. Der Balkon hat zwei Steckdosen und erhält ein zusätzliches Licht. Beide gemeinsam an einen eigenen FI/LS.

Grün = FI Nummer 1
Blau = FI Nummer 2

Wohnzimmer
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)

Schlafzimmer 1
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)

Schlafzimmer 2
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)

Flur
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)

Balkon
NYM-J 3x2,5mm², FI/LS B16 (Steckdosen, Licht)

Küche
NYM-J 3x1,5mm², LS B10 (Licht)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Kühlschrank)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Dunstabzugshaube)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Mikrowelle)

NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Backofen)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Geschirrspüler)

NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen Arbeitsplatz 1)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen Arbeitsplatz 2)
NYM-J 5x2,5mm², LS B16 3-polig (Herdanschlussdose für Kochfeld)


Badezimmer

NYM-J 3x1,5mm², LS B10 (Licht)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht Spiegelschrank)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Waschmaschine)

NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Trockner)



Aufgeteilt nach FI

FI/LS B16, an Phase L1
Balkon, NYM-J 3x2,5mm², FI/LS B16 (Steckdosen, Licht)
-> insgesamt 16A


FI 1, an Phase L1
Wohnzimmer, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Kühlschrank)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen Arbeitsplatz 1)
-> insgesamt 48A


FI 1, an Phase L2
Flur, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Dunstabzugshaube)
Badezimmer, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht Spiegelschrank)
-> insgesamt 48A


FI 1, an Phase L3
Badezimmer, NYM-J 3x1,5mm², LS B10 (Licht)
Küche, NYM-J 3x1,5mm², LS B10 (Licht)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Mikrowelle)
Badezimmer, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Waschmaschine)
-> insgesamt 52A




FI 2, an Phase L1
Schlafzimmer 1, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Geschirrspüler)
Küche, NYM-J 5x2,5mm², L1 von LS B16 3-polig (Herdanschlussdose für Kochfeld)
-> insgesamt 48A


FI 2, an Phase L2
Schlafzimmer 2, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)
Badezimmer, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Trockner)
Küche, NYM-J 5x2,5mm², L2 von LS B16 3-polig (Herdanschlussdose für Kochfeld)
-> insgesamt 48A


FI 2, an Phase L3
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Backofen)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen Arbeitsplatz 2)
Küche, NYM-J 5x2,5mm², L3 von LS B16 3-polig (Herdanschlussdose für Kochfeld)

-> insgesamt 48A


Rein rechnerisch betrachtet müssen beide FI für 63A ausgelegt sein. Die einzelnen Phasen habe ich so aufgeteilt, dass es im Normalfall nie vorkommen dürfte, dass die 40A auch nur annähernd erreicht werden. In Industrieanlagen ist das egal und ich müsste dann trotzdem einen FI von 63A verbauen. Ist das im Haushalt auch so?
Die beiden FI für 40A würden mich etwa 60€ kosten und die beiden FI für 63A etwa 150€. Auf die Gesamtkosten betrachtet ist dieser Preisunterschied vertretbar, daher gehts mir hier nun nur um die Sinnhaftigkeit.



Gesamtbelastung:
L1 -> 112A
L2 -> 96A
L3 -> 100A
Die Hauptsicherung für die Wohnung habe ich noch nicht gefunden.






Insgesamt:
2x Sicherungsautomat B10
15x Sicherungsautomat B16
1x Sicherungsautomat B16 3-polig
1x FI/LS B16
2x FI B40 oder B63
 
Eigene Stromkreise für Dunstabzug und Kühlschrank sind übertrieben. Beim Kühlschrank stellt sich sogar die Frage, ob ein eigener Stromkreis nicht sogar kontraproduktiv ist, weil man im (unwahrscheinlichen) Fall, dass die Sicherung für diesen einen Stromkreis fällt, das nicht mitbekommt. Ich würde DA und KS mit ans Licht hängen. Plane auch zusätzliche (schaltbare) Steckdosen fürs Licht in den Oberschränken ein.
Sinnvoller Einwand. Leider habe ich deinen Beitrag erst nach dem Absenden meines vorherigen Beitrages gesehen, weil ich zu lange geschrieben habe. Ich plane das mal schnell um.



