Welche Kabelverlegungsvarianten sind in Wohnungen üblich?

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Stando

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Hallo zusammen,

welche Art von Kabelverlegung ist eigentlich in Wohnungen üblich (Wohnung hat eigenen Unterverteiler). Mir fällt folgende Option ein:

Option A:
Jedes Zimmer (exklusiv Bad und Küche) erhält 3 Zuleitungen
- 3x2,5 Steckdosen
- 3x1,5 Licht (Schleife über Schalter)
- 5x1,5 Rollladenmotor (Schleife über Schalter)

1. Man könnte ein paar Kabel sparen, indem man zum Beispiel für die gesamte Wohnung nur 1 oder 2 Lichtgruppen realisiert. Dazu müsste man dann in einer oder mehreren Verteilerdosen das Kabel abzweigen oder entweder tiefere Gerätedosen nehmen (Wobei hier dann 3 Kabel zusammenkommen würde = Zuleitung + Ableitung zum nächsten Licht + Ableitung zum Licht, das geschaltet wird).

2. Ist es üblich, dass man die Steckdosen durchgängig mit 2,5mm2 realisiert, auch wenn man weiß, dass zum Bespiel in einem Raum die Zuleitung kurz ist (Bsp. 5m) + wenig Steckdosen + voraussichtlich Geräte mit geringer Leistung (Bsp. Schlafzimmer. Kein Klimagerät). Zusätzlich könnte man auch einen kleineren LSS nehmen (Wobei diese dann wiederum etwas teurer sind). Die Mehrkosten wären also für "durchgängig 2,5mm²" überschaubar und es würde nichts unbedingt dagegen sprechen, statt ein Mix zu haben. Ein Nachteil: Verkabelung von 2,5mm² etwas friemelig.

3. Bei den Rollläden (Bsp. 1 Raum mit 3 Rollladenmotoren): Gesehen habe ich einmal in einer Wohnung eine 3x1,5 in Schleife über alle Rollläden hinweg, dafür aber Funk-Rollläden. Was sicherlich auch nicht jeder will. Ansonsten fällt mir als Kabeleinsparung folgendes ein: Der Rollladenschalter (hier 3) erhält seinen Strom von einer Steckdose. Von den 3 Rollladenschaltern gehen 3 Kabel (5x1,5) zu den einzelnen Rollläden. (Jeweils drei 4x1,5 würde auch genügen. Ein 7x1,5 reicht leider nicht, da das N fehlt. Außer, man schaltet zwei Rollladenmotoren zusammen. Interessant wäre, was passiert, wenn diese mal auseinanderlaufen sollten)


A. Gibt es bei den Punkten 1-3 irgendwelche größeren Einwände?

B: Weitere Übliche Verlegungsvarianten? Bsp. ein 5x2,5 Zuleitung pro Zimmer, dann abzweigen in Licht und Steckdose?

C: Welche Zuleitungen wären für ein GästeWC mit einem Licht und einer Steckdose sinnvoll/üblich?
 
A. Gibt es bei den Punkten 1-3 irgendwelche größeren Einwände?
Ja
B: Weitere Übliche Verlegungsvarianten? Bsp. ein 5x2,5 Zuleitung pro Zimmer, dann abzweigen in Licht und Steckdose?
Ost, Süd, West. Nord -seite
C: Welche Zuleitungen wären für ein GästeWC mit einem Licht und einer Steckdose sinnvoll/üblich?
Lüfter und Bidet unbedingt getrennt ausführen.
 
Jedes Zimmer (exklusiv Bad und Küche) erhält 3 Zuleitungen

Das wäre völlig übertrieben. Wenn man bedenkt, dass bei jeweils 16A Absicherung eine Leistung von 11kW pro Zimmer möglich wäre.

Ist es üblich, dass man die Steckdosen durchgängig mit 2,5mm2 realisiert,
Steckdosen für allgemeine Verwendung im normalen Wohnungsbau würde ich mit 1,5mm² realisieren.
Wenn es die Verlegeart erfordert, dann mit B13A sichern.

Großgeräte, wie Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler etc. als Einzelstromkreise mit 2,5mm² und B16A.
 
