Hilfe! Erdung in Georgien.

Diskutiere Hilfe! Erdung in Georgien. im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebe Community, ich habe ein kleines Problem. Gleich vorab: Ich hab so gut wie keine Grundkenntnisse in Sachen Elektronik. Ich wohne...
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Hallo liebe Community,

ich habe ein kleines Problem.

Gleich vorab: Ich hab so gut wie keine Grundkenntnisse in Sachen Elektronik.

Ich wohne zurzeit in Georgien in einem Einfamilienhaus. Ganz nach Georgischen brauch ist das Haus weder geerdet noch entspricht die Elektroinstallation irgendeiner Europäischen norm.

Mein größtes Problem ist nun die Küche.

Die Küche besteht aus einem Metallgestell und Naturholz. Die Griffe für Schubladen und Türen sind ebenfalls aus Metall. Herd, Ofen und Spülmaschinen sind beides Einbaumodelle und haben somit direkten Kontakt mit dem Metallframe der Küche. Alle Geräte sind von Europäischen Herstellern und sollten gut verdrahtet sein, aber die Erdung über die Steckdose ist dennoch nicht gegeben.

Das erste was mir nach dem Einbau der Küche aufgefallen ist: Ich bekomme immer wieder kleine Stromschläge.. nichts wildes aber dennoch deutlich spürbar. Selbst das Wasser aus dem Wasserhahn steht hin und wieder unter deutlicher Spannung.. Die erste Erklärung die ich hatte: Die Geräte sind doch nicht so dolle verdrahtet ? ..also muss eine Erdung her. Mein Plan ist es erstmal nur die Küche zu erden ( bzw. weiß ich: Das ganze haus würde ein halben abriss bedeuten.)

Jetzt hab ich drei Kupfererdungsstäbe in einer Linie 1.5 m in denn Boden geschlagen.. Leider ( auf schlechten rat?!) jeweils nur 1 Meter Abstand ( ich denke 3m sind Standart ?) Untereinander würde ich diese nun mit einer Schutzleiter (Grün-gelb) verbinden, diese würde dann einige Zentimeter unter der erde durch ein PVC-Schlauch laufen. ( oder sollte ich die Erdungsstäbe mit einer dickeren Kupferleitung verbinden ? ).

Schutzleiter dann durch die Wand ins Haus - Kleine Erdungsschiene ( würde da auch noch mal den Küchenframe mit anbringen) - FI Sicherung - Sicherung für die Küche.

Ist das alles Blödsinn was ich da vorhabe ?

Gestern hatte ich dann noch ein "Interessantes" Erlebnis. Beim prüfen, wo ich am besten Bohren kann für denn Zugang der Schutzleiter, habe ich das Endstück für die Gaszufuhr (eisen) in die Küche berührt... Und mir einen deftigen Stromschlag abgeholt. Dieses Endstück hat keinerlei Kontakt zu irgendwelcher Elektronik (Außer einen Gummischlauch, der Gas zum herd transportiert). Ich habe dann das Gasrohr aus Neugier um das haus und dann über mein Grundstück hinweg verfolgt.. Die Gasleitungen haben an vielen stellen direkten Kontakt mit den Stromleitungen im viertel .. das kann doch nicht gut sein. Wie gehe ich sowas an ? Bin für jede Hilfe dankbar.
 

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In neuen Anlagen in Deutschland wird in die Gasleitung ein Isolierstück eingebaut.
Der Teil ab Isolierstück ins Gebäude wird dann an den PA und Erdung angeschlossen.
So kann kein Strom über das Isolierstück fließen. So nicht von außen in die Küche
 
1. Für Erder sollte man als Werkstoff nur V4A verwenden.
2. direkt nebeneinander eingeschlagene Erderstäbe sind Murks, denn der Gesamterdungswiderstand wird kaum höher sein als der eines der Dreien allein.
Wenn Mehrere Erder dann diese mit entsprechend hohem Abstand einschlagen, ein einzelner längerer Erder macht aber deutlich mehr sind.
3. Gasleitung und alle anderen Raumübergreifende Leitfühige Systeme (z.b. auch Wasserleitungen, Heizung,...) mit dem Erder verbinden und auch den Schutzleiter daran anschließen.

Ich würde spontan behaupten, daß in dem ganzen Haus an keiner oder kaum einer Stelle ein dritter Draht (Schutzleiter) im Kabel ist.
Dieser wäre dringend nach zu rüsten.

Im Endeffekt einmal alles Neu, oder eben mit den Mängeln leben.
Auch wenn in Georgien sicher andere Regeln gelten, macht das den Strom dort nicht ungefährlicher.

Solange kein Echter Fehler in einem Gerät vorliegt dürften die erhaltenen Stromschläge ungefährlich sein, sobald es allerdings einen Fehler gibt wird es Lebensgefährlich, mit Glück gibt es einen FI der dann auslöst, da aber leider häufig im Ausland der Typ AC verendet wird, ist dessen Auslösung auch nicht gesichert.
 