Ein gesonderter Stromkreis ist für eine Mikrowelle nicht unbedingt notwendig, aber sinnvoll. Dann kannst du (vielleicht auch erst bei der übernächsten Küche) einen zweiten Backofen mit Mikrowelle betreiben.
Das ist es ja. Man weiß auch nie, was später noch hinzu kommt. Die neue Küche ist auch noch nicht ausgesucht, daher plane ich das lieber mal so.


5x6mm^2 für den DLE in der Küche ist auch zu viel, es sei denn du hast eine Dekon-Dusche. Für ein Handwaschbecken reichen 6,5 kW, das kann man auch an 3x2,5mm^2 betreiben (L1, L2, PE), vielleicht als Reserve (oder weil man den blauen Leiter nicht als L2 nehmen möchte) ein 5x2,5mm^2.
Derzeit ist der DLE gasbetrieben, hängt im Badezimmer und versorgt Bad und Küche gemeinsam. Die Leitungen für die beiden angedachten DLE sind nur eine Bauvorleistung. Es ist überhaupt nicht geplant den bestehenden DLE zu ersetzen, sondern ich will nur vermeiden, dass ich in einigen Jahren vielleicht doch Leitungen ziehen muss, weil man nie weiß, was kommt.
Wäre für das Bad 2,5mm² dann auch ausreichend? Da sind das Handwaschbecken und die Dusche, aber beides läuft selten gleichzeitig.
 
Nein, ein DLE für das Bad muss mindesten in 6mm² verlegt werden.

Unter der Spüle ist allerding entgegen der obigen aussage mindesten 11kW zu empfehlen! Dazu reicht 3xB16 und ein 5x2,5.
Das oben empfohlene 6kW Gerät ist nach TAB in DE nicht zulässig, wenn es auch fleissig verkauft wird!
 
Plane auch zusätzliche (schaltbare) Steckdosen fürs Licht in den Oberschränken ein.
Da die Küche noch nicht ausgewählt ist, weiß ich noch nicht endgültig, wie und wo die Geräte stehen werden. Das Oberlicht in den Schränken habe ich als Option dabei und würde es an die Steckdosen der beiden Arbeitsplätze klemmen. Natürlich mit separatem Schalter direkt an den Arbeitsplätzen. Einfach neben den Steckdosen noch ein Lichtschalter.


Da ich den Kühlschrank, Dunstabzug und Licht der Küche zusammen hänge, hätte ich nur 8m lange 1,5mm² für das Badezimmerlicht zu legen. Das erhöhe ich dann einfach auf 2,5mm², dazu sollten noch Kabelreste übrig bleiben.
Für den DLE in der Küche nehme ich 5x2,5mm², weil ich diese Leitung schon für das Kochfeld besorge. Für den DLE im Bad nach wie vor NYM-J 5x6mm².



Dann schaut mein endgültiger Plan nun so aus:

Grün = FI Nummer 1
Blau = FI Nummer 2

Wohnzimmer
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)

Schlafzimmer 1
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)

Schlafzimmer 2
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)

Flur
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)

Balkon
NYM-J 3x2,5mm², FI/LS B16 (Steckdosen, Licht)

Küche
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Licht, Kühlschrank, Dunstabzug)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Mikrowelle)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen Arbeitsplatz 1, optional Oberlicht der Schränke)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen Arbeitsplatz 2, optional Oberlicht der Schränke)

NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Backofen)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Geschirrspüler)
NYM-J 5x2,5mm², LS B16 3-polig (Herdanschlussdose für Kochfeld)

NYM-J 5x2,5mm² (Reserve für DLE)

Badezimmer

NYM-J 3x2,5mm², LS B10 (Licht)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht Spiegelschrank)
NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Waschmaschine)

NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Trockner)
NYM-J 5x6mm² (Reserve für DLE)



