Instandsetzung Herdanschlussdose, 2L/1N/PE

Diskutiere Instandsetzung Herdanschlussdose, 2L/1N/PE im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Moin, Da ich inzwischen einige Jahre aus dem Beruf raus bin und ich wahrscheinlich nicht mehr auf den neusten Stand bin, hab ich ein paar Fragen...
T

Tobse2056

Beiträge
6
Moin,

Da ich inzwischen einige Jahre aus dem Beruf raus bin und ich wahrscheinlich nicht mehr auf den neusten Stand bin, hab ich ein paar Fragen ob man es machen kann oder ob es alternative Vorschläge gibt.


Erstmal zur Vorgeschichte:

Das Haus ist von ~ 1970 , also leider noch in großen Teilen die Klassische Nullung vorhanden.
Vor kurzem ging der 1995 eingebaute Geschirrspüler der zusammen mit der Küche eingebaut wurde kaputt und wurde gegen einen Neuen getauscht.
Hinter dem Geschirrspüler kam ein besonderes Konstrukt an Herdanschlussdose zum Vorschein.

Da der Herdanschluss mittig zwischen 2 Korpussen und halb hinterm Geschirrspüler sich befand, war die Lösung der Küchenbauer damals : Lüsterklemmen und und einen Deckel einer Feuchtraumabzweigdose mit Silikon drüber kleben.

Dadurch war genug Platz da das der Geschirrspüler davor passte.


Das nicht so bleiben kann ist klar.


Als Leitung ist aktuell ein 4x2,5 vorhanden , mit Farben Schwarz (L1), Braun (L2), Blau (L3) , und Gr/Ge (PEN), also klassisch genullt.

Durch das versetzen fällt "Bestandschutz" sowieso weg, also außerdem mache ich so einen Murks mit Nullung nicht.

Der richtige Weg wäre ein Neues 5x2,5 zulegen, aber das möchte die Eigentümerin nicht wenn es sich vermeiden lässt . Ist auch durch Vertäfelung und Position der Verteilung auch nur schwer möglich.

Meine Idee wäre jetzt:

Da die Backofen / Herdkombination auch einen 2 Phasigen Anschluss erlaubt, wäre meine Idee jetzt die Herdanschluss auf 2 Phasen zu reduzieren.
Die Eigentümerin ist 87Jahre alt und nutzt seit Jahren nie mehr 2 Platten gleichzeitig.

Also wäre der Herdanschluss dann :4x 2,5mm²- Braun (L1) , Schwarz (L2) , Blau (N) ,GR/GE (PE)
In der Verteilung fliegen dann die 3x B16 LS Schalter raus und dann es würde dann ein 4poliger FI/LS (B16/0.30mA) reinkommen an dem aber nur 2 Phasen abgehen.

Ist Lösung die man in Betracht ziehen kann?
 
Hier mußt Du Dich für ein Übel entscheiden:
Entweder klassisch Nullen und den Herdanschluß nicht überlasten.
Oder 2Phasig Anschließen entgegen der TAB mit geplanter Überlast einer Phase und ohne die gefährliche klassische Nullung.

Weder das eine noch das andere ist eine wirklich gute Lösung.

Es ist dabei unerheblich, wie derzeit das Nutzungsverhalten des Herdes ist, so was kann sich schnell ändern.
Es gibt auch Herde die sich in Ihren Einstellungen in der Leistung reduzieren lassen.
 
Kann man so machen. Ich würde es aber auch als nicht so dramatisch ansehen, wenn der alte Anschluss erhalten bleibt, sofern eine ordnungsgemäße Herdanschlussdose istalliert wird. Eine Änderung der Installation sehe ich danicht, sofern die Leitung nicht verlängert wird. Für die neue Variante spricht die gewonnene höhere Sicherheit durch getrennten Schutzleiter und FI. Normalerweise dürfte bei nach Verlegeart und Leitungslänge auch eine Absicherung von 20A möglich sein. Wie auch immer, beide Versionen haben Vor- und Nachteile und stellen letzlich Kompromisse dar.
 
Wie sieht denn die UV aus?
Gibt es nur eine PEN Schiene oder ist da schon aufgeteilt?

