Abkürzungen in der Sicherheitstechnik

[karo28]

Und der Verkabelungsmehraufwand sowie die turnusmäßigen Akkuwechsel spiegeln den Mehraufwand für E-Verkabelung sowie Batterieraum dar? Eher nicht.

Es gibt immer wieder Einsatzfälle, wo eine Lösung mit Einzelbatterien wirtschaftlicher ist. Sei es nun Altbau, wo man aufgrund Denkmalschutz, Brandschutz...nicht mal eben das halbe Haus mit FE-Trassen versehen kann oder Kleine Objekte (Grundschule, 2 Etagen, 1 Treppenhaus, 15 Leuchten..,) wo die Kosten für Raum, Anlage und Verkabelung viel höher liegen als die paar Batterien zum Austausch. (Auch bei ZB-Anlagen muss nach 10 jahren die Batterie getauscht werden).

Und wenn man tiefergräbt, stellt man schnell fest, das so eine Einzelbatterieleuchte in BS-Schaltung oftmals mit am Beleuchtungstromkreis hängt(sonst geht sie ja nicht an, Stichwort Endstronmkreisüberwachung), und nach 3h Stunden ihren Dienst versagt.

Ja. Das sollte aber genau so sein. Auslegung für 3h Betriebsdauer (z.B. Schulbaurichtlinie, VStättVO,...) und dann kann die Leuchte ausgehen. Für Hochhäuser oder Arbeitstätten gelten andere Regelungen, Prinzip ist das gleiche.

 

[ego1]

Ja? Korrekt finde ich das nicht, denn in der VDE 0108 steht doch wohl sinngemäß, das die Notbeleuchtung solange Netzpannung zur Verfügung steht aus dem Netz zu versorgen ist. Und Netzspannung steht in aller Regel zur Verfügung, wenn die Enstromkreisicherung ausgelöst hat. Desweiteren sollen Beleuchtungsanlagen in Fluchtwegen auf mehrere Stromkreise aufgeteilt werden, was in der Praxis aber nicht passiert. Da werden irgendwo ein paar Leuchten beigebastelt, und gut ist.

Und man darf ja wohl auch mal weiterdenken, wozu eine Notbeleuchtung da ist. Gerade z.B. in einer Schule wird kein Mensch das Gebaüde bzw. den Gebäudeteil räumen, weil die Sicherung der Treppenhausbeleuchtung ausgelöst hat. Bis das bemerkt wird, ist die Einzelbatterieleuchte längst ausgefallen.

Wir installieren wenn möglich in solchen Fällen mit Spannungsüberwachung am Enstromkreis in der UV, und schalten darüber die BS-Leuchten Leuchten mittels separater Ader im 5x1,5 ein.

 

[Octavian1977]

Da verstehst Du was falsch.
Ja es ist auf mehrere SV Stromkreise auf zu teilen, um bei Defekt des einen SV Kreises noch eine Beleuchtung zu ermöglichen.
In einer Einzelbatterie beginnt der SV Stromkreis aber innerhalb der Leuchte.
Ein Zentralbatteriegerät bekommt auch keine zwei Zuleitungen.
Daraus ergibt sich dann nur noch, daß ein Raum mit Sicherheitsbeleuchtung mehr als nur eine Notleuchte haben muß.
Bei einem Flur mit z.B. 10 Sicherheitsleuchten ergibt sich somit eine wesentlich bessere Versorgung, daß hier dann 10 einzelne unabhängige Stromkreise das Notlicht versorgen und nicht nur zwei wie bei einem Zentralgerät.
Nur der SV Kreis garantiert das Funktionieren der Sicherheitsbeleuchtung.
Mit einer Bus überwachten Einzelbatterieanlage wird Dir nicht nur ein Fehler in der Notleuchte überprüft ,sondern auch der Ausfall der Sicherung für diese Leuchte.

Die Einzelbatterie kann man somit an den gleichen AV-Stromkreis wie die normale Beleuchtung hängen.
Das hatt dann den Nachteil, daß man bei Prüfung der Notbeleuchtung auch das Normallicht abschalten muß.
Aus diesem Grund erhalten bei uns die Notleuchten eine eigene Sicherung und werden dann über die Hilfskontakte der Leuchtenstromkreissicherung und der Spannungsüberwachung zur Einzelbatterieleuchte geführt.

