LS durch AFDD/LS ersetzen

Diskutiere LS durch AFDD/LS ersetzen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich möchte gerne die LS in den Schlafräumen durch AFDD/LS (Hager ARC916D) ersetzen. Da sich die eingebaute Phasenschiene dazu...
@eFuchsi ,
die VDE 0100-430 ist viel offener formuliert als der Durchschnitt glaubt.
Grundsätzlich müssen Leitungen bei Überströmen geschützt werden.
Allerdings hat man dabei viele Freiheiten.

Zunächst wird unterschieden zwischen Überlastschutzeinrichtungen und Kurzschlussschutzeinrichtungen.

Die Überlastschutzeinrichtung kann, solange sie in jedem Fall wirksam bleibt, beliebig im Stromkreis verschoben werden.
Das bedeutet das man, nehmen wir als Beispiel eine einzeln abgesicherte 16A-Steckdose, im Prinzip die Überlasteinrichtung direkt vor Ort erstellen kann.
Auf der Leitung vor der Überlasteinrichtung kann ja maximal der Strom fließen den sie zulässt.
Es genügt folglich die Leitung für diesen Strom zu bemessen.

Den Kurzschlussschutz muss man dann separat betrachten.
Kurzschlussschutzeinrichtungen müssen (auch hier gibt es wieder Ausnahmen) am Anfang der Leitung angeordnet werden.
Es wird in diesem Fall ein satter, widerstandsloser Kurzschluss am ungünstigsten Punkt vorausgesetzt.
Die von der Kurzschlussschutzeinrichtung während der Auslösung weitergegebene "Energie" muss so klein sein, dass die Isolation nicht über die Grenztemperatur von 160°C erwärmt.

Praktisch werden hierzu zwei Werte verglichen:
Ik²t =< k²S²

Mit
Ik Kurzschlussstrom
t Kurzschlusszeit
k Bemessungs-Kurzzeitstromdicht (PVC-Isolierte Kupferleiter=115)
S Querschnitt des Leiters

Diese Näherungsformel gilt bis 5 Sekunden.

Gerade bei kurzen Leitungen, wie der hier angefragten Verdrahtung, lässt sich diese Bedingung erfüllen.
Erweitern wir das Steckdosen-Beispiel um eine vorgelagerte NH 63A und einen Kurzschlussstrom von 1000A.
Als Auslösezeit nehmen wir 20mS an:

Ik²t=1000A*1000A*0,02S=20000

Für die Leitung zugelassen sind:
k²S²=115²*1,5²=29756,25

20000<29756,25 => Bedingung erfüllt.

Kann man in der Praxis durchaus vorteilhaft einsetzen.
Wenn man beispielsweise im Zählerschrank nicht die Möglichkeit hat einen weiteren Abgang für eine Waschmaschine oder ähnliches zu setzen ist es möglich die Leitung direkt von der Vorsicherung ab zu greifen un den LSS erst in der Waschküche zu setzen.

Die klassische Lösung (koordinierter Schutz mit einer Einrichtung die sowohl Überlast als auch Kurzschlussschutzeinrichtung ist am Leitungsanfang) ist aber zugegebener Maßen zu bevorzugen da sie auch widerstandsbehaftete Schlüsse abdeckt.
So und hier hast du eben den Punkt das deine 63A NH die 1,5 mm² Leitung auch vor den Folgen eines Kurzschlusses Schützt . Gegen Überlastung der 1,5mm² Leitung schützt dann nur der 16 A LS .
Der Kurzschlussschutz wirkt eben nur bei einem vollständigem Kurzschluss und nicht mehr bei einem teilweisen Kurzschluss das wäre dann eben kein Kurzschluss mehr sondern eine Überlast die auf Grund des unzulässig hohen Stromes dann eben nicht mehr abgeschaltet wird . Folge Brandgefahr!
 
Erlaubte (!) Brandgefahr.

D
ie Brandgefahr als Begriff möchte ich gleich noch relativieren.


Zunächst hatte ich das bereits angemerkt:
Die klassische Lösung (koordinierter Schutz mit einer Einrichtung die sowohl Überlast als auch Kurzschlussschutzeinrichtung ist am Leitungsanfang) ist aber zugegebener Maßen zu bevorzugen da sie auch widerstandsbehaftete Schlüsse abdeckt.
Diese Gefahr ist zwar theoretisch gegeben aber das ändert nichts daran das sie normativ nicht als unvertretbar angesehen wird.

