Hauskauf Elektrik teilweise veraltet

Diskutiere Hauskauf Elektrik teilweise veraltet im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Foren Gemeinde, ich bin neu hier und stelle mich mal kurz vor. Ich heiße Mark und bin 47 Jahre. Ich habe folgendes Problem, meine Freundin...
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Bibi1976

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Hallo Foren Gemeinde, ich bin neu hier und stelle mich mal kurz vor. Ich heiße Mark und bin 47 Jahre. Ich habe folgendes Problem, meine Freundin und ich haben uns ein Hausgekauft. Nach dem wir mit der Renovierung begonnen haben ist uns was bei der Elektrik aufgefallen. Das Haus ist aus dem dem Jahr 1953 und auch teilweise die Elektrik. Beim Haus verkauf wurde uns vom Makler gesagt das die Elektrik überarbeitet ist und FI für das ganze Haus verbaut sei. Nachdem ich diese alten Kabel gesehen habe habe ich mal den FI raus gemacht und komischerweise war nicht alles im Haus aus sogar im Bad war der Strom noch an wo der FI ja ein muss ist. Außer der Durchlauferhitzer der war ohne Spannung. Meine Frage an die Fachleute, sollten bei einer Überarbeitung nicht die alten Leitungen (Stoffummantelung) nicht ausgetauscht sein und wenn einem gesagt wurde FI für das ganze Haus verbaut, nicht alles aus sein wenn ich den Fi raus nehme. Wurden wir hier etwas hinter das Licht geführt?
 
Noch ein Nachtrag an paar Steckdosen ist zwar das Erdkabel angeklemmt aber ohne Funktion und bei anderen Steckdosen sind nur 2 alte Stoffkabel.
 
Hallo Mark, willkommen im Forum.

Makler sind wie Anwälte. Sie beschreiben unbestreitbare Fakten, welche man im Kopf autovervollständigt, ohne sie in ihrer Gänze zu überprüfen.

Zuerst mal muss der Makler die Fakten zum Haus wahrheitsgetreu wiedergeben. Das hat er wohl in deinem Fall. Wenn nicht ist er dafür haftbar. Aber durch das Weglassen von wichtigen Details wird gerne dem Interessenten überlassen wie diese genau aussehen. Und wenn du sie vor dem Zustandekommen des Kaufs nicht überprüfst oder durch einen Sachverständigen (das kann auch ein Handwerker sein) überprüfen lässt, ist das dann dein Problem, salopp gesagt.

„Elektrik überarbeitet“ kann viel bedeuten, von grundsaniert bis lediglich mal ein defektes Kabel getauscht.

Falls er gesagt hat „FI fürs ganze Haus“ ist das schon was Anderes. Aber das im Nachhinein zu beweisen, könnte schwierig werden.

Stand diesbezüglich etwas im Exposé?
 
Erdkabel? An der Steckdose? Aber mal ganz zum Anfang. Der Makler hat da irgend etwas neues gesehen und erzählt, dass die Elektrik überholt wurde. Ich nehme an, dass da mal ein Durchlauferhitzer nachgerüstet wurde und für diesen Stromkreis ist ein FI installiert worden. Das Makabere an der Sache ist, dass ein FI für fest installierte Geräte zwar vorteilhaft aber gar nicht gefordert ist. Wenn da wirklich noch solch alte Leitungen vorhanden sind, werden die auch noch aus Zeiten des Hausbaus sein und die Installation grundsätzlich wohl auch. Bei einer solchen Installation sind für die Stromkreise und auch für das Bad überhaupt keine FI möglich. Das geht rein technisch nicht. Im Bad muß auch nicht unbedingt ein FI sein. Das ist erst bei Neuinstallationen ab 1984 der Fall. Darüber hinaus muss die Installation hinsichtlich Funktion und Sicherheit stets dem Stand der Technik zum Zeitpunkt der Errichtung entsprechen. Das können im Jahre 1953 durchaus stoffummantelte zweiadrige Leitungen gewesen sein. Bevor da renoviert wird, würde ich die elektrische Anlage auf jeden Fall sanieren. Dabei sollte man auch an solche Installationen, wie Wasser und Heizung denken, sonst macht man alles mehrmals.
 
Hallo Mark, willkommen im Forum.

Makler sind wie Anwälte. Sie beschreiben unbestreitbare Fakten, welche man im Kopf autovervollständigt, ohne sie in ihrer Gänze zu überprüfen.

Zuerst mal muss der Makler die Fakten zum Haus wahrheitsgetreu wiedergeben. Das hat er wohl in deinem Fall. Wenn nicht ist er dafür haftbar. Aber durch das Weglassen von wichtigen Details wird gerne dem Interessenten überlassen wie diese genau aussehen. Und wenn du sie vor dem Zustandekommen des Kaufs nicht überprüfst oder durch einen Sachverständigen (das kann auch ein Handwerker sein) überprüfen lässt, ist das dann dein Problem, salopp gesagt.