Es geht ein 4x10 oder 4x16 mm² (müsste nochmal mitm Messchieber nachmessen, aber ist soweiso nur mit 35A abgesichert) in die Verteilung auf eine Hauptleitungsabzeigklemme und von dort gehen die Phasen zu den Sicherungen, der PEN auf die PEN Schiene. Der N block ist noch frei, also könnte man den PEN mit einer Brücke dort auftrennen und dann mit den N zum FI/LS .
 
Kann man so machen. Ich würde es aber auch als nicht so dramatisch ansehen, wenn der alte Anschluss erhalten bleibt, sofern eine ordnungsgemäße Herdanschlussdose istalliert wird. Eine Änderung der Installation sehe ich danicht, sofern die Leitung nicht verlängert wird. Für die neue Variante spricht die gewonnene höhere Sicherheit durch getrennten Schutzleiter und FI. Normalerweise dürfte bei nach Verlegeart und Leitungslänge auch eine Absicherung von 20A möglich sein. Wie auch immer, beide Versionen haben Vor- und Nachteile und stellen letzlich Kompromisse dar.

Die vorhandene Leitung ist ein Impu/NYIF, Wände sind nicht wärmegedämmt. Also wäre Leitungsmäßig sogar 25A drin.
Aber in Anbetracht des Alters der Leitung und das man es wegen der Schieflast nicht darf lass ich lieber bei B16.

Wenn nicht einer hier noch mit großen Einwänden kommt werde ich wohl die FI/LS Variante nehmen, da hab ich einfach ein besseres Gefühl dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hört sich eigentlich nach einer generellen dringenden Notwendigkeit einer neuen elektrischen Anlage an.

Eine Absicherung mit mehr als 16A ist nicht zu empfehlen, auch wenn die Leitung das aushält sollte die Sicherung doch auch in der Lage sein das Gerät zu schützen.

Ich persönlich sehe die Gefahren der klassischen Nullung auch deutlich höher an als die der elektrischen Überlast die im Endeffekt ja auch noch durch die Sicherung überwacht wird.

Ob jetzt in so einer Schrottanlagen es jetzt viel ausmacht einen einzelnen Kreis zu modernisieren ist dann noch fraglich.
 
Hört sich eigentlich nach einer generellen dringenden Notwendigkeit einer neuen elektrischen Anlage an.

Eine Absicherung mit mehr als 16A ist nicht zu empfehlen, auch wenn die Leitung das aushält sollte die Sicherung doch auch in der Lage sein das Gerät zu schützen.

Ich persönlich sehe die Gefahren der klassischen Nullung auch deutlich höher an als die der elektrischen Überlast die im Endeffekt ja auch noch durch die Sicherung überwacht wird.

Ob jetzt in so einer Schrottanlagen es jetzt viel ausmacht einen einzelnen Kreis zu modernisieren ist dann noch fraglich.
Ich denke darüber brauchen wir nicht Diskutieren, ab HAK müsste alles erneuert werden. Aber das werde ich nicht durchsetzen können, besonders wenn Personen eines gewissen Alters darin keine Notwendigkeit sehen.

Und in einen bewohnten Haus ist es leider auch nicht so einfach.
 
Die vorhandene Leitung ist ein Impu/NYIF, Wände sind nicht wärmegedämmt. Also könnte ich ALL-IN gehen mit 25A.
Aber in Anbetracht des Alters der Leitung, lass ich lieber bei B16.

Wenn nicht einer hier noch mit großen Einwänden kommt werde ich wohl die FI/LS Variante nehmen, da hab ich einfach ein besseres Gefühl dabei.
25A würde ich nicht nehmen, aber bei 20A sehe ich kein Problem, wenn die Leitung noch an sich in Ordnung ist. Auf jeden Fall würde ich alle Verbindungsstellen neu absetzen und anklemmen.
 
25A würde ich nicht nehmen, aber bei 20A sehe ich kein Problem, wenn die Leitung noch an sich in Ordnung ist. Auf jeden Fall würde ich alle Verbindungsstellen neu absetzen und anklemmen.
Abgesehen davon das man 25A wegen der Schieflast nicht darf, werde ich wohl die angedachten B16 nehmen. Da bin ich jedem Fall in einen sicheren Bereich mit der 2,5mm² Leitung.

