Nach welchen Kriterien wurden Sicherungsgrößen festgelegt?

Diskutiere Nach welchen Kriterien wurden Sicherungsgrößen festgelegt? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, Sicherungsautomaten, bzw. Schmelzsicherungen haben ja Herstellerübergreifend immer bestimmte festgelegte Größen: z.B 10A, 13A, 16A, 20A...
  • Ersteller Willy will`s wissen
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Hallo,

naja „Dümmste Idee seit…“, ich denke mal eher „kreative Idee“ um der Kostenexplotion bei den Energie- und Verbrauchskosten her zu werden.
So mal als Wissenshintergrund: Ich gehöre quasi so gesehen zur Hausverwaltung mit erweiterten Zuständigkeiten für die öffentliche Objekte der Samtgemeinde. Die Objekte gehören jetzt nicht der Samtgemeinde, sondern den einzelnen Realgemeinden oder wurden von höheren Gebietskörperschaften denen zu Nutzung überlassen oder von denen selber genutzt. Beispielhaft wäre da eine 1993 aufgegeben Bundeswehrliegenschaft genannt, die überwiegend zu Unterbringung von zugewiesenen Geflüchteten dient, wofür ich neben weiteren Notunterkünften für die energetische Verwaltung zuständig bin. Eigentlich wollte ich mich da hier nicht soweit hinauslehnen.

Eins gemeinsam haben diese Objekte, dass dessen energetischer Gebäudestandard eher bei G, als bei A anzusiedeln ist, deren Bewohner diese aus verschiedenen Gründen mehr oder weniger mit den Verbrauchskosten kostenlos überlassen bekommen, dafür den ganzen Tag anwesend sind.
Wir haben hier als es mit einem überdurchschnittlichen Verbrauch von Strom, Wärme und Wasser zu tun. Ich denke mal, wenn die Bewohner tagsüber auf Arbeit wären und Abend müde ins Bett fallen, würde sich dieser Umstand schon merklich auf die Einzelverbräuche auswirken. Geht aus verschiedenen Gründen nicht und wir sind hier auch in einer strukturschwachen Gegend, wo es nicht ausreichend solche Angebote geben würde.
Wenn Du da Strom sparen willst bau ein Belohnugnssystem ein.
Kleine Hutschienen Zähler und die drei welche am wenigsten im Monat verbraucht haben bekommen was.
Also die Idee mit einem Bonus- / Malussystem ist jetzt nicht neu und wurde auch schon mehrfach diskutiert und weiterhin in der Prüfung. Es ist alleine rechtlich nicht ohne weiteres umsetzbar! Man kann nicht einfach Bewohner, die alles gestellt bekommen, noch weiters Geld geben und zu holen wäre da eh nichts. Ich selber hatte schon mal so ein Kontigentsystem vorgeschlagen, aber dies scheitet schon alleine an den technischen Voraussetzungen, da die Einzelverbräuche automatisch und gerecht erfasst werden müssten.

Und mal eben paar Hutschienenzähler einbauen geht auch nicht. Das mit den 4A-Sicherungsautomaten hatte ich ja für die Ex-Kaserne angedacht. Die ganzen Gebäude stammen aus den 50ern, die E-Technik entsprechend alt mit noch so diesen dicken Schraubsicherung in den Verteilungen. Und seit Aufgabe als BW-Standort stand ein großer Teil jahrzehntelang leer und es fand nur ein Erhaltungsaufwand durch die zuständige Stelle statt, bis diese 2015 reaktiviert wurden. Selbst im Heizhaus verrichte noch ein Ölbrenner aus den 80ern seinen Dienst. Alt, aber läuft noch.

Sobald die Umbauten etwas teurer werden, kommt das Vertrags- und Vergabeverfahren in Gang, mal eben einen Elektriker anrufen und „Macht mal“ geht nicht, außer es lägen besondere Umsände vor. Sowas dauert und wird wegen den notwendigen Planungskosten nochmals doppelt so teuer, wenn nicht sogar unmöglich. So die Patronen gegen 4A-Schraubautomaten auszutauschen ginge schon im Rahmen meiner Budgetverantwortung. Hintergrund ist ja, dass viele Bewohner versuchen, unsere Bemühungen der Wärmeeinsparung mit Heizlüftern zu kompensieren. Man darf ja nicht vergessen, dass viele der Bewohner aus Regionen kommen, wo 25°C als angenehme Temperatur gelten und jetzt hängen die hier an der Nordseeküste. Zu schaffen mach denen weniger die Temperaturen - die liegen sehr selten unter 0°C, sondern unsere feuchte bissige windige Küstenluft.

3A-Schraubautomaten wären mir lieber, habe aber nur L4A-Schraubautomaten finden können und werde erst einmal testweise einsetzen und dann schauen wir mal weiter. Bin für weitere leicht umsetzbare Tipps dankbar.

LG Willy
 
Der Ablauf soll dann also so sein:
Du tauschst die 16A Sicherung gegen eine mit 4A aus.
Die Bewohner stecken ihren Heizlüfter ein, und die Sicherung löst aus.
Ab jetzt wird dann Strom gespart.

Anzunehmen ist aber, das die Bewohner daraufhin aber ab abends nicht im Dunklen sitzen wollen und die Notdienstzentrale anrufen.
Und nun?
Wer fährt da hin, dreht eine neue rein und versucht denen klar zu machen, das sie den Heizlüfter nicht zu verwenden haben? Du, in deiner Freizeit? Oder der örtliche Elektriker welcher Notdienst hat?

