Isolationswiderstand messen?

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Mike21

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Hallo, ich bin ganz neu hier und habe gleich mal eine Frage:

Muss ich elektrische Verbraucher/Betriebsmittel vor der Isolationswiderstandsmessung abklemmen ?

Oder kommt es darauf an, welche Verbraucher ich habe? Mein Fachbuch hilft mir da leider nicht weiter!

P.S. Sorry für die doofe Frage? :oops:
 
Womit willst du denn eine Isolationswiderstandmesseung machen, und was willst du messen?

Geht es um VDE 701/702 ?

Gruß
Thomas©
 
Es ist nur theoretisch. Die Messung soll nach Errichtung einer Anlage in einem TN-S Netz mit einem Isolationsmessgerät durchgeführt werden.
 
Bei einer Neuinstallation musst du jede Ader gegen alle anderen Messen. Daher musst du auch alle Verbraucher abnehmen. ;)

Ansonsten passiert es dir, dass an einem Gerät 500V Gleichspannung anliegen, was dir gerade Geräte wie Vorschaltgeräte ziemlich übel nehmen können....
 
Also muss ich auch ein Lastschütz abklemmen, wenn ich z.B. L1 gegen N messe, da ja sonst eine Verbindung über die Schützspule bestehen würde oder?

Wenn ich dann im Leistungskreis messe, dann muss ich z.B. den Motor abklemmen, da über die Wicklungen auch eine Verbindung enstehen würde?!

Ach und noch eine Frage: Die Messung muss mit Gleichspannung durchgeführt werden. In meinem Buch steht: ...damit kapazitive Verlustströme nicht auftreten können...!

Kann mir das vielleicht noch jemand genauer erklären, was es damit auf sich hat?
 
Mike21 schrieb:
Also muss ich auch ein Lastschütz abklemmen, wenn ich z.B. L1 gegen N messe, da ja sonst eine Verbindung über die Schützspule bestehen würde oder?

Wenn ich dann im Leistungskreis messe, dann muss ich z.B. den Motor abklemmen, da über die Wicklungen auch eine Verbindung enstehen würde?!

Genau das ist der Grund, warum ich immer die Messung mache, bevor ich irgendwelche Verbraucher angeklemme, sei es ein Motor oder eine Lampe in eine Steckdose...
 
Gut, dann hab ich das soweit richtig verstanden.

Ist bei einer Wiederholungsprüfung genauso zu verfahren?
 
Hallo,

das man im Neubau jede Ader gegen jede andere messen muß ist mir neu. Wo steht das?


Vorgeschrieben ist die Messung aller aktiven Leiter gegen PE. Somit können die Verbraucher am Netz bleiben.

MfG
 
Hektik-Elektrik schrieb:
Vorgeschrieben ist die Messung aller aktiven Leiter gegen PE. Somit können die Verbraucher am Netz bleiben.
MfG

Die Messung ist meiner Meinnung nach nur bei der Wiederholungsmessung erlaubt... Bei der Neuinstallation müssen alle Adern gegeneinander gemessen werden. Kann natürlich auch sein, dass ich mich irre, ich werde morgen nochmal auf der Arbeit nachsehen. ;)
 
Hektik-Elektrik schrieb:
Vorgeschrieben ist die Messung aller aktiven Leiter gegen PE. Somit können die Verbraucher am Netz bleiben.

MfG

genau so ist es. Und um den Messaufwand zu Reduzieren, dürfen währen der Messung des Isolationwiderstandes Außen- und Neutralleiter miteinander verbunden sein.

Gruß Bradog
 
:?: Im Buch steht, dass man jeden Leiter gegen jeden misst!

Weiß sonst niemand rat, was es mit der Gleichspannung auf sich hat?

Ich dachte immer, dass es etwas mit dem induktiven Blindwiderstand zu tun hat, der die Messwerte verfälschen könnte/würde?
 
Danke euch auf jeden Fall vielmals!

Nach DIN VDE 0100 Teil 610 ist es so, dass die Messung der Außenleiter gegen N nicht notwendig ist, aber zusätzlich geprüft werden kann. Dann ist, so steht es dort, zwingend notwendig, alle Verbraucher abzuklemmen, da sie zerstört werden könnten. Zudem würden sie eine Verbindung darstellen und somit den Messwert verfälschen!

