Lüsterklemmen in Abzweigdosen / fehlende Zugentlastung

Diskutiere Lüsterklemmen in Abzweigdosen / fehlende Zugentlastung im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, abgesehen von der Optik - würdet ihr dem eine Abnahme erteilen? Wahrscheinlich waren Klappwogos zu teuer. Zur Info: Die Abzweigdose...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
D

Der Gutachter

Beiträge
159
Hallo,

abgesehen von der Optik - würdet ihr dem eine Abnahme erteilen?
Wahrscheinlich waren Klappwogos zu teuer.

Zur Info: Die Abzweigdose sitzt in einem Heizkreisverteilerschrank, der mit einem Deckel verschlossen ist, der sich nicht ohne Werkzeug öffnen lässt (sofern ein Geldstück als Werkzeug gilt)

mfG
Jörg
https://s32.postimg.org/sq9l94vrl/DSCI0162.jpg

https://s32.postimg.org/k9a2y7r2p/DSCI0166.jpg
 
Zu der Optik braucht man wohl nichts sagen. :roll:

Technisch könnte das OK sein, wenn Aderendhülsen verwendet wurden.

Üblicherweise verwendet man dafür s.g. "Regelverteiler". Einfacher, schneller, praktischer, übersichtlicher, ...

Z.B.:

https://www.wlw.de/de/firmen/regelverte ... nheizungen
 
Die Dose ist zu voll
Unsaubere Verdrahtung.

für die flexiblen Leitungen fehlt die Zugentlastung und der Schutzleiter.
4 flexible Leitungen sind durch nur zwei Einführungen in die Dose gelegt.

Insgesammt können in die Dose nur 7 Leitungen eingeführt werden es sind aber 8.

Schraubklemmen sind zwar nicht verboten aber nicht stand der Technik in meinen LVs steht grundsätzlich, daß Schraubklemmen nicht zulässig sind.
Die Mehrfachbelegung der Klemmen auf einer Seite ist auch fragwürdig.
Die Stromtragfähigkeit der Klemme wäre zu prüfen hier wird oft falsches Material verwendet.
 
Na ja, die flexiblen Leitungen sind sicher fest an den SKII-Ventilantrieben montiert. Somit ist kein PE vorhanden.

Meinst du, die Stromaufnahme der Stellantriebe ist höher, als die Klemmen tragen können? :roll:
 
Hallo,

ja das ist von den Stellantrieben. Da sind herstellerseitig Endhülsen montiert und die Leistung liegt im mA-Bereich. Auch wenn die Dose etwas voll ist, wäre das kein Problem.
Eine größere Dose wäre schön, aber jeder denkt nur an sich, da kann man schon froh sein wenn überhaupt Platz für eine Dose ist.
Ich stör mich mächtig an den Lüsterklemmen, stellenweise auch großzügig abisoliert. Da hätte man ruhig Wagos nehmen können. Aber auf 1 Verteilung kostet das bestimmt 2,50€ mehr an Material. Und mit Kabelbinder als Zugentlastung wäre ich auch schon zufrieden gewesen.

Die Hoffnung das es schick aussehen könnte, habe ich mir schon abgewöhnt. So mit Leitungsführung im Kanal oder Rohr und saber in der Dose verdrahtet. Regelverteiler? Dafür brauchst du wieder mehr Platz, der ist nicht da und der ist teurer als Wago und Lüster. Hauptsache es ist billig und schnell errichtet.
Ist es denn überhaupt zulässig mit Lüsterklemmen in Dosen zu arbeiten? Und kann man die Zugentlastung weglassen, nur weil der Schrank normalerweise verschlossen ist?

mfG
Jörg
 
Die von mir aufgezeigten Mängel sind welche und nicht weg zu diskutieren.
Wenn das jemand abnehmen will, bitte ich nicht.

Eine Zugentlastung kann man selbstverständlich nicht weglassen egal wo die Dose sitzt.
Entweder wird das durch eine Zugentlastung bei flexibler Verlegung realisiert, oder durch die durchgängig feste Verlegung.