Aufgeteilt nach FI

FI/LS B16, an Phase L1
Balkon, NYM-J 3x2,5mm², FI/LS B16 (Steckdosen, Licht)
-> insgesamt 16A


FI 1, an Phase L1
Wohnzimmer, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Licht, Kühlschrank, Dunstabzug)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen Arbeitsplatz 1)
-> insgesamt 48A


FI 1, an Phase L2
Flur, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)
Badezimmer, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht Spiegelschrank)
-> insgesamt 32A


FI 1, an Phase L3
Badezimmer, NYM-J 3x1,5mm², LS B10 (Licht)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Mikrowelle)
Badezimmer, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Waschmaschine)
-> insgesamt 42A




FI 2, an Phase L1
Schlafzimmer 1, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Geschirrspüler)
Küche, NYM-J 5x2,5mm², L1 von LS B16 3-polig (Herdanschlussdose für Kochfeld)
-> insgesamt 48A


FI 2, an Phase L2
Schlafzimmer 2, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen, Licht)
Badezimmer, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Trockner)
Küche, NYM-J 5x2,5mm², L2 von LS B16 3-polig (Herdanschlussdose für Kochfeld)
-> insgesamt 48A


FI 2, an Phase L3
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Backofen)
Küche, NYM-J 3x2,5mm², LS B16 (Steckdosen Arbeitsplatz 2)
Küche, NYM-J 5x2,5mm², L3 von LS B16 3-polig (Herdanschlussdose für Kochfeld)

-> insgesamt 48A



Den FI wähle ich für 63A aus. Lieber zahle ich jetzt knapp 100€ mehr als später einen abgerauchten FI zu haben.


Insgesamt:
1x Sicherungsautomat B10
13x Sicherungsautomat B16
1x Sicherungsautomat B16 3-polig
1x FI/LS B16
2x FI B63


Leitungen:
NYM-J 3x2,5mm²
NYM-J 5x2,5mm²
NYM-J 5x6mm²
 
Wie ich jetzt merke, habe ich bei den Tipps von Hager etwas verwechselt. Bei Hager.com steht:

Um beim Einsatz von FI-Schaltern die Verfügbarkeit hoch und das Risiko einer Überlast gering zu halten, ist die Zuordnung von Endstromkreisen folgendermaßen zu planen:
  • Mit 2-poligen FI-Schaltern sind nicht mehr als zwei 1-phasige Endstromkreise abzusichern
  • Mit 4-poligen FI-Schaltern sind nicht mehr als sechs 1-phasige Endstromkreise abzusichern
Ich dachte, man hat hier aus der DIN 18015 zitiert. Dem ist aber nicht so.

Nein, die wollten nur ihren eigenen Gewinn erhöhen.

Bald kommen dann ABB, Siemens, und wie sie auch alle heißen auf die gleiche Idee, es kommen dann ein paar Youtube Videos indem behauptet wird es sei absolut verboten mehr als 6, bla bla bla, Lobbyisten machen ihre Arbeit, und irgendwann steht es dann in "der" VDE und dann ist es "Gesetz" für den nichts ahnenden Verbraucher...
 
Bei meiner Planung brauche ich 4 4-polige FI-Schalter, weil maximal sechs Stromkreise an einen vierpoligen FI angeklemmt werden dürfen. Ich glaube nicht, dass so viele FI-Schalter in eine Wohnung verbaut werden. Liege ich da irgendwo falsch?

