Vorschriften zum Verlegen von Versorgungsleitungen

Diskutiere Vorschriften zum Verlegen von Versorgungsleitungen im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, gibt es eigentlich Vorschriften, wie Versorgungsleitungen (Wasser, Strom, Gas, Glasfaser + Abwasser) im Boden zu verlegen sind...
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H-Otto

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Hallo,

gibt es eigentlich Vorschriften, wie Versorgungsleitungen (Wasser, Strom, Gas, Glasfaser + Abwasser) im Boden zu verlegen sind? Hintergrund ist, dass das von mir beauftragte Tiefbauunternehmen diese anscheinend nicht kennt.
Der Graben von der Straße zum Haus sah schon recht wild aus, als die Wasserleitung von den Versorgungswerken verlegt werden sollte, durfte ich erst einmal in den Graben springen und den Boden auf ein Niveau bringen, bevor die Wasserleitung hineinkam.
Dann habe ich noch extra Füllboden kommen lassen, da die meinten, der andere könne als Sauberkeitsschicht nicht verwendet werden. Davon auch noch mal 20cm mit der Schubkarre rein und plan gestampft und das blaue Band reingelegt, so wie die mir das gesagt haben, dann nochmal 10cm. Eigentlich sollte die Tiefbaufirma das machen, hatte angeblich keine Zeit.
Tags drauf wurde dann Gas, Wasser und Glasfaser sauber von den Versorgungswerken reingelegt. Die Tiefbaufirma wollte am Donnerstag kommen, hatten mich aber versetzt (Hatte ich extra frei genommen) - waren am Samstag da (Musste ich arbeiten)
Mein Schwiegervater hat nur erzählt, solche Wildwesttruppe hat er noch nicht erlebt und ein paar Fotos gemacht.
Darauf ist zu erkennen, dass das gelbe Band direkt auf den Leitungen liegt und die mit dem Bagger einfach der restliche Boden reingeschoben wurde. Der extra angelieferte Füllsand als Sauberkeitsschicht wurde nicht eingebaut und liegt noch unberührt da.
Den Abwasserschacht konnten die angeblich nicht setzen, da er falsch war, mein Schwiegervater sagte nur, der Bagger hätte diesen nicht anheben können - die hätten nicht mal eine richtige Wasserwaage und keinen Zollstock dabei gehabt, so dass er sein Werkzeug herausgegeben musste.

Ich bin jetzt natürlich nicht bereit, solchen Pfusch auch noch zu bezahlen, deswegen interessieren mich die Vorschriften.

Hans-Otto
 
viel Spaß, wenn Steine und andere Verunreinigungen im Aushubmaterial direkt an diversen Leitungen anstehen. Der Kabelfüllsand ist nicht ganz umsonst.
 
Es ist schon mal gut, wenn Fotos da sind. Aber die nächste Frage ist, was wurde denn beauftragt? Gibt es einen schriftlichen Auftrag? Vielleicht hat das Unternehmen noch nie Versorgungsleitungen verlegt oder es hat immer einer dabeigestanden und gesagt: "Mach dies, mach das ....".
 
gibt es eigentlich Vorschriften, wie Versorgungsleitungen (Wasser, Strom, Gas, Glasfaser + Abwasser) im Boden zu verlegen sind?

Ja. Gibt es. Sowohl versorgerseitig (vglb. der TAB/TAR) als auch als Norm. Für Kabel, Leitungen Schutzrohre wäre z.B. der Entwurf zur VDE-AR-N 4222 interessant.

Hintergrund ist, dass das von mir beauftragte Tiefbauunternehmen diese anscheinend nicht kennt.

Möglich...was wurde beauftragt, wurde die Eignung des Unternehmens geprueft?

Der Graben von der Straße zum Haus sah schon recht wild aus, als die Wasserleitung von den Versorgungswerken verlegt werden sollte, durfte ich erst einmal in den Graben springen und den Boden auf ein Niveau bringen, bevor die Wasserleitung hineinkam. Dann habe ich noch extra Füllboden kommen lassen, da die meinten, der andere könne als Sauberkeitsschicht nicht verwendet werden. Davon auch noch mal 20cm mit der Schubkarre rein und plan gestampft und das blaue Band reingelegt, so wie die mir das gesagt haben, dann nochmal 10cm. Eigentlich sollte die Tiefbaufirma das machen, hatte angeblich keine Zeit.

Schön...und wer baut jetzt eigentlich, und wer haftet für diesen kollektiven Murks? Der Tiefbauer, du, beide, keiner...such dir was raus.
Die Hinweise zu Planung, Bauleitung, Bauueberwachung usw. in den anderen Threads hast du ja alle freundlich auf die "Ignore"-Liste gesetzt.
 
