BGVA3-Prüfung

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Hallo Leute!
Hab mal wieder ne Frage: Kennt sich jemand mit BGVA3 Prüfungen aus? Ich meine, wenn ich BGVA3 Prüfungen machen will, brauche ich dann irgendeine spezielle Qualifikation um das machen zu dürfen? Hab im Moment einige Anfragen, ob ich BGVA3 Prüfungen für Kleinmaschinen machen kann. Hab schon geschaut, der Secutest kostet mich 1400€ plus den Drehstromadapter für 70€. Bleibt nur die Frage, ob man eine spezielle Qualifikation (sprich:einen Schein) braucht, um diese Prüfung ausführen zu dürfen oder reicht, das ich Elektriker bin???
Grüße Tulpe
 
Auszug aus BGV A3

"Prüfungen
(1) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass die elektrischen Anlagen und
Betriebsmittel auf ihren ordnungsgemäßen Zustand geprüft werden
1. vor der ersten Inbetriebnahme und nach einer Änderung oder Instandsetzung
vor der Wiederinbetriebnahme durch eine Elektrofachkraft oder
unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft und"
ich denke da steht alles was du wissen muss.

Allerdings weiss ich nicht was du nach BGV A3 prüfen willst

ich meine für Ortsveränderliche Geräte Gibt es die DIN VDE 0100 Teil 701-702 danach kannst du prüfen

hab mir grade mal die BGV A3 überflogen und finde eig. nur das du kontrollieren sollst das alles geht und das die ISO. Werte stimmen der Rest ist Unfallverhütung (logischer Weise)
 
Du benötigst den Gesellenbrief als Elektriker.

Es heißt in der VDE, daß die Prüfung durch eine Person durchzuführen ist, die fachliche Qualifikation dazu hat.
Diese hat man entweder deshalb, weil man 3,5 Jahre erfolgreich den richtigen Beruf gelernt hat oder als nicht Elektriker eine entsprechende Fortbildung besucht hat.

Die Prüfende Person darf keiner Weisung von Vorgesetzen bezüglich der Auswertung der Messergebnisse unterlegen sein.

Das bedeutet wenn der Prüfer ein Gerät für defekt erachtet, ist das allein seine Entscheidung, ein Vorgesetzter kann diese Entscheidung nicht beeinflussen auch wenn es um seine Lieblingskaffeemaschine geht.
 
Übrigens solltest Du Dir unbedingt dazu die VDE 0701/2 besorgen in der ist genau festgelegt wie was zu prüfen ist.
Die BGV-A3 sagt nur was geprüft werden muß und wie oft.
 
Hallo,

in allen Fragen rund um die Geräteprüfung kann ich nur empfehlen nach Klaus Bödecker Ausschau zu halten. Dieser Mann hat wirklich den Plan davon und davon jede Menge im Internet, Büchern und Zeitschriften gesagt.

Ich selbst kann nur sagen:
- eine Elektrofachkraft ist man immer nur für einen bestimmten Bereich, will sagen der Gesellenbrief oder das Studium alleine reicht nicht. Man muß zeitnah Erfahrung mit der jeweiligen Tätigkeit haben. Dazu sollte man am besten eine Weile mit einem erfahrenen Kollegen mitgegangen sein. Eine Ausbildung kommt auch gut, es gibt z.B. bei den BGs 3-Tageskurse, beim TÜV oder dem VDE natürlich auch, diese kosten aber Geld.
- Die Anwendung eines Prüfgerätes mit gut/schlecht-Anzeige wird zwar immer damit beworben, daß auch einfacher gestrickte Menschen damit auf die Geräte losgelassen werden können, man sollte aber schon wissen, wann man Ersatzableitstrom oder Differenzstrom mißt sonst ist das wieder der übliche Mist.

Wenn man aber E-technisch fit ist, eine gewisse Menge an Erfahrung mitbringt, lernfähig ist und lesen kann, ist meine Meinung, daß man sich auch selbst in die Sache einarbeiten kann. Wie immer bei sowas, wird man aber auch erstmal einiges falsch machen.

Grüße
Akki


Achso, noch eine Bemerkung:
Die VDE ist nur eine Überlegung, die sich Leute eines privaten Vereins gemacht haben. Sie hat keinerlei gesetzlichen Charakter und ist nur eine Empfehlung von Fachleuten.
Die BGVA3 bezieht sich allerdings auf die VDE und da die BGs einen gesetzlichen Auftrag (Arbeitsschutz) mitgestalten, wird die VDE dadurch erheblich aufgewertet. Man muß das hier eigentlich so sehen: Die BG ist eine Versicherung gegen Unfallfolgen und hat als Versicherungsbedingung festgelegt, daß die Firmen gem. VDE 701-702 prüfen. Erfüllt man diese Bedingung nicht, zahlt auch die Versicherung nicht bzw der AG hat ein Problem und darf möglicherweise berappen.
 
