Einbau von Steckdose in leitfähige berührbare Blende

Diskutiere Einbau von Steckdose in leitfähige berührbare Blende im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Moin, ich mache mir derzeit Gedanken über ein heute bekannt gewordenes Detail eines meiner Projekte und hätte dazu gerne externe Meinungen...
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T.Paul

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Moin,

ich mache mir derzeit Gedanken über ein heute bekannt gewordenes Detail eines meiner Projekte und hätte dazu gerne externe Meinungen.

Es sollen Betriebsmittel (Steck-/Netzwerk-/Antennendosen) in Möbel eingebaut werden mittels Hohlwanddosen in Installationsräume.

Markantes Detail einiger Bereiche: Das Holz wurde mit einer Alublech-Blende beklebt, dadurch ergibt sich eine berührbare leitfähige Fläche.

Detail 2: Es werden Jung Steckdosen verbaut, bei denen der Tragring an den Schutzleiter angebunden ist.

Dadurch ergibt sich, je nach Ausführung, die absichtliche oder zufällige Berührung zwischen Tragring und Alublech und damit der schwebenden Einbindung dieser Bleche in den Schutzleiter. Ein gesonderter Schutzpotentialausgleich ist natürlich nicht vorgesehen vom Möbeltischler.

Wie würdet ihr vorgehen?

A) 68er Loch rein, Dose rein, Dosenrand auf Alublech, Tragring schwebt mehr oder minder über dem Blech

B) 72mm Alublech ausbohren, 68er in das Holz, Dosenrand liegt in Blech auf Holz auf, Tragring liegt "plan" auf Blech.

C) Alublech ausschneiden ca. 76x76mm, Loch mit Randversenkung ins Holz bohren, Dose im Holz, Tragring auf Holz ohne Berührung zum Blech, Abdeckrahmen liegt auf Blech auf

D) Alles ganz anders ...
 
Mal so gesehen, was wäre daran so problematisch wenn diese Alublechverkleidung geerdet ist?
Da könnte elektromagnetische Störeinstrahlungen der verschiedenen Komponenten entgegen wirken.
Verkehrt wäre es jedenfalls nicht, diese in die SK1 mit einzubeziehen wenn sich elektrische Anschlüsse unmittelbar daran befinden. Also Variante B.
Zudem ist nicht zu vergessen dass Gehäuse der Antennendose und der RJ45-er Dose auch in den Schutzpotenzialausgleich einbezogen sind.
 
T.Paul schrieb:
Wie würdet ihr vorgehen?

A) 68er Loch rein, Dose rein, Dosenrand auf Alublech, Tragring schwebt mehr oder minder über dem Blech


Also undefiniertes Potential, undefinierter Zustand, unschoen.

T.Paul schrieb:
B) 72mm Alublech ausbohren, 68er in das Holz, Dosenrand liegt in Blech auf Holz auf, Tragring liegt "plan" auf Blech.

Eigentlich o.k, nur ist "liegt auf" keine definierte elektrisch leitende Verbindung -> Uebergangswiderstand...
Evtl kann man mit Verschraubung, Zahnscheibe...einen definierten Verbund herstellen. Dann ist das Blech im Schutzpotentialausgleich drin und gut.


T.Paul schrieb:
C) Alublech ausschneiden ca. 76x76mm, Loch mit Randversenkung ins Holz bohren, Dose im Holz, Tragring auf Holz ohne Berührung zum Blech, Abdeckrahmen liegt auf Blech auf

Ja, wenn keine Verschleppung eines elektrischen Potentials ueber das Blech moeglich ist (zuverlaessige Isolation, kein Verdruecken, verschieben...unfreiwilliger Kontakt Blech mit Tragring...) dann sehe ich da kein Problem.

T.Paul schrieb:
D) Alles ganz anders ...

Naja, DIN 0100-713 koennte Anhaltspunkte bieten. Ingenieurmaessige Loesung: Tischler dazu verdonnern, Kunststoffabdeckung im Alu-Look einzusetzen. Problem erkannt, Problem gebannt.
 
Oder man führt gleich ein 6mm" an den PA, dann ist man auf der sicheren Seite.

mfG
 
Ich denke mal das Alu ist ja eher so dünn wie Folie oder etwas dicker. Von daher ist eine Kontaktierung die zuverlässig funktioniert eher schwierig. Dazu kommt, das Steckdosen ja auch mal gewechselt werden können und wenn der Nächste keine solchen mit geerdeten Ringen einbaut dann funktioniert das eh nicht mehr. Von daher ist Isolieren sicher die bessere Variante. Vieleicht kann man auch solche Silikondichtungen benutzen, welche bei UP Feuchtraumsteckdosen dazu sind.
 
Ich sehe das eher unkritisch. Der PE kann jederzeit überall berührt werden: Steckdose, SKI-Betriebsmittel. Warum hier nicht auch noch an einer Folie?
Desweiteren betrachte ich außer den Vorschriften immer den Sicherheitsaspekt.
Wo liegt eine Gefahr bei einer sicheren leitfähigen Verbindung?
Wo liegt eine Gefahr bei einer unsicheren Kontaktierung?
Wo liegt eine Gefahr bei einer Isolierung?