 

[ego1]

Daraus ergibt sich dann nur noch, daß ein Raum mit Sicherheitsbeleuchtung mehr als nur eine Notleuchte haben muß.
Bei einem Flur mit z.B. 10 Sicherheitsleuchten ergibt sich somit eine wesentlich bessere Versorgung, daß hier dann 10 einzelne unabhängige Stromkreise das Notlicht

Der Normalfall ist:
1. Zentrale Sibe:
Der Flur erhält drei Stromkreise, 1xAV, 2xSV, BS-Leuchten werden bei ausfall der AV-Sicherung eigeschaltet, Leuchdauer der BS-Leuchten quasi unbegrenzt.
Egal welcher der drei Stromkreise ausfällt, der Flur ist beleuchtet.

2. Einzelbatterieleuchten
Der Flur erhält einen AV-Stromkreis
Eine der Leuchten oder das Leitungsnetz hat einen Fehler, der Flur ist nach Ablauf der Überbrückungszeit bis zur Instandsetzung dunkel.
Auch bei der oftmals gesehen Abschaltung der über einen zweiten Stromkreis versorgten Batterieleuchten.


Die Lösung über ein 5x1,5 die BS-Leuchten einzuschalten findet man in der Praxis leider nicht vor, da so nicht verlangt.

 

[Octavian1977]

Wenn der Stromversorgung der Zentral sibe ausfällt ist da auch nach 1-3 Stunden duster und zwar auf allen daran angeschlossenen Leuchten.
Auch bei defekt des Zentralen Gerätes ergibt sich ein Ausfall ALLER Notleuchten.

Die Notbeleuchtung ist nicht dazu gedacht, um eine defekte Allgemeinbeleuchtung dauerhaft zu überbrücken.
Die Wahrscheinlichkeit, daß gerade dann ein Brand ausbricht wenn die Allgemeinbeleuchtung defekt ist ist ziemlich gering.
Eher anders herum, aufgrund eines Brandes geht die Allgemeinbeleuchtung nicht mehr und dann geht die Sibe Problemlos, da bei einem Brand kaum noch ein Tagelanger Betrieb des Gebäudes angedacht ist.

Sollte hier eine längere Störung der AV Beleuchtung zu einer Disfunktion des Notlichtes führen wäre durch den Betreiber der Betrieb des Gebäudeteiles zu untersagen!
Mag sei, daß dies bei einem Zentralgerät nicht notwendig wäre, allerdings ist mir so ein Fall noch nicht untergekommen, daß Fehlersuche und Reparatur von so was sich entsprechend lang hinzieht.

 

[ego1]

1. Du betrachtest den doppelten Fehlerfall.
2. Eine SiBe wird nicht (nur)für den Brandfall errichtet!

Sollte hier eine längere Störung der AV Beleuchtung zu einer Disfunktion des Notlichtes führen wäre durch den Betreiber der Betrieb des Gebäudeteiles zu untersagen!

Länger ist Wohlgenmerkt in einer Schule z.B. 3h.
In welcher Welt lebst du eigentlich, das du erwartest, das dies irgendjemandenm interressiert?

 

[Octavian1977]

Ich weiß, daß so was in öffentlichen Gebäuden leider wenig interessiert.
Aber da interessiert es auch keinen ob ein Aufzug gewartet wird oder eine BMA funktioniert.
Zumindest kenn ich leider sochle Fälle.

Auch 3h hält das üblich verbaute Einzelbatterielicht aus.

Seit der Erfindung der Bus Überwachung halte ich Zentrallichtgeräte für überflüssig.

 

[T.Paul]

Seit der Erfindung der Bus Überwachung halte ich Zentrallichtgeräte für überflüssig.

