Berührungsspannung bei indirektem Berühren

Diskutiere Berührungsspannung bei indirektem Berühren im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, nehmen wir mal folgenden Fehlerfall an: Bei einer ortsfesten Maschine kommt es zwischen einem Außenleiter der Zuleitung und dem...
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anger

anger

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Mechatroniker
Hallo,

nehmen wir mal folgenden Fehlerfall an:
Bei einer ortsfesten Maschine kommt es zwischen einem Außenleiter der Zuleitung und dem Metallgehäuse der Maschine zu einer Verbindung durch eine aufgescheuerte Zuleitung.
Gleichzeitig berührt eine Person mit einer Hand die Maschine, mit den beiden Füßen steht er fest auf dem Boden.
Auf dem Metallgehäuse liegen nun (wenn auch nur kurzzeitig) 230V an. Die Berührungsspannung wird durch den Übergangswiderstand zwischen Metallgehäuse und Körper und den Erdungswiderstand begrenzt. Wie kann es dann sein das für ortsfeste Geräte eine Abschaltzeit von lediglich 5 Sekunden gefordert ist?
Im schlechtesten Fall ja würde am Menschen für ca. 5 Sekunden Spannung anliegen.

MfG
Anger
 
Das Metallgehäuse der Maschine in Deinem Fall ist nicht geerdet???

Ciao
Stefan
 
Nein der Themenstarter meint das es 5 Sekunden dauert bis die Spannung abgeschaltet wird, auch wenn ein Schutzleiter an dem Gehäuse angeschlossen ist.

Die 5 Sekunden kommen daher das normalerweise keine Person solch eine "Maschine" anfassen kann und daher die Abschaltzeichen nicht so niedrig sein müssen.

Jede reduktion der Abschaltzeiten führt auch zu häufigeren Abschaltung.

Wir gehen bei der Betrachtung vom TN System aus.
 
Du musst hier eher die vorgeschalteten Sicherungen betrachten. Diese lösen in der Regel deutlich schneller aus. Massgebend hierfür ist der Schleifenwiderstand.
Ein Schleifenwiderstand ist der elektrische Scheinwiderstand (Impedanz) eines Stromkreises bei Fehlerstrom durch einpoligen Kurzschluss. Als Schleifenwiderstand wird der elektrische Widerstand und zwar vornehmlich der rein ohmsche Widerstand bezeichnet. Die Schleifenimpedanz ist die Summe von allen elektrischen Widerständen in einer Netzschleife. Hierzu gehören in der Regel nicht nur die ohmschen Widerstände, sondern auch die induktiven und kapazitiven Widerstände
(sogenannte komplexe Widerstände = Impedanzen).
Der Schleifenwiderstand setzt sich aus den Leitungswiderständen des Außenleiters und des Schutzleiters
(Rückleiter), den Übergangswiderständen an den Klemmstellen und dem Innenwiderstand der Spannungsquelle
zusammen (Leiterschleife).
Angewendet wird die Schleifenimpedanzmessung zur Prüfung der Schutzmaßnahme "Schutz durch automatische Abschaltung mit
Überstromschutzeinrichtungen". Im Falle eines Kurzschluss begrenzt die Schleifenimpedanz den Kurzschlussstrom. Wenn die Schleifenimpedanz zu hoch ist, kann die Sicherung nicht auslösen, da
trotz Kurzschluss der Auslösestrom nicht erreicht wird. Der Kurzschlussstrom Ik muss am entferntesten Punkt des Netzes dabei den mindestens erforderlichen Abschaltstrom Ia der vorgeschalteten
Überstromschutzeinrichtung erreichen (Ik > Ia).
Abschaltbedingungen:
Ik > Ia
Ik = Ub / ZSchleife
Beispielsweise ist bei Leitungsschutzschalter der B-Charakteristik der
Abschaltstrom das 5fache vom Nennstrom, somit ist bei diesen Typ
mit 5fachen Nennstrom zu rechnen. Andere Auslöseströme siehe
Abschaltströme. Umfangreichere Tabellen entnehmen sie bitte den
Tabellen der VDE.
Die Einhaltung des Schleifenwiderstandes ist im Anschluss an die Errichtung einer elektrischen Anlage durch
Messung (DIN VDE 0100 Teil 610) nachzuweisen. Ermittelt wird die Schleifenimpedanz zwischen Außenleiter
und PE- oder PEN-Leiter. Die Messung muss einmal pro Stromkreis an der (messtechnisch gesehen)
ungünstigsten Stelle des Stromkreises erfolgen. Die Schleifenimpedanzmessungen dürfen nur mit dafür
vorgesehenen Messgeräten (sogenannter VDE-Messgeräte) durchgeführt werden. Zu Beachten ist der von der
VDE zulässige Messgerätefehler (nach IEC1557-3 max. 30%), der Temperatureinfluss des Kupferwiderstandes
und Spannungsschwankungen. In der Praxis sollte ein Sicherheitszuschlag von ca. 35% gewählt werden. (Mit
Innenwiderstand der Spannungsquelle ist die Niederspannungswicklung des Trafos in der Netzstation gemeint).
Quelle: Fachlexikon der Mechatronik

Gruss Gunnar
 
Die Anlage ist so zu errichten, daß im Fehlerfall keine Brührungspannung grösser 50V auftritt.
 
Die Anlage ist so zu errichten, daß im Fehlerfall keine Brührungspannung grösser 50V auftritt.
Wenn Schutzleiter ab dann immer größer 50V.
 
Was du nicht sagst.
 
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Thema: Berührungsspannung bei indirektem Berühren

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