Folglich: Schnapsidee mit der du dich wenn es dumm läufst bei einigen Gutmenschen sogar noch ganz schnell auf die falsche Schiene katapultieren kannst!
 
Hallo und Ja - genauso ist es geplant. Nur dass es keinen Notdienst geben wird, auch dieser müsste erst einmal ausgeschrieben werden:) , so einfach ist dass nicht. Und wenn denn würde es nur einen geben, der nur Platt kann.
Der Eingangsbereich ist dort ständig besetzt, da melden die bei Problemen vorne am Eingang, dass ist ein komplett überwachter Bereich, um auch Schlechtmenschen vom Betreten des Geländes abzuhalten. Die nehmen dies denn auf und leiten das denn am nächsten Tag an den Hausmeister weiter, der kümmert sich denn drum. Ja komplett im Dunkeln - in deren Unterkunftraum, auf den Fluren und Toiletten ist ja Licht. Aber Danke für Anregung, werde auch noch solche LED-Akku-Strahler besorgen, die denn beim Eingang ausgeliehen werden können.

Und die Gutmenschen werden schon die Füsse stillhalten, denn die Verwendung von Heizgeräten (egal welcher Art) in den Unterkünften ist nicht zugelassen. Hat übrigens aus gegebenen Anlass die Feuerwehr durchgesetzt!;)

LG Willy
 
Also die Idee mit einem Bonus- / Malussystem ist jetzt nicht neu und wurde auch schon mehrfach diskutiert und weiterhin in der Prüfung. Es ist alleine rechtlich nicht ohne weiteres umsetzbar! Man kann nicht einfach Bewohner, die alles gestellt bekommen, noch weiters Geld geben und zu holen wäre da eh nichts. Ich selber hatte schon mal so ein Kontigentsystem vorgeschlagen, aber dies scheitet schon alleine an den technischen Voraussetzungen, da die Einzelverbräuche automatisch und gerecht erfasst werden müssten.
Also - wenn man die Bewohner zum Energie- und Wasser sparen bewegen will, wird man um ein entsprechendes Belohnungssystem nicht herumkommen! Denn Geld ist nun mal mit das wirksamste Mittel, um bestimmtes Verhalten zu belohnen, bzw zu sanktionieren. Das wirkt generell, direkt und die Sprache versteht auch jeder.


Man braucht ja gar nicht soweit schauen, sobald es nicht das eigene Geld kostet handeln die Menschen anders! Wir haben hier bei uns neben den Einzelbüros auch zwei kl. Großraumbüros. Bei allen kann man je nach Bedarf, etwas mehr oder etwas wenige Licht einschalten.

Fakt ist: Morgens wird das Licht komplett eingeschaltet und abends nach Feierabend (meistens) wieder aus. Auch einige meiner SV-Kollegen lassen ihren PC durchlaufen, obwohl diese genauso wie ich eher selten dran sitzen, sondern unterwegs sind.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die zu Hause genauso handeln. Also morgen nach dem Aufstehen oder nach der Arbeit erst mal volle Beleuchtung an und Abends wieder aus, wenn es ins Bett geht. Und der PC/Fernseher* läuft durch. Hier kostet es ihr eigenes Geld.




*) PS: Obwohl ich hier meine Zweifel habe. Ich beobachte ja schon vom Beruf als SV her viel. Gerade in der dunklen Jahreszeit sieht man schon Nachmittags die Kiste hinter den Fenster flimmern. Auch bei meinen Nachbarn läuft das Teil ständig, selbst wenn die auf der Terrasse sitzen. Die haben auch so ein riesiges 2m-Teil. War bestimmt auch nicht billig, für eine Ausschaltknopf hat‘s wahrscheinlich nicht mehr gereicht.
 
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Ich hatte mal einen Kunden, der hatte für Erntehelfer Wohncontainer.
Er wollte für jeden Container einen Stromzähler und diesen per SPS ausgewertet.
Über eine Visu konnte er einen maximalen Stromverbrauch pro Tag einstellen, darüber
wurde dann der Container per Schütz abgeschaltet bis zum Tageswechsel.

Hat wohl gut funktioniert........
 
lass das mit den Schraubautomaten!
damit verschlimmbesserst Du Deine Anlage, diese Typen sind heute nicht mehr zulässig.
Auch wenn es bei 4A bei einer Leitung die für 16A Ausgelget ist auch bei H und L keine Probleme geben wird würde ich das lassen..
 
Ich hatte mal einen Kunden, der hatte für Erntehelfer Wohncontainer.
Er wollte für jeden Container einen Stromzähler und diesen per SPS ausgewertet.
Über eine Visu konnte er einen maximalen Stromverbrauch pro Tag einstellen, darüber
wurde dann der Container per Schütz abgeschaltet bis zum Tageswechsel.

Hat wohl gut funktioniert........
Das machen automatisch hier auf Tenerife die Elektronischen Zähler. Wenn du 15 Minuten mit deinem Verbrauch über ein Limit gehst, schaltet der Stromzähler ab und du kannst nach 5 Minuten mit reduziertem Verbrauch weitermachen. Alles Vollautomatisch. ändert vielleicht nicht den monatlichen Verbrauch aber die Verbrauchsspitzen, für die Stromkraftwerke wichtig
 
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