Ja, Talent für die Materie ist sicher vorhanden.
Ich schätze, der hat das ebenso gemacht, wie ich in meiner Kindheit. Alles aufgeschraubt und nachgeschaut, wie das verschaltet wurde. Nur mit diesem Wissen hatte ich mit 13 Jahren mein erstes großes Projekt, die Licht- und Kraftinstallation einer 250m² landwirtschaftlichen Maschinenhalle erstellt. Ok, war damals sicher nicht so komplex wie heute. Aber immerhin, Drehstrom Erdkabel vom Haupthaus, eine Kragensteckdose 4 polig 40A, Feuchtraum-Drehstrom-Abzweigdose und - Diazed-Element mit 16A Sicherung, um daraus Wechselstrom abzuzweigen, eine Steckdosen-Serienschalter-Kombination für die drei Leuchtstofflampen an der Decke.
Mein Vater ist dann mit mir zum örtlichen Elektrogeschäft gefahren, um das Installationsmaterial zu kaufen. Die Frau vom Meister, die im Laden bediente, war schon etwas entsetzt, als sie hörte, was ich da alles installieren wollte und hat gemeint, hoffentlich geht das gut, sonst landen wir alle im Gefängnis.
Es war damals noch alles klassisch genullt. Mir war aber durchaus bewusst, welch fatale Folgen eine Nulleiter-Unterbrechung haben könnte und dass man deshalb die Klemmstellen mit größter Sorgfalt erstellen musste. Tückisch auch, dass der PEN (diese Bezeichnung kannte zu der Zeit kein Elektriker) in alten Installationen mal grau, mal rot oder später bei Erweiterungen neuerdings grüngelb war. Herausgefunden hat man das üblicherweise mit dem einpoligen Phasenprüfer.
Wenn die Familie aus dem Urlaub zurück ist, werde ich Kontakt aufnehmen, und zuerst einmal versuchen, mir seine bisherigen Baustellen zeigen zu lassen, ob da etwas im Argen liegt und das beheben lassen.
Ja, und auf jeden Fall versuchen, diese Talente zu fördern. Muss mich erst informieren, was er überhaupt an beruflichen Plänen vor hat.
Da er das Gymnasium besucht, schätze ich, dass er eher ein Studium anstrebt.
Mal sehen, was ich in Erfahrung bringen kann. Werde sicher hier berichten.