Kabelführung in einem Schacht

Diskutiere Kabelführung in einem Schacht im Forum Produkte, Material, Elektrowerkzeug & Werkstoffe im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Leute, ich möchte euch um einen Tipp bitten. Bei einer Hausinstallation habe ich einen Installationsschacht, der ca. 2m breit ist und vom...
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1x5x10 als Anschluß für die UV und ein Neozed Lasttrennschalter 3x35A je Etage und gut ist.

Da muss aber auch der Ik bzw. die Impendanz für die Abschaltbedingungen stimmen!

Fraglich ist auch ob die Brandschutzbestimmungen eingehalten werden können?
 
Sicher muß der Eingehalten werden, allerdings mit nur 35A und 10mm² sehe ich auf der Zuleitung zur UV dahingehend keine Probleme, sofern die Leitung nicht länger als 30m wird. (unwahrscheinlich)

Welche Brandschutztechnischen Probleme siehst Du denn?

Der Schacht muß natürlich zum Schluß F30 verschlossen werden.
 
Octavian1977 schrieb:
Der Spannungsfall ist grundsätzlich nach der vorgeschalteten Sicherung zu berechnen und die Leitung entsprechend zu dimensionieren.

Nach dem Diagramm aus VDE 0100-600:2008-06 darf ein 1,5er Kabel bei einer Last von 16A etwas unter 40m sein. Wenn ich also eine Länge von 20m habe und diese mit 13A absichere, passiert nix.

Octavian1977 schrieb:
Auch für den Kurzschlußfall ist es nicht egal welche Absicherung dort gewählt wird. Bei B16A müssen am Ende der Leitung immerhin noch 80A +30% Kurzschlußstrom messbar sein. Mit der Menge an Leitungen die hier beschrieben werden ist der Häufungsfaktor auch nicht unbedenklich.

80A weil B Charakteristik und fünffacher Bemessungsstrom. Woher die 30% jetzt kommen, deshalb lasse ich die aus. Bei einer B13A Absicherung habe ich 65A, bei der der LSS auslöst. Bei einem Kurzschluss geht der Strom gegen unendlich. Der B13A LSS wird deshalb vll. einige wenige ms früher auslösen, als der B16A, aber sonst gibt es keine Unterschiede.

Octavian1977 schrieb:
Eine separate Unterverteilung je Etage wäre da eine deutlich bessere Lösung, dann wäre nur eine Leitung für jedes Geschoß notwendig. Zudem kommt noch, die bessere Bedienbarkeit dadurch, daß man bei Ausfall nicht bis in den Keller dappen muß und der deutlich reduzierte Kabelbaum, da hier nicht alle Leitungen nur an einer Stelle zusammenkommen.

Schön, mag sein, aber genau das ist nicht erwünscht und ist auch nicht Thema dieses Threads.
 
Hallo mbraun,

mit dem Spannungsfall bist du leicht auf dem Holzweg. Das Diagramm stimmt schon nur trifft es auf reine Drehstromkreise zu. Hier hingegen ist es Wechselstrom, weshalb die Länge im Diagramm halbiert werden muss, da auch der Rückleiter zu betrachten ist. Dies gründet darin, das bei Drehstrom nur das Mit- und Gegensystem gerechnet wird. Bei Wechselstrom allerdings, muss auch das Nullsystem betrachtet werden. Aber das haben die Freunde der Norm schon alles den Anwendern dankenswerter Weise abgenommen, weshalb es ja so schöne Diagramme gibt. Zum Thema Kurzschlussstrom: Wenn du den Spannungsfall in groben Zügen beachtest, kann bei gewöhnlichen Hausinstallationen der Schleifenwiderstand nicht annähernd in die Größenordnung kommen, dass die Auslösebedingung nicht erfüllt ist. Die 30% die Aufgeschlagen werden sind ein Sicherheitswert, welcher aus meiner Sicht gelegentlich sogar noch erhöht werden kann. Dies Begründet sich darin, dass unsere Messgeräte die reale Schleifenimpedanz Z gar nicht aufgrund des Messaufbaues messen können, da hier zuviele Unbekannte im Stromweg liegen. Desweiteren ist Zs von der vorherigen Netzauslastung und der damit verbundenen Leitertemperatur abhängig. Aber auch darauf habe ich im Moment der Messung keinen Einfluss. Was aber bei den 30% niemals drin ist ist der Fehler durch den Anwender: Wenn jemand in Die Steckdose mit ZS=1,5 Ohm abgesichert mit C10 (Spannungsfall wäre mit 6,5% nicht mehr eingehalten aber noch im reellen Maß was vorkommen kann) noch einen 25m Leitungsroller alias Kabeltrommel und einen Verbraucher mit 5m Anschlussschnur einsteckt, dann kommen wir in den kritischen Berteich von ca 2,3 Ohm. Dieser Fall ist aus meiner Sicht eher wenig konstruiert, da es auch 50m Leitungsroller gibt, welche durchaus häufiger anzutreffen sind (mit 3x1,5) dann noch nen Verteiler drann und Gerätestecker da ist Zs so schlecht, dass man hoffentlich nen FI verbaut hat oder sich bei einem L-N Schluss auf die thermische Kurzschlussfestigkeit der Leitungen verlässt, da der LS nach ca 2s im Überlastbereich abschalten wird.

