Gartenlicht am Altbau und hier zuviel gelesen...

Diskutiere Gartenlicht am Altbau und hier zuviel gelesen... im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen! Erstmal vorneweg: Ein tolles Forum! Habe beim Lesen jede Menge gelernt und das ist auch gleich das Problem... :shock: Da...
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pandel

Guest
Hallo zusammen!

Erstmal vorneweg: Ein tolles Forum! Habe beim Lesen jede Menge gelernt und das ist auch gleich das Problem... :shock:

Da ich jetzt weiß, was Spannungsfall, Abschaltbedingung, Selektivität usw. bedeuten, mußte ich feststellen, daß die Gartenbeleuchtung, die wir mit dem Einzug in unseren Altbau übernommen haben und auch im letzten Sommer kräftig genutzt haben de facto so mal gar nicht sein darf. Viel zu lange Wege (zw. 40 u. 50 Meter) bei zu dünnem Kabel (1,5er), dabei Verlegung quer durch alle Verlegearten hinternander weg. Absicherung dieser Leitung im Hauptverteiler 16A.

Mal weg von der Theorie, hin zur Praxis: Die Verkabelung existiert lt. Vermieter schon eine ganze Weile so. Kein Problem mit Sicherungen, FIs, etc. Gesamtlast aller Abnehmer (Lampen) ca. 400 Watt. Absolut keine größeren Abnehmer über Steckdosen. Ist im Prinzip nur eine Wegebeleuchtung bzw. Beleuchtung im Gewächshaus (kleinen Birnen + ein paar Neonröhren).

Den Aufwand, den es bedeuten würde, diese Kabelstrecke zu erneuern, scheue ich ganz ehrlich gesagt im Hinblick auf die Lämpchen und die Tatsache, daß da sonst wirklich nix mehr dran kommt. Alleine ein neues Kabel aus dem Hauptverteiler bis in eine mögliche, neue UV in der Garage zu legen, ist teilweise gar nicht machbar. ...

Gegenüber allem, was ganz offiziell technisch gem. heutiger Vorschriften zu machen wäre, meint ihr, ich sollte die Lämpchen im Garten besser nicht mehr nutzen und was machen lassen, oder ist das bei den paar Dingern vielleicht doch nicht gaaaaannnz so schlimm?

edit: Muß noch was hinzufügen: Die Leitung ist insg. 2 mal mittel Schalter geteilt, d. h. der erste Teil geht bis zur Garage - Schalter 1 - der zweite Teil geht bis zur Hälfte des Gartens - Schalter 2 - dann kommt der Rest...

Wer mir dazu lieber eine PM schicken will, bitte gerne...

Grüße
Holger
 
Hallo Holger,

du hast recht, an vorhandenen Dingen die andere gebaut haben wird es immer schwierig genau zu beurteilen was los ist.

Aber eine recht einfache und legitime Möglichkeit mehr Sicherheit zu haben ist es die Sicherung etwas kleiner zu wählen.

Vorausgesetzt ein FI ist vorgeschaltet und du nutzt wirklich keine großen Verbraucher ist es am sinnvollsten einfach eine 6A Sicherung zu verwenden. Damit kannst du rund 1300W Leistung abnehmen. Die Bedingungen sind dann vielleicht immer noch nicht wirklich korrekt, aber schon mal viel besser als jetzt.

Die beste Lösung ist es, einen Fachmann vor Ort diese Verlegung beurteilen zu lassen.

Gruß Fachmann
 
Hallo,

pandel schrieb:
50 Meter[..]1,5er[mm²][...]Absicherung[...]16A.[...]400 Watt. A

Ganz einfach: 400W/230V = 1,7 A
Nächsthöhere Absicherung dürfte 3A sein, meist als C3A erhältlich.
Spannungsfall bei Wechselstrom:

ΔU = (2*I*l)/(56*A)
also ΔU = (2*3*100)/(56*1,5) = 7,1 V
Wären 0,2V mehr als erlaubt. Wenn man von 40m ausgeht, passt es.

Ich würde vorschlagen, einen Fachbetrieb zu beauftragen, der einen Leitungsschutzschalter C3A einbaut und gut ist.
 
Wenn ein FI vorhanden ist um die Abschaltbedingungen sicherzustellen, kann die Anlage sicher so mit B16 bestehen bleiben!

Da ja die tatsächliche Last den Spannungsfall bestimmt, und diese sich nicht einfach ändern kann, da ja keine Steckdose vorhanden ist, liegt das Thema Spannungsfall im grünen Bereich!

Mit dem Tatsächlichen Strom gerrechnet:
ΔU = (2*I*l)/(56*A)
also ΔU = (2*1,7*100)/(56*1,5) = 4,05 V

Bei änderungen/erweiterungen der Anlage muß natürlich neu gerechnet/überprüft werden.
 
Hey, das ging aber fix!

Vielen Dank für Eure Antworten! Dann habe ich ja doch nach allem was ich hier gelesen habe einen einigermaßen guten Riecher gehabt. Hatte mir schon sowas gedacht. Wahrscheinlich wäre ich mangels Erfahrung nicht unbedingt auf einen C3A gekommen, aber das ist mal ein echter Tipp. einen vorgeschalteten FI gibts natürlich. Der tuts auch, wie ich neulich noch "ausprobieren" konnte ;-))

Werde also den Automaten mal beizeiten auswechseln lassen und gut is...