Ich sehe im Moment keinen gravierenden Unterschied. Man müsste gegebenefalls noch die örtlichen Gegebenheiten mit einbeziehen:
Wo befindet sich die Folie? Größe der Fläche? Stehen darauf SKI-Betriebsmittel? Können sich Leitungen an den Flächen/Kanten durchscheuern? Kann der PE an SKII-Bereiche geleitet werden? ...?
 
Der Unterschied, ist der, das wenn einer nächstes Jahr eine andere Steckdose einbaut ohne PE auf dem Ring, der Berührungsschutz nicht mehr gegeben ist. Wenn also eine Kralle in den Draht bohrt, dann hast du Spannung auf dem Alu.
 
Da bin ich bei bigdie.
Isoliert einbauen mittels UP Dichteinsatz ist die beste Lösung ohne die Wand erden zu müssen
 
Ich bin natürlich intern mit den Kollegen zu einer Lösung gekommen, da diese Diskussion aber auch anfangs nicht klar in eine Richtung tendierte war ich gespannt, was hier dabei rauskommen würde ...

Um "euren letzten Stand" mal zu hinterfragen: Wenn ich davon ausgehe, dass die Steckdose ausgetauscht wird gegen einen anderen Typ, hierbei auch noch durch fehlerhafte Montage Spannung an den Tragring kommen könnte (durch einen Fehler, der aus mehreren Gründen gar nicht passieren dürfte -> Krallen in HW-Dosen *irghs*) ... Wieso sollte ich davon ausgehen, dass dann nicht auch der Dichteinsatz abhanden kommt bei der Aktion?

Es handelt sich übrigens um immerhin 1mm starkes Blech, also nicht nur eine µm dünne Folie - großflächig berührbar an vertikalen Fronten - ganz genau geht es um Schranksockel, 10cm hoch, bis zu 4 Meter lang ...
 
Wenn ich davon ausgehe, dass die Steckdose ausgetauscht wird gegen einen anderen Typ, hierbei auch noch durch fehlerhafte Montage Spannung an den Tragring kommen könnte (durch einen Fehler, der aus mehreren Gründen gar nicht passieren dürfte -> Krallen in HW-Dosen *irghs*) ... Wieso sollte ich davon ausgehen, dass dann nicht auch der Dichteinsatz abhanden kommt bei der Aktion?
Ich finde das nicht so weit her geholt, denn Jung ist ja wohl bisher der einzige Hersteller, welcher geerdete Tragringe überhaupt anbietet und den Steckdosen sieht man das wahrscheinlich auch nicht an, wenn man nicht danach sucht. Im Gegensatz zu einer Isolierunterlage, da kann man zumindest denken, das da irgend ein Sinn dahinter steckt. Und mit den Krallen. Ich bau die vorher ab, aber selbst mein ehemaliger Chef wollte das nicht, weil es angeblich zu lange dauert. Ich hab ihm darauf hin einen Karton Steckdosen in die Hand gedrückt und gesagt, wenn er die 10 Steckdosen schneller eingebaut hat wie ich, dann lass ich die Krallen dran. Das wollte er aber auch nicht probieren. :roll:
Das beste ist sicherlich, das Blech in die Erdung einzubeziehen, wenn es sich machen lässt, und das unabhängig von der Steckdose. Wenn das aber nicht geht, dann ist isolieren das Zweitbeste denke ich.
 
Nachdem jetzt die örtlichen Verhältnisse bekannt sind, könnte man das auch anders sehen. Es handelt sich um den Einbau elektr. Betriebsmittel in einen (Schalt)Schrank. Entweder Alu-Blech(Schrank) in SKI > erden oder SKII > schutzisolieren. Letzteres wird mit den Jung-Steckdosen schwierig. Also bleibt nur, feste Verbindung mit PE erstellen.

Mal sehen, was hierzu für Kommentare kommen. 8)

PS: Das Krallenthema sehe ich nicht als Argument, denn das ist ein Montagefehler. Montagefehler kann ich auch noch viele andere machen.
 
PS: Das Krallenthema sehe ich nicht als Argument, denn das ist ein Montagefehler. Montagefehler kann ich auch noch viele andere machen.
Es wird vieleicht nicht tausende Steckdosen geben, mit diesem Montagefehler, aber hunderte bestimmt. Und merken tut es erst der Maler beim nächsten mal oder der FI, wenn die Wand feucht ist. Vorsichtige Maler haben längst den einpoligen Phasenprüfer im Werkzeug. In diesem Fall wäre aber keine schützende Abdeckung vor dem Blech und dann merkt es evtl. die Reinemachfrau oder die Hauskatze oder ein Kleinkind. Und zumindest bei der Hauskatze und dem Kleinkind weis ich auch nicht, ob der 30mA FI ausreicht um schlimmes zu verhüten.
 
Strippe-HH schrieb:
Zudem ist nicht zu vergessen dass Gehäuse der Antennendose und der RJ45-er Dose auch in den Schutzpotenzialausgleich einbezogen sind.
Bei dieser ganzen Geschichte ist aber auch daran zu denken.
 
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