Beste Grüße

Christoph

PS: So als Schätzwerte für den Spannungsfall gebräuchliche Leitungstypen und zugehörige Längen unter Missachtung der Netzimpedanz an der Speisestelle:
1,5² 10A 30m
1,5² 13A 24m
1,5² 16A 19m

2,5² 10A 50m
2,5² 13A 40m
2,5² 16A 30m
(Das sind meine gedanklichen Baustellenwerte ohne Anspruch auf höchste Exaktheit, dafür hab ich aber immer gutze Erfahrungen bei der Messung gemacht.)
Und hier ein schönes Tabellenblatt, was soetwas auch mal Aufgreift hab ich bestimmt schon gefühlte 5 mal verlinkt.
http://www.schupa.de/html/pdf/schup..._Leitungsschutzschalter_Lasttrennschalter.pdf
Interessant sind die Blätter T21/T22 für den Fall Ik


Beste Grüße

Christoph
 
Hallo Christoph,

ich danke dir für die Info, vor allem aber für das PS.

Dein Beispiel mit der C10 Absicherung mag zwar extrem gewählt sein, ich könnte mir aber wirklich vorstellen, dass es so etwas irgendwo gibt.

Jetzt konkret auf das aktuelle Projekt übertragen, bestätigst du, dass ich richtig liege. Wenn ich eine 20m Lampen-Zuleitung mit B13 absichere, bin ich immernoch auf der sicheren Seite. Da wird auch niemand eine 50m Kabeltrommel anklemmen ;) - also zumindest hoffe ich es. An der Leitung wird dann entweder ein ohmscher verbraucher mit max. 60W sitzen oder eine ESL. Auf jedenfall << 13A.

Bei den Steckdosen sieht es anders aus. Deshalb ist die Zuleitung zu den Steckdosen auch mit 2,5mm² ausgeführt, aber auch mit B16 abgesichert. Und wenn da ein Endnutzer eine 50m 1,5mm² Kabeltrommel anschließt und daran dann einen 3kW E-Grill, dann werden das die Leitungen des Hauses trotzdem aushalten. Ob die Kabeltrommel abfackelt oder nicht, das ist mir dann auch egal.

LG, Mathias
 
Hallo Mathias,

also mit den Lampen und B13 kann nix passieren ich nehm da auch gern B10 weils dicke reicht im Wohnungsgebrauch und der Preisunterschied von B13 zu B10 meistens noch positiv ausfällt. Bei den Steckdosen ist ja eh Bei 2,5² in den Klemmen Feierabend. Da kommt man ab ca 40m nicht mehr an ner UV vorbei, was ja auch Sinn macht weil man sonst ja doch ne Menge Kupfer versenkt. Zum Thema C10 Sicherungen, die nehm ich sehr gern weil sie vom Ik her ähnlich B16 auslösen. Dafür habe ich aber keine so bescheidene Überlastcharakteristig wie die B16 Automaten. Bei diesen können ja 20A bis 23 A über längere Zeiten bis zum Auslösen fließen. Beim C10 ist dann bei ca 14A Schluss, was im Hausgebrauch völlig ausreicht (auch für Steckdosen), vor allem wenn ich an die chinesischen Dreierverteiler denke, die schon bei dieser Last in Schwierigkeiten kommen mit ihrem 1² Klingeldraht.

Zum Thema Befestigung im Versorgungsschacht:
Ich verwende auch immernoch gerne Stahlseile, an welchen die Kabel abwechselnd mit Kabelbindern und Bindeschnur befestigt werden. An der Befestigungsstelle 2-3 Lagen Isolierband und dadrauf die Kabel befestigt. Das Stahlseil dann am oberen Schachtende richtig mit nem starken Haken oder Anker abfangen. Da hab ich noch nie Probleme mit gehabt und es lässt sich auch nachträglich von oben in Schächte einführen. Trennung von Starkstrom und Kriechstrom durch die Verwendung zweier Stahlseile. Unschlagbar günstig und effektiv ist die Methode obendrain solange mann das Stahlseil ausreichend abfangen kann. Aber ab 20 Leitungen an einem Seil wirds schwierig diese zu befestigen ohne dass Leitungen mit der Zeit unter anderen Leitungen durchrutschen aber dann eben mehrere schwächere Seile nehmen oder das Kabelbündel wenn möglich schon vorkonfektionieren und dann geschlossen befestigen.

Mit besten Grüßen

Christoph
 
Nach DIN-VDE sind für den Kurzschlußstrom vom Messwert 30% abzuziehen als Fehlertoleranz.
 
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