Die Norm liefert uns ja die Grenze zwischen vertretbarem Restrisiko und unvertretbarer Gefahr.
Vertretbares Restrisiko beinhaltet von vornherein das ein Risiko verbleibt, nur ist es halt vertretbar.

Schlussendlich ist es halt nicht möglich, vor allem wirtschaftlich nicht möglich, jede Konstellation von ungünstigen Bedingungen zu berücksichtigen.

Zur Brandgefahr habe ich mir natürlich auch so meine Gedanken gemacht obwohl das im Endeffekt nicht maßgeblich ist. Am Ende ist die Norm der Maßstab.

Zur Gefahr möchte ich zunächst den Vergleich zu SK I-Geräten ziehen. Bekannterweise dürfen in Ihnen basisisolierte Leiter verwendet werden, die den Körper auch berühren dürfen.
Das Bemerkenswerte ist, dass hier bereits ein einzelner Defekt an einem Leiter zu einem widerstandsbehafteten Fehler führen kann.
Bei einer Leitung hingegen müssen mindestens zwei Isolierungen versagen. Entweder zwei Aderisolierungen oder ggf. Ader und Mantel.
Statistisch gesehen ist die Gefahr also wesentlich geringer!

Jetzt könnte man das noch im Kontext der mit geltenden Normen betrachten.

Da ist zum einen die VDE 0100-510 die ich für diesen Fall mit folgendem Kernsatz subsumieren möchte:
Betriebsmittel müssen passend zu den Umgebungsbedingungen ausgewählt werden.

Die VDE 0100-520 präzisiert dies noch einmal für Kabel und Leitungen.
Hier möchte ich es vielleicht so zusammenfassen:
Kabel und Leitungen müssen vor dem Hintergrund der Betriebs- und Umgebungsbedingungen so verlegt und ausgewählt werden, dass eine Beschädigung praktisch ausgeschlossen ist.

Wenn die Bedingungen der VDE 0100-520 eingehalten sind sind Kurzschlüsse also ausgesprochen unwahrscheinlich.
(Auch wenn es nicht das Thema ist: Wenn wir Kabelschäden nicht ausschließen ist die Schutzmaßnahme nicht gegeben!)

Bleibt noch die Fehlerstelle einmal selbst zu betrachten.
Im ersten Moment nehmen wir einen Widerstand an. Logischer weise kommt es zu einer Erwärmung.

Die Frage die ich hier einmal in den Raum stellen möchte:
Was passiert dann?

Selbstverständlich kann Das zu einem Brand führen. Selbstverständlich haben wir einen Leitungsschaden.

Denkbar sind aber auch glimpflicherer Verlauf.
In Folge der Erwärmung schmilzt die Isolation und es kommt zu einem satten Schluss mit Abschaltung.
Oder auch der Widerstand erhöht weiter so das der Strom wieder niedriger wird.

Da ist so viel denkbar.
Da muss jeder Selber wissen ob ihm ein solches Eisen nicht zu heiß ist.
Sichere dürfen wir ja bekanntlich immer.
 
Grundsätzlich ist ein einzelner Fehler nie gefährlich, erst mit dem zweitem Fehler hast du die Gefahr den durch den zweiten Fehler schließt sich erst der Stromkreis. Da im TT-Netz und auch im TN-Netz ein Pol geerdet ist hast du quasi schon den ersten Fehler . Eine Verbindung eines L zu der Erde schließt den Fehlerstromkreis . Wie hoch der Strom da wird ist nicht vorhersagbar denn der hängt vom Übergangswiderstand und dem Erdungswiderstand ab.
Ein Erdschluss kann auch ein Kurzschluss sein muss es aber nicht !
Und auch wenn das andere Anders sehen und eben der Meinung sind das die Erdung des Sternpunktes weil ja gewollt kein Fehler ist , so ist es trotzdem Physikalisch gesehen ein Fehler !
 
@Pumukel ,
es drehte sich hier doch um eine Verdrahtung und die dafür notwendigen Querschnitte.
Verrat mir doch mal auf welchem weg du jetzt inhaltlich zu Netzsystemen kommst!

