Welchen (Erd)Kabelquerschnitt brauche ich?

Diskutiere Welchen (Erd)Kabelquerschnitt brauche ich? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Aber erstmal "Hallo an alle, ich bin der neue hier:-))" Wie ich sehe gibt es schon einige ähnliche Postings über das Thema, aber solange ich...
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Bernard

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Aber erstmal "Hallo an alle, ich bin der neue hier:))"

Wie ich sehe gibt es schon einige ähnliche Postings über das Thema, aber solange ich alle durchlese kann ich ja schonmal meine Frage stellen:

Wir wollen 3 Gärten mit Strom versorgen. Die Gärten sind privat und liegen hintereinander (Reihe)an einem kleinen abgeschlossenen Fussweg. Der letzte Garten ist 100 Meter von der Strasse entfernt. Der Stromanbieter stellt den (Drehstrom) Anschluss 0,4 kv mit 50 KVA über eine Zähleranschlussäule an der Grundstücksgrenze zur Verfügung.

Ich möchte jeden der 3 Gärten mit einer separaten Phase sowie eigenem Unterzähler in einer Verteilung sowie 1 x 16A in Wechselstrom absichern. Neben dem Sicherungsautomaten ist ein FI Schalter Pflicht.

Als Belastung jedes Gartens rechne ich mit 2,5 KW. Anfangs wird wohl nur der Rasenmäher betrieben, aber irgendwann wird auch eine Elektro Kochplatte den Gasherd verdrängen. Es ist zwar unwahrscheinlich das alle gleichzeitig kochen.. aber ihr wisst ja.. ist erst mal ne Steckdose da.. :-(

Ich bin zwar als gelernter Elektriker vorbelastet, aber schon zig. Jahre raus aus dem Metier.


Nun zur Frage:

Wie hoch ist der Verlust über diese Länge?
Komme ich mit einem Kabelquerschnitt im Hauptstrang von 6 mm²hin?.
Das Kabel wird von einem Profi eingegraben...
Vom Hauptstrang will ich mit Erdmuffe ca 5 Meter mit ebenfalls 6 mm² zu den einzelnen Gärten abzweigen.

Bin sicher hier gibt es einen Spezialisten...

Viele Grüße aus Hessen
 
Hallo und willkommen im Forum!

6mm² geht nur, wenn Du wenn Du fünfadrig verlegst, da für PEN-Leiter ein Mindestquerschnitt von 10mm² gilt. Fünfadrig würde bei mir allerdings in diesem konkreten Fall schon aus Kostengründen ausscheiden. Und wenn wir schon bei den Kosten sind: bei Leitungslängen um die 100 Meter kann man durchaus auch mal über NAYY nachdenken, 16mm2 würde da schon reichen, 25mm² hingegen wären richtig komfortabel und wahrscheinlich immer noch günstiger als 10mm² NYY.

Ich möchte jeden der 3 Gärten mit einer separaten Phase sowie eigenem Unterzähler in einer Verteilung sowie 1 x 16A in Wechselstrom absichern.

Und warum nicht alle drei Phasen zum Garten führen, wenn schon Drehstrom vorhanden ist?

Schöne Grüße, auch aus Hessen...
Bernd
 
Hallo Bernd,

wir hatten vor, 4 x 6 mm² zu verlegen.
Mittlerweile sind die Überlegungen dahingehend, den Hauptstrang bis zum ersten Garten (50 Meter) zu legen, dort eine kleine UV mit einem Erdanker zu installieren.
Von dort dann Sternförmig zu den anderen beiden Anschlüssen mit 5 x 6 mm² zu legen.
Dann natürlich auch Drehstrom zu jedem Garten legen, aber erstmal jeweils nur eine Phase nutzen.

NAYY wäre mir auch lieber, aber ich habe dafür keine kostengünstige Bezugsquelle, bin auf der Suche.. Ein gebrauchtes Erdkabel eines EVU wäre schön, aber die wollen nix verschenken :)
Wir müssen ein wenig auf die Kosten schauen, die Bereitstellung kostet ja auch schon eine Menge.

Sollte hier jemand eine günstige Bezugsquelle für NAYY haben wäre ich sehr dankbar!

viele Grüße im Moment aus Sulzbach/Ts.
Bernd
 
4x 6mm² Cu ist nicht zulässig, da ein PEN nicht unter 10mm² verlegt werden darf

Ich würde prinzipiell zu einer frühst möglichen Aufteilung des PEN in PE und N, am Besten noch an der Anschlußstelle vom VNB raten.
Auf jeden Fall sollte zwischen den einzelnen UVs kein PEN mehr verwendet werden, da sonst das Potential des PE angehoben wird. An der Auftrennstelle des PEN auf jeden Fall einen Erder vorsehen.
 
