1-Phasen Notstromgenerator richtig erden ? (TN-S-Netz)

Diskutiere 1-Phasen Notstromgenerator richtig erden ? (TN-S-Netz) im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebe Expertengemeinde, ich möchte gerne von euch eine Notstromversorgung "absegnen" lassen. Siehe beiliegende Schaltbild-Skizzen. Als...
Mit diesem Zl bzw. Zs Wert würde sogar ein B32 magnetisch auslösen. Meiner Erfahrung nach haben viele Generatoren bereit bei einem B10 oder B16 Probleme... Kann aber bei diesem Modell auch anders sein...
Ja, das richtig, der Impedanzwert der Kabeltrommel muss natürlich auch in Betracht gezogen werden, aber mit einer 33m Trommel mit 2,5qmm Querschnitt liege ich im ganz sicheren Bereich, was einen 10A LSS angeht. Es ist übrigens ein Generator Honda EU22i (i wie Inverter)
 
Grundsätzlich ist der Generator als Wechselspannungsquelle zu betrachten.

Das normale Netz ist als ideale Wechselspannungsquelle mit der Leitungsimpedanz in Reihe anzusehen. Alles mit PE lassen wir hier mal außen vor. Ideal deshalb, da sich im normalen Haushalt der Spannungswert am Verbraucher nur um den Spannungsabfall an der Leitungsimpedanz verändert.

Ein Generator ist keine ideale Spannungsquelle, da sich der Spannungswert zwar um den Wert des Spannungsabfalls verändert, der Inverter jedoch nachregelt, um die Spannung am Verbraucher innerhalb der vorgegebenen Parameter zu halten. Ein Inverter hat so gut wie KEINE Anlauf- bzw. Kurzschlussstrom-Fähigkeit.

Das heißt, dass Die ein B10 LSS keinerlei zusätzlichen Schutz bietet. Bei einem Kurzschluss schaltet der Inverter elektronisch lange vor dem LSS ab. Bei Überlast ebenso.

Deshalb ist ja ab Werk auch kein handelsüblicher LSS verbaut. Wenn ein so kostengünstiges Bauteil wie ein LSS (nur ein paar Euronen) einen großen sicherheitstechnischen Mehrwert bieten würde, würde der Hersteller garantiert einen verbauen. Der Inverter schaltet jedoch immer vorher elektronisch ab. Immer.

Deshalb ist Dein LSS in meinen Augen überflüssig. Die Leitungen brauchst Du eigentlich nicht gegen Überlast schützen. Du hast durchgängig 2,5mm², was die knapp 10A (bei 2,2kW) locker aushält. Gegen Kurzschluss schützt er ja auch nicht, da er nicht vor dem Abschalten des Inverters zum Auslösen kommt. Wenn Du ihn aber verbaust/verbaut lässt, tut es keinem weh. Höchstens tut es Deinem Gewissen gut ;)
 
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Ja, das richtig, der Impedanzwert der Kabeltrommel muss natürlich auch in Betracht gezogen werden, aber mit einer 33m Trommel mit 2,5qmm Querschnitt liege ich im ganz sicheren Bereich, was einen 10A LSS angeht. Es ist übrigens ein Generator Honda EU22i (i wie Inverter)

Das meine ich. Mit Deinen Messergebnissen und Rechenergebnissen für Zl haut das theoretisch alles hin. Würde es auch, wenn sich dein Generator wie das Netz verhalten würde. Tut er aber nicht.

Das Verhalten von Invertern lässt sich mit den normalen Formeln und Rechnungen (für das normale Netz) nicht bestimmen/erklären/voraussagen. Ein Inverter ist flinker als jedes Schutzorgan (Überlast/Kurzschluss), welches in der normalen Hausinstallation Anwendung findet.

Bei Generatoren sind zu den normalen Regeln des Netzes noch ein paar zusätzliche Punkte zu beachten. Und manche Regeln gelten halt nicht.
 
Es ist kein spezielles "Netzimpedanz-Messgerät" , sondern mithilfe des Geräts kann ich die Netzimpedanz bestimmen/berechnen.

Ja, das Prinzip funktioniert mit Sicherheit und misst wahrscheinlich ausreichend genau. Professionelle Messgeräte haben diesbezüglich ja auch ihre Tücken.
Am normalen Stromnetz wirst Du mit dieser Anordnung recht gute Messergebnisse erzielen.


Aber beim Generator kleiner Leistung steckt die Tücke im Detail.

Man misst ja nicht den tatsächlichen Abschaltstrom des LSS sondern man misst bei einem Strom von zum Beispiel 8A um wieviel da die Spannung einbricht.
Das andere ist eine reine Hochrechnung. Das ist beim öffentlichen Netz richtig, weil es sehr leistungsstark ist und eine lineare Hochrechnung wahrheitsgemäß ist.
Ein kleiner Moppel der z.B. Nennstrom 10A kann, bricht bei, sagen wir 20 A...30A völlig zusammen.

Und wie NH-Sprengen erwähnte, die Nachregelung tut auch ihren Teil dazu. Sie suggeriert bei Lasten bis zum Nennstrom einen kleinen Innenwiderstand und mehr oder weniger darüber ist schnell Ende der Fahnenstange.

