Glasfaser Internet - generelle Fragen bei Altbau

Diskutiere Glasfaser Internet - generelle Fragen bei Altbau im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Abend! Österreich: Eine Bekannte hat ein Schreiben bekommen, das sie ev. bei Glasfaser anschließen könnte. Es sollen Glasfaserleitungen im...
teure Glasfaser?

Also mein Glasfaseranschluß mit 50mBit kostet mit 22€ so viel, wie ich damals in Kupfer für 8mBit gezahlt habe. Und jetzt sind es auch echte 50mBit, in Kupfer kam ich meisten nur auf 5-6mBit. Je nach Uhrzeit.
Und die ganze Installation + Gerätschaften gibt's zum Nulltarif? Wer hackt mir den Vorgarten auf, zieht die Strippen, buddelt's wieder zu und schließt den Kram an? Der Nutzen von Glasfaser ist für mich 0,0.
 
Und die ganze Installation + Gerätschaften gibt's zum Nulltarif?
eigentlich ja, war tatsächlich zum Nulltarif.

Ob es Dir wert ist, musst Du eh selber wissen.
Zu Coronazeit, als ich ins Homeoffice geschickt wurde, war ich verdammt froh über das sehr stabile Glasfaser. Mit Kupfer hatte ich immer Geschwindigkeitseinbußen bis hin zu Totalausfällen.
 
Das Glasfaser nach der Wende war kein Glasfaserausbau im heutigen Sinn. Da wurden nur Glasfaser in Gebäude verlegt und mit einer ONU abgeschlossen. Damit waren nur analoge und ISDN-Anschlüsse möglich.
Nicht nur das, sondern viel schlimmer. Diese Bauweise hätte man wenigstens noch relativ gut mit FTTH überbauen können und es gab sogar kompatibel BB-OPAL welches ADSL bis 6 MBit/s konnte. Gleiches gilt auch für die FTTC-Bauweise, also mit OPAL am KVz - die konnte man ohne Probleme mit einem DSLAM erweitern.

Richtig problematisch war die FTTdp-Bauweise. Also wo das Glas bis kurz vor die Häuser verlegt und dann die letzten paar Meter auf einen Vierdrahtbus via Kupferkabel umgesetzt wurde. Der wurde wiederum im Haus auf einen Analoganschluss oder ISDN umgesetzt. Das konnte man nicht vernünftig umrüsten, egal ob Richtung Kupfer oder Glas.

Noch problematischer war dann die Tatsache, dass die Bundespost privatisiert wurde. Dann war alles auf Profit ausgelegt und es gab nur die Verpflichtung einen Analoganschluss als Grundversorgung zu liefern, was OPAL auch tat. Daher gab es keinerlei Anreize, die Gebiete zu modernisieren und OPAL wurde praktisch vergessen/eingestampft.
 
Es ist schon einige Jahre her, da bat mich eine Bekannte, ihr einen Internetanschluß einzurichten. DSL war angeblich verfügbar, also bestellt. Dann kam überraschend die Absage. Also zunächst mit Analogmodem probiert: geht auch nicht. Hä?? Es stellte sich heraus, daß es noch ein Multiplexanschluß war, also konnte als einzige Möglichkeit ISDN bestellt werden. Dazu mußte die Telekom aber den alten Multiplexanschluß entfernen. Nach erfolgreichem Anschluß haben wir ISDN sofort wieder gekündigt und DSL beauftragt, was ja nun durch den umgebauten Anschluß möglich war.
 
Mit Bürokratie hat das eigentlich nicht viel zu tun. Hier war wohl noch ein PCM5 eingebaut. Daher war nur ISDN buchbar, weil der eben nur das kann. Mit dem Abbau von eben diesem wurde dann wieder eine Ader frei und der richtige Anschluss konnte gebucht werden.
 
Komischerweise war unmittelbar nach Installation von ISDN endlich DSL verfügbar, aber wenn der PCM5 auch ISDN kann, hätte er eigentlich nicht ausgebaut werden müssen. Woher man zusätzliche Doppeladern genommen hat?
 