Aber falls jemand mag, dann würde mich noch was interessieren, weil ich das trotz vielen Lesens noch nicht so ganz verstanden habe:

Ist das mit den 3% Spannungsfall jetzt an der Stelle problematisch, weil die Abschaltbedingung nicht mehr eingehalten ist, oder weil sich der Draht zu stark aufheizt und es brandgefährlich wird? Ich hätte einfach nicht vermutet, daß (nehmen wir meinen Fall) eine Leistung von bspw. 600 statt 400 Watt ein Überhitzungsproblem darstellt. Ok, was ich denke spielt ja eigentlich keine Rolle, aber ich bin ja auch nicht vom Fach...

Gruß und vielen Dank!
Holger
 
Hallom ego,

ego1 schrieb:
Da ja die tatsächliche Last den Spannungsfall bestimmt, und diese sich nicht einfach ändern kann, da ja keine Steckdose vorhanden ist, liegt das Thema Spannungsfall im grünen Bereich!

So ist es aber nicht VDE-gerecht. Es muss mit dem Nennstrom des LS gerechnet werden, nachlesbar in G. Kiefer, VDE 0100 und die Praxis, S. 647.
 
Hallo Holger,

pandel schrieb:
Einen vorgeschalteten FI gibts natürlich. Der tuts auch, wie ich neulich noch "ausprobieren" konnte ;-))

Wie hast du das getestet?

Werde also den Automaten mal beizeiten auswechseln lassen und gut is...
Ok, dann lass dir gleich ein Messptotokoll geben.

Ist das mit den 3% Spannungsfall jetzt an der Stelle problematisch, weil die Abschaltbedingung nicht mehr eingehalten ist, oder weil sich der Draht zu stark aufheizt und es brandgefährlich wird? Ich hätte einfach nicht vermutet, daß (nehmen wir meinen Fall) eine Leistung von bspw. 600 statt 400 Watt ein Überhitzungsproblem darstellt. Ok, was ich denke spielt ja eigentlich keine Rolle, aber ich bin ja auch nicht vom Fach...

http://www.hager.de/e-volution/files_do ... _teil1.pdf
http://www.hager.de/e-volution/files_do ... _teil2.pdf
 
Heimwerker schrieb:
Hallo Holger,

pandel schrieb:
Einen vorgeschalteten FI gibts natürlich. Der tuts auch, wie ich neulich noch "ausprobieren" konnte ;-))

Wie hast du das getestet?

Na ja, erstens tuts der Test-Taster und zweitens habe ich noch vor kurzem das Ding ausgelöst, als ich eine neue Lampe an einen bestehenden Anschluß (LSS natürlich aus!) montiert hab und dummerweise N und Erde aneinanderkamen. Patsch! und alles war aus... Is ja nich schlimm, aber das man da immer die blöde Uhr am Herd wieder einstellen muß ;-)

Danke für die zwei PDFs. Werde mich da mal durchwühlen und wenn ich noch was hab, dann meld ich mich.

Gruß
Holger
 
@Heimwerker:
Ok, jetzt bin ich mal was schlauer! Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe.
Ich rekapituliere also mal in Kurzform:

1.) Die Strombelastbarkeit ist nur abhängig vom Quadrat des Belastungsstroms (weil: die Verlustleistung nimmt bei zunehmender Leitungslänge zu, jedoch nimmt der Wärmewiderstand dabei gleichzeitig ab). Maßgeblich beeinflußt wird das bei einem Kabeltyp im Prinzip nur durch Querschnitt, Verlegeart und Umgebungstemperatur. Sprich: an der Belastbarkeit der Leitung ändert sich (erstmal) nicht wirklich was.

2.) Mein "Gartenproblem" scheitert im Prinzip nur an der Einhaltung des Spannungsfalls.
Ich interpretiere mal die zugrundeliegende Normung: Da nicht bestimmbar ist, welche Endgeräte an einer Leitung hängen werden, wird der Spannungsfall dahingehend normiert, daß auch bei einer sehr ungünstigen Verbrauchersituation kein zu hohes Lastproblem bezogen auf das verwendete Kabel auftreten kann. Sprich: Nehme ich nur Glühlampen (ohmsche Lasten), dann brennen die im Falle eines zu hohen Spannungsfalls einfach dünner, nehme ich allerdings irgendwelche kapazitive oder induktive Lasten (Motoren, Stromsparlampen mit Elektronik, Trafos, etc.) dann bekomme ich ggf. durch erhöhte Leistungsaufnahme einen Überstrom, der dem verwendeten Kabel nicht mehr gerecht wird und bei dauerhafter Belastung zu Überhitzung führt.

Habe ich das jetzt so einigermaßen richtig dargestellt? Heißt 2.) also, daß die -->Blindleistung<-- in die Höhe geht und ich dadurch das Wärmeproblem bekomme? Wenn das so ist, kann mir das dann nicht auch passieren, wenn ich die Leitungslänge einhalte, aber einfach einen Mega-Motor an eine normale Steckdose hänge?

Sorry, wenn ich hier begrifflich was durcheinanderwerfen sollte, aber ich finde das ganze ziemlich interessant und würde das gerne verstehen...

Gruß
Holger
 
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Thema: Gartenlicht am Altbau und hier zuviel gelesen...
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