Die VDE ist nur eine Überlegung, die sich Leute eines privaten Vereins gemacht haben. Sie hat keinerlei gesetzlichen Charakter und ist nur eine Empfehlung von Fachleuten.

Das ist falsch.

Nach dem Energiewirtschaftsgesetz sind die VDE-Vorschriften die anerkannten Regeln der Technik und damit bindent.
Demokratisch zustande gekommen sind die DIN und VDE Vorschriften, da jeder Ensprüche geltend machen kann. Dies alles über Internet und Post. Es gibt Fristen die eingehalten werden müssen. Die Gremien entscheiden dann.
 
elektroblitzer schrieb:
Nach dem Energiewirtschaftsgesetz sind die VDE-Vorschriften die anerkannten Regeln der Technik und damit bindent.
Das ist so nicht richtig. Das EnWG schreibt vor:
$49 Anforderungen an Energieanlagen

(1) Energieanlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass die technische Sicherheit gewährleistet ist. Dabei sind vorbehaltlich sonstiger Rechtsvorschriften die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten.

(2) Die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik wird vermutet, wenn bei Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung und Abgabe von

1. Elektrizität die technischen Regeln des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.,

eingehalten worden sind.


Das EnWG schreibt vor, daß bei Errichtung und Betrieb von Energieanlagen die technische Sicherheit zu gewährleistet ist. Es sind die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten. Von Einhalten steht da nichts. Wenn ich sie nicht einhalte, muß ich gegebenenfalls nachweisen, daß die technische Sicherheit gewährleistet ist.

Unabhängig davon ist man gut beraten, sich an DIN/VDE-Normen zu halten.


elektroblitzer schrieb:
Demokratisch zustande gekommen sind die DIN und VDE Vorschriften, da jeder Ensprüche geltend machen kann. Dies alles über Internet und Post. Es gibt Fristen die eingehalten werden müssen. Die Gremien entscheiden dann.

Das ist ja mal großer Unsinn.
DIN/VDE-Vorschriften sind weder demokratisch entstanden, noch hat da jeder was zu sagen. Wenn man bei DIN/VDE mitreden will, muß man eine Vollmitgliedschaft kaufen, die irgendwo im 5 stelligem € Bereich angesiedelt ist.
 
DIN/VDE-Vorschriften sind weder demokratisch entstanden, noch hat da jeder was zu sagen. Wenn man bei DIN/VDE mitreden will, muß man eine Vollmitgliedschaft kaufen, die irgendwo im 5 stelligem € Bereich angesiedelt ist.

Einsprüche kann jeder durchführen!
 
Ob die VDE-Normen demokratisch entstanden sind ist wohl eher unerheblich, da es sich nicht um eine Gesetzgebung unter Mitarbeit des Parlaments handelt. Daß sie den Stand der Technik darstellen, ist schon eher der eigentliche Punkt.

Was ich auf Fortbildungen mitgekriegt habe ist, daß VDE-Normen
- das Produkt einer Interessengemeinschaft sind
- VDE-Normen sich teilweise widersprechen
- Im Wesentlichen aber den Stand der Technik darstellen

Wenn also ein Gesetz, eine BGV, eine TRBS oder ähnliches sich auf den Stand der Technik bezieht, dann sind die AKTUELLEN VDE-Normen bindend. Aber nur dann. Und wenn man ein schlüssiges anderes Verfahren entwickelt hat, dann ist das durchaus zulässig, wenn auch etwas schwieriger (vor Gericht) nachweisbar.

Wird in einem Gesetz o.ä. eine bestimmte Norm zitiert, so ist sie nur in diesem Stand bindend, neuere Fassungen sind dann nicht anzuwenden (welch Schwachsinn). Diese Form des 'starren Verweises' kommt allerdings nur selten vor (ich kenne keine).

Bei den sich widersprechenden Normen oder bei offensichtlich veralteten aber nicht zurückgezogenen Normen hat die EFK sogar die besondere Arschkarte, da sie dann ggf. entgegen der VDE-Normen handeln muß.

Also alles nicht so einfach, man hat immer die Verantwortung und kann sich eigentlich immer nur auf eine Mischung von VDE-Normen, Gesetzen, BGVs, VDS und Artikeln aus Zeitschriften etc stützen.

Im Grunde muß man ALLES selbst beurteilen und entscheiden. Ein Zurücklehnen und sich beziehen auf eine paar VDE-Normen, die man auch im Protokoll auflistet, reicht wohl nicht. Leider.
Ich gestehe: Ich bin ein "verunsicherter Prüfer".

Ich habe aber die Hoffnung, daß wenn man verunsichert ist, man bereit ist, ZU LERNEN und das ist IMHO ein gute Ausgangslage (Sonst würde ich mir auch dieses Forum nicht antun, das ist wirklich nicht unbedingt nur reine Freude, aber ich lerne).

In diesem Sinn in der Hoffnung auf eine Weiterführung dieses Threads.

Gruß
Akki
 
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