Hallo zusammen,

welche Art von Kabelverlegung ist eigentlich in Wohnungen üblich …….
On floor - auftackern als Bündel auf den Rohfussbden und dann schön in Estrichstyropor einpacken
1. Man könnte ein paar Kabel sparen, indem man zum Beispiel für die gesamte Wohnung nur 1 oder 2 Lichtgruppen realisiert. …
Mit Bauträger bauen, dann wird noch mehr eingespart.
2. Ist es üblich, dass man die Steckdosen durchgängig mit 2,5mm2 realisiert, auch wenn man weiß, ….
Nein, das wäre Verschwendung
3. Bei den Rollläden (Bsp. 1 Raum mit 3 Rollladenmotoren): Gesehen habe ich einmal in einer Wohnung eine 3x1,5 in Schleife über alle Rollläden hinweg, dafür aber Funk-Rollläden. Was sicherlich auch nicht jeder will. Ansonsten fällt mir als Kabeleinsparung folgendes ein: Der Rollladenschalter (hier 3) erhält seinen Strom von einer Steckdose.
Also Steckdosen in den Fensterleibungen machen immer mehr Leute. Sei es zum Laden von Mobilgeräten oder
E-Deko. Darüber kann man natürlich den Röllladenschalter setzen und anschliessen.
 
Ich würde einen Stromkreis je Raum planen. Querschnitt nicht pauschal, sondern nach Auslegung. 3-4 Leitungen je tiefer Dose sind kein Problem. Ich würde nur tiefe Dosen verwenden.
Für die Rollläden solltest du eine Zentralsteuerung in Erwägung ziehen. Z.B. mit folgenden Funktionen: Nach Sonnenuntergang alle schließen; nach Uhrzeit je Wochentag öffnen; von jedem Raum alle bedienbar ohne zusätzliche Taster; Einzelbetätigung; Urlaubsfunktion.
 
Licht und Steckdosen zu trennen ist ja schon überflüssig aber auch noch für die Rolläden einen eigenen?
Die Bude besteht dann ja nur noch aus Leitungen.

Und auch hier wieder man legt keine Leitungsquerschnitte pauschal sondern passen zu den örtlichen Gegebenheiten und nicht die angeschlossenen Geräte sondern die Absicherung ist die Grundlage der Leitungsdimensionierung.

Für Rolläden/Jalousien:
1. Der Strom kommt aus der Versorgung für den Raum in eine Schalterdose neben dem jeweiligen Fenster (am Besten Doppeldose oder "Elektronik" dose)
2. von dort aus geht ein Leerrohr an den Motor (Stopfen nicht vergessen sonst zieht es und gibt Kondenswasser)
3. durch alle Jalousiedosen wird eine Steuerleitung JY(St)Y 0,8mm mit ausreichend Adern gezogen (2+2n) die im Verteiler oder separatem Verteiler endet. Hier kann man dann jede beliebige Steuerung ein bringen OHNE FUNKKRÜCKE.
4. in die Dose am Fenster kommt dann ein Motortrennrelais mit 24VDC Ansteuerung.

Wer ganz schlau ist legt auch für alle Schalter anstatt der 230V Leitung eine Kleinspannungs Steuerleitung sowie an die Leuchtenanschlüsse und kann damit dann auch diese über eine zentrale Steuerung Schalten.
Ob die Steuerung dann eine SPS ist oder einfach nur Relais oder sonstiges ist dabei egal.

Auch für die Heizungs Regelung der einzelnen Räume würde ich so vorgehen, sowie Lüftungssteuerungen etc.
 
Lüfter und Bidet unbedingt getrennt ausführen.
?

Danke @EBC41 für die Tipps.
On floor - auftackern als Bündel auf den Rohfussbden und dann schön in Estrichstyropor einpacken
Wenn die Sanierung die Entfernung des Estrichs vorsieht, wäre das natürlich eine ideale Variante. Wenn bei der Sanierung nur der Fußbodenbelag ausgetauscht wird, dann bleiben nur Wände übrig. (Hier gibt es ja dann verschiedene Verlegearten, Installationszonen und vieles mehr, was man beachten muss. Aber anderes Thema)

Also Steckdosen in den Fensterleibungen machen immer mehr Leute. Sei es zum Laden von Mobilgeräten oder
E-Deko. Darüber kann man natürlich den Röllladenschalter setzen und anschliessen.
Hört sich auch interessant an. Man müsste halt immer zum Fenster laufen, wenn man den Rollladen bedienen will

Für die Rollläden solltest du eine Zentralsteuerung in Erwägung ziehen. Z.B. mit folgenden Funktionen: Nach Sonnenuntergang alle schließen; nach Uhrzeit je Wochentag öffnen; von jedem Raum alle bedienbar ohne zusätzliche Taster; Einzelbetätigung; Urlaubsfunktion.
Was verstehst du von jedem Raum ohne Taster bedienen? Und bzgl. Zentralsteuerung. Dann müssten alle Leitungen von den Rollläden zum Zentralsteuergerät (Bsp. Flur) ?