Es gab verschiedene Arten von Multiplexern oder analogen Anschlüssen über Pulscodemodulation. Daneben existieren auch noch Wählsternsysteme, wo der Anschluß so lange tot war, wie die Leitungen gerade belegt waren. Lustige Technik. So etwas ähnliches gab es in den neuen Bundesländern als zweieranschluß, wo ein Gemeinschaftsumschalter dafür sorgte, dass, wenn einer Anschlüsse gerade genutzt wurde, der andere abgeschaltet wurde. Die konnten sich auch nicht gegenseitig anrufen. Alle Kunden, die über solchhe Leitungen geschaltet wurden, bei denen war eine automatische DSL-Buchung nicht möglich. Manuell hätte man eine freie Ader suchen können und den Kunden umschalten. Oft waren aber gerade keine frei oder der manuelle Aufwand war gar nicht gewollt. Wurde ein ISDN gebucht, dann erhiehlt der Kunde einen neuen Anschluß über eine neue Führung mit eigener durchgehender Doppelader. Das war das ganze Geheimnis. Als "Inseider" war es allerdings kein Problem, solche Führungen umbuchen zu lassen. Als Normalkunde ist man da oft gegen Windmühlen gelaufen.
 
Komischerweise war unmittelbar nach Installation von ISDN endlich DSL verfügbar, aber wenn der PCM5 auch ISDN kann, hätte er eigentlich nicht ausgebaut werden müssen. Woher man zusätzliche Doppeladern genommen hat?
Ein paar waren eigentlich meist immer da, aber man machte sich zum einen nicht die Mühe, bei der Menge an Kunden, die DSL beauftragten, eine solche herauszusuchen und die Führung umzubuchen. Außerdem buchte man auch analoge Anschlüsse bevorzugt auf Gemeinschaftssysteme, um Doppeladern für Anschlüsse freizuhalten, die eine eigene DA benötigten, z.B. ISDN, außenliegende Nebenstellen oder alle Arten von Sonderleitungen. Wer also einen ISDN beauftragte, bekam eine eigene DA. Doppeladern waren rar, da mußte gespart werden. Deshalb gab es ja auch die ganze Systeme.
 
Mit Bürokratie hat das eigentlich nicht viel zu tun. Hier war wohl noch ein PCM5 eingebaut. Daher war nur ISDN buchbar, weil der eben nur das kann. Mit dem Abbau von eben diesem wurde dann wieder eine Ader frei und der richtige Anschluss konnte gebucht werden.
PCM5 sagt mir jetzt auf die Schnelle gar nichts. Ich kenne nur PCM2, PCM4 und PCM11. Die waren aber nur für analoge Anschlüsse geeignet.
 
Und die ganze Installation + Gerätschaften gibt's zum Nulltarif?
Ja bzw. fast. Das Modem kostet 50€ und alles Andere ist umsonst. Hinter dem Modem kannst du den Router betreiben, den du schon hast. Es sei denn, du willst nicht 2 Geräte haben und kaufst gleich einen Glasfaserrouter.
Das Rohr samt Faser bis in den Keller gab es gratis. Sind bei mir nur 3m von der Straße bis zur Hauswand, auch auch wenn es 50 wären, wäre es umsonst, sofern du einen Vertrag abschließt. Willst du es 2 Jahre später, dann kostet es, Stand heute, 600€ bei der Telekom bzw Glasfaser Plus in Deutschland. Und der Tarif kostet das Gleiche wie DSL oder 5€ mehr, gibt nur nicht kleiner als 50 Mbit
 
Willst du es 2 Jahre später, dann kostet es, Stand heute, 600€ bei der Telekom bzw Glasfaser Plus in Deutschland.
Da hast Du es. Man wird förmlich erpreßt, einen Glasfaseranschluß legen zu lassen. Anders würde das gar nicht funktionieren, Abwrackprämie läßt grüßen. Wenn sich die Mehrheit weigerte, auf Glasfaser umzusteigen, wird man ihr früher oder später mit der Abschaltung ihres Telefonanschlusses drohen.
Man sollte erstmal bei denen ansetzen, die bis heute keinen anständigen Internetanschluß haben.
 
Da hast Du es. Man wird förmlich erpreßt, einen Glasfaseranschluß legen zu lassen. Anders würde das gar nicht funktionieren, Abwrackprämie läßt grüßen. Wenn sich die Mehrheit weigerte, auf Glasfaser umzusteigen, wird man ihr früher oder später mit der Abschaltung ihres Telefonanschlusses drohen.