 
Denk mal nach was Netzsysteme und Fehler gemeinsam haben.
Beispiel ich habe einen Schaltschrank der SK2 das bedeutet dieser Schrank hat keine Erdverbindung . Somit kann auch ein Schluss vom L oder vom N zum Schrank noch keinen Fehlerstromkreis schließen . Erst der zweite Fehler führt dann zur Gefährdung.
So und wenn ich jetzt mit 1,5mm² in dem Schrank verdrahte und die Leitung ist mit 63 A abgesichert führt eine einfache Beschädigung des L oder des N nicht zur Gefährdung . Erst der zweite Fehler bringt dann die Gefahr. Nun Weiter Wenn du im Schrank den L mit 63 A absichert und mit 3 * 1,5 mm² deine Steckdose im Waschhaus an fährst hast du da in der Leitung einen L , einen N und einen Pe und was passiert nun wenn dein L da eine fremde Verbindung zum PE des Hauses bekommt ? Im besten Fall passiert nichts, im schlechtestem Fall löst deine 63 A Sicherung nicht aus oder viel zu spät . Und nur im günstigsten Fall löst die 63 A Sicherung wegen dem vollständigem Erdschluss rechtzeitig aus.
Wenn wir schon von Wahrscheinlichkeit reden ist die Gefahrenwahrscheinlichkeit 2 mal höher als die Wahrscheinlichkeit das die Sicherung rechtzeitig auslöst.
Deshalb gehört an den Anfang eines Stromkreises auch der Überlastschutz !
 
Also entweder verstehe ich nicht was du schreibst - oder - es ist entweder nicht relevant oder schon berücksichtigt.
Wo liegt denn jetzt nach deinem Verständnis die Inhaltliche Neuerung in deinem Text?
 
Ganz einfach darin das eben Kurzschlussschutz nicht vor Überlastung schützt . Und die Aufteilung in Kurzschlussschutz und Überlastschutz nur eine Beschränkte Gültigkeit mit sehr hohem Risikofaktor hat . Deshalb hat da die Risikobewertung einen extrem hohen Stellenwert. Dein Beispiel da mit der Ableitung an der Vorsicherung und Überlastschutz dann an der Steckdose geht schon mal gar nicht . Denn die Leitung ist im Fehlerfall zwischen Vorsicherung und Überlastschutz gegen Überlastung nicht geschützt .
 
Das mögliche Risiko, und Das hatte ich schon geschrieben, ist ausreichend berücksichtigt wenn dir Normen eingehalten sind.
Und es ist halt nach Norm VDE 0100-430 zulässig!

Das das ein Risiko beinhaltet habe ich von vornherein gesagt!
 
Zitat aus Beitrag 19 !
"
Auf der Leitung vor der Überlasteinrichtung kann ja maximal der Strom fließen den sie zulässt.
Es genügt folglich die Leitung für diesen Strom zu bemessen.
" falsch auf dieser Leitung kann durchaus auch ein deutlich höherer Kurzschlussstrom fließen . Nur wenn der Strom da ausreicht die vorgeschaltete Sicherung rechtzeitig bei einem Kurzschluss auszulösen ist diese Leitung vor Kurzschluss geschützt aber eben nicht gegen Überlast ! Beispiel ein LS B63 benötigt für die Kurzschlussauslösung 63 A *5 ( hier lass ich mit Absicht den Sicherheitsvorbehalt Weg ) 315 A . So nun nehmen wir an da Fliesen nur 63 A. was denkst du sagt deine Leitung dazu ? Dein B16 vor der Steckdose bekommt da gar nichts von mit !
Oder nehmen wir als anderes Beispiel Motorschutzschalter sind meist Eigensicher . trotzdem muss die Zuleitung zu den Motorschutzschaltern nach der Sicherung vor dem MS ausgelegt werden und nicht nach der Leitung zum Motor !
 
Der fall das auf der primärseite ein Kurzschluß zu Adern geringerem Querschnitt auftretten könnte halte ich für Arg konstruiert. Demnach müssten ja alle Aderleitungen zu Leitungen mit größerem Querschnitt z.B. doppelt isoliert angeordnet werde!
 
@Pumukel ,
ich wünsche mir, dass du mit etwas mehr "Struktur" schreibst.
Du schneidest immer so viele Themen gleichzeitig an das man gar nicht weis wie man darauf vernünftig Antworten soll!