Es ist schon mal gut, wenn Fotos da sind. Aber die nächste Frage ist, was wurde denn beauftragt? Gibt es einen schriftlichen Auftrag? Vielleicht hat das Unternehmen noch nie Versorgungsleitungen verlegt oder es hat immer einer dabeigestanden und gesagt: "Mach dies, mach das ....".
Also beauftragt habe ich diese, da dieses Gewerk nicht Vertragsbestandteil der Hausbaufirma ist. Wurde mir aber von denen empfohlen "Wir arbeiten viel mit denen zusammen". Aber das sind die reinsten Pfuscher - hat mir keiner vorher erzählt. Alleine wie die die Abwasserrohre verlegt haben sollen. Den Graben im Bogen erstellt und die Rohre in den Muffen einfach etwas herumgezogen. Ich hatte meinem Schwiegervater echt gefragt, warum das Bild so verzerrt ist - war aber nicht. Deren Wasserwaage hatte laut meinem Schwiegervater in der Mitte einen leichten Knick, somit Schrott. Deren Bagger leckte Öl und war zu schwach. Der konnte nicht mal den Schachtboden richtig anheben, einen Schachtmeister gab es auch nicht. Ich war heute erst mal im Schacht drinnen und habe selber nachgemessen. Hat so leichtes Gegengefälle.

Die Versorgungsleitungen haben beauftragte Firmen der Versorgungswerke verlegt, nur der Graben musste laut Plan bauseits gestellt werden. Was da jetzt da genau zu deren Leistungsumfang gehört entzieht sich meiner Kenntnis. Mein Verständnis nach gehört der Einbau der Sauberkeitsschicht und des Kennzeichnungsbandes mit dazu, was die letzendlich auf mich abgewälzt haben. Wahrscheinlich ist das wie bei den anderen Gewerken, dass die zu faul zu waren, ihre Arbeit im vollen Umfang zu erledigen. Dass dies bauseits einzubauen wäre steht nirgendswo.

Ich bin echt am überlegen was ich machen soll. Wir haben sowieso schon eine Bauverzögerung von über drei Wochen, da die Versorgungswerke laut Baufirma nicht aus dem Knick kamen. Laut Versorgungsfirma wurden die Unterlagen von der Baufirma zu spät eingereicht. Da schiebt sich einer dem anderen den schwarzen Peter zu. Nächste Woche müssen wir aus der alten Wohnung raus sein, die Kinder wohnen dan erst mal bei Oma und Opa und wir haben uns in eine Pension eingemietet. Alles ungeplante Unkosten.

Hans-Otto
 
Schön...und wer baut jetzt eigentlich, und wer haftet für diesen kollektiven Murks? Der Tiefbauer, du, beide, keiner...such dir was raus.
Die Hinweise zu Planung, Bauleitung, Bauueberwachung usw. in den anderen Threads hast du ja alle freundlich auf die "Ignore"-Liste gesetzt.
Gibt es denn keine staatliche Bauaufsicht, die solchen Pfuscherfirmen von vorn herein das Handwerk legt?

Hans-Otto
 
Gibt es denn keine staatliche Bauaufsicht, die solchen Pfuscherfirmen von vorn herein das Handwerk legt?

Es ist nicht die Aufgabe von staatlichen Aufsichtsbehörden, bei dir auf der Baustelle Bauleitung und Qualitaetssicherung zu spielen. Die staatlichen Behörden kümmern sich um die fuer sie relevanten Punkte, (Standsicherheit, Brandschutz, Unfallverhütung, Abfallentsorgung...). Was du privat bei einer Fa. beauftragst, überwachst und bezahlst, ist deine Entscheidung.

(Wie man bei einer der grössten Investitionen seines Lebens sich so unvorbereitet und ahnungslos ins Abenteuer stuerzen kann, auf Hörensagen, Schwiegervater und Internetforum vertrauend irgendwas versucht, selbst in die Wege zu leiten und sich dann über das Ergebnis lautstark beschwert und einen Schuldigen sucht, das wundert mich doch immer wieder.)
 
(Wie man bei einer der grössten Investitionen seines Lebens sich so unvorbereitet und ahnungslos ins Abenteuer stuerzen kann, auf Hörensagen, Schwiegervater und Internetforum vertrauend irgendwas versucht, selbst in die Wege zu leiten und sich dann über das Ergebnis lautstark beschwert und einen Schuldigen sucht, das wundert mich doch immer wieder.)
Statt diesen pauschalen Vorwurf, wäre für zukünftige Bauherren Tipps besser, wie sie sich besser vorbereiten oder wie er sich konkret hätte besser vorbereiten können. Die Hochglanzprospekte der Hausverkäufer gaukeln doch eine heile Bauwelt und um nichts kümmern brauchen vor - noch schlimmer als Versicherungen
Bauherren sind auf Unterstützung angewiesen, werden aber oft schon bei der Finanzierung übern Tisch gezogen. Ich möchte nicht wissen, was da so an Provisionen fliest, wenn ein ein Bankmitarbeiter Kunden an bestimmte Bauträger oder Generallübernehmer vermittelt. Eine Rechnung die der Bauherr in Form einer Minder- oder Schlechtleistung präsentiert bekommt.