Die Telekommunikationsunternehmen arbeiten marktwirtschaftlich und wollen Gewinne machen. Erschließungen gehören zu den höchsten Kosten. Ein Einzelner Kunde will diese bestimmt nicht bezahlen. So wird der Ausbau möglichst großflächig ausgeführt um viele potentielle Kunden anzubinden. Der Kunde wird durch Investitionskosten geködert. Anders würde sich das gar nicht rentieren. Spätere Anbindungen sind erheblich teurer und der Kunde wird anteilsmäßig zur Kasse gebeten. Das ist bei allen Versorgern so, egal, ob Gas; Strom oder Wasser.

Man sollte erstmal bei denen ansetzen, die bis heute keinen anständigen Internetanschluß haben.
Auch das macht man mit Glas. Kupfer ist eine veraltete und viel zu teure Technologie, als das man sie aufrecht erhält. Es geht aber nicht darum, jeden maximal zu befriedigen, koste es, was es wolle, sondern durch die Investitionen maximale Gewinne zu erziehlen. Wenn dort, wo kein gescheiter Internetanschluß vorhanden ist, Gewinn zu erwarten wäre, dann hätte man dort schon längst ausgebaut, auch früher schon mit anderen Technologien. Es gab und gibt nicht nur DSL. Das ist eh ausgereizt und wird über kurz oder lang in der Versenkung verschwinden.
 
Da hast Du es. Man wird förmlich erpreßt, einen Glasfaseranschluß legen zu lassen. Anders würde das gar nicht funktionieren, Abwrackprämie läßt grüßen
Nö, du kannst auch jetzt 600€ bezahlen, dann legen die dir das Rohr auch ohne Vertrag in den Keller und blasen die Faser ein. Du wirst zu nichts gezwungen. Wenn du dir Strom ins Haus legen lässt, kostet das auch. Ich wollte damals die Freileitung weg haben, hätte 1700€ gekostet vom Mast 5m Kabel in die Erde zu versenken. Hab ich nicht gemacht, trotzdem Zählerschrank in den Keller und auf die Sanierung der Straße gewartet, da war der Erdkabelanschluss 3 Jahre später umsonst.
 
Natürlich werde ich früher oder später gezwungen, da beißt die Maus keinen Faden ab.
 
Du wirst zu nichts gezwungen, für Leistung muss man bezahlen, du musst ja kein Festnetz nehmen, gibt Mobilnetz, gibt Sat oder Starlink.
 
PCM5 sagt mir jetzt auf die Schnelle gar nichts. Ich kenne nur PCM2, PCM4 und PCM11. Die waren aber nur für analoge Anschlüsse geeignet.
PCM5 ist wie PCM11, nur mit fünf ISDN auf einer Doppelader. Ist nicht so verbreitet gewesen, da er nur halb so effizient wie ein PCM11 Adern spart.

Natürlich werde ich früher oder später gezwungen, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Es macht wirtschaftlich keinen Sinn, für vereinzelte Kunden ein Netz aufrecht zu erhalten, nur weil diese wenigen weniger Euros nicht wechseln wollen. Das Netz ist schließlich nicht einfach da, sondern will auch betrieben und gewartet/repariert werden. Die Kosten tragen alle Kunden mit.

Wenn Du den neuen Hausanschluss kostenlos bekommen hättest, dann kannst Du Dich nicht beschweren, wenn später das Kupfernetz abgeschaltet wird. Lebe damit, dass es so ist. Andere wären froh, wenn sie ihn bekommen würden.
 
Das Kupfernetz hat auch mal 60DM Anschlussgebühr gekostet und das auch nur mit Telefonvertrag
 
Sehe ich ähnlich. Man kann zwar darauf hoffen, das es evtl. 6 Monate vor der Außerbetriebsetzung des Kupfernetzes noch mal ein Wechselangebot geben wird, aber sicher ist das nicht.
Kann Deine Glaskugel auch Lottozahlen? Frage für einen Freund. ;)

Wieso teuer? Glasfaser ist billiger als Kupfer und die Produkte kosten gleich, es sei denn man nimmt ein höherwertiges Produkt, welches über Kupfer nicht geht.
Klar, wenn man magenta mit magenta vergleicht.

Nö, du kannst auch jetzt 600€ bezahlen, dann legen die dir das Rohr auch ohne Vertrag in den Keller und blasen die Faser ein.
...zeig' mir mal, wo man das bestellen kann für ein Grundstück im Ausbaugebiet. Vielleicht kennen die Telekomiker, die ich befragte, ihre eigenen Angebote tatsächlich nicht.
 
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