Woher hast du das? Diese Ansicht kursiert schon seit einiger Zeit und wurde sogar schon in in Fachkreisen so dargestellt. Dabei geht es um die betriebsbedingten Ableitströme der an den Stromkreisen angeschlossenen Geräten. Die DIN VDE 0701-0702 schreibt einen maximalen Schutzleiterstrom von 3,5mA pro Betriebsmittel vor. Die betriebsbedingten Ableitströme dürfen maximal den 0,3-fachen Nennfehlerstrom des FI betragen. Bei einem 30 mA FI wären das maximal 9mA. Bei drei Betriebsmitteln wären das beim maximalen Ableitstrom allerdings bereits 10,5A. Deshalb ist man irgendwo der Meinung, dass pro Außenleiter nur 2 Stromkreise möglich wären, also insgesamt 6 Stromkreise an drei Außenleitern. Die maximal 3,5mA beziehen sich aber auf nur ein Betriebsmittel und dieses erreicht den in aller Regel gar nicht. Zudem können mehrere Betriebsmittel, die am gleichen Stromkreis hängen, den maximalen Ableitstrom von 9mA pro Außenleiter auch übersteigen. Also kann das Maximum auch an nur einem Stromkreis bereits überschritten werden. Was haben die Anzahl der Betriebsmittel mit der Anzahl der Stromkreise zu tun? Nichts, es sei denn, man schließt pro Stromkreis nur ein Betriebsmittel an oder achtet peinlichst genau darauf, dass die 3,5mA pro Stromkreis in der Summe nicht überschritten werden. Wie soll das praktisch geschehen? Anders herum, auch an z.B. 10 Stromkreisen werden die 3,5 mA betriebsbedingter Ableitströme in der Praxis meist niemals erreicht. Das wären dann 30 LSS am FI. Man muss aber auch immer beachten, dass beim Auslösen, egal, aus welchem Grund oder in welchem Stromkreis, diese dann alle abgeschaltet sind. Man sollte aber, damit nicht alles tot ist, die Stromkreise auf mehrere Fi aufteilen. Das Problem mit den zu hohen Ableitströmen hat man dann in aller Regel auch beseitigt. Für den Stromkreis, welcher für die Beleuchtung am Verteilerschrank vorgesehen ist, kann man sogar einen eigenen FI, besser noch FI/LS nehmen. So ist dieser unabhängig von der Auslösung anderer FI.
 
@Hemapri
Genau diese kursierende Ansicht wegen den Ableitströmen habe ich auch aufgeschnappt. Darum dachte ich, dass das so nun sein muss, auch wenn es (wie von dir dargestellt) eigentlich schwachsinnig ist, weil man mit genügend Geräten in einem Stromkreis diese Grenze überschreitet.
Daher danke für deine ausführliche Erläuterung, die ergibt Sinn!

Den Flur könnte ich tatsächlich auch an einen eigenen FI/LS klemmen. Ich glaube, das mache ich auch wirklich.
 
Derzeit erstelle ich meine Materialliste und ich muss sagen, dass ich billiger wegkomme, wenn ich drei FI für 40A verbaue statt zwei FI für 63A.

Ein FI für 63A kostet 65€. Beide wären zusammen bei 130€.
Ein FI für 40A kostet 30€. Drei zusammen wären bei 90€.

40€ weniger bezahlt und trotzdem einen FI mehr. Aus finanzieller Sicht wäre das die klügere Variante.
 
Derzeit erstelle ich meine Materialliste und ich muss sagen, dass ich billiger wegkomme, wenn ich drei FI für 40A verbaue statt zwei FI für 63A.

Dann müssen die FI aber auch entsprechend vorgesichert werden oder man darf wirklich nur so viele LSS dahinter schalten, dass die Summe deren Nennströme die 40A nicht überschreiten. Was wirklich real für Ströme fließen ist dabei nicht relevant.
 
Das habe ich durchgerechnet und die Stromkreise sinnvoll verteilt.

FI1 B40
L1 32A
L2 16A
L3 26A

FI2 B40
L1 32A
L2 32A
L3 32A

FI3 B40
L1 16A
L2 32A
L3 32A


Dem gegenüber steht es folgendermaßen bei Nutzung von nur zwei FI
FI1 B63
L1 32A
L2 32A
L3 42A

FI2 B63
L1 48A
L2 48A
L3 48A




Drei FI dürften in einer Wohnung überdimensioniert sein, sind in dem Fall aber günstiger.
 
Thema: Bitte um Tipps für Erneuerung der Wohnungselektrik
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