Mein persönlicher allgemeiner Tipp wäre gewesen, sich einen unabhängigen Sachverständigen zu nehmen, der das BV von Anfang an begleitet hätte. Konkret in den jetzigen Fall, die Ausführung weiterer Außenanlagen stoppen und einen Gutachter einbestellen, bevor alles zugebaut ist.
Evtl. kann der Versorger da hilfreich zur Seite stehen, denn den Richtigen finden ist leider nicht immer so einfach. Unter meinen Kollegen gibt es ausreichend Flachpfeifen, die viele geprüfte Bauten im Portfolio ausweisen, aber doch nur einen Bau nach dem Anderen abreisen, sich also keine Zeit nehmen, dabei ist das mehrfache genaue Hinschauenen, Beobachten und Nachmessen unser wichtigtes Werkzeug.
Andere achten nur auf bestimmte Sachen, die restlichen Gewerke können arbeiten, wie ihre Nase gewachsen ist oder die Kollegen kungeln leider einfach zu eng mit den BT, GÜ's oder Handwerker herum. Schließlich kennt man sich und trifft sich immer wieder und trinkt auch mal einen zusammen. Was meint ihr, was in dem Bereich mit der Wurst nach dem Schinken geworfen wird.
 
Statt diesen pauschalen Vorwurf, wäre für zukünftige Bauherren Tipps besser, wie sie sich besser vorbereiten oder wie er sich konkret hätte besser vorbereiten können.
Sehr schöner Rat.
Nur ist es so daß hier 95% (eher mehr) wie obiger Kandidat ankommen wenn das "Kind bereits in den Brunnen gefallen ist".


Mein persönlicher allgemeiner Tipp wäre gewesen, sich einen unabhängigen Sachverständigen zu nehmen, der das BV von Anfang an begleitet hätte.
Auch dieser Rat wurde bereits in diesem, sowohl in mindestens einem weiteren thread dem TE gegeben.
(Der letzte Satz von karo28 spricht Bände, und um ehrlich zu sein, ich hatte nicht erwartet das noch eine weitere Anfrage aus "der selben Feder" in diesem Forum auftaucht).


Konkret in den jetzigen Fall, die Ausführung weiterer Außenanlagen stoppen und einen Gutachter einbestellen, bevor alles zugebaut ist.
;) Auf die Antwort bin ich gespannt - falls nichts kommt, solltest du dir mal beispielhaft den thread bzgl. Steckdosen im Fliesenschield in einer ruhigen Stunde zu Gemüte führen. :cool:

...
 
Hier hat jeder Versorger seinen beauftragten Subunternehmer der Aushub, Verlegung und Verfüllung aus einer Hand macht.
Egal ob Wasser, Abwasser oder Strom.
 
Wie macht man sowas?

Im Prinzip nach dem gleichen Schema, wie es in jeder öffentlichen Ausschreibung nach VOB/VOL gehandhabt wird. Also Eigenerklärung zu Leistungsfaehigkeit, Personal, Mitglied in Kammern, Versicherungsschutz, Unbedenklichkeitsbescheinigung KV, BG, Einhaltung Mindestlohn,...je nach Anforderungen des Bauherren und Bauvorhabens abfragen. Referenzliste geben lassen, mind. 3-4 gleichartige Objekte aus den letzten 2-3 Jahren, evtl. dort mal nachfragen.
Die passenden Formblätter findet man im Vergabehandbuch Bau...man sollte sich aber am Beginn seines Bauvorhabens klar sein, ob man nach BGB oder VOB bauen möchte.
 
Und wer bezahlt den Mehraufwand? Ist doch traurig genug, das dass nicht unter Strafe gestellt ist.
@Www
Da ich in den letzten 30 Jahren überwiegend in Mehrfamilienhausbau gearbeitet hatte, kenne ich das nur so.
Hier gibt es eben auch verschiedene Netzbetriebe die alle ihren eigenen Tiefbauabteilungen oder Nachunternehmer haben.
Also hier gibt es Stromnetz Hamburg, Hamburg Wasser, Gasnetz Hamburg und Hamburg Abwasser.
Alles damals nach den Verkauf der Versorgungnetze alles aufgeteilt worden.
Und nun nach den beschlossenen Rückkauf der Netze nach Volksentscheid vor einigen Jahren kann es auch wieder was ändern.
Aber schon damals hatten wir die HEW, die Hamburger Wasserwerke und die Hamburger Gaswerke gehabt und jeder machte seinen eigenen Graben.
 