Dann beruhen deine Erfahrungen leider auf viel zu kleinen Anlagen (unter 400 Sicherheitsleuchten) oder du bist betriebsblind... Ich hab zum Beispiel eine Hotelanlage im Kundenkreis mit 3 Zentralen und um die 1.200 Sicherheitsleuchten... Ich kann jetzt alle 4 Jahre einandhalb Monate lang Batterien in den Leuchten wechseln oder alle 12 Jahre an zwei Tagen die gesamten Batteriebänke an den Zentralen. Allein der Lohnunterschied ist gewaltig und die Stückpreis der Systemakkus in den Einzelleuchten nicht gerade günstig...

 

[Www]

... Ich kann jetzt alle 4 Jahre einandhalb Monate lang Batterien in den Leuchten wechseln oder ...

Das hat früher der Hausmeister- bzw der Haustechniker nebenbei mit gemacht - den gibt es aber an vielen Orten nicht mehr. Da kommen denn irgendwelche Betriebsfremde Facillitymanager im Personalkarusell, da angeblich günstiger. Bis die sich einigermaßen eingearbeitet haben, sind die schon wieder weg.

 

[karo28]

Das hat früher der Hausmeister- bzw der Haustechniker nebenbei mit gemacht - den gibt es aber an vielen Orten nicht mehr.

Du kannst ja den Hausmeister mal bitten, nebenbei 1200 Batteriesaetze in der SiBe zu wechseln...hoffentlich kannst du schneller laufen als der Wischmop fliegen kann.

 

[cool20]

So Batterien tausche macht dann auch so bei Deckenhöhe ab 5m richtig Spaß.
Grade im Großen Saal wo die Deckenhöhe 12m ist möchte ich da nicht die Batterie tausche. Da ist die Zentraleinspeisung meiner Meinung nach das Beste.

 

[Www]

Du kannst ja den Hausmeister mal bitten, nebenbei 1200 Batteriesaetze in der SiBe zu wechseln...hoffentlich kannst du schneller laufen als der Wischmop fliegen kann.

Bei solchen Objektgrößen gab es früher auch mehr als Einen, da war es schon einen eigene Abteilung. Jetzt sind meist ein bis zwei Objektbetreuer übriggeblieben, die die Aufgaben fremdvergeben und selber mit ihrer to-do-Liste nicht hinterherkommen.
Und die Masse der Objekte in D ist deutlich kleiner.

Nein, was ich anprangere, ist diese seit den 90ern um sich greifende grundlose Outsoucerittes in vielen Bereichen, einfach nur mit dem Ziel den eigenen persönlichen Gewinn zu maximieren. Man fühlt sich denn auch nicht mehr verantwortlich für das Personal, dass woanders beschäftig wird, aber die Arbeit vor Ort erledigt. Egal, ob es um die IT, die Lohnbuchhaltung, das Reinigungspersonal oder wie hier im Tread um die Haustechniker / -meister, die meist auch die Sicherheitstechnik betreut haben und sich auch damit auskannten. Und darüber hinaus noch mehr, weil die sich auch mit dem Objekt verbunden und von den Mietern wertgeschätzt fühlten. Jetzt geht es doch nur noch ums Geld und nicht um Qualität. Kosten sparen ist zwar eine Notwendigkeit, aber man kann die Kostenschraube auch überdrehen!
Früher hatten wir eine schön gepflegte Parkanlage bei unseren Objekt, wo man sich auch Mittags raussetzen mochte, jetzt haben die Brombeeren den Bereich erobert und der Müll liegt mit Blättern vom letzten Hebst vermischt an den Bordsteinen. Und da ich viel unterwegst bin, kann ich nur sagen, das ist anderswo oft auch nicht anders.

Und die Menschen stumpfen immer mehr ab und nehmen dies als gegeben hin. Dir nützt selbst die allerschönste Warnleuche für einen Fehlerfall nichts, wenn diese keiner beachtet oder einfach mit der Fehlermeldung nichts anzufangen weiß. Es blinkt sowieso immer mehr, selbst eine Alarmanlage beachtet doch kaum noch einer mehr. Was nützen dir vorne weitere Glieder (Schaltkontakte) in der Sicherheitskette, wenn hinten das allerletzte Glied gerissen ist.