Wichtig sind alle Längen und Querschnitte Sowie Absicherungen.

Wie viel A oder Watt sollen gleichzeitig möglich sein.
Die bestimmende Größe ist hier sicher der Spannungsfall.

Da sind sicher auch einige Meter in den Lauben zu verlegen.
 
Was benutzen die Leute in so einem Garten ...

Gartengeräte natürlich:

- Häcksler 2000-2500W
- Rasenmäher 1200-1700W
- Heckenschere 400-700W
- Rasentrimmer 250-500W
- Teichpumpe 10-80W

Für die Party Beleuchtung und Musik

- Bunte Lampions/Lichterketten 50-200W
- Krachmacher 50-300W

Für die lauen Abende Heizung und heißes Wasser für den Tee oder Kaffeemaschine

Heizwerk 1000-3000W
Wasserkocher 1500-2500W
Kaffeemaschine 800-1400W

Die Gäste sollen bald kommen, das Wetter ist prima zum grillen, das Schnittgut vom Heckenschnitt liegt aber noch rum - was ist an?

Draußen der Häcksler (2500W), drinnen die Kaffeemaschine (1400W) und die Mucke läuft schonmal zum aufwärmen (300W) - außerdem läuft die Teichpumpe (80W) eh den ganzen Sommer, das Handy war auch leer wird also gerade geladen (5W) und der Hausherr hat das Licht im Geräteanbau angelassen nachdem er den Häcksler rausgeholt hat (15W). So, das macht dann 4300W - ich denke wenn du es so auslegst ist es eine nutzbare Anlage im Kleingarten.

Sinniger Weise wären das 3 Stromkreise: 1 x C13 für die Außensteckdose mit dem schweren Gerät, 1 x B13 für ne Dreifachsteckdose drinnen für Kaffeemaschine und Musik & Co. und 1 x B6 für die Beleuchtung drinnen und draußen. Und wer ne Heizung, Teichpumpe oder weitere Steckdosenstromkreise anschließen will sollte noch Platz in der UV finden, also nicht zubauen.

Und ja, ich wäre auch für Drehstrom - wo sind denn deiner Theorie nach die Kosten dann soviel höher?
 
Bei Drehstrom ist der Spannungsfall günstiger.
Deshalb bin ich auch dafür.

Wie hoch sollte die Leitung ab Zähler Abgesichert werden? das hat Einfluss auf den Spannungsfall.
Ich bin für 25 bis 35 A
 
Das ändert sich im Moment alles fast täglich:

Momentaner Stand:

- Zähleranschlussäule (die haben wir gebraucht bekommen, ist fast neu) an der Grundstücksgrenze,
Dort wird das PEN getrennt und ein Erdstab gesetzt
- Von dort den Hauptstrang mit 5 x 10 mm² CU zur ersten Hütte (50 Meter)
- Dort ein Mini Unterverteiler (Wasserdicht, Kabelzuführung im Rohr)
- Dort Sternförmig mit 5 x 10 mm² zu 3 Gärten abzweigen(je ca 10-30 Meter) Das hat den Vorteil, das man auch mal einen "abhängen kann", der Hauptstrang wird entlastet und im Fehlerfall kann man besser messen.
- In den drei Gärten je einen Anschlusskasten Spelsberg ZKI 11 mit einem Drehstromzähler und FI Hager CD 440D. Das Kabel vom Boden raus in die Hütten wird in Sicherheitsrohr verlegt.

Eigentlich wollte ich jede Phase mit 16A absichern, sonst nähere ich mich mit der Installation langsam einer Industriellen Umgebung...

Die Kabelwahl 5x10 deshalb auch, weil ich jetzt beim Händler Einkaufspreise bekomme... :)
Wir haben im Moment alle große Solaranlagen auf dem Dach und möchten den Hauptstrom eigentlich nur für Kühlschrenk, Bohrmaschine und dergleichen nutzen.
Aber - Sind aber erstmal Begehrlichkeiten bei der Stromentnahme geweckt kommen immer mehr Verbraucher dazu.

Habt Ihr noch Vorschläge?

