Wozu gibt es zweipolige RCDs Typ B/B+ ?

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Melle

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Hallo zusammen,

nachdem ich mich in der letzten Zeit mal etwas näher mit allstromsensitiven RCDs befasst habe, hat sich mehr oder weniger herauskristallisiert, dass glatte Gleichfehlerströme fast ausschließlich nur von Drehstrom Verbrauchern mit Frequenzumrichtern oder sonstigen Stromrichtern mit Zwischenkreis hervorgerufen werden können.

Bei einphasigen Verbrauchern mit FU reicht, bis auf seltenste Fälle, ein Typ F vollkommen aus.

Daher frage ich mich, warum die bekannten Hersteller überhaupt RCDs Typ B/B+ in zweipoliger Version anbieten?
Zumal die meist genauso breit sind wie die 4-poligen und auch ähnlich viel kosten, teilweise sogar deutlich teurer sind.
Nur Doepke und ABB haben meines Wissens auch 2TE breite Typ B/B+.
Des Weiteren kann man jeden 4-poligen RCD (Typ B/B+) auch einphasig nutzen.

Kennt ihr einen Anwendungsfall, wo ein zweipoliger Typ B/B+ verbaut werden würde?

Gruß
Melle
 
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PV-Wechselrichter sind ein guter Punkt. Speisen die Wechselrichter von PV-Anlagen für Einfamilienhäuser (nicht Balkonkraftwerke) denn einphasig ins Netz ein? Wäre dreiphasig nicht grundsätzlich besser?

Die Batterieanlagen für Notlicht haben doch bestimmt Brückengleichrichter verbaut, oder?
Können die dann eigentlich überhaupt einen glatten Gleichfehlerstrom erzeugen?

Denn laut den Unterlagen von diversen RCD Herstellern können Zweipulsbrückenschaltungen keinen glatten Gleichfehlerstrom erzeugen. Einfache Diodengleichrichter mit Glättungskondensator allerdings schon.

Doepke Allstromfibel
(Seite 31/32)
 
PV-Wechselrichter sind ein guter Punkt. Speisen die Wechselrichter von PV-Anlagen für Einfamilienhäuser (nicht Balkonkraftwerke) denn einphasig ins Netz ein? Wäre dreiphasig nicht grundsätzlich besser?

Das kommt auf die Größe der PV-Anlage an. Viele haben Module, die nur einen oder zwei Wechselrichter speisen. Selbst drei Wechselrichter, an Stelle von einem dreiphasigen gibt es.

Die Batterieanlagen für Notlicht haben doch bestimmt Brückengleichrichter verbaut, oder?
Können die dann eigentlich überhaupt einen glatten Gleichfehlerstrom erzeugen?

Egal, es gibt zumindest die Möglichkeit, einen Fi nach Wunsch einzubauen.

Denn laut den Unterlagen von diversen RCD Herstellern können Zweipulsbrückenschaltungen keinen glatten Gleichfehlerstrom erzeugen. Einfache Diodengleichrichter mit Glättungskondensator allerdings schon.

Auch hier gilt, man braucht nur das, was notwendig ist, hat aber die Möglichkeit, etwas noch besseres zu installieren.
 
Die Batterieanlagen für Notlicht haben doch bestimmt Brückengleichrichter verbaut, oder?
Können die dann eigentlich überhaupt einen glatten Gleichfehlerstrom erzeugen?
Ich meine im DC Kreis also die Abgänge vom Akku oder z.B. auch bei DC Ladesäulen für Autos.
 
Ich meine im DC Kreis also die Abgänge vom Akku oder z.B. auch bei DC Ladesäulen für Autos.
Aber im Sekundärkreis?

Ich denke eher im Primärkreis, sprich vor der AC Einspeisung aus dem Netz.
Ich habe noch keinen RCD für Gleichspannungssysteme gesehen.
RCDs Typ B/B+ haben eigentlich immer Wechselspannung (ein-oder dreiphasig) als Versorgungsspannung. Sie sollen nur gegen DC Fehlerströme im AC-Netz schützen.
Falls ich falsch liege korrigiert mich.
 
