Naja also als der große Traum vom 1000-jährigen Reich ausgeträumt war, haben sich auch alle darauf berufen, dass sie ja nur Befehle ausgeführt hätten, und mittlerweile verknackt man sogar noch irgendwelche Köche, weil sie ja nichts getan haben.
Also sei vorsichtig!
Was soll ich denn machen? Vernünftiges Arbeiten kostet nun mal Zeit. Egal ob beim ausführenden oder beim prüfenden Gewerbe. Und der Druck steigt auf beiden Seiten. Wenn das ausführende Gewerbe immer schneller sein muss, müsste ich eher mehr, als weniger Zeit haben, da der Dokumentationsaufwand schnell auf das 2-3fache steigt. Du muss genauer hinschauen, mehr Fotos machen mehr aufschreiben, mehr Belege (DIN, Herstellerrichtlinien, etc.) beibringen.
Und sage euch, was vor fünf Jahren absolutes "no go" oder totaler Pfusch war, ist heutzutage normal, das hat sich komplett geändert - Spaß macht der Job nicht mehr. Den Handwerkern ist deren handwerkliche Ehre völlig egal geworden - Hauptsache läuft irgendwie für ein paar Jahre. Und wenn ich was sage ist es denen auch total egal - ich soll deren Chef anrufen. Das kostet Zeit und ist denen auch egal. Also sehe ich manches nicht mehr, da ich keine Zeit für solche Spielchen habe und ich bin kein Einzelfall!
Immer mehr Häuser und Wohnungen werden im Auftrag von (Finanz-)Investoren errichtet und da ist das Motto der absoluten Gewinnmaximierung. Also billig errichtet - maximal teuer verkauft, wie ist egal. Der Handwerker, der den günstigsten Preis - nicht die beste Leistung anbietet, bekommt den Auftrag. Nur der Maler und Fliesenleger darf nicht so rumpfuschen, da man es sieht. Dabei verkalkulieren die sich selber oft ganz schön, da die den Pfusch ihrer Vorgänger mit wegarbeiten dürfen, ohne was extra zu bekommen. Mehrere Malermeister beschäftigen auch schon selber diese Wanderarbeitstruppen aus dem Osten, die extra aus Rumänien oder Kosovo eingeflogen werden und haben selber kaum noch Personal. Die kamen richtig in die Bredouillie,als es plötzlich diese Reisebeschränkungen gab, dann kamen andere angelernte Billigtruppen.
Ihr müsst euch das einfach das mal anschauen - früher hat so'n Maler mit geübter Hand einen graden Strich langgezogen, heutzutage reicht selbst das breite Malerkrepp nicht mehr, um die Stellen ausreichend zu schützen. Da wird gequastet, da würde selbst ein Grundschüler im Kunstunterricht eine glatte "6" für bekommen. Vorgestern hatten wir eine Abnahme eines MFH, wo selbst das Malerkrepp an vielen Stellen noch klebte und sich im Hausflur die leeren Gebinde und Restmüll türmte. Das hat keinen interessiert, wird eher noch herumlamitiert und kleingeredet. Selbst diese Arbeitsschritte werden mittlerweile eingespart und ich sehe es einfach auch nicht mehr - das gehört nicht zu mein Prüfauftrag, soll sich der BL drum kümmern, der noch weniger Zeit hat als ich.
Es wird einfach Zeit, dass wir auf dem Bau spezialisierte Roboter mit KI bekommen, damit endlich mal wieder fachgerecht gearbetet wird. Die um die Coronazeit gebauten Häuser werden in der Zukunft als Pfuschdekade in die Geschichte eingehen.