Zu PEN: ist das noch so gültig?..ich denke schon
http://www.sv2020.de/Tipps/Elektro-Infrastruktur.htm
 
Bernard schrieb:
- Von dort den Hauptstrang mit 5 x 10 mm² CU zur ersten Hütte (50 Meter)
- Dort Sternförmig mit 5 x 10 mm² zu 3 Gärten abzweigen(je ca 10-30 Meter)

Das wäre mir zu wenig. Wie wolltest Du nochmal den Hauptstrang absichern?

Lutz
 
Der Hauptstrang wird meines Wissens in der Zähleranschlussäule vom EVU mit 3 x 50A abgesichert.
 
Bernard schrieb:
Der Hauptstrang wird meines Wissens in der Zähleranschlussäule vom EVU mit 3 x 50A abgesichert.

Dann wäre auch der Spannungsfall nach 50A zu rechnen.
Das gibt Riesen Querschnitte.
Besser hier kleinere Sicherungen vorsehen.
Bei 100 m Vom Zähler zum letzten Verteiler und 35A Sicherung beim Zähler. Komme ich auf 100 m 16mm² + 9m 2,5mm² mit 16 A in der Hütte. Reichen die Längen?

Nach Din max. 3% Spannungsfall Zähler Vereiler
Nach VDE max. 4% Spannungsfall HAK zum Verteiler
 
Die Längen sind soweit ok.
Der erste Unterverteiler ist bei mir und genau nach 50 Meter, von da geht es mit 8 Meter Erdkabel zu meinem bescheidenen Anwesen von 650 qm.

Vom Unterverteiler noch ca. 40 Meter bis zum zweiten Verbraucher. Vom diesem bis zum dritten Verbraucher sind es noch 1,5 Meter, die stehen Wand an Wand.
 
Bernard schrieb:
Der Hauptstrang wird meines Wissens in der Zähleranschlussäule vom EVU mit 3 x 50A abgesichert.

Kann ich mir nicht vorstellen. Seit wann sichert der VNB die Zählerangangsseite? Noch nicht mal die Zählervosicherung wird installiert. Was ist das denn für eine VNB?

Lutz
 
Ich habe bislang das Angebot des örtlichen VNB (HSE) bzw. der ausführenden Firma vorliegen, das als Übergabepunkt die Zähleranschlusssäule incl. deren Montage und Inbetriebnahme vorsieht.

Auf meine Nachfrage hin: Der Zähler wird installiert und mit 3 x 100A Vorsicherungen abgesichert, sagt der Bautrupp.
 
Bei der Rechnung im letzten Beitrag, bin ich von Din 3% Spannungsfall ausgegangen.

Es kann auf das einhalten der DIN verzichtet werden, wenn alle betroffenen zustimmen.

Bei 4% Spannungsfall nach VDE, geht das 16mm² auch für die genannte 50A Vorsicherung. Wenn der Zählerschrank = Übergabepunkt (HAK) ist.
 
Hallo zusammen,

gibt's nicht auch die begründete These, dass zur Berechnung des Spannungsfalls nicht der Bemessungsstrom der vorgeschalteten Überstromschutzeinrichtung, sondern der zu erwartende Betriebsstrom zugrundegelegt werden darf?
 
Ja, kann - aber dann kann auch die vorgeschaltete Sicherung reduziert werden. Es verbietet ja wohl keiner den Abgang hinter dem Zähler mit 35A vorzusichern, was reichen sollte ... Man müsste nur Ik ausrechnen zu prüfen, ob Selektivität gegeben ist ...
 
Zelmani schrieb:
sondern der zu erwartende Betriebsstrom zugrundegelegt werden darf?

Kenne ich auch, jedoch von fest angeschlossenen Verbrauchern.Keine Steckdosen ...
Quelle habe ich jedoch nicht.
 
In Verbraucheranlagen ist nach DIN 18015-1 Abschnitt 4.3.1 (6) ein Spannungsfall
von 3 % zulässig. Dabei ist bei der Berechnung des Spannungsfalls der Nennstrom
der vorgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtung zu Grunde zu legen.
Quelle: VDE-Verlag.
;)

Zwischen HAK und Zähler max. 0,5%
 
Und was macht die Verbindung nun zu einer Verbraucheranlage? Wäe der Zähler nicht an der Grenze sondern nach 50m am ersten Grundstück wäre es eine Versorgungsleitung und für die gilt nur, dass am Ende eine in der Toleranz liegende Netzspannung anzuliegen hat.
 
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