Vielleicht stellt der TE ja ein Bild von der Verteilung ein, würde mich mal interessieren, wie das so in Georgien aussieht, wenn man an der Gasleitung schon eine gescheuert kriegt.
 
Auch ohne Erdung am oder im Haus sollten die genannten Probleme nicht auftreten. Hier gibt es ein anderes Problem. Wie ist der Stromanschluss am Haus realisiert, gegebenenfalls Netzform. Möglicherweise ist der Neutralleiter defekt und der Strom wird übereine PA-Verbindung abgeleitet.
 
In neuen Anlagen in Deutschland wird in die Gasleitung ein Isolierstück eingebaut.
Der Teil ab Isolierstück ins Gebäude wird dann an den PA und Erdung angeschlossen.
So kann kein Strom über das Isolierstück fließen. So nicht von außen in die Küche
Macht total sinn! Werde ich versuchen umzusetzen, danke !
 
@Hemapri
Natürlich treten solche Probleme bei fehlendem PA und Schutzleiter auf.
Moderen Geräte haben üblicherweise Filterkondensatoren die gegen den Schutzleiter geschaltet sind.
Ohne diesen ergibt sich eine Spannung am Gehäuse.
Auch die Leitugnskapazitäten lassen Spannungen entstehen gegen Erde auf Leitfähigen Bauteilen die in der Nähe von Leitugnen liegen.
 
1. Für Erder sollte man als Werkstoff nur V4A verwenden.
2. direkt nebeneinander eingeschlagene Erderstäbe sind Murks, denn der Gesamterdungswiderstand wird kaum höher sein als der eines der Dreien allein.
Wenn Mehrere Erder dann diese mit entsprechend hohem Abstand einschlagen, ein einzelner längerer Erder macht aber deutlich mehr sind.
3. Gasleitung und alle anderen Raumübergreifende Leitfühige Systeme (z.b. auch Wasserleitungen, Heizung,...) mit dem Erder verbinden und auch den Schutzleiter daran anschließen.

Ich würde spontan behaupten, daß in dem ganzen Haus an keiner oder kaum einer Stelle ein dritter Draht (Schutzleiter) im Kabel ist.
Dieser wäre dringend nach zu rüsten.

Im Endeffekt einmal alles Neu, oder eben mit den Mängeln leben.
Auch wenn in Georgien sicher andere Regeln gelten, macht das den Strom dort nicht ungefährlicher.

Solange kein Echter Fehler in einem Gerät vorliegt dürften die erhaltenen Stromschläge ungefährlich sein, sobald es allerdings einen Fehler gibt wird es Lebensgefährlich, mit Glück gibt es einen FI der dann auslöst, da aber leider häufig im Ausland der Typ AC verendet wird, ist dessen Auslösung auch nicht gesichert.

Danke für die Antwort!

Wie viel Meter abstand würdest du empfehlen?

Tatsächlich gibt es keinen einzige Schutzleiter im ganzen haus. Um die ganzen Mängel abzustellen, kann ich wahrscheinlich ein neues Haus auf das Grundstück bauen. Denkst du, drei Erdungsstäbe (mit richtigem abstand) würden für diese 3 Einbaugeräte ausreichen?
 
….
Jetzt hab ich drei Kupfererdungsstäbe in einer Linie 1.5 m in denn Boden geschlagen.. Leider ( auf schlechten rat?!) jeweils nur 1 Meter Abstand ( ich denke 3m sind Standart ?)
Du hast leider nichts zur Bodenbeschaffenheit geschrieben. Noch wichtiger als der Abstand wäre eine ausreichende Länge der Erdungsstangen.
 
Du hast leider nichts zur Bodenbeschaffenheit geschrieben. Noch wichtiger als der Abstand wäre eine ausreichende Länge der Erdungsstangen.

Leider weiß ich nicht viel über die Bodenbeschaffenheit..es ist schon ziemlich trocken im Sommer. Die Stäbe sind 1.5 lang und in voller länge in die Erde getrieben.
 
Jetzt hab ich drei Kupfererdungsstäbe in einer Linie 1.5 m in denn Boden geschlagen.. Leider ( auf schlechten rat?!) jeweils nur 1 Meter Abstand ( ich denke 3m sind Standart ?)
Um die Güte deiner Erder ohne Messwerte halbwegs beurteilen zu können, sind weitere Angaben insbesondere zur Bodenart und den Erderabständen gegen das Haus unumgänglich, ohne die Fakten arbeitet auch keine Glaskugel. Für Empfehlungen zum Erdungsleiter bitte auch die Rohrdurchmesser benennen.

Nach den IEC-Normen für Blitzschutz und Antennensicherheit sind gleichermaßen mind. 2 Tiefenerder á 1,5 m im Abstand der doppelten Erderlänge (besser Eintreibtiefe) gefordert. Die aber nicht nur knapp unter Grasnarbe eingeprügelt sondern auf 0,5 m Kopftiefe versenkt. Je nachdem wie tief der Frost in Georgien in den Boden eindringt, wären längere Erder besser gewesen.