Auch verschiedene Netzbetriebe können koordiniert werden, das mag sein, dass dies im Verwaltungssumpf einer Großstadt untergeht. Für mich ein Anzeichen von kollektiver Unfähigkeit und kommunalen Unvermögen, dass ich zum Glück in meiner Region nicht kenne. Da schaufelt man einen Graben und da passt alles hinein. Das ist ja kein Hexenwerk. Bei dem kann man sich auch die Mühe machen, den mit der Hand zu verfüllen und die Erde rundherum zu verdichten. Das macht denn auch der Letzte der was da reinlegt vernünftig und so gehört es auch!

Bei einem Bau habe ich auch schon mal einen Abriss einer Gasleitung erlebt, weil der Tiefbauer meinte, sich die Arbeit mit dem Verdichten unter den Leitungen zu sparen. Gab denn einen kleinen Einsatz mit Feuerwehr, Gaswerken und Straßensperrung. Mei Auto konnte ich erst nach Stunden aus der Gefahrenzone holen. Geld habe ich nie gesehen, denn der Tiefbauer hat die Hände gehoben. Besonderer Pech für den Eigentümer, denn der durfte am Ende den Einsatz bezahlen, denn an den halten sich die sich erst mal schadlos.
Deswegen mein zweiter allgemeiner Tipp: Nicht nur einen fachkundigen unabhängigen Sachverständigen nehmen, sondern auch sich umfassend Auskünfte über die Solvenz der beteiligten Firmen bei mindestens zwei Auskunfsdateien einholen. Kranke Kandidaten braucht man nicht durchfüttern. Mit dem Rücken an der Wand haben die eh nur noch Schrottwerkzeug, das unfähigere Personal und Gewährleistung auf dem Papier.
 
Deswegen mein zweiter allgemeiner Tipp: ......
Mein Tipp wäre, es selber zu machen, denn ohne Ahnung ist immer noch besser, als dieser Pfusch der angeblichen Fachfirmen. Und als weiterer Tipp, einen guten Rechtsanwalt. Der hat nur einmal die Baufirma wegen der fehlenden Aufsicht und der Ordnung angeschrieben und da hat sich mal endlich was bewegt. Wir haben da fast täglich angerufen und wurden nur abgewimmelt.

Die Tiefbaupfuscher habe ich heute früh von der Baustelle gejagt - dürfen da nicht mehr hin. Ihren Pfusch wollten die nicht bereinigen, sondern so weiter machen. Die will ich hier nicht mehr haben, Geld gibt es natürlich nicht - man gut dass ich mich nicht auf eine Vorkasse eingelassen habe. Eine Anzeige wegen Androhung von Gewalt und Umweltverschmutzung bekommen die obendrauf, denn da wo der Bagger gestanden hat, ist der Boden ölgetränkt. Meinen Anwalt habe ich die Bilder schon rübergeschickt, anscheinend ist das die einzigste Sprache, die die wirklich verstehen.

Mein Schwiegervater hat ja selber als Meister in einer Tiefbaufirma gearbeitet, also Ahnung hat er schon - nur sowas hat er auch noch nicht erlebt. Leider kann er mir körperlich nicht zur Hand gehen. Aber viele Fotos gemacht und Baufehler aufgedeckt. Das war schon gut, dass er ständig vor Ort war und alles dokumentiert hat, das wird uns bei der Schadensersatzverhandlung helfen, notfalls bis vor das Gericht. Irgendetwas muss die faulen Säcke doch mal auf Trapp bringen.

Hans-Otto
 
Wenn ich das so lese, wundert mich in DE nichts mehr.
 
Wenn ich das so lese, wundert mich in DE nichts mehr.
Wir haben in DE einen Fachkräftemangel - besonders auch im Handwerk. Die Branche zahlt heutzutage relativ gesehen schlecht. Da wird denn das genommen, wer noch bereit ist, für den Preis zu arbeiten - nicht wer was kann.
Das Problem sind doch die spekulativ hohen Bodenpreise für Bauland in Ballungszentren. Da nichts preiswertes zu bekommen ist, darf der Rest nicht mehr so viel kosten. Und darin liegt doch die eigentliche Ursache für den Massenpfusch, den wir erleben.
 
Thema: Vorschriften zum Verlegen von Versorgungsleitungen
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