Wo kommen 88V in einer 230V-Leitung her?

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elektrofrage

Guest
Bin noch etwas blaß um die Nase:
Im 1999 renovierten Bad meiner Mietwohnung kommen drei Anschlüsse für Wandlampen in Augenhöhe aus der Rigipswand. Unter den Anschlüssen gibt es einen Schalter, offensichtlich dazu da, die Anschlüsse zu schalten.

Nur: auf dem schwarzen Leiter ist immer Spannung, unabhängig von der Schalterstellung.
Also nachgemessen,
Schalter an:
Blau-Schwarz 232V
GeGr-Schwarz 232V
Gegr-Blau 0V

Soweit klar.
Aber Schalter aus:
Blau-Schwarz 88V
GeGr-Schwarz 88V
Gegr-Blau 0V

Wo kommen also die 88V her?

In der Wohnung gibt es sechs getrennt geschaltete Halogenseilsysteme, davon drei mit elektronischen Dimmern. Im Bad aber gibt's nur ein geschaltetes Halogen-Oberlicht und das funktioniert.

Kann sich jemand vorstellen, was damals bei der Installation durcheinandergebracht worden sein könnte?

Vielen Dank
Alexander
 
die 88V kommen von dem ungeschalteten Draht der parallel zu dem geschalten Draht in der gleichen Leitung läuft, über kapazitive Einkopplung.

Fazit: Falsches Meßgerät verwendet. Spannungfreiheit stellt man mit Hilfe eines zweipoligen Spannungsprüfers mit Lastzuschaltung fest.

die Werte zeigen keinen Installationsfehler auf.
 
Octavian1977 schrieb:
die 88V kommen von dem ungeschalteten Draht der parallel zu dem geschalten Draht in der gleichen Leitung läuft, über kapazitive Einkopplung.

Fazit: Falsches Meßgerät verwendet. Spannungfreiheit stellt man mit Hilfe eines zweipoligen Spannungsprüfers mit Lastzuschaltung fest.

die Werte zeigen keinen Installationsfehler auf.
Oha, danke! Da habe ich ja mal was gelernt! Ein einfacher Spannungsprüfer oder ein Multimeter reichen also (logischerweise) nicht aus? Die durch kapazitive Einkopplung anliegenden 88V würden keinen Strom fließen lassen? D.h. das Risiko ist also nicht allzu groß, wenn ich einfach eine Last anschliesse und es ausprobiere?

Kommt das häufig vor?
 
Das kommt nicht häufig vor, das ist IMMER so!

Ciao
Stefan
 
Jede Spannung kann einen Strom fließen lassen.
Die Frage ist nur wie viel.

Ist hinter der Spannung nur wenig Energie bricht diese bei Stromfluss kleiner Menge schon komplett zusammen.
Ein Spannungsmesser (Multimeter auf Spannungsmessung) hat die Aufgabe eine Spannung zu messen und dabei die zu Messende Größe möglichst nicht zu beeinflussen (gar nicht beeinflussen geht halt nicht). Dazu hat diese einen hohen Innenwiderstand. Der absolut richtige Wert der Spannung wäre 230V aber selbst der hohe Innenwiderstand des Multimeters reicht bei Dir schon aus um diese auf 88V abzusenken.

Was Du aber natürlich messen willst ist, ob auf der Leitung eine gefährliche Spannung ansteht bzw. ob eingeschaltet ist oder nicht. Dazu gibt es Spannungsprüfer mit Lastzuschaltung. Diese schalten bei der Messung einen Widerstand parallel und belasten die Spannungsquelle somit deutlich stärker.
Damit ist dann zu erkennen ob hier noch eine gefährliche Spannung anliegt oder nicht.
 
Manche Multimeter haben eine Taste zur Lastzuschaltungen.


@elektrofrage
Schaue mal, ob dein Multimeter so ein Taste hat. Wenn ja, wiederhole die Messung und drücke während der Messung die Taste. ACHTUNG, die Taste darf bei billigen Multimetern meist nur kurz gedrückt werden.


Gruß

Uwe
 
Nee, hat es leider nicht. Aber wenn ein Innenwiderstand im 1MOhm-Bereich im Phasenprüfer sowie einige MOhm im Wechselspannungsmeßkreis des Multimeters die Spannung auf mehr als 60-70V (Glimmlampe) und weniger als 90V (Multimeter) absinken lassen, sollte spätestens mit einem kOhm-Widerstand nix mehr zu messen sein. Mal sehen.
 
Hallo!

Wenn Du gerne selber an der Hauselektrik rumbasteln willst, lege Dir als Laie zumindest so etwas zu:

http://s11.postimg.org/6qcgej8fz/Duspol.jpg

Man wird dadurch nicht sofort zum Profi, aber diese benutzen normal solche Geräte.
 
Hallo!

Musst ja nicht, aber Du siehst ja selber was bei einem Multimeter rausgekommen ist.
Und Phasenprüfer ist halbwegs max. zum Anschrauben für Lüsterklemmenadern geeignet!
 
elektrofrage schrieb:
Ich wollte eigentlich nur ne Lampe im Bad anschließen :)

... was per se schon mal keine Arbeit für Laien ist, deine Probleme (die Messwerte zu interpretieren) zeigen auch, warum. :)
 
T.Paul schrieb:
... was per se schon mal keine Arbeit für Laien ist, deine Probleme (die Messwerte zu interpretieren) zeigen auch, warum. :)
Essenszubereitung letzenlich auch nicht! Es sterben jedes Jahr mehr Menschen an Vergiftungen, als an Stromschläge.

mfG
 
Ich habe Küchen in Restaurants gesehen, da esse ich lieber zu Hause ... Sowohl Hygiene als auch Lebensmittelkunde kann man sich genauso wie Elektrotechnik aneignen, auch ohne es beruflich auszuüben - fehlen einem diese Kenntnisse ist man nun einmal Laie.
 
T.Paul schrieb:
Ich habe Küchen in Restaurants gesehen, da esse ich lieber zu Hause ...
Das stimmt allerdings oder es ist sauber und alles paletti, dass (Mensa-) Essen sagt einem trotzdem nicht zu :(

mfG
 
die Quelle der Statistik zu den Vergiftungen hätte ich gerne mal. Vor allem ist dabei die frage wie viele davon absichtlich herbeigeführt wurden und wie viele dadurch gestorben sind.

Fakt ist allerdings, daß ca 1/3 aller Brände eine elektrische Ursache haben, ca 20% sind ungeklärt wo sicher auch noch mal 1/3 davon elektrisch ist und den Rest teilen sich alle anderen Ursachen. Keine andere Ursache hat einen größeren oder auch nur gleichgroßen Anteil.
Quelle ist hierbei das statistische Bundesamt.

Eine elektrische Installation ist somit schon gefährlicher als die Kerzen am Weihnachtsbaum oder der Gasanschluß.
Interessant wäre hierbei mal zu wissen wie viel jeweils auf normwidrige, überalterte und auf fachgerechte Installationen entfallen.
 
Auch in einer fachgerecht installierten Anlage kann ein elektrisch verursachter Brand entstehen - Vorrangig durch unsachgemäße Nutzung. Es hört nicht mit der Installation auf.
 
Unsachgemäße Nutzung kann auch der Gebrauch dieser Billig-Chinaschrott-Steckdosenleisten sein, da braucht es nicht viel Leistung um die abbrennen zu lassen!

Ciao
Stefan
 
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