Untereinander würde ich diese nun mit einer Schutzleiter (Grün-gelb) verbinden, diese würde dann einige Zentimeter unter der erde durch ein PVC-Schlauch laufen. ( oder sollte ich die Erdungsstäbe mit einer dickeren Kupferleitung verbinden ? ).
Kupfer ist ein sehr gutes Erdermaterial, auch bei uns zulässig und in der Schweiz gebräuchlicher als NIRO, dort INOX genannt. Wenn man keine schwefelhaltigen Böden hat oder an einer ausgeprägten Kupferallergie wie unser @Octavian1977 leidet, gibt es dagegen keinen sachlichen Einwand. :D

Im Gegenteil: Für die Verbindung der Kupfererder drängt sich ein blanker 8 mm² Kupferdraht als zusätzlicher Horizontalerder geradezu auf. Wenn der mittlere Erder gezogen werden kann, würde ich den versetzen. Mit den nötigen Angaben kann der Erdausbreitungswiderstand näherungsweise prognostiziert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist in den Steckdosen und Leuchten kein Schutzleiter oder eine Brücke klassische Nullung?
Schukosteckdosen?
Wenn der PE von Geräten in der "Luft hängt" kann es einen Strom gegen die Metallrohre ... geben.
Da ist oft eine Beschaltung in den Geräten verbaut, die einen Schutzleiter benötigen ...
 
Wenn der PE von Geräten in der "Luft hängt" kann es einen Strom gegen die Metallrohre ... geben.
Hab jetzt nicht alles gelesen, viele Ratschläge, ohne überhaupt die Netzform zu kennen. Evtl. ist das ja TT und der ehemals vorhendene Erder ist einfach kaputt oder weg gegammelt oder es war die Wasserleitung, die mittlerweile Kunststoff ist oder oder
 
Leider weiß ich nicht viel über die Bodenbeschaffenheit..es ist schon ziemlich trocken im Sommer. Die Stäbe sind 1.5 lang und in voller länge in die Erde getrieben.
Also, dann würde ich sagen, da sind die Stangen zu kurz. Wenn die oberen Bodenschichten regelmäßig trocken fallen, ist deine Erdung weg, Es gibt auch extra V4A Erdungsspiese mit Eintreibspitze, die man verlängern kann.
 
Es wird Dir wenig helfen für drei einzelne Geräte jeweils einzelne Erder zu setzen.

Du brauchst einen Potentialausgleich und Schutzleiter.
Ein Erder langt dafür vollkommen aus und an diesen ist über eine entsprechende PAS (z.B. OBO 1809) alles an zu schließen was Leitfähig ist und Raumübergreifend installiert ist.

Es geht darum all diese Potentiale elektrisch zusammen zu führen, dafür ist es eben auch dringend nötig, daß jede Steckdose einen Schutzleiter hat der mit diesem Gesamtsystem eine direkte Verbindung hat, auch jede Leuchte mit Schutzklasse I und andere Geräte wie der Herd mit Festanschluß.

Um eine Neu Installation aller Leitungen wirst Du dabei nicht herum kommen.
 
Es wird Dir wenig helfen für drei einzelne Geräte jeweils einzelne Erder zu setzen.

Du brauchst einen Potentialausgleich und Schutzleiter.
Ein Erder langt dafür vollkommen aus und an diesen ist über eine entsprechende PAS (z.B. OBO 1809) alles an zu schließen was Leitfähig ist und Raumübergreifend installiert ist.

Es geht darum all diese Potentiale elektrisch zusammen zu führen, dafür ist es eben auch dringend nötig, daß jede Steckdose einen Schutzleiter hat der mit diesem Gesamtsystem eine direkte Verbindung hat, auch jede Leuchte mit Schutzklasse I und andere Geräte wie der Herd mit Festanschluß.

Um eine Neu Installation aller Leitungen wirst Du dabei nicht herum kommen.

Danke für die Antwort!

Was ist, wenn ich die Küche "alleinstehendes" Objekt Behandele ?
Alle Steckdosen/leuchten die von der Hauptsicherung kommen still lege und eine Separate Stromzuführung zur Küche Lege?
Der Hauptverteiler (ich mache nachher mal foto) steht auf der Straße, dieser kommt mit klassischer Nullung in den Garten, läuft dort in eine Sicherung (die nicht vertrauenswürdig aussieht) und läuft von dort weiter zum Sicherungskasten.

Im garten könnte ich noch mal abzweigen-> zur Küche in eine Fi die spezifisch für denn Strom in der Küche dienen soll.

Mit der PAS wird dann der Erder verbunden, alle leitfähigen Objekte in der Küche so wie PA zur Fi..

Das müsste doch gehen?

Klar... im restlichen Haus bleibt das problem weiter bestehen. Dort sind aber auch keine Geräte die mir diese Kopfschmerzen zubereiten.

Leider ist dieses haus ein.. mir fehlen die richtigen Worte.
 
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