Naja, letztendlich entscheidet der Käufer/Kunde/Bürger was sich verkauft. Und Effizienz bzw Umweltfreundlichkeit kommt dabei nur selten an erster Stelle. Wichtiger ist oft den eigenen Luxus nirgendwo auch nur ein bisschen einzuschränken, selbst wenn man den nur 1x im Jahr braucht, wo man locker auch was Größeres oder Schnelleres oder etwas mit mehr Reichweite mieten könnte.
Wären die Prioritäten bei der Masse nicht so, gäbe es längst mehr Elektro/Hybridfahrzeuge incl. Ladesäulen, 130 km/h Vmax auf der AB und besseren ÖPNV.
Nö, liegt einfach am Geld. Ich wollte mir eins als Zweitwagen zulegen für die Kurzstrecken zur Arbeit. Der Strompreis war da noch 27 Cent und dank Förderung hätte der Dacia 11000€ gekostet. würde ich in der Schweiz oder Österreich wohnen hätte ich dank Wechselkennzeichen nicht mal Steuern und Versicherung dafür bezahlen müssen, aber das haben unsere Politiker ja versemmelt. Zum Glück gab es keins als ich kaufen wollte. Denn letztes Jahr kostete der Strom plötzlich das Doppelte, da wäre ich vermutlich dann eh Diesel gefahren. Jetzt ist er zwar wieder etwas gesunken, dafür fällt die Förderung weg und für 22000€ kauf ich keinen Kleinwagen als Zweitwagen.
Und genauso ist das in allen Bereichen. Wir fördern Wasserstofflockomotiven oder Oberleitung auf der Autobahn anstatt endlich mal die Bahn überall Zweispurig, Elektrisch und mit digitalem Stellwerk auszubauen. Wir wollen auf Straßen autonom fahren, das wäre doch auf der Bahn viel einfacher. Ich fahre mit meinem elektrischen mit 200km Reichweite zum nächsten Bahnhof auf ein selbstfahrendes Vehikel, gebe am Smartfon ein, wo ich hin will, stecke noch das Ladekabel an und das Ding fährt los und am Zielbahnhof fahre ich dann nur noch die letzte Meile. Dazu braucht man kein 300km/h Schienennetz, aber ein 100% elektrisch und zweispurig. In der Schweiz ist das Bahnnetz komplett elektrisch, wir haben jetzt 62% und sind damit in Europa auf dem Platz 11.
Privat würde die Energiewende schon funktionieren. gäbe es billigen Strom für eine Wärmepumpe, hätte ich auch eine auch ohne Förderung. Würde ich elektrisch billiger fahren, dann hätte ich auch ein E-Mobil. Man muss da aber auch den Wertverlust in die Rechnung einpreisen. Mein Gaskessel läuft seit 1999 ohne Wartungskosten und hat mal 8000 DM gekostet also 4000€/22 Jahre sind 182€ Fixkosten pro Jahr, Tendenz fallend. Wenn man mal Heizungsbauer fragt, wie lange hält die Wärmepumpe, dann kommt 12-15 Jahre. Wenn ich dann 15000€ /15 Jahre rechne, brauche ich keinen Taschenrechner um auf 1000€/ Jahr zu kommen. Also selbst wenn meine Jährliche Gasrechnung 800€ teurer wäre als elektrisch heizen, würde sich der Austausch nicht lohnen. beim derzeitigen Preisunterschied zwischen Strom und Gas lohnd es aber selbst ohne die Fixkosten nicht.
Das ist die finanzielle Seite. Und ökologisch? Man schaue im Winte mal hier
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Wenn ich da gestern so schaue, kamen 80% des Stroms aus Braunkohle, Erdgas und Steinkohle. Und es macht keinen Sinn, aus Gas mit 50% Wirkungsgrad Strom zu mache, 10% davon im Netz zu verheizen und damit dann die Wärmepumpe zu betreiben und noch schlimmer wird das mit Kohlestrom. Und genauso ist das mit dem E-Mobil. Komischerweise rechnet man da immer mit dem jährlichen Strommix. Eine Heizung brauch ich aber im Winter und vermutlich werden auch die wenigsten E-Mobile mal Sonnenstrom bekommen und Wind lässt nachts meist auch deutlich nach, wenn die tanken. Trotzdem werden die im Flottenmix mit 0 Emmission gewertet. Ist alles nur Greenwashing.