Ist zwar am Ende ein Kompromiss aber wie Octavian schon schrieb, das Gerät soll ja auch geschützt sein falls da intern ein Fehler auftritt und das Gerät wird wohl auf 16A ausgelegt sein.
 
Abgesehen davon das man 25A wegen der Schieflast nicht darf, werde ich wohl die angedachten B16 nehmen. Da bin ich jedem Fall in einen sicheren Bereich mit der 2,5mm² Leitung.
Was hat das mit der Schieflast zu tun? Das ist die ungleiche Belastung der Außenleiter eines Drehstromnetzes. Die Größe der Überstromschutzorgane hat darauf keinen Einfluss. Der Herd zieht keinen anderen Strom, egal, ob mit 16 oder 20A abgesichert. Die 16A könnten eine Stunde lang mit 24A belastet werden, eh da was auslöst. Das bekommt kein Herd gebacken.
 
Was hat das mit der Schieflast zu tun? Das ist die ungleiche Belastung der Außenleiter eines Drehstromnetzes. Die Größe der Überstromschutzorgane hat darauf keinen Einfluss. Der Herd zieht keinen anderen Strom, egal, ob mit 16 oder 20A abgesichert. Die 16A könnten eine Stunde lang mit 24A belastet werden, eh da was auslöst. Das bekommt kein Herd gebacken.
Ich war gedanklich bei der Schieflastverordnung und der 20A Grenze, aber lassen wir das, das wird für den Fall keine Rolle spielen da es eh nicht in Frage kommt.

Aber danke an alle die mit Ratschlägen und Wissen beiseite gestanden haben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hat das mit der Schieflast zu tun? Das ist die ungleiche Belastung der Außenleiter eines Drehstromnetzes. Die Größe der Überstromschutzorgane hat darauf keinen Einfluss. Der Herd zieht keinen anderen Strom, egal, ob mit 16 oder 20A abgesichert. Die 16A könnten eine Stunde lang mit 24A belastet werden, eh da was auslöst. Das bekommt kein Herd gebacken.
Man muss aber auch bedenken, dass eine der zwei Phasen bei dieser Lösung (ohne klassische Nullung) mit bis zu 32A belastet werden kann, wenn der Herd "ungünstig" benutzt wird. Denn dann sind entweder das gesamte Kochfeld (ca. 6,2-7,4kW) oder der Backofen und zwei Kochzonen auf einer Phase.

Ich persönlich würde glaube ich die Variante mit klassischer Nullung und drei Phasen bevorzugen, auch wenn ich dafür jetzt bestimmt Haue kriege. Aber wenn man schon drei Phasen hat, sollte man diese auch nutzen.

Bei einem Herdanschluss, wo die Leitung ohne Umwege von der Verteilung direkt zum Herd geführt wird, ist die Gefahr des häufig gefürchteten PEN Bruchs kaum gegeben, wenn alles korrekt angeschlossen und festgezogen wurde.

Bei Licht- & Steckdosenstromkreisen, wo die Leitungen durch zig Abzweigdosen und Klemmstellen geführt werden, ist diese Gefahr schon deutlich größer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch drei Außenleiter benutzen, sofern nichts erweitert wird. Was die Schieflast angeht, wer nutzt den Herd gleichmäßig? Das ist mehr oder weniger schon ein selten auftretender Fall. Der Backofen wird schließlich nicht immer zusammen mit den Platten genutzt. Somit fällt ein Außenleiter regelmäßig ganz weg. Hat man für die Platten sogar nur noch eine Phase, nutzt man auf dieser ohne den Backofen immer die gesamte Last. Niemand wird das in der Praxis beachten.
 
das Gerät soll ja auch geschützt sein falls da intern ein Fehler auftritt und das Gerät wird wohl auf 16A ausgelegt sein.

Solche Kochfelder vertragen im Prinzip 32A Absicherung, da sie in der Regel auch für einphasige Speisung der kompletten Leistung in anderen Ländern vorgesehen sind. Erkennt man am aufgedruckten Anschlussbild.

Deshalb ist es überhaupt kein Problem, wenn man hier 20A LSS vorschaltet.
 
Thema: Instandsetzung Herdanschlussdose, 2L/1N/PE
Zurück
Oben