Hallo und guten Abend an die community.
Nach meiner ausführlichen Diskussion mit werner-1 habe ich dazugelernt und kann somit heute den Antworten von T.Paul durchaus zustimmen. Der max. Auslösestrom einer gG35A Vorsicherung beträgt 35x1,6= 56A und wird damit den FI40A (Bemessungsstrom 40A) nicht vor dauerhafter Überlast schützen.
Anhand des gewählten Beispiels wurde mir deutlich, dass in der Elektroinstallation offensichlich zwischen Industrie- und Hausinstallation zu unterscheiden ist und somit 40A nicht gleich 40A sein muss! Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass ich -bis auf den Eaton-FI- bei anderen Herstellern keine Zahlenangabe für die Vorsicherung gefunden habe.
Mein Beispiel: Vorsicherung gG25A,
FI40A mit Bemessungsstrom 40A.
Fall 1, Industrie:
Mit einer Hallenheizung LSS-B40A -"der Ton liegt auf dauerhaft!"- wird der Auslösestrom der Vorsicherung (25Ax1,6=40A) erreicht und die Sicherung wird nach rund einer Stunde ausfallen. Für diese Anwendung ist somit ein FI63A zu fordern.
Fall 2, Hausinstallation:
Auf einer Phase fallen 32A eines DLE und 10A für einen Wasserkocher zusammen, gleichfalls 40A. Diese Kombination wird sich gemäß eines anzusetzenden
"Gleichzeitigkeitsfaktor" nur mehr oder weniger zufällig einstellen und auch dann der Vorsicherung nicht weh tun, da beide kaum eine Stunde gemeinsam am Netz liegen.
Nach einer Aussage von Siemens kann ich zu diesem Zusammenhang folgendes zitieren:
"Der Nennauslösestrom der vorgeschalteten Schmelzsicherung, die den FI-Schalter vor Überlast schützen soll, darf nicht größer sein, als der Nennstrom des zu schützenden FI-Schalters".
Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten einen FI vor Überlast zu schützen. Einmal gemäß dem og. Zitat mit beliebig vielen nachgeschalteten LSS oder zum Anderen (ohne Vorsicherung), indem man die nachfolgenden LSS so bemisst, dass sie in Summe ihrer Nennströme den FI-Bemessungsstrom nicht überschreiten. Im Beispiel 2xLSS-B16 plus 1xLSS-B8.
Vieleicht kann jemand noch mal genauer auf den schon gelegentlich angesprochenen Unterschied beim EInsatz von FI-Schaltern nach deutscher und österreichicher Norm eingehen?
MfG H&O
Auch ein Maschinenbauer hat Dank des Forums offensichtlich noch eine Chance in die Tiefen der Niederspannungs-Hausinstallation vorzudringen auch wenn ihm gelegentlich bei der Summe zu berücksichtigender Parameter leicht schwindelig wird. :? ( eine Auswahl: Leitungstyp >Verlegeart >belastete Adern >Umgebungstemperatur >Häufung >Querschnitt >Leiterlänge >Spannungsfall >sichere Abschaltung >Gleichzeitigkeitsfaktor >u.a...)