Licht und Steckdosen zu trennen ist ja schon überflüssig aber auch noch für die Rolläden einen eigenen?
Die Bude besteht dann ja nur noch aus Leitungen.
Ja das stimmt. Dann lieber ein Stromkreis pro Raum (also Licht + Steckdose + Rollladen). Oder ein Stromkreis pro Raum (Steckdose + Rolllade) und 1 oder 2 separate Licht-Stromkreise. Wobei ich hier von dir ein Betrag gelesen habe, dass hier Mieter schnell zum Elektriker greifen, wenn die Steckdose mal rausfliegen sollte, aber das Licht brennt. (Die Frage wäre dann, warum es die Sicherung herausgehauen hat)

Für Rolläden/Jalousien:
Punkt 1 und 2 soweit klar. 3 muss ich mir mal anschauen.
strom.png
 
Ich hab meine Jalousieen mit einer Siemens S7-1212C und zusatzmodulen sowie einem Siemens KTP400 (Touch Display) zentral gesteuert.
Vor Ort gibt es natürlich auch Taster. Um etwas an Modulen zu sparen hab ich nur Raumweise die Jalousien gesteuert.
Wenn ich neu bauen würde dann würde ich am Eingang vom Zimmer noch einen Gruppentaster für den Raum vor sehen.

Auch die Regelund der Heizung geht bei mir auf diese Steuerung.

Etwas einfacher kann man das auch mit einer Siemens Logo realisieren, auch die Programmierung ist für Menschen ohne SPS Erfahrungen wesentlich einfacher.
Hab jetzt auch herausgefunden wie man die Logo Programmiersoftware auch unter Linux verwenden kann, die Step7 für die S7 gibt es leider nur für Windoof.
 
Was verstehst du von jedem Raum ohne Taster bedienen? Und bzgl. Zentralsteuerung. Dann müssten alle Leitungen von den Rollläden zum Zentralsteuergerät (Bsp. Flur) ?
Bei mir kann ich in jedem Raum kurz auf den Taster drücken und die/der Rollläden im Raum fahren; drücke ich etwas länger (ca. 2 s) fahren alle Rollläden im Haus.
Ich würde vor jeden Rollladen ein Motor-Trennrelais setzen und dann ein I(Y)St(Y) nx2x0,8 durch alle Rollladendosen zum Verteiler und das gleiche von allen Tastern zum Verteiler.
Es können dann normale Doppeltaster ohne mech. Verriegelung verwendet werden.

Wenn du noch Detailinformationen brauchst, kannst du mich auch gern per Mitteilung anschreiben.
 
Was ist denn das für eine Leitung?
Oder meinst Du J-Y(St)-Y?
2 Adern pro Laden allein reichen nicht ganz, man benötigt mindestens noch eine Plus und eine Minus Ader, also (2n+2)x0,8mm.
Die Taster sitzen dann schließlich in der gleichen Dose wie das Trennrelais also alles in eine Leitung.
Da man die Taster gleich an das Trennrelais anschließt benötigt man nicht zwingend von den Tastern eine Verbindung zur Steuerung, es Sei denn man möchte für die Taster mehr programmieren als das Trennrelais her gibt.
 
Ja, ich hatte Schreibweise des Leitungstyps nicht richtig im Kopf. :rolleyes:
Ob man das Trennrelais nun in die Tasterdose setzt oder in die Rollladen-Anschlussdose ist Ansichtssache.
Man könnte auch über den Taster mit 230V die Rollläden direkt betreiben und parallel die Steuerung anschließen. Dann wäre ein Notbetrieb ohne Steuerung möglich.

Mit einer entsprechenden Schaltung reicht eine Ader je Rollladen plus eine Ader "AUF" und eine Ader "ZU". Damit spart man auch Ausgänge an der Steuerung (läuft bei mir so).
Viele Varianten sind möglich.
 
Bei mir kann ich in jedem Raum kurz auf den Taster drücken und die/der Rollläden im Raum fahren; drücke ich etwas länger (ca. 2 s) fahren alle Rollläden im Haus.
Das ganze würde dann etwa so aussehen. Beziehungsweise ein Ring/Stich separat für Taster und Motor-Trennrelais.

strom.png
Es gibt ja auch noch 230V Rollladenmotoren (Bsp. https://www.amazon.de/dp/B07ZD9CG5C), wäre aber Prinzip fast gleich. (Bin am überlegen, welche Variante würde später mehr Flexibilität bietet.