„Elektrik überarbeitet“ kann viel bedeuten, von grundsaniert bis lediglich mal ein defektes Kabel getauscht.

Falls er gesagt hat „FI fürs ganze Haus“ ist das schon was Anderes. Aber das im Nachhinein zu beweisen, könnte schwierig werden.

Stand diesbezüglich etwas im Exposé?
Hallo und danke erst mal für die Antwort, ja im Exposé steht FI für das ganze Haus
 
Was heißt „ohne Funktion“? Wie hast du das geprüft?
Ich habe ein Messgerät bin habe den Leiter und an die Erde gehalten und da war kein Strom, wenn ich bei Leiter und der Null gemessen habe waren 220 V.
Ich bin kein Fachmann Falls ich die genauen Begriffe nicht verwende sorry dafür. Bei den anderen Steckdosen wo ich über die Erde gemessen habe stand 220 v
 
Erdkabel? An der Steckdose? Aber mal ganz zum Anfang. Der Makler hat da irgend etwas neues gesehen und erzählt, dass die Elektrik überholt wurde. Ich nehme an, dass da mal ein Durchlauferhitzer nachgerüstet wurde und für diesen Stromkreis ist ein FI installiert worden. Das Makabere an der Sache ist, dass ein FI für fest installierte Geräte zwar vorteilhaft aber gar nicht gefordert ist. Wenn da wirklich noch solch alte Leitungen vorhanden sind, werden die auch noch aus Zeiten des Hausbaus sein und die Installation grundsätzlich wohl auch. Bei einer solchen Installation sind für die Stromkreise und auch für das Bad überhaupt keine FI möglich. Das geht rein technisch nicht. Im Bad muß auch nicht unbedingt ein FI sein. Das ist erst bei Neuinstallationen ab 1984 der Fall. Darüber hinaus muss die Installation hinsichtlich Funktion und Sicherheit stets dem Stand der Technik zum Zeitpunkt der Errichtung entsprechen. Das können im Jahre 1953 durchaus stoffummantelte zweiadrige Leitungen gewesen sein. Bevor da renoviert wird, würde ich die elektrische Anlage auf jeden Fall sanieren. Dabei sollte man auch an solche Installationen, wie Wasser und Heizung denken, sonst macht man alles mehrmals.
Es wurden neue Kabel vom Zählerschrank hochgezogen und ja es wurden 2 18kw Durchlauferhitzer und ein 5 l Untertisch gerät verbaut. Der Makler war ein komischer Typ und es gab sehr viele Interessenten Leiter konnten wir nicht alles überprüfen weil das Haus noch bewohnt war bei der Besichtigung. Wie gesagt es wurde gesagt Fi für das ganze Haus verbaut und Elektrik überarbeitet da dachten wir das alles so weit ok wäre. Jetzt haben wir halt das Problem das wir es Zeitlich nicht mehr schaffen die Elektrik noch neu zu machen, wegen Wohnungskündigung.
 
Ich habe ein Messgerät bin habe den Leiter und an die Erde gehalten und da war kein Strom, wenn ich bei Leiter und der Null gemessen habe waren 220 V.
Ich bin kein Fachmann Falls ich die genauen Begriffe nicht verwende sorry dafür. Bei den anderen Steckdosen wo ich über die Erde gemessen habe stand 220 v
Was nun, Strom oder Spannung? Was für ein Messgerät? Was für eine Erde? An einer Schuko-Steckdose gibt es drei Kontakte, den Außenleiter (L), den Neutralleiter (N) und den Schutzleiter (PE). Zwischen L und N, sowie zwischen L und PE müssen ca. 230 V anliegen. Mit dem Strom hat das erst mal nichts zu tun. Der fließt erst, wenn ein Stromkreis über einen Verbraucher oder einen Fehler geschlossen wird. Das ist dann das mit den Ampere. L und N sind die beiden Kontakte in den Löchern, wobei es grundsätzlich egal ist, welcher Kontakt L und welcher N ist. Für den Schutzleiterkontakt sind die beiden Bügel am Rand der Steckdose zuständig. Liegt zwischen L und N Spannung an und zwischen L und PE nicht, dann ist der Schutzleiter nicht angeschlossen und das ist ein schwerer Sicherheitsmangel. In heutigen Stromkreisen sind L, N und PE als jeweils eigene Ader in der Leitung vorhanden, wobei für den N die blaue und für den PE die gelb-grüne Ader vorgeschrieben ist. Entsprechend werden diese an den Steckdosen angeschlossen. In älteren Installationen gab es oft nur zwei Adern, meist schwarz und grau. Hier wurde in der Regel schwarz für den Außenleiter und grau für den PEN verwendet. Einen Seperaten N und PE gab es nicht. Der PEN, früher auch als Nullleiter bezeichnet, was heute nicht mehr gebräuchlich ist., vereint die Funktion von PE und N. Deshalb muss er an der Steckdose aufgeteilt werden. Anfangs hat man eine Brücke vom Nullleiterkontakt zum Schutzleiterbügel hergestellt, später ist man zuerst an den Schutzleiter gegangen, weil der in Sachen Sicherheit Priorität hat und hat dann eine Verbindung zur Anschlussklemme für den Neutralleiter hergestellt. Das nannte man auch "Klassische Nullung". Der Schutzleiterkontakt muss in solchen Installationen also zwingend angeschlossen sein. Sollte das nicht der Fall sein, ist das umgehend herzustellen. Wenn man selbst nicht die Kenntnisse und notwendigen Meßgeräte besitzt, ist das von einer fachkundigen Person auszuführen. Besser wäre es natürlich, diese alte Installation zu modernisieren.
 