Sicherlich kann man die Inhalte von #19 noch besser Formulieren. Dies gilt aber gleichemaßen für deinen Beitrag #29

Ich greife aus deinem Post mal ein Paar Aspekte heraus:
Du scheinst also zum einen in einer analogen, durchaus grau-stufigen Welt in den vereinfachten Kategorien - Schwarz und Weiß - zu denken und darüber hinaus genau zu wissen was falsch und richtig ist.

Nur wenn der Strom da ausreicht die vorgeschaltete Sicherung rechtzeitig bei einem Kurzschluss auszulösen ist diese Leitung vor Kurzschluss geschützt aber eben nicht gegen Überlast !

Ich stimme dir zu.

Beispiel ein LS B63 benötigt für die Kurzschlussauslösung 63 A *5
Ich halte den Begriff "Kurzschlussauslösung", wie ich im anderen Thema schon geäußert habe, allgemein für irreführend.
Ich versuche statt dessen den richtigeren Begriff "Schnellauslösung" zu verwenden.
Im übrigen ist auch die Formulierung nicht gut. Die Schnellauslösung kann auch bei 3*In schon erzielt sein. Bei 5*In können wir sicher davon aus gehen.
( hier lass ich mit Absicht den Sicherheitsvorbehalt Weg )
Auch diese Anmerkung halte ich, mit Verlaub, für fachlich ausbaufähig.
Der "Sicherheitsvorbehalt", du meinst hier sicherlich Zs =< 2/3*Zsm hat inhaltlich nichts mit der Abschaltung zu tun. Vielmehr ist die Abschaltung nach zu weisen.
Dabei ist die Messunsicherheit und die Leitungserwärmung zu berücksichtigen.
Zs =< 2/3*Zsm stand (glaube ist nicht mehr enthalten) im Informativen Anhang der Norm und war für meinen Geschmack als vereinfachte Handlungshilfe für den Praktiker gedacht.
So nun nehmen wir an da Fliesen nur 63 A. was denkst du sagt deine Leitung dazu ? Dein B16 vor der Steckdose bekommt da gar nichts von mit !
Vollkommen richtig, der B16 bekommt davon gar nichts mit. Was du aber nicht sagst ist warum 63A "Fliesen" sollten. Bereits in Beitrag #22 habe ich mich ausführlich dazu geäußert.
Oder nehmen wir als anderes Beispiel Motorschutzschalter sind meist Eigensicher . trotzdem muss die Zuleitung zu den Motorschutzschaltern nach der Sicherung vor dem MS ausgelegt werden und nicht nach der Leitung zum Motor !
Ich freue mich das du den Motorschutz ins Feld führst.
Bitte beantworte mir eine Frage (Möglichkeiten sind JA/NEIN):
Kennst du dich mit Motorstartern aus?
 
@eFuchsi ,
für dich hatte ich eigentlich geschrieben und nun ist alles in langatmigen Zeilen untergegangen.
Ist die ÖVE da wirklich so anders?

@Pumukel ,
du siehst ja eine Gefahr zwischen den Adern.
Wie erklärst du denn Verdrahtungskanäle oder auch mehrere Stromkreise in einer Leitung?
Beides ist explizit erlaubt....
 
@eFuchsi ,
...

@Pumukel ,
du siehst ja eine Gefahr zwischen den Adern.
Wie erklärst du denn Verdrahtungskanäle oder auch mehrere Stromkreise in einer Leitung?
Beides ist explizit erlaubt....

Mehrere Stromkreise in einer Leitung sind nur unter bestimmten Auflagen erlaubt.
In einem Verdrahtungskanal auch nur mit jeweiliger zusätzlicher Isolierung je Stromkreis (z.B. durch eine Mantelleitung je Stromkreis) oder auch nur unter bestimmten Auflagen
 
@Octavian1977
Mehrere Stromkreise in einer Leitung sind nur unter bestimmten Auflagen erlaubt.
Dies ist mir selbstverständlich bewusst!
Die mir bekannten Auflagen besprechen aber in erster Linie die spannugsfestigkeit der Isolation und weniger Schlüsse zwischen den Kreisen.
Sprich: Es wird nicht von einem zweifachem Versagen der Betriebsisolierung ausgegangen.
In einem Verdrahtungskanal auch nur mit jeweiliger zusätzlicher Isolierung je Stromkreis (z.B. durch eine Mantelleitung je Stromkreis) oder auch nur unter bestimmten Auflagen
Wenn man die zusätzliche Isolierung (z.B. Mantelleitung) als notwendig betrachtet sind alle Verteilungen im industriellem Umfeld falsch!
Demnach währe es kaum möglich mit Reihenklemmen zu arbeiten.
Die Leitungen mit Mantel bis zu ihrem Ausgangspunkt zu führen währe dann das einzig richtige Mittel der Wahl.
 