Mein Nachbar hat nämlich so einen Alexa 4-fach Lichtschalter, wo er 4 unterschiedliche Lichter schalten kann. Für Rollladen habe ich so etwas nicht gesehen. Das wäre das praktisch und man könnte pro Raum jeweils immer an der Zimmertüre neben den Lichtschaltern auch die Rollläden bedienen. (Ist dann denke ich Geschmackssache)

Darf man eigentlich die Relais/Aktoren oder ähnliches statt in einer Gerätedose (im Zimmer) auch im Rollladenkasten (Aufsatzkasten, kein Vorbau mit Revisionszugang von Innen) platzieren?

Das darf man nur über spezielle Relais.
Was für eins zum Beispiel?
 
Das wäre das praktisch und man könnte pro Raum jeweils immer an der Zimmertüre neben den Lichtschaltern auch die Rollläden bedienen. (Ist dann denke ich Geschmackssache)
Ist bei mir so.

Darf man eigentlich die Relais/Aktoren oder ähnliches statt in einer Gerätedose (im Zimmer) auch im Rollladenkasten (Aufsatzkasten, kein Vorbau mit Revisionszugang von Innen) platzieren?
Wenn du im Rollladenkasten eine Dose setzt, kannst du das machen. Im Störungsfall reißt du dann den ganzen Kasten auf?:rolleyes:
 
Im Störungsfall reißt du dann den ganzen Kasten auf?
Der Nachbar hat eine Revisionsöffnung von Innen, die er mit ein paar Schrauben lösen kann. Er hat es zwar nicht so umgesetzt, er hätte aber evtl. eine IP54-Dosen nehmen können. Ich habe mir nur dabei gedacht, ob es nicht leichter wäre die Revisionsöffnung zu öffnen statt ein verputzter Federdeckel

zum Beispiel dieses:
Dankeschön. Da ich ja in einer Vor-Lernphase bin, versuche ich aktuell viel zu lernen und merke auch, sobald ein Stichwort kommt, komme ich vom 100'sten zum 1000'sten :)
(Will nämlich demnächst mich im Elektrobereich weiterbilden). Zum Thema Rollladen / Jalousien würde ich dann einen separaten Thread aufmachen, da dieses Thema dann für mich erledigt wäre.
 
Die Leitung heißt J-Y(St)-Y nicht I...

Aber ansonsten passt das Bild so in etwa.
Du darfst für n aber nicht die Anzahl der Läden einsetzen denn dann fehlen 2 Adern eine für Plus und eine für Minus.
 
Hallo zusammen,

Nachtrag: Das Thema passt hier gut rein, da mir heute bei der Arbeit das Thema "Kabel-Topologie" bzw. Kabelverlegungsvariante durch den Kopf gegangen ist.
Wie initial in diesem Thread geschrieben, wären ja 3 Stromkreise für ein Raum etwas zu viel des Guten. Ein Stromkreis für Steckdosen, Licht und Rollladen dürfe auch reichen.

Wie ist folgende Idee:

Einmal 5x2,5 pro Raum (zu den Schaltern neben der Tür. Kabelquerschnitt nicht beachten).
- Von den Schalten dann ein 3x2,5 für die Steckdosen
- Von den Schalten ebenso 3x1,5 zu den Lichtern
- Ebenso 5x1,5 zu den Rollladen

Man könnte trotzdem alles in einem Stromkreis lassen. Vorteil, man hätte später auch die Möglichkeit Licht und Rollladen zu trennen. Nachteil:
- Keine saubere Struktur.
- Man müsste alles sauber dokumentieren, beschriften und eine allpolige Abschaltung sicherstellen (bsp. durch übergeordneten FI)
- Man müsste auf das N aufpassen, wenn eine Trennung auf mehrere Stromkreise erfolgt

Viel Sinn macht es wohl nicht.
 
Wie ist folgende Idee:

Einmal 5x2,5 pro Raum (zu den Schaltern neben der Tür. Kabelquerschnitt nicht beachten).
- Von den Schalten dann ein 3x2,5 für die Steckdosen

5x2,5 für jeden Raum ist überdimensiniert und in üblichen Unterputzdosen (auch tiefe) nicht mehr händelbar.
 
Thema: Welche Kabelverlegungsvarianten sind in Wohnungen üblich?
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