Unter anderem weil die Elektronik (beim Typ B/B+) AC als Versorgungsspannung erwartet.
Rein vom Funktionsprinzip her sollten RCDs aber auch in Gleichspannungssystemen funktionieren, sofern der Minus geerdet ist.
Dort können ja genauso Differenzströme auftreten wie im AC-Netz.

Die sind dafür aber nicht spezifiziert, alleine schon wegen den Kontakten.
Wenn die unter Last abschalten und Spannung und Strom hoch genug sind brennt der ganze RCD ab, weil DC keinen Nulldurchgang hat und der Schaltlichtbogen erheblich stabiler ist.
Und der normale Summenstromwandler funktioniert mit DC auch nicht, weil die elektromagnetische Induktion nur mit Wechselspannung funktioniert.

Wäre aber mal interessant ob schon jemand RCDs für Gleichspannungssysteme erfunden hat, denn eigentlich ist das nicht doof.

Wobei, wenn der AC- und DC-Kreis nicht galvanisch getrennt sind, würde ein Typ B/B+ der im AC-Kreis hängt auch abschalten, wenn im DC-Kreis ein Fehlerstrom auftritt. Das ist ja genau der Sinn und Zweck des Typ B/B+.
 
Zuletzt bearbeitet:
eine Einfache Schaltung von Diode und Kondensator reicht aus um glatte Gleichfehlerströme auch bei 1 Phasen Wechselstrom hervor zu rufen.
Das nur Drehstrom FUs glatte Gleichfehlerströme erzeugen können ist ein weit verbreiteter Irrglaube.
 
Diese Schaltung gibt es aber nirgends. Gibt kein Gerät, wo man derartiges einbaut
 
diese einfache Schaltung ist nur ein Beispiel.
ein FU hat einen Gleichstromzwischenkreis, sofern dieser durch einen Fehler auf den Eingang wirkt fließt da auch ein Gleichstrom.
 
kommt auf den Umrichter an, nicht zwingend.
 
spätestens wenn der Umrichter eingangsseitig einen Trenntrafo hat gibt es keinen Kurzschluß.
Auch muß nicht jede Verbindung in einem Kurzschluß enden, nicht wenige Fehler sind Widerstandsbehaftet und für etwas mehr als 6mA kann der ziemlich hoch sein.
 
Den Fehler nach dem Trenntrafo wird kein FI abschalten, nur wird dieser DC Fehelrstorm den Typ A FI blockieren und dieser auch bei weiteren Fehlern nicht mehr auslösen.

Aber wie bereits beschrieben muß auch ohne Trenntrafo kein Kurzschluß entstehen um einen DC Fehlerstrom zum fließen zu bringen. Ansonsten würde das auch bei einem Drehstrom FU immer zum Kurzschluß führen.
 
Weuit hergeholt, 1. gibt es keinen FU mit Trenntrafo
2. Dürfte man da gar keinen Typ A FI mehr nutzen. den kann ich mit jeder AA Zelle blind machen
3. um den Gleichstrom vor den Trafo zu bekommen brauchst du 2 Fehler von sekundär zu primär und dadurch hast du ja immer noch keine Gefahr sondern nur einen FI, der nicht mehr abschaltet.
 
zu1) gab es durchaus in USV Anlagen zur Vermeidung von Oberwellen im speisenden Netz.
zu2) das ist durchaus zu überdenken und nicht zu vernachlässigen, meiner Meinung nach hat der Typ A an sich ausgedient, allerdings vertragen die real durchaus bis 100mA DC bevor diese die Funktion einstellen und die Gefahr ist dadurch bisher gering.
zu3) Mit Fehler 1 wird der FI blockiert und bleibt damit unbemerkt, Fehler 2 ergibt dann eine Gefahr, der kann durchaus ja auch in einem anderen Gerät im gleichen Stromkreis kommen.
 
Typ A an sich ausgedient, allerdings vertragen die real durchaus bis 100mA DC bevor diese die Funktion einstellen und die Gefahr ist dadurch bisher gering.
Wenn ich eine AA Zelle zwischen N und PE klemme liefert die deutlich mehr
Mit Fehler 1 wird der FI blockiert
Nö wenn du von einem galv getrennten Netz in das primäre Strom bringen willst, brauchst du min. 2 Verbindungen also 2 Fehler
Und erst der 3. wird dann Gefährlich
 
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