Und noch was wenn das in einem Verteiler sitzt hätte man da auch ordentlich Reihenklemmen verwenden können.
 
Solche Arbeiten werden auch oft von den Heizungsbaufirmen abgeliefert, denen die Elektrofirmen für die Anschüsse zu teuer sind, die sagen dann immer nur Zuleitung für Netz und Thermostaten hin verlegen, das anschließen macht unser Kundendienstmonteur.
Was denn so in den auch sehr eng gebauten Schränken bei heraus kommt, sieht man denn auf den Fotos.
Und es ist ja schon ganz gut, das die Abzweigdose wenigstens befestigt wurde, denn das ist auch nicht immer der Fall.
 
Octavian1977 schrieb:
...
für die flexiblen Leitungen fehlt die Zugentlastung und der Schutzleiter.
diese Ventilantriebe gibt es auch in Kleinspannuung - bisher also nur "Pfeifen im Walde"

oder eben wie werner schon schrieb: fabrikfertige SKII Ventile

...

Interessant wäre mal ein Bild des gesamten Verteilers, und warum sich der Gutachter wieder mal über den Elektriker auslässt, aber sich im Vorfeld keiner für die nötigen Voraussetzungen sorgt so daß eine vernünftige (ordentliche, Gutachter genehme) Lösung (z. B. Regelverteiler) machbar ist.
 
Wenn eine Firma schon solchen Pfusch abliefert ist der Rest auch nicht besser!
Von mir würden die jedenfalls so keine Abnahme erhalten. Und Kabelbinder sind keine zulässige Zugentlastung!
 
Über das, was hier so gefordert wird, kann man nur den Kopf schütteln:
- PE für SKII-Betriebsmittel
- Reihenklemmen im Heizungsverteilerschrank
- "stromtragfähige" Klemmen für mA (wobei die Absicherung noch unklar ist)

wahrscheinlich haben einige noch nie so einen Verteilerschrank gesehen :roll:

Die Kosten eines "Regelverteilers" spare ich bei den Arbeitskosten wieder ein und es sieht gut aus, ist wartungsfreundlich und meist haben die noch eine LED je Antrieb.
 
Octavian1977 schrieb:
Die von mir aufgezeigten Mängel sind welche und nicht weg zu diskutieren.
Wenn das jemand abnehmen will, bitte ich nicht.
Nur weil mir das nicht gefällt, kann ich eine Abnahme nicht verweigern, da brauche ich schon harte Fakten, dass das irgendeiner Norm nicht erntspricht. Ich kann ja nichts fordern, wenn dass zulässig ist.

Und noch was wenn das in einem Verteiler sitzt hätte man da auch ordentlich Reihenklemmen verwenden können.
Eine Hutschine mit Reihenklemmen bekommst du noch schlecher untergebracht, manchmal wird nicht einmal die Abzweigdose befestigt, da kein Platz ist. Die Schränke werden für soundsoviel Stellventile verkauft. Das da noch etwas Elektro hinein muss, scheint bei den Hersteller dieser Schränke unbekannt zu sein. Wenn da 13 Stellventile verbaut sind, müsste da eine ganz große Dose rein, passt aber nicht. Also werden da zwei / drei 08/15-Abzweigdosen irgendwie reingequetscht. Man kann schon froh sein das die Schränke keinen Glasdeckel haben.

Also ich würde als Ele die Heizungsbaufirma auflaufen lassen, wenn da kein Platz gelassen wird. "Kein Platz - keine Anschlußmöglichkeit - keine Inbetriebnahme", aber es wird schmerzfrei montiert. Die schliessen sogar die Heizung an, wo die Klempner die Baugruppen selber angeschlossen haben und nehmen somit ohne Prüfung die Anlage elektrotechnisch ab.