Auch ich würde ich den Gang zum Elektriker empfehlen, der dir das mit dem FI fachlich bestätigen kann. Anschließend Makler damit konfrontieren. Am besten schriftlich. Notfalls Anwalt einschalten. Inwieweit man da Schadenersatz geltend machen kann, entzieht sich meinem Wissen. Fakt ist, dass er in der Haftung für die Angaben im Exposé steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Steckdose mit offenem PE möglichst nicht oder wenn nur mit schutzisolierten Geräten (geschlossene Kunststoffgehäuse) nutzen.

Gesamte Anlage dringend von einem Fachmann begutachten lassen!

Elektrik erneuern kommt am besten vor allem Anderen. Selbst wenn man das etagenweise macht, ist das besser als den alten Zustand beizubehalten und im Schadenfall frisch Renoviertes wieder aufreißen zu müssen oder gar größere Schäden an Haus und Gerätschaften hinnehmen zu müssen.
 
Eine Neuinstallation ist auf jeden Fall anzuraten, aber auch, wenn eine solche nicht stattfindet, muss zumindest die korrekte Funktionsfähigkeit und die Sicherheit der Schutzmaßnahme hergestellt und gewährleistet sein. Dieses galt bereits zum Zeitpunkt der Errichtung der Anlage und bei Instantsetzungen oder Erweiterungen, müssen immer die zum Zeitpunkt geltenden Regeln eingehalten werden. Eine Schuko-Steckdose ohne funktionierende Schutzmaßnahme ist nicht tolerierbar. Für die Sicherheit ist der Besitzer, bzw. Betreiber der Anlage zuständig.
 
Danke erstmal an alle, ich bin heute wieder den ganzen Tag am Bau, melde später
 
Laut Makler hast du einen FI für das Ganze Haus. Das kannst du mit einer Nachtlichtleuchte oder einem anderem Verbraucher leicht überprüfen. Zuerst jede Steckdose mit dem Verbraucher testen . Danach FI abschalten und erneut testen! Ich würde dir dringend dazu raten einen Elektriker zu bestellen und diesen mit einem gründlichem E-Check beauftragen. Nur durch die Prüfung ( mit Messprotokoll) stellen sich da Mängel heraus.
 
Ich hätte gerne mal den wörtlichen Text aus dem Exposé.
Bis dahin ist, zumindest was die rechtliche Seite anbelangt, alles nur Spekulation.
In so einem Fall bringt im Übrigen der juristische Weg rein gar nichts außer Zeit und Ärger und ein immenses Risiko.
Was würde es denn wohl kosten, wenn ein Elektriker mal eben die Anschlüsse in der Verteilung (Foto wäre hilfreich!!) so umlegt, dass TATSÄCHLICH der FI fürs ganze Haus "zuständig ist"? (Die Sicherheitsfunktion lassen wir erstmal außen vor, die war ja nicht zugesichert). Halbe Stunde plus Anfahrt? Loht sich deswegen irgendwas anzuleiern?