Schalter, Schütze, FI´s, Sicherungen etc. sind einzuschalten.

Somit ist die Leitung (N) am Spulenausgang A2 vom Schütz abzuklemmen, da sonst eine Verbindung bestehen würde.

Wie gesagt, ausreichend ist, wenn man alle Außenleiter und den Neutralleiter gegen den Schutzleiter (PE) misst.

Soweit hab ich es auch gelernt, wunderbar! Ich habe mich nur durch eine eigenwillige Beschreibung im Fachbuch durcheinanderbringen lassen und war mir dadurch unsicher, ob es so richtig ist, wie ich es lernte!

Leider fand ich nichts zum Thema: "warum Gleichspannung"!

Mir wurde es so gelehrt, dass die Leitungen bei einer solchen Länge als Induktivität anzusehen sind und durch den Blindwiderstand die Messwerte verfälscht werden. Aber jetzt lese ich halt, dass es sich um kapazitive Gründe handelt! :roll:

Vielleicht weiß ja doch noch jemand was dazu!
 
Isolation mit AC oder DC messen

Hallo,

ich sehe das so :

Hat man z.B ein langes Kabel, bilden zwei nebeneinander liegende "Adern" bezüglich einer Wechselspannung eine Kapzität ( Kondensator ).
Im Wechselspannungskreis hat der Kondensator keinen
unendlichen Widerstand ( im gegensatz zum Gleichstromkreis ).
Das heist also, da der " Kabelkondensator " unbekannt groß ist , könnte bei einer Messung mit Wechselspannung auch ein kapaziver Strom fliesen
, der als Isolationsfehler interpretiert werden könnte.
 
Hallo,

Die Messung der des Isolationswiderstandes erfolgt mit Gleichspannung, weil mit einer Wechselspannungsmessung würde sich nicht der ohmische Widerstand von Isolierungen ermitteln lassen, da kapazitive Widerstände zwischen den Leitern bzw. zwischen Leiter und Erde den Wert verfälschen würden.

siehe Bild zur Anschauung
http://upload4.postimage.org/1570051/isomessung.jpg

Gruß Bradog
 
Wodurch entstehen diese sogenannten Leiter-Erdkapazitäten - durch Influenz?

Oder sind die Leiter als Kondensatorplatten anzusehen und die Isolierung als Dielektrikum?

Wenn aber keine Leitende Verbindung zwischen zwei zu messenden Leitunge besteht, dann kann doch eigentlich kein Strom fließen oder doch?

Sorry für die doofen Fragen, aber sowas interesiert mich wirklich. Wahrscheinlich werde ich das in meiner Abschlussprüfung nicht brauchen, aber man kann ja nie genug wissen!

So, nachdem ich mir die Argumentation von edi und das Bild von Bradog durch den Kopf habe gehen lassen, bin ich zu folgender Erklärung gekommen:

Die Leitungen sind die Kondensatorplatten, die Isolierung das Dielektrkum. Lege ich nun die Messspannung an, dann entsteht ein elektrisches Feld. Durch Influenz werden Ladungen getrennt.

Da die Wechselspannung wie ständiges ein- und ausschalten wirkt, fließt ein Strom, also die Elektronen, die vorher durch das elektrische Feld verschoben wurden, fließen zurück. Dadurch denkt das Messgerät, dass ein Strom fließt und sagt: Ey man, da ist was kaputt! Obwohl es nur der Strom ist, der durch Influenz zustande gekommen ist!

Wie seh ich bzw. seht ihr das?


Bin Ich doof, dass ich sowas nicht weiß, was meint ihr?
 
Kondensator

Oder sind die Leiter als Kondensatorplatten anzusehen und die Isolierung als Dielektrikum?

Ja , so ist es .......

Wenn aber keine Leitende Verbindung zwischen zwei zu messenden Leitunge besteht, dann kann doch eigentlich kein Strom fließen oder doch?

auch im "normalen" Kondensator gibt es keine "leitenden Verbindung " im herkömmlichen Sinne, trotzdem fliesst Strom durch beim Anlegen eines Wechselspannung....
 
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