Es ist aber auch nicht möglich, mit einem professionellen Installationstester den für unseren Zweck notwendigen richtigen Innenwiderstand festzustellen.
Der Einfluss der Regelung wird sich anders darstellen, weil die Profigeräte kürzere Messpulse fahren als der Eigenbau.
 
Aber die ganze Diskussion um den zu hohen Innenwiderstand ist eh müßig, weil es bei den üblichen kleinen Generatoren, die sich die Leute für den Notstromfall leisten wollen / können, physikalisch nicht möglich ist, einen so niedrigen Innenwiderstand zu erzielen, dass die üblichen 16A LSS schnell auslösen können.
Das muss man einfach akzeptieren! Genau so wie man es nicht verhindern kann, dass Leute mehre Leitungsroller hintereinander hängen und damit der Netzinnenwiderstand so hoch wird, dass der vorgeschaltete LSS auch am normalen Netz nicht mehr auslöst.

Deshalb ja auch die Forderung bei Notstromeinspeisung, dass der Personenschutz bei L-PE - Schlüssen durch Einsatz von RCDs gewährleistet ist.

Das muss genügen.

Notstrom ist für den Notfall. Da können wir uns keine übertriebenen Sicherheitsmassnahmen leisten, wie im normalen Leben.
 
Auch ein Notstromer muss die Forderungen zum Personenschutz erfüllen! Ob der Personenschutz nun durch RCD oder LS oder Isoüberwachung erfolgt ist da absolute Nebensache! Auch die Abschaltung bei Überlast zählt dazu.
 
Auch ein Notstromer muss die Forderungen zum Personenschutz erfüllen! Ob der Personenschutz nun durch RCD oder LS oder Isoüberwachung erfolgt ist da absolute Nebensache! Auch die Abschaltung bei Überlast zählt dazu.

Philosophische Betrachtung:
es ist nicht grundsätzlich so, dass man Personenschutz mit RCD oder Isoüberwachung erreicht, und Anlagenschutz durch LSS bzw. Überlastschutz?
Aber Anlagenschutz durch Brandvermeidung infolge Überlastung schützt ja nicht nur Anlagen , sondern letztendlich auch Personen. Also so gesehen hat Pumuckel recht
 
Der Anlagenschutz tritt hinter den Personenschutz zurück! Der Personenschutz wird durch rechtzeitige Abschaltung des Fehlerstromes sichergestellt. Die Abschaltung kann wie schon gesagt durch LS oder RCD oder Überlastschutz erfolgen.
 
Der Personenschutz wird durch rechtzeitige Abschaltung des Fehlerstromes sichergestellt. Die Abschaltung kann wie schon gesagt durch LS oder RCD oder Überlastschutz erfolgen.

Interessant.
Dann erkläre mal, wie ein Personenschutz mittels LS aussehen/funktionieren soll.
Wie löst denn eine Person, die an/in einem Stromkreis hängt, einen LS aus?
 
Ein LS löst bei einem Fehlerstrom zwischen L und PE aus wenn der nötige Kurzschlussstrom fliesen kann und das auch in der erforderlichen Abschaltzeit. Somit ist die Forderung des Personenschutzes durch den LS erfüllt. Der RCD löst bei einem Fehlerstrom der seinem Nennfehlerstrom erfüllt ebenfalls in der erforderlichen Zeit aus. Und ein Überstromauslöser löst bei dem überschreiten des max möglichen Strom eben auch aus und das noch vor dem LS. Bei Generatoren besteht leider der Nachteil das diese die nötigen Kurzschlussströme zum auslösen der mag Schnellabschaltung gar nicht aufbringen können.
 
Somit ist die Forderung des Personenschutzes durch den LS erfüllt.

Um mal Deinen Lieblingsspruch zu verwenden:
Nur mal zum nachdenken! Wofür mag wohl das "L" in LS (oder richtiger in LSS) stehen??
Spoiler: nicht für Personen!! Sonst hieße es vielleicht "PSS". Auch wenn die beiden Buchstaben L und P eine gewisse Ähnlichkeit bei manchen haben dürften.
Der LSS dient REIN dem Anlagenschutz und hat mit Personenschutz nichts zu tun.
Berührt eine Person einen stromführenden Leiter oder "hängt" sich zwischen L und N, löst alles mögliche aus (bevorzugt natürlich ein RCD), aber kein LS oder LSS.
Die Person kommt ggf. zu Schaden oder stirbt im schlimmsten Falle. Der LSS schützt also die Person in keiner Weise.
Dass man Dir das noch erklären muss.... so sad.
 
Natürlich hat der Leitungsschutzschalter auch mit dem Personenschutz zu tun!
Dieser wirkt aber eben nicht direkt bei berühren Spannungsführender Teile sondern indirekt durch Abschalten der Stromversorgung BEVOR jemand ein defektes Gerät an entsprechender Stelle berührt.
ansonsten wäre vor Einführung des FI der Schutzleiter nicht nötig gewesen.
Das der Schutz durch einen LSS oder auch eine Schmelzsicherung natürlich nicht so umfangreich ist wie durch einen FI sollte klar sein.
 
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