Haus auf dem Kopf -> Nette Idee
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@Dipol ,
HÜSTEL: Wie kann man dann behaupten, dass bei Bestandsgebäuden ab einer bestimmten Größe für die ERDUNGSANLAGEN Querverbindungen gefordert wären?
Felsenfest behauptet hatte ich das nicht.
Das mir zur Umsetzung nichts in Erinnerung geblieben ist schließt ja eine solche Forderung nicht aus.
Normen stellen ja nur zu gerne Ziele auf und lassen einen dann mit der Erfüllung allein - gerade im Bestand.
Ich habe mir trotzdem ein Herz genommen und habe, wenn auch nicht besonders gründlich, noch einmal nachgeschaut.
Tatsächlich finde ich keine direkte Forderung in der EN 62305-3.
Im Prinzip hast du also Recht.
Allerdings bin ich verwundert!
Der Blitzplaner legt mehrfach die Maschenbildung nahe.
Auch physikalisch ergibt das für mich im ersten Schritt Sinn.
Vielleicht stelle man sich einmal ein Bestands-Gebäude etwas größerer Dimensionen vor, z.B. eine Halle 100m*100m, mit einem umlaufenden Erder Typ B oder ringförmig verbundenen Erdern Typ A.
Ein Blitzeinschlag ist ja nun beileibe kein Gleichstrom.
Bei einem Einschlag, z.B. an eine Gebäude-Ecke, müssten doch eigentlich - durch seine Induktivität - entlang des Rings unterschiedliche Potentiale auftreten.
Um diese Unterschiede gering zu halten sind Querverbindungen ja keine schlechte Möglichkeit.
Im Grundsatz scheint mir die EN 62305-3:2006 auch so zu denken.
In E.5.4.3.2 Fundamenterder steht "...muss ein Fundamenterder aus einem Netzwerk von Maschen mit einer Weite von höchstens 10 m installiert werden."
Vollkommen inkonsequent fehlt diese Forderung aber scheinbar bei Erdern von Typ A und B.
Das ist für mich nicht nachvollziehbar.
10m-Maschen sind ja nun bewusst recht klein gewählt, also scheinbar notwendig.
Auf der anderen Seite dann im Bestand: Größe praktisch unbegrenzt. Maschen nicht notwendig.
Das ist doch inhaltlich widersprüchlich!
Weitere Maßnahmen sind damit aber nicht vom Tisch.
So sind ja nun im Bereich von Erdern bei denen sich Personen aufhalten Überlegungen wegen Schritt und Berührungsspannungen zu treffen.
Normalerweise betrifft das im wesentlichen den Außenbereich.
Den Ringerdern fehlt aber bei größerer Ausdehnung, wie im obigen Beispiel, die potentialsteuernde Wirkung.
Potentialunterschiede können also auch im inneren auftreten.
Sollte also keine andere Möglichkeit gefunden werden müssten also Maßnahmen zu Potentialsteuerung getroffen werden, die auch für einen etwaigen Überspannungsschutz sinnvoll sind.
Um Querverbindungen im Inneren kommt man also auch im Bestand nicht pauschal herum.
Wie man das effizient löst habe ich keine Ahnung.
Daher die Frage...
Ich seh' in der Praxis immer nur das die Thematik ignoriert wird.
Kosten/Nutzen-Analyse darf man beim Ausgeführten imho dann aber nicht machen.