1. Nicht die Normen für Maschninen und Anlagen mit denen für elektrische Installationen verwechseln, aber auch hier gilt, daß Fremdstromkreise bestimmte Auflagen erfüllen müssen wie z.B. besondere Farben oder zusätzliche Isolierungen.

2. Außer den Dir bekannten Auflagen scheint es auch noch andere zu geben, denn ich kenne durchaus auch noch welche die Gefahren beim Arbeiten an Anlagenteilen bedenken die netstehen wenn man hinter einer Abdeckung mehrere Stromkreise hat.
Ein Schluß zwischen Verschiedenen Kreisen in einer Leitung ist zudem auch möglich, da eben die einzelne Isolierung nicht als zwei Teile angesehen wird, abgesehen davon gibt es auch Leiter mit unisoierten Schutzleitern oder Schirmen.
 
Hallo @Octavian1977 ,
vielen Dank erst mal für die Antwort.
Ich bin ja bereit was zu lernen.
Dabei würde mir sehr helfen wenn du beim posten auf die entsprechenden Normen und Abschnitte verweist.
Optimal wäre, auch für etwaige Mitleser, natürlich ein kurzes Zitat.

Derzeit kann ich meist nur vermuten worauf du hinaus wolltest.
An manchen Stellen fällt mir das aber schwer.
So verstehe ich z.B.
1. Nicht die Normen für Maschninen und Anlagen mit denen für elektrische Installationen verwechseln, aber auch hier gilt, daß Fremdstromkreise bestimmte Auflagen erfüllen müssen wie z.B. besondere Farben oder zusätzliche Isolierungen.
als Verweis auf die VDE 0113-1. Der Thematische Bezug erschließt sich mir nicht.

Noch mal zu Erinnerung. Gestartet sind wir mit Verdrahtungsquerschnitten.
Selbstverständlich habe ich dabei eine doppelte Betriebsisolierung angeführt.
Mir ging es darum zu zeigen das Kurzschlüsse innerhalb der Norm nicht immer ein Thema von besonderem Interesse sind.
Pumukel war da ja nun anderer Meinung.

Zum einen währen in diesem Fall Verdrahtungskanäle mit Aderleitungen verschiedener Stromkreise mit unterschiedlichen Querschnitten undenkbar.
Sonst müssten wir immer Schlüsse zwischen den Kreisen betrachten.
Zum anderen besteht ja auch die Möglichkeit von SELV und PELV in Leitungen mit Stromkreisen höherer Spannung.
Obwohl die Kleinspannungs-Schutzmaßnahmen sicherlich kritischer als der Anlagenschutz zu betrachten sind, sind hier Basisisolierungen entsprechender Spannungsfestigkeit ausreichend.

Aus diesen Sachverhalten kann man in meinen Augen umgekehrt folgern das Schlüsse dieser Art normativ keine hohe Relevanz haben sprich unwahrscheinlich sind.
Folgt man dieser Argumentation ist es müßig über widerstandsbehaftete Schlüsse zwischen Kurzschlussschutz und nachgeschaltetem Überlastschutz zu spekulieren.
Erstmal müsste ein Kurzschlussstrom überhaupt auftreten der aber zusätzlich noch zu gering für den Kurzschlussschutz aus fallen müsste.

Du hast allerdings Recht das diese Argumentation nicht sauber ist.
Neben Leitungen mit konzentrischen Leitern währe ja z.B. schon ein basisisolierter Leiter an der Rückwand einer SKI-Verteilung ein Problem.