Ob es nur 2- oder 3adrige Stromkreise gibt, steht auf einem anderen Blatt.
Wenn man ein Haus von 1953 kauft, sagt Dir JEDER RICHTER (zumindest in D), dass es dem Käufer obliegt, genau zu prüfen, was Sache ist und ein Makler haftet auch nur (genau wie der Verkäufer) beim Verschweigen von versteckten Mängeln in Kombination mit Arglist. Hier aber ist nichts versteckt, denn den Test mit dem Abschalten des FI und gucken, was noch läuft oder nicht kann man auch bereits als Laie im Rahmen einer Besichtigung durchführen. Macht aber keiner, was wiederum nicht zu Lasten des VK/Maklers geht. Dem Makler als elektrotechnischen Laien etwas ans Zeug zu flicken, kommt weiterhin auf das Kleingedruckte im Exposé an. Wenn da etwas steht, dass alle Angaben vom Verkäufer stammen und nicht auf Richtigkeit und Vollständigkeit hin überprüft werden konnten, wird es "höchst schwierig".

Ich verweise mal auf folgen Link:
Wann haftet der Makler für falsche Angaben beim Immobilienkauf? - Immobilienrecht Essen

"Der Makler darf aber Informationen, die er von dem Veräußerer erhalten hat, grundsätzlich ungeprüft weitergeben. Das setzt allerdings voraus, dass der Makler die betreffenden Informationen – insbesondere, wenn er diese in einem eigenen Exposé über das Objekt herausstellt – mit der erforderlichen Sorgfalt eingeholt und sondiert hat."

Kein Richter wird in diesem Fall den Makler verurteilen, weil der FI ja nur auf Teile des Hauses wirkt und nicht auf alles, zumal der "Mangel" (besser: die Abweichung!) weder gravierend ist, noch die Anlage den zum Zeitpunkt der Errichtung geltenden Regeln widersprach, noch hier eine Arglist erkennbar ist, noch dieser Umstand von so entscheidender Bedeutung ist, dass der Käufer vom Kauf zurückgetreten wäre, wenn er den wahren Sachverhalt gekannt hätte.

Vielleicht kann man sich mit viel Glück 50-100 € vom Makler auf dem "kleinen Dienstweg" holen. Wenn das nun in diesem Fall "den Kohl fett macht"......ich weiss nicht.


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Meine Frage an die Fachleute, sollten bei einer Überarbeitung nicht die alten Leitungen (Stoffummantelung) nicht ausgetauscht sein
Für mich stellt sich das so dar : Alte stoffummantelte Leitungen vorhanden : ALLES NEU MACHEN
Sämtliche sonstige Diskussion sinnlos ...
 
Eben. Wenn er einen Eli findet der ihm den “abweichenden“ Zustand (dein Ernst?) verschlimmbessert, kann er das schon so machen. Dann hat er halt keine durchgerostete Karre mit stotterndem Motor mehr, sondern nur noch ne durchgerostete Karre mit geflicktem Motor..

Aber bitte, wenn er die nächsten Jahre gerne der Reihe nach die Wände/Decken/Böden wieder aufreißen mag, weil ab und zu eine Leitung den Geist aufgibt, dann ist das ja seine Sache.

Man kann kaum von einem Laien erwarten, dass er vor dem Kauf bzw. im Rahmen einer Besichtigung sämtliche Angaben des Maklers oder Eigentümers auf Wahrheitsgehalt zu überprüfen in der Lage ist. Deshalb gilt ja, dass deren Angaben den Tatsachen entsprechen müssen. Was man vom potentiellen Käufer durchaus erwarten kann, ist gezielt nachzufragen und sich Unterlagen zeigen zu lassen. Hier gab es wohl Versäumnisse auf beiden Seiten..
 
Zuletzt bearbeitet:
…., meine Freundin und ich haben uns ein Haus gekauft. ….. Das Haus ist aus dem dem Jahr 1953 und auch teilweise die Elektrik. Beim Hausverkauf wurde uns vom Makler gesagt das die Elektrik überarbeitet ist und FI für das ganze Haus verbaut sei…….. Wurden wir hier etwas hinter das Licht geführt?
Irgendwelche schriftliche Zusagen? Was sagt denn der Sachverständige, der Euch begleitet hat dazu? Ist es dem nicht aufgefallen?
 
Für mich stellt sich das so dar : Alte stoffummantelte Leitungen vorhanden : ALLES NEU MACHEN
Sämtliche sonstige Diskussion sinnlos ...
Die alten Leitungen waren qualitativ oft besser, als das bröcklicke Zeug zahrzehnte später. Wichtiger wäre erst mal, dass Steckdosen funktionieren und die Sicherheit der Schutzmaßnahme gewährleistet wird. Eine Erneuerung im Zuge einer Renovierung wäre natürlich praktisch und hier auch vom alter der Installation her gegeben.
 
Die alten Leitungen waren qualitativ oft besser, als das bröcklicke Zeug zahrzehnte später
Das mag ja sein , aber soweit ich das noch kenne waren das keine 3-adrigen Leitungen, bei denen man ganz genau einen Schutzleiter definieren kann/konnte
 
Thema: Hauskauf Elektrik teilweise veraltet
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