Und solchen fertigen Regelverteiler habe ich bei den ganzen Bauten noch nie gesehen, wahrscheinlich dann trotz Arbeitslohn zu teuer.

mfG
Jörg
 
:roll:

Was soll denn dieses "Rumgessülze"?

Sofern die Anlage gegen keine Vorschriften verstößt, wird sie angeschlossen. Basta!
.
 
Abnahme mit Mängeln.
Das dies keine Mängel darstellt muß der Errichter erst mal beweisen.
Es wäre fatal so was ohne Mängel ab zu nehmen, da nach der Abnahme der Bauherr beweisen muß, daß es sich um einen Mangel handelt.

Und ganz ehrlich, es wird für den Errichter schwer sein nach zu weisen, daß so eine Dose mangelfrei ist.
 
Und wie oft bekommt ein Monteur die Worte seines Chefs oder Meister vor den Kopf geworfen wenn er was vernünftig machen will: "Neee, das wird zu teuer, mach das so und so!"
Und dann wird es eben so und so gemacht. :shock:
"Dat geit schon" (Meister Röhricht)
 
Ich sag dann auch mal was zu den angesprochenen Punkten, die ich kopfschüttelnd wahrgenommen habe:

1.) Fehlende Zugentlastung -> Die Leitung wird weder zu Betriebs- noch zu Wartungsbedingungen bewegt, daher zu vernachlässigen. Die Regelverteiler und Stellantriebaktoren, die ich bis jetzt verbaut und angeschlosen habe, haben im übrigen auch keine richtige Zugentlastung, sondern nur einen Leitungsführungsschacht im Gehäuse zum einklemmen der Leitung.

2.) Fehlender Schutzleiter -> Natürlich fehlt dieser an den Stellantrieben, die alle entweder Schutzisoliert oder mit Kleinspannung gefertigt sind, mit fest angeschlossener 2-poliger Leitung -> Das gehört so!

3.) Lüsterklemmen -> sind ein zulässiges Verbindungsmittel bis zu ihrem Nennstrom und bei fachgerechter Ausführung -> hier liegt viel öfter das Problem, als an der Klemme als solches - schlechte Beispiele:

- feindrähtige Leiter ohne Aderendhülse in Klemme ohne Drahtschutz oder Freigabe vom Hersteller für diese Verwendung

- mehrere Leiter (teils grob verdrillt) an einem Anschlusspunkt ohne Zulassung durch Hersteller und teils so locker, dass man einzelne Leiter problemlos rausziehen kann (Hier: Neutralleiter-Klemme!)

- Missachtung von Drehmomenten - vom lockeren Leiter bis hin zum Querschnittsreduzierendem zerquetschen alles schon gesehen :(

Mit Lüsterklemmen muss man halt umgehen können und das kostet Zeit, weil sauber gearbeitet werden muss - diese Zeit (und nur diese) rechtfertigt den Preis von Federklemmen, wie sie u.a. von Wago produziert werden - schneller, sicherer (weil weniger Fehleranfällig) - aber grundlegend sind Lüsterklemmen daher nicht verboten oder pauschal falsch!

Wer hier mal wieder verkackt hat ist der Planer, wenn in dem Heizkreisverteiler kein ausreichender Platz für einen Regelverteiler vorhanden ist! Diese Kästen sind eh i.d.R. nur Deko ohne Rückwand und die Ventilblöcke sind auf die Rohwand dahinter geschraubt (zumindest AP, UP/HW auf die Rückwand des Verteilers) und können dabei auch mal 10cm tiefer positioniert werden bzw. kosten auch die paar cm höher nicht viel Geld (wesentlich weniger als der Regelverteiler!)!

Solche Lösungen sind einzig und allein das Ergebnis von fehlender Planung in Kombination mit "Hauptsache kost nix"-Auftragsvergabe und einer Bauleitung nach dem Motto "Wir meckern hinterher, wenns uns nicht gefällt" -> Totalversagen der Verantwortlichen!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Lüsterklemmen in Abzweigdosen / fehlende Zugentlastung
Zurück
Oben