Am Ende ist es aber auch egal.
Laut VDE 0100-430 Abschnitt 433.3.1 b) brauchen Leitungen, die betriebsmäßig nicht überlastet werden können keinen Überlastschutz.
Kurzschlussschutz ist ausreichend (natürlich mit Nebenbedingungen...).
Sind die Bedingungen erfüllt kann ich sehr wohl ein NYM von NH 63A oder SLS abgreifen und den Überlastschutz, z.B. B16, erst am Ende anbringen.

Das ist im übrigen keine Spielerei sondern z.B. wenn Wallboxen aus dem AAR abgegriffen werden sollen eine wirtschaftliche Alternative (Querschnitt)!
 
@Murdoc Du vergisst dabei das ein Überlastschutz gleichzeitig auch den Kurzschlussschutz sicherstellt !
Der Kurzschlussschutz schützt aber eine Leitung eben nicht vor Überlast . In beiden Fällen muss sichergestellt werden das die Leitung nicht überlastet werden kann . Als Beispiel dafür ist der Abgriff der Steuerspannung für Rundsteuerempfänger direkt von den Schienen . Da sind die Leitungen bis zur Sicherung so auszulegen , das sie ohne Gefährdung ausbrennen können ( Kurzschlussfeste Leitung ) Im Elektrikerjargon auch Krach-Bumm -Leitung genannt.
 
@Pumukel ,
sag doch einfach mal in welcher Norm das steht!
Du vergisst dabei das ein Überlastschutz gleichzeitig auch den Kurzschlussschutz sicherstellt !
Das ist nicht zwangsläufig so.
Sonst bräuchten wir keine Unterscheidung zwischen Überlast und Kurzschlussschutzeinrichtungen!
Der Kurzschlussschutz schützt aber eine Leitung eben nicht vor Überlast .
Korrekt.
Ändert aber nichts daran, dass das ausreichend ist wenn Überlastungen auf anderem Wege ausgeschlossen ist!
Als Beispiel dafür ist der Abgriff der Steuerspannung für Rundsteuerempfänger direkt von den Schienen .
Hatte ich schon ewig nicht mehr. Müsste aber vergleichbar sein mit einem Abgriff vor einem Hauptschalter.
Da sind die Leitungen bis zur Sicherung so auszulegen , das sie ohne Gefährdung ausbrennen können ( Kurzschlussfeste Leitung ) Im Elektrikerjargon auch Krach-Bumm -Leitung genannt.
Krach-Bumm -Leitung kenne ich nicht...
Kurzschlussfest sind meines Erachtens Leitungen die bei Kurzschluss durch eine auf sie abgestimmte Kurzschlussschutzeinrichtung geschützt sind.
Ich denke du meinst eine Kurz- und Erdschlusssicher Verlegung mit maximaler Länge von 3m.
Da verwechselst du die Praxis mit der Theorie.
In der Praxis wird da gern z.B. NSGAFÖU angewendet.
Das ist aber eher Bequemlichkeit.
Gerade bei vorgefertigten Verteilern müsste man, um den Kurzschlussschutz über die Vorsicherung sicher zu stellen, vor dem Bau die entsprechenden Kurzschlussströme im Vorfeld wissen.
Aber auch NSGAFÖU muss man öfters gegen die Kurzschlussströme und Betriebsströme aus den dahinter liegenden Anlagen-Teilen schützen.
Dies bewerkstelligt dann die nachgeordnete Überstromschutzeinrichtung.
 
@Murdoc Ein Kurzschluss ist auch nur eine Überlastung und da sind wir wieder bei I²t . Die Sicherung schaltet abhängig von Strom und Zeit ab. Dazu muss aber I²t der Sicherung kleiner sein als das I²t der Leitung .
Als Beispiel nehm ich eine 1,5mm² Leitung . Diese wird durch eine 63 A NH zuverlässig bei Kurzschluss geschützt aber eben nicht bei Überlastung. Im umgekehrtem Fall ist die Leitung vor Überlastung geschützt wird sie auch bei einem wesentlich höherem Strom ( im Kurzschlussfall) in deutlich kürzerer Zeit abgeschaltet und damit auch zuverlässig geschützt.
Kurzschlussfeste Verlegung soll verhindern das ein Kurzschluss auftreten kann .
Kurzschlussfeste Leitungen sollen die Folgen eines Kurzschlusses verhindern indem sie ohne weitere Folgen ausbrennen können.
 
Thema: LS durch AFDD/LS ersetzen
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